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In eigener Sache

Nach jahrzehntelanger Berichterstattung für die MEPPENER TAGESPOST (MT) habe ich mich am 04.04.2012 von der Redaktion persönlich verabschiedet. Mit einigen Unterbrechungen war ich 60 Jahre lang für die MT als freiberuflicher Mitarbeiter tätig. Bei meinen Recherchen zu meinen Berichten und der "Arbeit vor Ort" habe ich stets "zu tun" gehabt und viele Einblicke in fremde Sujets gewonnen. Für die gute Zusammenarbeit mit der Redaktion und ihrem Sekretariat bedanke ich mich an dieser Stelle nochmals.

Meppen, den 13.04.2012

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Baufortschritt MEP etwas tiefer

und hier:

18.11.2012

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2012: Das Jahr der großen Baustellen in Meppen

1. MEP  50 Million

2. Innenstadt - Alter Markt

3. Neubau der Sparkasse EL "Am Stadtgraben"

4. Umbau am Domhof

5. Neubau einer Betten-Station am Krankenhaus Ludmillenstift

    30 Million

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Bau der innerstädtischen Fußgängerzone

 

                      

Windthorstplatz         "Wallohren" werden deshalb als Park-

                                    und Lagerplatz missbraucht

28.08.2012

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Baustelle der Sparkasse EL

Am Stadtgraben 25.08.2012    

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Bau der MEPPENER EINKAUFSPASSAGE (MEP) in der

Bahnhofstraße

 06.07.2012

     

 

                   

    05.08.2012                    28.08.2012  Höchste Etage erreicht

                                                        Fa. Kastner "eingemauert"

 

                   Einfahrt zur Tiefgarage

Baufortschritt 20.09.2012      26.10.2012              neben dem Kolpinghaus

(Die Straßenarbeiten im nahen Umfeld lassen auf sich warten. Das  Bauamt der Stadt scheint überfordert zu sein. Die MEP-Investorgruppe hat jetzt die gesamten Straßenbauarbeiten übernommen. Sollen Anfang Nov.2012 anlaufen.)

10.11.2012: Die Straßenbauarbeiten haben begonnen,

  16.11.2012: Die ersten Fenster und

   Klinker sind gesetzt.

   18.11.2012:                                                       

 

 

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Bau des neuen Bettentrakts am Krankenhaus

  

                 Rechts im Bild die Altstadtschule, vom Wall aus gesehen

28.08.2012

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30.07.2012

Hubbrücke als Verbindungsbrücke

Mit Wehmut lese ich in letzter Zeit, dass die Hase-Hubbrücke ihrer bewährten Funktion als Verbindungsbrücke zwischen der Neu- und Altstadt, das heißt zwischen Bahnhofstraße und Hasestraße, nicht mehr gerecht werden soll. Und das, obwohl es seit über 40 Jahren die Meppener Umgehungsstraße und den innerstädtischen Ring über die Hasebrinkstraße gibt. Bis dahin ertrug die Hubbrücke sogar den gesamten Verkehr der B 70, der mitten über den Alten Marktplatz und Brücke in die Bahnhofstraße und die Herzog-Arenberg-Straße geleitet wurde.

Als gebürtiger Meppener erinnere ich mich gerne an diese Brücke, die ich vom Schützenhof aus zum Kindergarten in der Obergerichtsstraße überquerte. Noch mit Holzschuhen an den Füßen ging es wochentags zur Schülermesse in die „Große Kirche". Auch für uns Schüler verband die Hasebrücke die Neustadt mit der Altstadt. Viele Meppener nutzten sie zum Einkauf hüben und drüben.

Hätte es in den ersten Nachkriegsjahren schon eine Art gläserne Brücke gegeben, die jetzt von der CDU als die Nonplusultra-Verbindung zwischen der Neu- und Altstadt angesehen wird, keiner von uns hätte sie damals genutzt. Auch heute – ein halbes Jahrhundert später – wird kaum jemand aus der Neu- und Altstadt die geplante gläserne Brücke als optimale Verbindung nutzen. Der Weg über dieses „Luftschloss" wäre – und das besonders für die ältere Generation - umständlicher, gefährlicher und weiter als über die Hubbrücke. Und die Erfahrung lehrt, dass die Laufwege der Bürger immer über die kürzere Entfernung entstehen.

Dass die Hubbrücke ein schönes städtisches Verbindungselement sein könnte, beweisen letztlich auch die Besucherscharen, die an den Stadtfesten der vergangenen Jahre die Brücke im wahrsten Sinn des Wortes bevölkerten. Die angedachte gläserne Brücke würde hingegen auf Dauer keine Attraktion darstellen. Sie würde keine Bereicherung der „Stadt am Wasser" sein. Im Gegenteil: Die schöne Sicht auf Hase, Kanal und Bauhof-Hasearm wäre unwiederbringlich verloren.

Schade, dass die alte Verbindung zwischen Neu- und Altstadt aufgegeben werden soll. Schade, dass in unserer immer noch schönen Stadt weitere Bausünden festgezurrt werden. Schade, dass die CDU als Mehrheitspartei ihr Ohr nicht am Bürger hat, sondern blind und taub ihrem Fraktionsführer folgt, der öffentlich seiner Mehrheitspartei die alleinige Entscheidungsmacht zuordnet. Schade, dass die Sichtachse Hasestraße-Neustadt verbaut worden ist und auch nicht durch die geplante Brücke wiederhergestellt werden kann. Schade, dass der Rat der Stadt Meppen nicht vor zehn Jahren den Plänen und Argumenten der UWG folgte, als ihr Vorsitzender den Bereich der Hubbrücke als Event-, Ruhe- und Verbindungselement in die Diskussion einbrachte. Schade, dass die zukünftigen Kunden der MEP nach erfolgtem Einkauf direkt wieder ihr Auto ansteuern, anstatt einen weiteren und dazu beschwerlichen Gang in die Altstadt zu unternehmen. Schade, jammerschade!

Wilhelm Bartels, Krokusstr. 17, 49716 Meppen

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Bau der MEP in der Bahnhofstraße

 

  06.07.2012

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25.04.2012 (EL KURIER)

Der Abitur-Jahrgang 56 feierte sein 56. Abi-Jubiläum

Neuntes Abi-Treffen mit 20 Teilnehmern – Kleinste Klasse mit sechs Abiturienten

Meppen (eb) – Zu einem besonderen Erlebnis wurde die Wiedersehensfeier des Abiturjahrgangs 1956. Unter dem Motto „Kinder, wie die Zeit vergeht" begingen sie als der Abi-Jahrgang 56 das 56. Abi-Jubiläum.

   Das wohl einmalige Zahlenspiel war für 20 ehemalige Klassenkameraden Anlass genug, von nah und fern in die „Alma Mata Meppensis" zu kommen. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass beide Abiturklassen nur aus 26 Schülern bestanden. Die kleinste Abi-Klasse des Meppener Gymnasiums zählte damals nur sechs Schüler.

  Seit dem 20-jährigen Jubiläum im Jahre 1976 gab es bis zum goldenen Jubiläum sieben Treffen im 5-Jahres-Rhythmus und danach zwei Abi-Treffs im 3-Jahres-Rhythmus. Zum zehnten Mal will man im Jahre 2016 das 60-jährige quasi als diamantene Feier organisieren.

   Alle bisherigen Treffen bestanden nicht nur aus dem Kommersabend mit den aufgefrischten Erinnerungen. Ein Anliegen der Organisatoren Wolfgang Persike (Meppen) und Josef Heimann (Aschendorf) war stets, den Mitschülern, die zum großen Teil im Rheinland und in Bayern leben, die Musenstadt Meppen und die emsländische Heimat im Wandel der Zeit zu zeigen und zu erläutern.

   Stadtführerin Elisabeth Kässens zeigte der „Altherrenriege zwischen 75 und 80" die aktuellen Baumaßnahmen der Stadt. Durch die Hasestraße ging es über den Windthorst-Platz durch die Bahnhofstraße zur Kaffeetafel ins Bootshaus. Anschließend wurde der Neu- und Umbau des Kreisgymnasiums bewundert, bevor der neue Hermann-Lause-Weg und der neue Theaterplatz erläutert wurden.

   Viele alte Fotos machten dann abends auf dem Kommers im Hotel Schmidt die Runde. Baudirektor i. R. Franz Josef Buchholz (Lingen) führte in einer PowerPoint-Fotoschau mit dem Titel „Kinder, wie die Zeit vergeht" durch eine 45-jährige Jubiläumsgeschichte.

  Im Mittelpunkt der Erinnerungen an die Schulzeit stand die Theaterleidenschaft des damaligen Schulleiters OStD Dr. Carl Knapstein, der zahlreiche Theaterfahrten nach Oldenburg, Bremen und Hamburg organisiert und mit den Abschlussklassen als Akteure „Die Perser" von Aischylos und das Calderón´sche „Welttheater" inszeniert hatte. Auch wurden verschiedene Szenen lebendig, in denen die Schüler als Statisten und in kleinen Rollen bei „Andreas Hofer" und im „Kätchchen von Heilbronn" mitgewirkt hatten.

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04.04.2012

Die Redakteure Carola Alge und Manfred Fickers bewundern ein "Ostergelege".

 

 

 

 

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00.02.2012

Willem

Eisvogel

Die Spaziergänger auf dem Emsdeich in Meppen blieben am Wochenende überrascht stehen, als sie auf der Ems in unmittelbarer Nachbarschaft der Meppener Freilichtbühne einen Eisvogel entdeckten. Aber es war kein gefiederter Eisvogel in seiner ganzen Schönheit und Farbenpracht, sondern der Eisbrecher „Eisvogel" vom Wasser- und Schifffahrtsamt Meppen. Mit seinen 730 Pferdestärken pflügte er durch die mit vielen Eisschollen bedeckte Ems flussabwärts. Das gut zwei Jahre alte leistungsstarke „Arbeitsschiff mit Eisbrechereigenschaften" hielt die Ems frei und schiffbar, denn ein Aufstauen der Eisschollen hätte eine Zwangspause in der Schifffahrt zur Folge haben können. Das beladene Frachtschiff „Maik Haren", das dem „Eisvogel" unmittelbar folgte, wusste ihm für seine bahnbrechenden Dienste zu danken.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.02.2012

Willem 1019

Dû bist mîn

Zwischen Weihnachten und Ostern gibt es keine Feiertage, an denen Geschenke ihre Besitzer wechseln. Ob das nach 1945 der Grund war, den Valentinstag am 14. Februar als den „Tag der Verliebten" zu deklarieren? Oder war und ist es eine „Verkaufsmasche" von Fleurop, der Juweliere oder der Pralinen-Industrie? Egal, es ist doch schön, an diesem Tag mitten im Winter etwas „Herzliches" geschenkt zu bekommen oder selber lieben Mitmenschen eine Freude zu bereiten. Man könnte den Tag auch den „Tag der Herzen" nennen, raunte mir meine Nachbarin bei einem Plausch beim Bäcker zu. Denn Herzen stünden ja bei allen Valentinsangeboten hoch im Kurs. Es gehe ja schließlich an diesem Tag um „Herzgeschenke", fügte sie hinzu. Man sollte „sein Herz in die Hand nehmen" und tun, was man schon lange vorhabe. Nämlich seinem „Herzen einen Stoß geben" und zeigen, dass man „das Herz auf dem rechten Fleck hat." Ein sehr altes Liebeslied geht mir nicht aus dem Sinn: „Dû bist mîn, ich bin dîn: des solt dû gewis sîn, Dû bist beslozzen in mînem herzen; verloren ist daz sluzzelin: Dû muost immer drinne sîn."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2012

Willem 1018

Abbügeln

„Da hat mich die Kassiererin ganz schön abgebügelt", erzählte mir ein Bekannter in der Warteschlange an der Kasse des Esterfelder Einkaufsmarktes. Verlegen, aber auch einsichtig gab er sofort sein Fehlverhalten zu. Er hatte sich an den in der Schlange wartenden Kunden vorbeigedrängelt, um schneller abkassiert zu werden. „Die hat mich ganz schön „abgekanzelt", fügte er kleinlaut hinzu und schämte sich, weil viele Kunden sein Verhalten gesehen und missbilligt hatten. Die aber wollten dann ihren Augen nicht trauen, als der eilige Kunde seinen Fehler „ausbügeln" wollte und sogar einen anderen Kunden vorließ. Das ließ viele Kunden in der Warteschlange „abnicken" und damit die Wiedergutmachung akzeptieren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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28.01.2012

Willem 1017

Frostköttel

„Da kommt wieder unser Frostköttel" rief eine Bekannte beim Frühschwimmen im Meppener Hallenbad. Gemeint war eine schlanke und sportliche Seniorin, die dafür bekannt war, dass sie schnell und leicht friert. Und das auch, wenn das Wetter noch gar nicht so frostig ist, wie es jetzt die Meteorologen für die nächsten Tage voraussagen. „Kein Wunder, sie hat ja auch nichts auf den Rippen", argumentierte ihre Bekannte, die es sich ebenfalls im Whirlpool gutgehen ließ. Und sie dachte wohl an eine gewisse Fettschicht, die schützt und warm hält. Dabei wurde der norddeutsche Ausdruck „Frostköttel", der ja meistens wie „Frostköddel" ausgesprochen wird, nicht als despektierlich oder beleidigend empfunden. „Warm anziehen" ist also für die nächsten Tage angesagt, wenn die Nacht- und Bodenfröste an die normale und winterliche Jahreszeit erinnern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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21.01.2012

Willem 1016

Diebische Elster

In früheren Jahren konnte man seinen Lohnsteuerjahresausgleich oder die Einkommenssteuererklärung für das Vorjahr schon im Januar einreichen. Man hatte nur auf die Lohnsteuerkarte des Arbeitgebers zu warten. Im Zeitalter des Computers und der Elektronik sollte es noch schneller gehen, wurde versprochen. Das Internet-Portal von ELSTER, der Elektronischen Steuer-Erstattung, sollte es jedem Nutzer schneller und einfacher machen. Davon ist man aber weit entfernt. Die Steuererstattung ist wieder kein Wettlauf mit der Zeit. Bis vor zwei, drei Jahren galt: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." Wenn man noch im Januar seinen Antrag stellte, konnte man schon im Februar mit der Erstattung seiner Steuergelder rechnen. Jetzt heißt es bei ELSTER-Online: „Vor März geht nichts." Weiter steht zu lesen: „Denn wegen der zahlreichen Änderungen wird die Finanzamtssoftware wohl erst ab Mitte März laufen." Mein Kollege fasst sich in Geduld: „Abwarten und Tee trinken." Oder entpuppt sich das elektronische Finanzamt als eine „diebische ELSTER"?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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23.01.2012

Willem 1015

Die Seele streicheln

„Morgenstund hat Gold im Mund" heißt es in einer Redewendung, wenn es um das allmorgendliche Aufstehen geht. „Früh nieder, früh auf, das ist der längste Lebenslauf" stand gestickt auf einem Wandbehang in meinem Kinderzimmer. Was macht den Morgenmuffel munter? Und wie kommt man morgens am besten „in die Gänge"? Für die einen beginnt das Wachwerden und Aufstehen vielleicht mit einem Radiowecker, dessen Musik von piano bis fortissimo anschwillt. Die anderen schaffen ihr körperliches Wohlbehagen mit anschließendem Räkeln und Strecken, unterstützt durch die Konzentration auf positive Dinge. „Morgens will die Seele gestreichelt werden", rät der Ratgeber für einen schönen Start in den Tag. Und wer sich besonders fit machen will, beginnt dann mit Morgengymnastik, Frühschwimmen, Joggen und einer anschließenden Dusche. Mein Kollege schwört auf das Laufband, das sogar mit dem Fernseher gekoppelt werden kann. „Munter wie ein Fisch im Wasser" geht es dann an den Frühstückstisch, um die Lebensgeister endgültig wachzurütteln.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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09.01.2012

Willem 1014

Zeichen und Wunder

In der Meppener Pauluskirche herrschten Aufregung und Verwirrung. Als der Pfarrer die Gläubigen begrüßen wollte, begann es in seinem Mikrofon im Altarraum zu pfeifen und zu heulen. Das ungebetene Geräusch ließ sich nicht abstellen, so sehr man es auch am Mischpult und der Lautsprecheranlage versuchte. Der Pfarrer flehte zum heiligen Geist um Hilfe und Beistand. Als er dann seinen letzten Versuch starten und dann das Mikro abschalten wollte, verstummte das nervende Geräusch. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder", atmete der Pfarrer erleichtert auf. Eine Gottesdienstbesucherin vom Schützenhof jedoch wollte wohl vor lauter Scham in den Boden versinken. Denn in demselben Augenblick, als sie ihr defektes Hörgerät ausgeschaltet hatte, war das Wunder geschehen. Der Schallschlauch ihres Hörgerätes war gebrochen, aber sie hatte das Hörgerät nicht ausgeschaltet. Plötzlich sei es ihr „wie Schuppen von den Augen gefallen" und habe ihr defektes Gerät als Verursacher der Tonstörung erkannt. Immer noch ein wenig atemlos und verwundert über diese störende Rückkopplung erzählte sie mir von dieser kleinen Ursache mit großer Wirkung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2012

Willem 1013

Leserreise

Das ist ein tolles Schnäppchen, das die NOZ mit „Luxuswochenende in Berlin – 5-Sterne-Hotel The Ritz Carlton" anbietet. Ab 229 € pro Person kann der Leser der acht Regionalzeitungen der NOZ außer der Busfahrt, einer Stadtführung und zwei Übernachtungen mit Frühstück unsere Bundeshauptstadt erleben. Dabei gibt es in diesem Hotel nur große Zimmer, keins unter 40 Quadratmeter, weiß ich aus Erfahrung. „Ich hab´ noch einen Koffer in Berlin, deswegen muss ich nächstens wieder hin" möchte auch ich mit Marlene Dietrich, Hildegard Knef und Bully Buhlan singen. Schwärmen möchte ich hier für die echt französische Brasserie Desbrosses im Hotel The Ritz Carlton, wo man die Köche in der offenen Küche hautnah erleben kann, und wo man beim Frühstück ofenfrische Crepes oder Croissants und Baguettes aus der hauseigenen Boulangerie genießen kann. Und der Preis? Ein wahres Schnäppchen. Den gesamten Reisepreis zahlt man im Hotel ja sonst schon für eine Nacht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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07.01.2012

Willem 1012

Frühling im Winter

Das Wetter weckt die Natur aus dem Winterschlaf: Knospen schwellen an, und die ersten Frühblüher setzen die ersten Farbtupfer im grauen Januaralltag. Meine Hortensien im Vorgarten treiben schon wieder aus, und der Haselstrauch hinter der Werkstatt füllt sich mit prallen Knospen. In windgeschützten Gärten lugen schon die ersten gelben Spitzen der Forsythien hervor, während die frühe Zaubernuss schon verblüht ist. Auch die Knospen meiner Rhododendren und Azaleen wollen schon den schützenden Blütenmantel aufbrechen. Die Gänseblümchen leuchten immer noch im wachsenden Rasen, und einige Rosen und Margeriten bieten standhaft dem böigen Wind Paroli. Dabei zeigt das Thermometer Tag für Tag knapp zehn Grad Celsius an. Das Wetter schlägt Kapriolen, sagt man nicht zu unrecht. War es im vorigen Jahr doch um diese Zeit lausigkalt, und viel Schnee deckte Gärten und Felder zu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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18.01.2012

Willem 1011

Bangebüx

Der HNO-Arzt führte eine lange Sonde in meine Nase ein, um die Atemwege zu kontrollieren. Ich wurde auf dem hohen Stuhl in der Arztpraxis immer größer. Das merkte natürlich der Arzt, der sich alle Mühe gab, mir die Angst zu nehmen. „Ich bin eine Bangebüx", erklärte ich anschließend und fragte, ob er als Ausländer diesen Begriff verstehe. Er bejahte es, da er diesen Ausdruck auch schon in seiner vorhergehenden Praxis in Hannover gekannt habe. Wir mussten beide lachen und suchten nach ähnlichen Ausdrücken wie „Schisser" und „Schisshase".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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05.01.2012

Willem 1010

Zwillinge - MT: Doppel gemoppelt

Eine Leserin erzählte mir von einem aufregenden Spaziergang auf dem Emsdeich in Meppen. An zwei aufeinander folgenden Tagen begegnete sie einer jungen Frau mit einem Zwillingswagen. Am zweiten Tag begrüßte sie die vermeintliche Mutter der beiden Mädchen und wunderte sich, dass nur eins der Zwillinge im Wagen lag. Der zweite habe sich erkältet und sei mit der Mutter zum Arzt, erfuhr sie. Blitzartig sei ihr in diesem Augenblick klar geworden, dass es sich um zwei verschiedene Zwillingswagen handeln musste. Die vermeintlichen Mädchen waren jetzt Jungen, und die Mutter von gestern war ihre Schwester. Und dann fiel es der Leserin wie Schuppen von den Augen, dass sie einer Verwechslung aufgesessen war. Bei Zwillingen sei das ja auch kein Wunder, versuchte ich sie zu trösten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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02.01.2012

Willem 1009

Kalender 2012

An diesem Wochenende ist der neue Jahreskalender wohl sehr gefragt gewesen. Egal ob Wand-, Taschen- oder Schreibtischkalender – immer wurde er gebraucht, Termine, Geburtstagsdaten oder wichtige Ereignisse ein- oder überzutragen. Meine Kinder wiesen mich darauf hin, dass das neue Jahr besonders arbeitnehmerfreundlich sei. Viele Feiertage lägen so günstig, dass man mit Hilfe von Brückentagen erholsame Kurzurlaube einplanen könne. Der günstige Jahreskalender beginnt am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, der auf einen Dienstag fällt. Nimmt man den Montag hinzu, kann man sich auf einen viertägigen Urlaub freuen. Christi Himmelfahrt fällt wie immer auf einen Donnerstag. Diesmal auf den 17. Mai. Der folgende Freitag ist wiederum ein beliebter Brückentag. Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober liegt am Mittwoch nicht ganz so günstig. Dagegen bieten die Feiertage zu Weihnachten und zum Jahresende erfreuliche Perspektiven: Der Heiligabend und Silvester fallen auf den Montag. Bis zu zwei freie Tage folgen. Allerdings hält der Advent mit nur drei Wochen einen kleinen Wermutstropfen bereit.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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03.01.2012

Willem 1008

Schafutern

In der Ambulanz der Inneren Medizin wartete ich im Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen auf die Analyse meiner Untersuchung. Zwei oder drei Zimmer weiter wurde ein anderer Patient behandelt, der laut schimpfte und den die Schwestern nicht beruhigen konnten. Auch den ausländischen Arzt beschimpfte er unflätig. Ich fragte die mich behandelnde Schwester nach dem lauten und unhöflichen Mitmenschen, der die Abteilung auf Trab hielt. Sie sagte, dass der Patient anscheinend nur „schafutern" könne. Da wusste ich, dass die fürsorgliche und freundliche Schwester Anna Emsländerin ist. Und ein späterer Blick in das plattdeutsche Wörterbuch von Maria Mönch-Tegeder gab mit Recht, dass „schafutern" auf Plattdeutsch „schimpfen" bedeutet. Das laute Rufen fand ich im Nachhinein „unwies und schaneerlik" (ungeheuerlich und beschämend).

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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30.12.2011

Willem 1007

Kaminholz

Ein brennender Kamin verbreitet gerade in diesen grauen Tagen behagliche Wärme und heimelige Stimmung. Für viele Besitzer stellt sich die Frage nach der Sorte des Kaminholzes. Die einen lieben Nadelhölzer, die anderen ziehen Laubholz wie Birke, Buche oder Eiche vor. Das Kiefern-, Fichten- und Tannenholz knistert so schön, ist aber wegen des Harzanteils und des Funkenflugs wohl nur für geschlossene Kamine zu empfehlen. Mein Nachbar, der auch jetzt im Winter gerne mit seinem Baddelboot auf Ems und Hase anzutreffen ist, entdeckte am Ufer der Ems in unmittelbarer Nähe der Meppener Freilichtbühne einen ins Wasser gestürzten Baum. Auch Fußgänger und Radler hatten diesen etwa 20 Zentimeter dicken Baumstamm schon begutachtet. Einhellig stellten sie fest, dass es sich um eine von einem Biber gefällte Erle handeln musste. Die schräge Nagefläche und die hellen Späne wiesen eindeutig auf diesen Nager hin. Ein Anruf beim Wasser- und Schifffahrtsamt sicherte meinem Nachbarn den seltenen Fund. Er wird jetzt die wohlige Wärme dieses genagten und gesägten Kaminholzes genießen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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12.12.2011

Den Toten moralisch verpflichtet

Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge ehrt emsländische Reservisten

wb Meppen. Der Kreisverband Emsland im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat in einer Veranstaltung im Ratssaal der Stadt Meppen Landrat Reinhard Winter zum Kreisvorsitzenden bestellt. Ehrenlandrat Hermann Bröring wurde die Immanuel Kant-Medaille verliehen. Horst Richardt, Ehrenvorsitzender der Kreisgruppe Emsland/Grafschaft Bentheim, erhielt die Ehrennadel in Gold.

  Stellvertretender Bürgermeister Gerd Gels begrüßte unter den Ehrengästen besonders Geschäftsführerin Evelyn Kremer-Taudien (Oldenburg), Oberst Jörn Lehmann (Geilenkirchen), den Vorsitzenden des Bezirksverbandes Weser-Ems Dietmar Schütz (Oldenburg), Oberstleutnant a. D. Rainer Grygiel (Münster), Monika Heubaum (Lingen), Bürgermeister i. R. Heinz Jansen (Meppen) sowie zahlreiche Reservisten und Förderer der Kreisgruppe.

  Landrat Reinhard Winter bezeichnete die Übernahme des Amtes des Vorsitzenden als Selbstverständlichkeit. Seine wichtige Aufgabe sehe er in der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, in der Völkerverständigung als großen Friedensdienst und in der Versöhnung.

  Dietmar Schütz und Reinhard Winter ehrten die Reservisten, die im Juni am 16. Kriegsgräberpflegeeinsatz in Oblass Königsberg teilgenommen hatten. Die Ehrenurkunden erhielten die Reservisten Horst Richardt, Hermann Kampling, Wilhelm Deters, Eugen Dubs, Gerd Jaske, Alfred Wenning und Heinrich Ahaus sowie die Förderer Georg Schröer und Rudi Henckel.

  Die Ehrennadel in Gold erhielt Horst Richardt, und die Ehrennadeln in Silber wurden an Eugen Dubs und Heinrich Ahaus verliehen.

  Bezirksvorsitzender Dietmar Schütz würdigte in seinem Grußwort die Arbeit der Kreisgruppe als „hervorragenden Beitrag zur Versöhnung und Verständigung unter den Völkern Europas". Die Kriegsgräberstätten seien Orte der Trauer und der Mahnung. Als Begegnungsstätten leisteten sie aktive Friedensarbeit. Sein besonderer Dank galt der Realschule in Haren (Ems) für den Einsatz in Belgien. Die Pflege der Kriegsgräber sein ein anderer, aber nachhaltiger Zugang zur Geschichte.

  Oberst Jörn Lehmann lobte die „hohe Kontinuität der emsländischen Einsätze" und unterstrich die „positive Assoziation der Reservisten der Bundeswehr in Uniform" in Russland. „Sie haben als gute Diplomaten das Emsland würdig vertreten", stellte Lehmann fest.

  Ehrenlandrat Hermann Bröring bekundete, dass ihn die Arbeit für den Bund Deutscher Kriegsgräberfürsorge „immer innerlich berührt" habe, da die Reservisten ihren Einsatz und ihre Arbeit stets als selbstverständlich angesehen hätten. Mit ihnen zusammen hätte der Landkreis Emsland eine tägliche Völkerverständigung praktiziert. Besonderes Lob gebühre Gerd Gels, der „die Arbeit durch Zuruf erleichtert" habe.

  Horst Richardt berichtete in einer Fotoschau über den 16. Kriegsgräberpflegeeinsatz, der im Juni in Breitenstein stattfand. Die Kreisgruppe sehe es als „moralische Verpflichtung gegenüber den Kriegstoten" an, selbstlose und ehrenamtliche Arbeit im ehemaligen nördlichen Ostpreußen, dem heutigen Kaliningrad Skaja Oblast, zu leisten. Auf 21 Friedhöfen habe die Reservistengruppe bisher insgesamt 779 deutschen und 1 175 russischen Saldaten ein würdiges Grab geschaffen.

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12.12.2011

Willem 1006

Süßer Hagel

Seit Tagen ziehen Wolken aus westlicher Richtung und bringen Regenschauer mit sich. Stürmische Böen fegten die letzten Blätter von den Eichen, bis es plötzlich zu hageln anfing. Binnen weniger Minuten waren Straßen und Wege zuckerweiß. Schnell wurde der Fotoapparat geholt, und die ersten Winterbilder waren geschossen. Die vierjährige Janine meiner Nachbarin war ganz aufgeregt und rief: „Es hagelt, es hagelt, es gibt Hagelzucker." Erst am letzten Wochenende hatte sie der Mutter beim Plätzchenbacken geholfen und Hagelzucker auf die Plätzchen streuen dürfen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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05.12.2011

Tipp des Tages: Nikolausabend in Meppen

Lustig, lustig, trallerallera, heut ist Nikolausabend da...heißt es heute in Meppen, denn der Nikolausumzug feiert sein 60. Jubiläum. Um 17.30 Uhr trifft er per Schiff an der Emsbrücke ein. Die Kolpingkapelle spielt „Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freu´n, lustig, lustig trallerallera, heut ist Nikolausabend da, heut ist Nikolausabend da." Fackelträger der Jugendfeuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) begleiten den Nikolaus mit seinen Engeln auf der beleuchteten Kutsche durch die Emsstraße zum nahen Windthorstplatz. Der Nikolaus wünscht sich hier zum 60. Jubiläum viele Kinder mit bunten Laternen. Foto: W. Bartels

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03.12.2011

Carla Schmidt gewinnt beim Maskottchen-Wettbewerb

Förderverein der Paulusschule in Haselünne stellt Kochbuch „Unsere besten Rezepte" vor

wb Haselünne. Der Förderverein der Paulusschule hat pünktlich zum 1. Dezember die erste Adventstür geöffnet und dreizehn Schüler der Grundschule mit einem Gutschein überrascht. Sie hatten es beim großen Maskottchen-Wettbewerb in die engere Siegerauswahl geschafft. Als Sieger des Wettbewerbs wurden Carla Schmidt (Kl. 2a), Philipp Schmidt (Kl. 4a) und Greta Dübbelde (Kl. 3a) ausgezeichnet.

  Vorsitzender des Fördervereins, Reinhard Brinkmann, und Kassenwartin Claudia Schütte bedankten sich in der Mensa der Schule bei allen Kindern, die an dem Malwettbewerb teilgenommen hatten.

  Es seien viele schöne Zeichnungen eingereicht worden, so dass die Wahl der besten nicht leicht gefallen sei. Den dritten Preis erzielte Greta Dübbelde, die einen großen Bär mit Luftballon gezeichnet hatte.

  Philipp Schmidt errang mit seinem Känguru den zweiten Rang.

  Carla Schmidt wurde mit ihrem Hund Paul Siegerin des Wettbewerbs. Ihr Bild wurde als Maskottchen des Fördervereins ausgewählt und prämiert.

  Gleichzeitig präsentierte der Vorstand des Fördervereins sein neues Kochbuch „Unsere besten Rezepte". Das farbige Kochbuch in Form eines Ringbuches ziert bereits das neue Maskottchen und enthält 190 Rezepte auf festen und wischfesten Blättern. Die Rezepte in der Loseblattsammlung sind unterteilt in Grundrezepte, Backen, Suppen und Eintöpfe, Hauptgerichte, Salate und Desserts.

Unterstützung der Eltern

  Schulleiter Wolf-Rüdiger Gerlach dankte dem Förderverein für das große Engagement und die Bereitstellung wertvoller Lehr- und Lernmittel. Reinhard Brinkmann und Claudia Schütte dankten allen Eltern und Lehrern für die Unterstützung. Für ihr Engagement überreichten sie adventliche Sträuße an Thea Cordes, Monika Schlangen und Gaby Egbers.

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02.12.2011

Willem 1005

Zwillinge

Auf der Eisbahn am Meppener Weihnachtsmarkt schaffte es ein kleiner Eisläufer von etwa drei Jahren mit Hilfe eines Pinguins auf Schlittschuhen, einige Runden zu drehen. Es klappte auch ganz gut. Als er dann einmal ohne den Pinguin allein laufen sollte, traute er sich nicht, so sehr seine Begleiterin auch bettelte. Es stellte sich heraus, dass es nicht die Mutter, sondern eine Bekannte war. Die Mutter sei im Krankenhaus, berichtete der Kleine ganz aufgeregt. Sie hätte nämlich zwei Kinder im Bauch. Auf die Feststellung, dass er dann bald ein Schwesterchen und ein Brüderchen bekommen würde, meinte er: Nein, nein, es ist ein Mädchen und ein Junge und dazu noch Zwillinge.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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13.12.2011

Willem 1004

Stille Wut

Eine Meppenerin klagte mir ihr Leid. Vor einigen Jahren hatte sie den US-amerikanischen Onlinedienst AOL als Internet-Anbieter. Als sie nach vielen Jahren den Anbieter wechseln wollte, ging das nur nach etlichen Kündigungsschreiben und Androhungen, einen Anwalt damit zu beauftragen. Eine „stille Wut" habe sich bei ihr aufgebaut, sagt sie. Und die steigere sich jetzt sogar. Sie wolle nämlich ihre BahnCard kündigen, erhalte aber keine Antwort. Anfang Oktober habe sie beim BahnCard-Service in Frankfurt am Main per E-Mail gekündigt. Keine Antwort. Ende Oktober habe sie die Kündigung mit normaler Post wiederholt. Wiederum keine Reaktion. Jetzt habe sie ihr Kündigungsschreiben per Einschreiben mit Rückschein zum dritten Mal auf die Reise geschickt. Ihre „stille Wut" lebe wieder auf und werde eine „laute". Eine kundenfreundliche Bahn sieht anders aus, muss auch ich schlussfolgern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Anmerkung: Inzwischen hat die Bahn die Kündigung schriftlich bestätigt.

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28.11.2011

31 Adventspakete sollen helfen

Traditionelle Schuhkarton-Aktion als „Türöffner für weitere Hilfe"

wb Geeste-Dalum. Große Freude und Begeisterung haben kurz vor Beginn der Adventszeit sieben Schüler, der Schulleiter und Elternvertreterinnen der Geschwister-Scholl-Schule in der Verwaltung des Sozialdienstes katholischer Frauen (skf) in Meppen hervorgerufen: Sie übergaben 31 große Weihnachtspakete.

  Sozialarbeiterin Heike Veen dankte im Namen der Familien, die jetzt in der Adventszeit mit diesen Geschenken überrascht werden. Mit dem Sammeln der Bücher, Spiele, Kleidung und Süßigkeiten hätten alle Schüler ein „großes soziales Engagement" bewiesen. Ehrenamtliche Helferinnen könnten in den nächsten Wochen gezielt die Pakete an hilfebedürftige Menschen verteilen, da ein Inhaltsverzeichnis den Inhalt des Paketes aufliste. Oft seien die Adventspakete auch „Türöffner für weitere soziale Hilfe".

  Heike Veen nutzte die Gelegenheit, den Schülern und Eltern die verschiedenen Arbeitsbereiche des Sozialdienstes zu zeigen. Unter dem Motto „da sein – leben retten" wirke der anerkannte Betreuungsverein im Frauen- und Kinderschutzhaus, in der Schwangerenberatung, der Kinder-Kleider-Kiste und in der sozialpädagogischen Familienhilfe. Großen Zuspruch erführen auch das Soziale Kaufhaus (Soka) und die Waschtrommel.

  Rektor Hermann-Josef Schulten berichtete von einem „großartigen Sammelergebnis in diesem Jahr". Statt der üblichen 24 Adventspakete hätten in diesem Jahr dank der hervorragenden Sammelaktion der ganzen Schule 31 große Pakete gefüllt und weihnachtlich verpackt werden können. Sein besonderer Dank galt den Eltern, die durch Manuela Schlangen und Helga Hensel vertreten waren.

  Die Schülervertreter der sieben Klassen 5 und 6 Martel, Jonas, Thomas, Jan, Leon, Insa und Dominik berichteten bei Saft und Kuchen von ihrer Sammel- und Deko-Aktion.

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28.11.2011

Willem 1003

Es duftet

„Es duftet so schön nach Advent und Weihnachten", schwärmte eine Bekannte, die den Weihnachtsmarkt in Meppen besucht hatte. Lebkuchen, Zimt und gebrannte Mandeln ließen, so fuhr sie fort, sofort den grauen November vergessen, der uns so fest im Griff hätte. Auch seien die Lebkuchengewürze zu Hause duftende Stimmungsmacher. Es sei endlich die Zeit gekommen, bunte Honigkuchen, weiße Pfeffernüsse und leckere Florentinchen selbst zu machen. Alle in ihrer Familie würden der Gedichtszeile „Apfel, Nuss und Mandelkern, Pfeffernüsse ess ich gern" zustimmen. Jetzt kämen bei ihr zu Hause auch wieder die Duftkerzen und Räuchermännchen zu Ehren. Zum Glück sei in ihrer Familie niemand gegen diese Düfte allergisch. Ihre Nachbarin allerdings ertrage nur schwer die weihnachtlichen Düfte, die ihre Atemwege reizen würden. Auch hier trifft wohl die Redewendung zu „Des einen Freud ist des anderen Leid."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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22.11.2011

Willem 1002

Glühwein

Anfang der vergangenen Woche hat vor dem historischen Rathaus in Meppen der Aufbau der ersten Stände des Weihnachtsmarktes begonnen. Während der Großen Pause des benachbarten Windthorst-Gymnasiums zog es wie alltäglich viele Schüler zum Marktplatz. „Was ist denn da los?" fragte einer von ihnen und schaute zum großen Anhänger, der gerade entladen wurde. Zwei seiner Mitschüler wussten es: „Endlich ist es wieder so weit. Weihnachten steht vor der Tür, und den Glühwein kannst du jetzt schon riechen." Natürlich stimmte das nicht, es war ja auch nicht wörtlich gemeint. Aber die Vorfreude auf den Weihnachtsmarkt war offensichtlich. Und seit gestern liegt Glühweinduft tatsächlich über dem Marktplatz - das bunte Treiben ist eröffnet.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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21.11.2011

Gleiche Arbeit, gleicher Lohn

Mitgliederversammlung der SPD Meppen - Ehrungen

wb Meppen. Die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Meppen hat für ihre langjährige Mitgliedschaft fünf Mitglieder geehrt.

  Für ihre 40-jährige Zugehörigkeit erhielten Alfred Korfhage, Hermann Osewold und Dr. Wolfgang Schröder die Ehrennadel in Silber. Urkunde und Ehrennadel erhielten auch Katherina Irrgang und Wilfried Krogul für ihre 25-jährige Mitgliedschaft.

Fraktionsvorsitzende Andrea Kötter nannte Alfred Korfhage einen „aufrichtigen und ehrlichen Abgeordneten, der als streitbarer Genosse viel Verantwortung und Arbeit übernommen hat." Korfhage habe sowohl im Stadtrat und Kreistag als auch im SPD-Unterbezirk Emsland verdienstvoll gewirkt.

   Vorsitzender Johannes Hessel würdigte in seiner Laudatio Hermann Osewold als ein unermüdliches und engagiertes Mitglied. Von 1972 bis 2001 habe er dem Stadtrat angehört und erfolgreich in den Ausschüssen Wasserwerk, Jugend/Sport, Verkehr und Bau gearbeitet. Ebenso wie Korfhage sei er heute aktives Mitglied der AG 60 Plus.

  Wolfgang Schröder trat 1971 in den SPD-Ortsverein Clausthal-Zellerfeld ein und war später Mitglied in den Ortsvereinen Baunatal, Kassel und Idar-Oberstein. Katherina Irrgang trat 1986 in die SPD ein und war sehr aktiv in der Arbeitsgemeinschaft für sozialdemokratische Frauen (ASF) tätig. Wilfried Krogul war von 1993 bis 1996 Mitglied des Stadtrates.

  Landesvorsitzender Olaf Lies aus Sande im Landkreis Friesland berichtete in seinem Vortrag über die Ergebnisse der sieben Regionalkonferenzen, die von insgesamt 20 000 Menschen besucht worden seien. Hauptthema sei die Vorbereitung der Landtagswahl in 2013 gewesen. Anfang 2012 wolle man sich mit den Spitzenkandidaten, einem Thesenpapier und Grundbotschaften aufstellen. Unisono wolle die SPD „Verantwortung übernehmen".

Qualität verbessern

  Mehrere wichtige Themenbereiche hätten sich herauskristallisiert, die es mit Nachdruck zu fokussieren gelte. Die Qualität der Kindertagesstätten müsse verbessert werden. „Es geht darum, nicht nur zu betreuen, sondern zu fördern", forderte der Landesvorsitzende. 25 Kinder pro Erzieherin seien eindeutig zu viele. Die Gruppenzahl dürfe 20 nicht überschreiten, da sich die Erzieherin intensiv um die Kinder kümmern müsse. Nicht zu übersehen seien Sprachdefizite beim Übergang in die Grundschule. Grundsätzlich müssten die Kindergärten beitragsfrei sein.

  Das zweite wichtige Thema sei die Arbeitsmarktpolitik, analysierte Lies. Flächendeckender Mindestlohn sei notwendig und im Unterschied zur CDU-Variante zur Mindestlohn-Ermittlung gerechter. Auch müsse gleicher Lohn für gleiche Arbeit gezahlt werden. Die Freibeträge anzuheben sei ungerecht, da die Arbeitnehmer sehr unterschiedlich davon profitieren würden.

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23.11.2011

Willem 1001

Pfennig und Taler

Der Kunde vor mir musste in der Weinhandlung in Meppen 4,98 Euro bezahlen. Er zahlte mit einem 5 Euro-Schein und sagte zur Verkäuferin: „Es stimmt so, den Kleinkram können Sie als Mankogeld verbuchen." Damit meinte er, dass er die zwei Cent nicht zurück haben wollte. Eine andere Kundin, die das gehört hatte, sagte, dass das wahrlich „keine Kleinigkeit ohne Wert" sei. Denn sie habe einmal eine Dose voller Ein- und Zwei-Centstücke zur Kasse gebracht, wo sie 34,50 Euro als Gegenwert erhalten habe. In der Summe sei das tatsächlich kein Kinkerlitzchen und kein Klacks. Denn es gelte trotz der Euro-Währung immer noch das Sprichwort: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

***********************************************************************************Tschüss!

14.11.2011

Neuer Jahresrekord mit 96 Blutspendern in Bokeloh

Zwei Spender zum 50. Spendejubiläum geehrt

wb Meppen. Bis kurz vor Ende des Blutspendetermins herrschte im Pfarrheim unter der Kirche im DRK-Ortsverein Meppen-Bokeloh reger Betrieb. Hocherfreut konnten die neun Helferinnen an diesem letzten Spendetermin in diesem Jahr einen neuen Jahresrekord verbuchen: Insgesamt registrierten sie 96 Spender und vier Erstspender.

Für ihre 50. Spenden dankte der Verbandsvorsitzende Josef Liesen den beiden Spendern Gerhard Bentlage (Meppen-Helte) und Albert Möhnig (Wiefelstede) und überreichte ihnen unter dem Beifall zahlreicher Spender einen Gutschein. Liesen dankte allen Helferinnen für ihren selbstlosen Einsatz und besonders den Organisatorinnen Josefa Herzig und Gisela Anneken.

  Liesens Dank galt in einer kleinen Feierstunde allen Spendern, die unter dem Motto „Schenke Leben, spende Blut" einen wertvollen „Beitrag zum Überleben eines anderen Menschen" geleistet hätten. Der Vorsitzende nutzte die Gelegenheit, für das DRK-Blutspenden zu werben. Der Spender müsse 18 Jahre und dürfe nicht älter als 69 Jahre alt sein. Er oder sie sollte sich gesund fühlen und einen stabilen Blutdruck haben.

  Auch dürfe er bis zwölf Stunden vor der Spende keinen Alkohol und innerhalb der letzten vier Wochen keine Drogen konsumiert haben.

  Auch auf das Prozedere beim Blutspenden ging Liesen ein. Nach der Anmeldung habe der Spender weitere sieben Stationen zu absolvieren. Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens, der Bestimmung des Hämoglobin-Gehalts und der ärztlichen Untersuchung erfolge die Blutentnahme. Zum Abschluss warte der beliebte Imbiss auf die  Spender.

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00.11.2011

Willem 1000

Schier

Die beiden Bekannten freuen sich jeden Tag beim Frühschwimmen im Meppener Emsbad auf den Klönschnack, der das morgendliche Fitnessprogramm abrundet. An diesem Tage genieße sie das warme Bad besonders, stellte die eine zufrieden fest. Denn sie habe am Vortag eine Stunde lang den Garten „schier gemacht". Plötzlich stellten sich meine Ohren auf Empfang, und ich erfuhr, dass sie den Garten von welken Stängeln und Bergen von Laub gereinigt hatte. Ich kannte das Wörtchen „schier" in einem anderen Zusammenhang. Meine Mutter hatte früher immer gesagt, ich möchte vom Schlachter ein schönes „schieres Stück Fleisch" holen. Es sollte also ohne Fett und ohne Sehnen sein. Ich hielt es für ein typisch emsländisches oder plattdeutsches Wort. Aber weit gefehlt. Denn ich fand jetzt das „schiere Fleisch" sogar im Duden. So kann man sich leicht irren und manches für „schier unmöglich" halten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.11.2011

Willem 999

Lebensretter

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ruft immer wieder zur Blutspende auf. „Blutspender sind Lebensretter" unterstreichen die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, wenn ein neuer Einsatz ruft. Da überlegen sie nicht lange, sondern stellen sich schnell und freiwillig in den Dienst der guten Sache. Sie haben „Blut geleckt", könnte man in dieser Woche sagen, in der das DRK in Sachen Blutspende in Papenburg, Klein Berßen, Bokeloh und Rütenbrock unterwegs ist. „Böses Blut schaffen" wollen sie keineswegs. Wohl aber „Musik im Blut haben", denn mit Musik geht alles leichter, sagen sie. „Blutrot" verfärbte sich dieser Tage in der Morgendämmerung der Himmel. Fehlt die rote Farbe, spricht man von einem „blutleeren" Gesicht. „Blutjung" dürfen die Blutspender allerdings auch nicht sein.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.11.2011

Willem 998 (noch 3 bis 1 000!)

Am 11.11.11 um 11: 11:11 Uhr

Ein Datum wie dieser 11. November ist ein einmaliges und närrisches. Denn es ist der 11.11.11, der zu Beginn der Karnevalszeit sogar mit der Uhrzeit weitere „Elfer" im Paket hat. Samt Minuten und Sekunden kommt man dann zu Beginn der fünften Jahreszeit auf den 11.11.11 um 11:11:11 Uhr, die Uhrzeit des exakten Beginns des närrischen Treibens. Mein Nachbar korrigierte mich und meinte, es gebe doch auch im nächsten Jahr am 12.12.12 ein besonderes Datum. Wo er Recht hat, hat er Recht, dachte ich. Doch nicht ganz, da ja um 12:12 Uhr nichts Besonderes ansteht. Das Datum mit drei Elfern haben sich in Meppen auch mehrere Brautleute als Eselsbrücke für die Zukunft gewählt. Das Standesamt der Stadt verzeichnet für diesen Tag keinen Heiratsboom. Der Andrang sei „nicht übermäßig", sagte der Standesbeamte. Laut Hagen wollen sich sechs Paare am Freitag das Jawort geben. Zu Beginn der Woche hatte das Standesamt sogar noch einige Termine im historischen Rathaus frei.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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07.11.2011

Willem 997

Blatt für Blatt

In den letzten Tagen haben sich die Büsche, Sträucher und Bäume sichtbar entblättert. Sie haben sich „entlaubt", sagt meine Nachbarin. Und sie habe kein Problem mit dem Laub, das in Unmengen vom Wind zusammengetrieben wird, fügt sie hinzu. Sie verteile es unter den Büschen und sorge so für „warme Füße" für die Wurzeln. Oben seien dann die Bäume nackt, dafür aber unten dick einpackt, meint sie und muss zugleich über den ungewollten Reim in ihrer Betrachtung schmunzeln. Ich setze das kleine Wortspiel ein wenig fort und merke an, dass die Bäume niemand um „Erlaubnis" bitten müssen, ihr Laub abzuwerfen oder um „Urlaub" von oben zu bitten. Beim Spaziergang durch die Esterfelder Straßen entdeckte ich unter einem Eichenbaum große Mengen Eichenlaub. Hunderte, ja Tausende einzigartiger Formen mit gezähnten, gezackten und gebuchteten, aber auch mit gekerbten und gelappten Rändern bedecken den Bürgersteig. Kein Blatt ähnelt dem anderen. Wie einzigartige Unikate der Natur faszinieren die Blätter den Betrachter.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

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05.11.2011

60 Jahre Meppener Nikolausumzug

TIM sucht alte Fotos für eine Jubiläumsausstellung - Vorbereitungen laufen

wb Meppen. Auch in diesem Jahr findet der weit über die Grenzen der Stadt Meppen bekannte traditionelle Nikolausumzug am Vorabend des Nikolaustages statt. Er steht ganz im Zeichen des 60. Jubiläums.

  Seit 1951 besucht der Nikolaus mit seinen Engeln und dem Knecht Ruprecht ununterbrochen die Kreisstadt und kommt um 17.30 Uhr per Schiff an der Emsbrücke an. Die Kolpingkapelle begleitet ihn wiederum auf dem Schiff  „Haren", das am Amisia-Anleger festmacht.

  Die Vorbereitungen für diesen Jubiläumsumzug laufen bereits. Wieder liegt die Organisation und Durchführung beim Geschäftsführer Manfred Büter von der Tourist Information Meppen (TIM). In einem Pressegespräch, zu dem er in die Geschäftsräume der Freiwilligen Feuerwehr eingeladen hatte, begrüßte er außer dem Nikolaus-Darsteller und den drei Engeln Joelina, Katharina und Lena aus der Esterfelder Marienschule besonders Ferdi Willeke. Der heute 88-Jährige hatte für das Meppener Ordnungsamt als Initiator den Nikolausumzug 33 Jahre lang von 1951 bis 1984 mit organisiert. 

  Willeke erinnerte an die Anfänge des Nikolausumzuges. Viele Jahre lang seien sie mitgestaltet und mitgetragen worden von den Kindergärten und Grundschulen der Stadt, die für diesen traditionellen Umzug intensiv Lieder eingeübt und Laternen gebastelt hätten. Aus den verschiedenen Stadtteilen seien die Kinder in einem langen Laternenzug zum Marktplatz gezogen, wo die Bescherung stattfand. Jedes Kind erhielt den begehrten Stutenkerl mit Tonpfeife.

  Laut Ferdi Willeke haben in den 1950-er und 1960-er Jahren „Roll Heini" und Josef Boll die Pferdekutschen organisiert und gefahren. Seit 36 Jahren zeichnen hierfür Werner Fischer und Bruns Bernd verantwortlich, der im vorigen Jahr wegen des einsetzenden Eisregens erstmals einen Trecker steuern musste.

  TIM-Geschäftsführer Büter teilte mit, dass der Umzug in diesem Jahr wieder von der Emsbrücke durch die Emsstraße zum Windthorstplatz führe, wo Christian Hüser die wartenden kleinen und großen Besucher mit vorweihnachtlicher Musik unterhalte. Fackelträger der Jugendfeuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) begleiten den Nikolaus und verteilen zusammen mit Mitarbeitern des Bauhofs die Nikolaustüten.

  Büter dankte den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die Unterstützung und Gestaltung des Nikolaustages. Stellvertretend für viele nannte er Karin Hartmann, die seit 30 Jahren ehrenamtlich das Sortieren und Packen der Tüten organisiert, sowie die Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Besonderer Dank gebühre auch der Kinderstation des Krankenhauses Ludmillenstift, die den alljährlich abschließenden Besuch des Nikolaus vorbereite. Auch dem Pressereferenten Franz Hornung zollte Büter Dank und Anerkennung für sein Engagement.

  Büter appellierte an alle Eltern, Kindergärten und Grundschulen, den Jubiläumsumzug durch möglichst viele Laternen zu einem schönen Event zu machen. Wer alte Bilder von Nikolausumzügen hat, sei eingeladen, sie zwecks einer Ausstellung bei TIM am Markt abgeben.

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05.11.2011

Willem 996

Geladen

„Bist du geladen?" fragte ich meine Frau, die beim Schneiden der Schleifenbänder fürs Fröbeln leise, aber deutlich in sich hinein schimpfte. Bisher hatte sie bei dieser Bastelei der Fröbelsterne stets gute Laune. Doch jetzt wollte es nicht so recht klappen. „Ich bin geladen", entschied sie schließlich und legte die Bänder beiseite. Erstaunt schaute ich sie an. Und dann sah ich, dass sie nicht emotionell geladen, sondern statisch aufgeladen war. Die Bänder klebten an ihren Händen, und alles Schütteln half nicht viel. Man könne nicht nur Geldkarten, Batterien und Handys laden, lachte sie, sondern auch sich selbst. Ich freute mich, dass sie nicht „auf mich geladen" war.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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03.11.2011

Willem 995

Schnelllebigkeit

Der Monat November gilt im Volksmund anlässlich der zahlreichen Anlässe zum Totengedenken als Trauermonat, als Monat der Besinnung und des Gedenkens. Die Gedenktage Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag, Totensonntag und Buß- und Bettag beherrschen den Monat. Als Symbol der Vergänglichkeit dient seit Jahrhunderten das Stundenglas als dekorativer und funktioneller Gegenstand. Es ist die Sanduhr, die viele unserer Leserinnen und Leser früher ja als „Eieruhr" benutzten. Ich unterhielt mich jetzt mit meinem Friseur über die Schnelllebigkeit unserer Zeit und dass die Zeit immer schneller vergeht, je älter man wird. Ja, ja, meinte er, es ist wie bei der Sanduhr. Man glaubt, dass der Sand zum Schluss immer schneller in das untere Glas rieselt. Dabei bleibt der Durchfluss immer genau gleich. So sei das auch mit der Zeit, deren Sekunden, Minuten, Stunden und Jahre immer exakt gleich lang bleiben und nicht einmal schneller und einmal langsamer verstreichen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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30.10.2011: Solobild für EL am Sonntag

3.  Energiemesse in Meppen-Nödike geht heute weiter

Meppen (wb) – Die 3. Meppener Energiemesse findet am heutigen Sonntag im Autohaus Kemper in Meppen-Nödike, Industriestraße 19, ihre Fortsetzung und ihren Abschluss. Zahlreiche Besucher nahmen an der offiziellen Eröffnung durch Veranstalter Albert Bakker teil. Sein „besonderer Dank für die Unterstützung" galt dem Autohaus Kemper und der Stadt Meppen. Stellvertretende Bürgermeisterin Annelene Ewers nannte die erneuerbare Energie „das Gold unseres Jahrhunderts" und wies insbesondere auf das Segment der Messe, „das Wohnen im Alter" hin, das die Messe erstmals in ihr Programm aufgenommen hat. Die Energiemesse versteht sich als Plattform und Forum für Verbraucher und informierende Firmen. Am heutigen Sonntag ist die Messe von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Nachmittag informieren Fachleute in praxisnahen Referaten über diese Themen: 12.30 Uhr: Heizen mit der Wärmepumpe; 13.15 Uhr: Energetische Sanierung von Wohnhäusern; 14.15 Uhr: Zinsgünstige Finanzierung; 15.15 Uhr: Der kleine Dachs Stirling; 16.15 Uhr: Leben und Wohnen im Alter. Unser Foto zeigt großen Besucherandrang bereits zur gestrigen Eröffnung der Energiemesse. Bartels-Foto

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00.10.2011

Willem 994

Danke

Heute ist der letzte Arbeitstag von Landrat Hermann Bröring. Am Wochenende wurde er bereits in Anwesenheit von 400 Gästen geehrt und zum Ehrenlandrat ernannt. Auch meine Kolleginnen und Kollegen in der Redaktion wollen dem scheidenden Landrat hier und heute danken für den Respekt und Wertschätzung, die er ihnen stets entgegenbrachte. Er behandelte sie nicht als lästige Investigatoren oder inquisitorische Schnüffler. Hermann Bröring trat ihnen mit einer kritischen Akzeptanz entgegen, getragen von einer spürbaren Freundlichkeit und Offenheit. Fair und entgegenkommend begegnete er ihnen auf gleicher Augenhöhe – ob im Kreishaus oder bei Veranstaltungen außerhalb seines Amtssitzes. Gerne erinnern sich die hauptamtlichen und freiberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an seinen begrüßenden Händedruck. Mit einem aufrichtigen „Die Firma dankt" wünschen sie für die Zukunft alles Gute.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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29.10.2011

Willem 993

Umstellen

Heute Nacht geht die Sommerzeit zu Ende. Die Uhr wird umgestellt, d. h. sie wird nachts um eine Stunde zurückgestellt. Das heißt, dass es abends anscheinend eher dunkel und morgens früher hell ist. Nach über 30 Jahren Sommerzeit sind sich die Wissenschaftler und Politiker nicht mehr einig, ob die Sommerzeit tatsächlich die ursprünglich gewünschte Energieeinsparung bewirkt. „Umstellen" hingegen müssen sich jetzt wieder Mensch und Tier. Man muss sich wieder an einen neuen Rhythmus gewöhnen. Immer wieder bewegt viele Menschen das Problem, ob sie die Uhr vor- oder zurückstellen müssen. Als „Eselsohr" könnte helfen: „Im Frühjahr stellte man die Gartenmöbel vor das Haus, und im Herbst stellt man sie wieder zurück." Oder kurz: Im Sommer vor. (zwei „o").

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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24.10.2011

4166 ehrenamtliche Angestellte in Bibliotheken

Arbeitstagung  in Meppen

wb Meppen. In der Stadtbücherei KÖB Meppen hat die diesjährige Arbeitstagung der Landesarbeitsgemeinschaft Kirchlicher Bibliotheken in Niedersachsen (LKBN) stattgefunden. Die LKBN ist der Zusammenschluss der evangelischen und katholischen Bibliotheken und das fachliche Beratungsgremium für ihre inhaltliche und gestalterische Planung.

  Zur Arbeitssitzung konnte Mechthild Roling, Leiterin der Fachstelle für Katholische öffentliche Büchereien (KÖB) im Bistum Osnabrück, begrüßen: Marion Wiemann von der Evangelischen Buch und Büchereiarbeit in Hannover, Margrethe Schöbel von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Marion Hartmann vom Offizialat Vechta mit der Hauptaufgabe Seelsorge-Referat Büchereien und Gotthard Schier von der Fachstelle für kirchliche Büchereiarbeit im Bistum Hildesheim.

  Zur Situation des kirchlichen Büchereiwesens und der Fachstellen in Niedersachsen teilte Mechthild Roling mit, dass es in Niedersachsen 824 Öffentliche Bibliotheken gibt, von denen 392 in kirchlicher Trägerschaft sind. In diesen kirchlichen Büchereien arbeiten 4 166 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 18 hauptamtliche Angestellte. Weitere 423 Ehrenamtliche und zwei Hauptamtliche sind in den Krankenhausbüchereien tätig.

  Von großer Bedeutung sind für die Ehrenamtlichen laut Roling die Fortbildungsveranstaltungen der Grundkurse und der „Basis 12 Kurse". Besonders großen Anklang finden die Veranstaltungen zur Leseförderung und Lesemotivation vor Ort. In den KÖB fanden in diesem Bereich im vergangenen Jahr 7 623 Veranstaltungen statt.

  Die LKBN stellte einen Zuwachs an Schulbüchereien fest. Städte und Gemeinden schließen Kooperationsverträge zwischen Bibliotheken und Schulen ab. Es werden Lese-Arbeitsgemeinschaften gegründet und Buchblöcke durch die Schulen ausgeliehen.

  Der „Lesestart Niedersachsen" war ein weiterer Punkt der Erörterungen. Die Aktion habe im Landkreis Emsland flächendeckend stattgefunden. Alle Kinder, die beim Kinderarzt an der U 6-Untersuchung teilnahmen, erhielten das „Lesestart-Set". Die Bibliotheken seien auch für die Kleinsten „wichtige Unterstützer der Sprach- und Leseentwicklung". Das Projekt werde fortgesetzt.

  Zum Stand des Zertifizierungsverfahrens „Bibliothek mit Qualität und Siegel" waren sich alle LKBN-Vertreter einig, dass „die Standards gut ausgearbeitet und wichtig sind."

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2810.2011

Willem 992

Modische Stiefel

Stiefel in allen Längen, Materialien und Farben seien in diesem Herbst in der Schuhmode angesagt, hörte ich die Fachverkäuferin sagen. Meine Begleiterin wusste das schon. Und dann fügte die Verkäuferin hinzu, dass die Kundin bei ihr aus „modischen Stiefeln von Top-Marken zu attraktiven Preisen" auswählen könne. An was meine Begleiterin denn gedacht habe, wollte sie wissen. Ob es ein Nieten-, Winter-, Fell- oder Glattleder-Stiefel sein sollte. Oder ob auch ein Velours-Stiefel oder ein Lederkombi-Stiefel infrage komme. Sehr zu empfehlen sei der supermoderne ´Buffalo Girl Overkneestiefel`, aber auch der ´Bullboxer-Schlupfstiefel` sei lässig und elegant zugleich. Ich hatte das Gefühl, dass die Verkäuferin „einen Stiefel zusammenreden" und meine Begleiterin „aus den Stiefeln hauen" wollte, so sprachlos wurde diese. Erst recht, als sie sich auch noch die Vorzüge der ´City-Walk-Stiefel` und der ´Outdoor-Stiefel` anhören sollte. Schließlich verließen wir „bedient" statt „gestiefelt und gespornt" das Geschäft.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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22.10.2011

Willem 991

Räder anketten

Fahrradfahrer wissen, dass sie ihr Fahrrad abschließen sollten, wenn sie es abstellen. Viele Städte und Gemeinden und auch Geschäfte haben dazu feste Parkhilfen installiert, an die die Räder gekettet werden können. In Hamburg erlebte ich jetzt einen wohl seltenen Einsatz der Polizei als Freund und Helfer. „Doppelt genäht hält besser" hatte sich wohl ein Radler gesagt, der sein Fahrrad nicht nur an die Parkhilfe kettete, sondern auch an das benachbarte abgeschlossene Rad. Als der Besitzer dieses Fahrrades zurückkam, stand er vor einem großen Problem. Er wusste sich nicht anders zu helfen, als die Polizei anzurufen und um Hilfe zu bitten. Die kam mit einer großen Schneidezange und einer neuen fast armdicken Kette. Sie verhalf dem Radler zu seinem Rad und kettete nun das Rad des Übeltäters mit einem Spezialschloss an. Dieser wird bei der Rückkehr große Augen gemacht und sein Fahrrad vergeblich gesucht haben. Bei der anschließenden Diebstahlsanzeige auf der Polizeiwache wird er erfahren haben, dass der doppelte Anschluss einer zu viel war.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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20.10.2011

Willem 990

Heiße Reifen

„Der nächste Winter kommt bestimmt" sagt der Volksmund. Angesichts des leichten Bodenfrostes und des ersten Raureifs dieses Winters ist für viele Autofahrer der obligatorische Reifenwechsel angesagt. Auch ich ließ ihn machen und erfuhr bei dieser Gelegenheit, dass der Neukauf von Reifen große Sorgen bereiten kann. Meine Werkstatt in Nödike kann schon jetzt von Engpässen berichten. Als ich während des Reifenwechsels im Verkaufsraum wartete, lief das Telefon heiß. Dabei kam es zu Nachfragen und Richtigstellungen. „Nein, nein", beschied der Geschäftsmann, „in Ultra Grip gibt´s die nicht." Auch die Hula Hoops könne er nicht besorgen. Und die für die Röcke seien ja in der Tat heiße Reifen, aber von ihm ebenfalls nicht zu besorgen. Außerdem sei ja die Zeit der Reifenröcke vorbei. Sein Gesprächspartner musste wohl ein Witzbold sein. Auf jeden Fall verging meine Wartezeit wie im Flug.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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17.10.2011

Willem 989

Goldener Oktober

Nach dem diesjährigen regenreichen Sommer bescherte die Natur uns für kurze Zeit einen schönen Altweibersommer. Dass diesen schönen Tagen auch noch ein Goldener Oktober folgen würde, konnte man nicht erwarten. Umso mehr freuten sich Groß und Klein an diesem Wochenende über den blauen Himmel und die strahlende Sonne. Nachts jedoch funkelten die Sterne, und der Nordwind sorgte für knappe Grade über null. Die alte Bauernregel „Oktoberhimmel voll Sterne hat warme Öfen gerne" ließ auch mich die Heizung wieder aufdrehen. Die Oktoberkälte jedoch verheißt nach den Bauernregeln, die ja zu fast 70 Prozent zutreffen sollen, keinen strengen Winter. Die Regeln „Wenn´s im Oktober friert und schneit, bringt der Januar milde Zeit" und „Sitzt im Oktober fest Laub am Baum, kommt ein strenger Winter kaum" lassen uns auf warme Wintermonate hoffen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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18.10.2011

Willem 988

Junge Oma

„Hanna, los komm, wir sind schon spät dran!" rief jemand einem kleinen Mädchen zu, das vor dem Meppener Rathaus auf einem der Spielgeräte turnte. Der kleine blonde Lockenkopf reagierte nicht, so sehr war das etwa vierjährige Mädchen mit dem Schaukeln auf dem bunten Pferd beschäftigt. Verdutzt schaute es mich an, als ich im Vorbeigehen sagte, die Mama habe gerufen. „Das ist nicht meine Mama, das ist meine Oma", korrigierte sie mich. „Donnerwetter", antwortete ich impulsiv, „so eine junge und flotte Oma möchte ich auch haben." Dann lief sie lachend zu ihrer Oma und wollte wohl die Neuigkeit erzählen. Diese hatte jedoch unsere kleine Unterhaltung schmunzelnd verfolgt, lachte laut auf und verabschiedete sich mit einem netten „Man ist so jung wie man sich fühlt."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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27.10.2011

Willem 987

Kartenkauf

Loriots Sketche sind, seitdem er gestorben ist, auf vielen Sendern zu sehen. Die Texte kann man schon fast auswendig, so oft hat man sich schon daran ergötzt. Auch das Probeliegen auf den Matratzen im Kaufhaus kennt man. Immer wieder wird ihm und Evelyn Hamann eine Matratze von anderen Kunden „vor der Nase weggeschnappt", weil sie sich nicht entscheiden können. Daran musste ich denken, als ich beim Kauf einer Theaterkarte im Internet unschlüssig überlegte, ob mir die beiden letzten Plätze im Saalplan der Hamburger Staatsoper zusagten oder nicht. Dann festigte sich mein Entschluss zum Kauf der Karten. Als ich erneut den Saalplan der Staatsoper aufrief, hatte ein anderer Kunde mir die Karten vor der Nase weggeschnappt. Ja, ja, wer nicht kommt zur rechten Zeit, muss nehmen, was noch übrig bleibt, heißt es in einer bekannten Redewendung. Aber da gab es nichts als heiße Luft.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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13.10.2010

Kässens neue Vorsitzende

Versammlung der Europa-Union in Meppen

wb Meppen. Der Kreisverband Emsland der Europa-Union hat in der Mitgliederversammlung im Hotel Pöker einen neuen Vorstand gewählt. Zur neuen Vorsitzenden wurde einstimmig Elisabeth Kässens gekürt, die Egon Kahlmeier ablöst. Er war seit 1997 Vorsitzender des Kreisverbandes. Kahlmeier wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden der Europa-Union Emsland ernannt.

  Für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Maria Schäpker (Meppen) und Franz Wilmes (Holte-Lastrup) wurden Renate Speil (Ahmsen) zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden und Karla Schmidt (Haren-Wesuwe) zur Schatzmeisterin gewählt. Schriftführerin Irene Barwig (Lingen) wurde einstimmig wiedergewählt. Zur neuen Beisitzerin im geschäftsführenden Vorstand wurde Margret Hamacher für die ausscheidende Birgitt Winkeler (Holte) ernannt. Der neue erweiterte Vorstand setzt sich aus Hedwig Cordes (Meppen) und Gerda Tandecki (Haren) zusammen.

  Franz Wilmes dankte in seiner Laudatio dem scheidenden Vorsitzenden Egon Kahlmeier „für die umfangreichen Informationen zur Entwicklung Europas aus erster Hand". Immer wieder sei es ihm gelungen, Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering als kompetenten Referenten für die europäischen Einigungsbestrebungen zu gewinnen.

  Egon Kahlmeier hatte zu Beginn der Mitgliederversammlung über die Aktivitäten des Kreisverbandes im Jahre 2010 berichtet. Außer mehreren Vortragsveranstaltungen und Vorstandssitzungen seien interessante ein- und mehrtägige Reisen von zahlreichen Mitgliedern gewählt worden. Besucht wurden eine Moschee in Duisburg, die Landesgartenschau in Bad Essen, das Schloss Lembeck sowie Gesprächsforen in Hannover. Mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze hätten die Studienfahrt nach Kroatien sowie die Fahrten nach Frankfurt und Amersfoort gezeitigt. Für die Vorbereitungen und Durchführungen der Fahrten gebühre Franz Wilmes Dank und Anerkennung.

Junge Mitglieder werben

  Auch die neue Vorsitzende Elisabeth Kässens dankte dem scheidenden Vorsitzenden für „sein großes Engagement, die zahlreichen Kontakte und Expertengespräche und sein gewissenhaft und präzise geführtes Amt".

  Als ihr vordringlichstes Ziel nannte sie, die Mitgliederzahl des Verbandes zu erhöhen. Gemeinsames Bestreben müsse es sein, vor allem jüngere Mitglieder zu werben. Schwerpunkte der zukünftigen Verbandsarbeit könnten anstehende Änderungen in der Eu sein.

  Im Rahmen der Mitgliederversammlung sprach MdB Dr. Hermann Kues über die „Wirtschaft und Gesellschaft – Was Europa zusammenhält". Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen, Jugend unterstrich die Bedeutung des Euro als gemeinsame Währung in Europa. Der Euro sei ein Glücksfall und Deutschland eine Wohlstandsregion. 

  Der reformierte Rettungsschirm diene einer besseren Beherrschung künftiger Krisen. Außer den wirtschaftlichen Erfolgen komme es in der Kinderbetreuung vor allem auf eine „langfristige Verlässlichkeit" an. In Europa sei ein „soziales Miteinander" wichtig. Vergleichende Lösungsvorschläge sollten helfen, Beruf und Familie miteinander zu verbinden.

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12.10.2011

Willem 986

Zweite Blüte

Eine zweite Blüte innerhalb eines Jahres ist bei Sommerblumen keine Seltenheit. Vorausgesetzt natürlich, so verriet es mir eine befreundete Gärtnerfrau, dass man die ausgeblühten Pflanzen rechtzeitig zurückschneidet. Rosen und Margeriten und auch Fingerhut und Rittersporn würden wieder austreiben und erneut blühen. Ich erinnere mich, dass vor einigen Jahren infolge einer günstigen Herbstwitterung sogar Anfang Dezember die Rhododendren zum zweiten Mal geblüht haben. Auch bei mir im Garten erlebe ich derzeit ein kleines Blütenwunder. Das vor zwei Jahren gepflanzte Apfelbäumchen der Sorte Elstar, das in diesem Jahr reichlich getragen hat, blüht in der Spitze erneut. Eine richtige Blütendolde leuchtet rosaweiß und rosarot in den grauen Oktobertag.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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11.10.2011

Willem 985

Taschentuch

Große und fragende Augen hat es kürzlich am Computer der Bücherei in Meppen gegeben. Eine Kundin, die gerade ihre Bücher registrieren ließ, bat um ein Tempo, da ihre Nase wegzulaufen drohte. Als sie dann die schnelle Nase gestoppt hatte, bedankte sie sich: „Leihe ich mir das nächste Buch, bekommen Sie von mir ein Taschentuch." Sowohl die Bibliothekarin als auch die Kundin stutzten und mussten endlich laut lachen, als sie die gereimte Äußerung als lustigen Dank verstanden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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10.10.2011

Willem 984

Herbstzeit ist Erntezeit

Im letzten Herbst habe ich in einer Haselünner Gärtnerei einen Apfelbaum, einen „Roten Boskoop" gekauft. Es ist kein Hochstamm-, sondern ein Spindelobst, das wegen seiner geringen Höhe eine angenehme Pflege und Ernte erwarten lässt. Die reichliche Blüte in diesem Frühjahr versprach schon im ersten Standjahr Äpfel aus dem eigenen Garten. Ungeduldig verfolgte die Familie den Fruchtansatz bis zur jetzigen Ernte. Einige der dicken Winteräpfel musste ich sogar hochbinden, da die noch dünnen Zweige abzubrechen drohten. Als ich jetzt aus dem zweiwöchigen Urlaub in Südtirol zurückkam, lagen vier der vierzehn Äpfel unter dem Bäumchen und zeigten die Reife- und Erntezeit an. Die vier vorwitzigen Früchte brachten sage und schreibe ein ganzes Kilo auf die Waage und reichten für den lange gewünschten „gedeckten Apfelkuchen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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08.10.2011

Willem 983

Possierliche Eichkatze

Meine Frau rief mich ins Wohnzimmer und zeigte auf ein seltenes Bild auf dem nahen Rasen. Eins der Eichhörnchen, die uns regelmäßig aus dem nahen Esterfelder Forst besuchen, lag lang gestreckt auf dem Rasen und öffnete in aller Ruhe eine Buchecker nach der anderen und genoss den fetthaltigen Kern. Bislang hatten wir es im Blätterwerk der Buche rascheln hören, wenn das Eichkätzchen die leeren Kapseln und Hülsen fallen ließ. Dabei wechselte es von Zeit zu Zeit seine Position, um den nächsten Ast voller Bucheckern abzuernten. Dann jedoch musste die possierliche Eichkatze die Leckerbissen auf dem Rasen unter der Buche entdeckt haben, die hier wie gesät lagen. Wie im Schlaraffenland muss sich das Eichkätzchen gefühlt haben, denn der Tisch war reichlich gedeckt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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20.09.2011

Willem 982

Herbstanfang

Der kalendarische Herbstanfang in dieser Woche kann uns nicht wirklich überraschen. Regen und stürmische Winde der vergangenen Wochen ließen uns schon an einen vorgezogenen Herbst denken. Auch die reichlich fallenden Eicheln, Kastanien und Bucheckern spiegeln die herbstliche Erntezeit wider. Fast alle Bucheckern sind gefüllt und erinnern an die Sammelaktion nach dem Krieg. Wir Kinder vom Schützenhof in Meppen machten uns damals Tag für Tag auf den Weg in den Papenbusch, um Bucheckern zu sammeln, die gegen Bezugscheine für Öl und Margarine eingetauscht wurden. Heute Morgen überraschte mich im Garten der erste Meisenschwarm aus dem nahen Esterfelder Forst. Auf der verfrühten Suche nach Körnern und fettreichen Knödeln durchstreiften sie die Gärten in der Nachbarschaft. Ob das Anzeichen für einen frühen Winter sind? Oder dürfen wir als kleine Entschädigung doch noch auf einen Goldenen Oktober hoffen?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.09.2011

Willem 981

Das Kind schaukeln

Auf dem Meppener Stadtwall begegnete ich einer jungen Mutter, die hier hinter der Johannesschule mit ihrem Baby im Kinderwagen spazieren ging. Immer wieder blieb sie stehen und genoss die schönen Ausblicke auf die Wallohren. Leider werde die idyllische Stimmung durch die schlechte Beschaffenheit der Wallwege getrübt, sprach sie mich an. Recht hat sie. Auch das Image der Stadt leide hier sowie an der Schülerwiese und hinter dem Krankenhaus, pflichtete ich ihr bei. Denn der Asphalt früherer Jahre ist fast überall aufgebrochen, so dass die darunter liegende Stein- und Schotterschicht das Gehen erschwert. Und dann hellte sich das Gesicht der Spaziergängerin auf und zeigte auf ihre Kleine im Wagen: „Sie schläft hier besonders gut. Hier wird sie schnell in den Schlaf geschaukelt, um nicht zu sagen gerüttelt und geschüttelt." Und dann fügte sie lachend hinzu, nachdem wir den geplanten Ausbau der Wallwege durch die Stadt angesprochen hatten: „Wir werden das Kind schon schaukeln."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.09.2011

Willem 980

Die halbe Miete

Die Mutter eines zwölfjährigen Sohnes strahlte mich an und erzählte mir, dass ihr Sohn sogar jetzt in den Ferien sein Mathebuch hervorgeholt habe. Auf ihre fragende Miene hin habe er erklärt, dass er Langeweile habe und etwas für die Schule tun wolle. Diese freiwillige und gezielte Vorbereitung sei doch „die halbe Miete" für ein erfolgreiches nächstes Schuljahr, fügte die Bekannte nicht ohne Stolz hinzu. Nicht von einer „halben Miete" sondern vielmehr von einer „überhöhten Miete" kann man wohl sprechen, wenn Geschäftsleute in der Meppener Innenstadt wegen zu hoher Mietpreise ihre Geschäfte schließen müssen. Mehrere Läden stehen derzeit auf der Streichliste. Aber eine „gute Miete" wünschen wir allen Landwirten, die ihre Feldfrüchte in einer Erdgrube aufbewahren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.09.2011

Willem 979

Fair

Der neue Landrat Reinhard Winter bedankte sich nach seiner Wahl für den „sehr fairen" Wahlkampf. Das englische Wort Fairness drückt wohl aus, dass man sich im Sport anständig gegenüber den Mitspielern verhält und in der Politik, dass man voller Achtung und Wertschätzung seinem Mitbewerber gegenüber auftritt. Mir fiel sogleich in diesem Zusammenhang eine interessante Wortschöpfung ein, die ich in Osnabrück entdeckte. Ein Leihhaus verbindet das Wörtchen „fair" mit der deutschen Vorsilbe „ver", die ja eine identische Aussprache haben. Am Schaufenster wirbt das Geschäft mit Begriffen wie „fair-steigern", „fair-kaufen", „fair-leihen" und „fair-bietend". Zurück zur Politik: Eine gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen im Kreistag konnte Winter „fair-sprechen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.08.2011

Willem 978

Loriot lässt grüßen

Loriots Sketche sind, seitdem er gestorben ist, auf vielen Sendern zu sehen. Die Texte kann man schon fast auswendig, so oft hat man sich schon daran ergötzt. Auch das Probeliegen auf den Matratzen im Kaufhaus kennt man. Immer wieder wird ihm und Evelyn Hamann eine Matratze von anderen Kunden „vor der Nase weggeschnappt", weil sie sich nicht entscheiden können. Daran musste ich denken, als ich beim Kauf einer Theaterkarte im Internet unschlüssig überlegte, ob mir die beiden letzten Plätze im Saalplan der Hamburger Staatsoper zusagten oder nicht. Dann festigte sich mein Entschluss zum Kauf der Karten, aber da hatte ein anderer Kunde mir die Karten vor der Nase weggeschnappt. Ja, ja, wer nicht kommt zur rechten Zeit, muss nehmen, was noch übrig bleibt, heißt es in einer bekannten Redewendung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.09.2011

Willem 977

Faire Woche

In dieser Woche findet eine „faire Woche" statt, die Handelshäuser, Weltläden und Verbände ausgerufen haben. Ziel der Aktion ist, mit Hilfe von „fairen Warenkörben" einen fairen Handel zu erreichen. Der Einkauf direkt beim Erzeuger soll gerechte Preise bewirken. In diesem Zusammenhang fällt mir eine interessante Wortschöpfung ein, die ich kürzlich in Osnabrück entdeckte. Ein Leihhaus tauscht das Wörtchen „fair" mit der deutschen Vorsilbe „ver" aus, die ja in beiden Lautbildern gleich sind. Am Schaufenster wirbt das Geschäft mit Begriffen wie „fair-steigern", „fair-kaufen" und „fair-leihen", wobei „fair bietend" wörtlich zu nehmen ist. Zur bundesweiten Aktion könnte in diesem Sinne auch die Überschrift „fair-handeln" passen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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15.09.2011

Willem 976

Aber nicht in Meppen

Über den Wortwitz der Hamburger habe ich kürzlich berichtet. Sinnvolle Sprüche an den knallroten Abfallboxen an den Gehwegen zogen die Blicke der Passanten auf sich. Auch die Meppener Stadtreinigung macht plakativ auf die Entsorgung des Mülls aufmerksam. An exponierten Stellen der Stadt prangern skizzenhafte Bilder das Fortwerfen von Müll aus dem Auto an. Mit dem mahnenden Hinweis „Aber nicht in Meppen" kontert die Stadt auf das bildliche Wegwerfen von Unrat aus dem Auto, dessen Fahrer mit Aussagen wie „Ich war das nicht, hahaha" sich selbst Lügen straft. „Und weg damit" ruft der nächste Fahrer, der seinen Müll sorglos aus dem Wagen wirft. Nicht mit mahnendem Finger stoßen die Cartoons das Problem der Müllentsorgung an, sondern mit witzigem Humor. „Die Theorie ist gut, die Praxis ist aber besser", sagte sich wohl die Meppener Stadtverwaltung. Denn gemäß dem Hamburger Motto „Wir geben dem Müll einen Korb" sorgen auch die beiden Straßenreiniger in der Innenstadt seit vier Jahren zu Fuß mit ihren „Besenwagen" für die Abfallbeseitigung und eine saubere Umwelt. „Wir reinigen für Sie die Innenstadt" steht unmissverständlich in großen Lettern auf den Wagen. Gerne sage auch ich: „Danke."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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12.09.2011

Willem 975

Glück haben

Die einen nennen es Glück, die anderen „Dusel", wenn einem plötzlich und unerwartet etwas Tolles gelingt. „Zum Glück" hatte man einen Regenschirm zur Hand, als es zu regnen anfing, und „Schwein gehabt", als der Fahrradschlüssel kurz vor dem Gullydeckel liegen blieb. „Mehr Glück als Verstand" hatte mein Kollege, der einen Brief in der Hand hielt. Auf der Emsbrücke in Meppen entriss ihm eine Windböe den Brief, der am Brückengeländer „kleben" blieb. „Glück muss der Mensch haben", rief er überglücklich aus. Glücksbringer sollen ja das vierblättrige Kleeblatt, ein Hufeisen oder der Schornsteinfeger sein. Einer von diesen schwarzen Männern parkt seit Kurzem seinen Wagen in einer Parkbucht in der Esterfelder Krokusstraße. Morgens und abends erwarte ich jetzt den Glück bringenden Kaminkehrer. Der Werbeslogan auf seinem Auto bestätigt das: „Zum Glück gibt es den Schornsteinfeger."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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05.09.2011

Willem 974

Wortwitz

Etwas über drei Jahre sind es her, als ich über den Wortwitz der Berliner schrieb. Damals ging es um die grauen Abfallbehälter an den Fußwegen, die die Berliner mit markanten Sprüchen aufgemotzt hatten. „Was du heute kannst entsorgen…" oder „Corpus für alle Delicti" waren Beispiele der sprachlich gewürzten Kürze. Auch die Hamburger  treffen pointiert den Nagel auf den Kopf. Bei einem Kurzbesuch fielen mir jetzt die knallroten Müllbehälter an den Fußwegen auf, die mit weißen Etiketten plakativ den Passanten ihr Anliegen zu Füßen legen. „Ihre Papiere bitte!" und „Annahmestelle" sind ebenso wie „Stille Eimer sind tief" und „Hummel, Hummel! Müll, Müll!" stumme Aufforderungen.  „Hamburgs kleinste Müllkippe" oder „Schlag mir den Bauch voll!" spiegeln Hamburger Witz wider. Gut gefielen mir auch „Ich wär so gerne Müllionär!" und „Seid verschlungen Müllionen!"

Tschüss! EuerZeitungsbote Willem

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29.08.2011

Willem 973

Die MT zum Fressen gern 

Vor einigen Tagen erzählte ich hier von einer kleinen Weinbergschnecke, die meinen Bekannten frühmorgens als „Zugabe" zur MT entzückte. Jetzt erlebte ich selbst eine ähnlich freudige Überraschung. Nach meiner morgendlichen Zeitungstour entdeckte auch ich beim Frühstück eine Weinbergschnecke am Rand der MT. Das Tierchen war jedoch schon älter als die andere Schnecke, denn das Schneckenhäuschen war schon beträchtlich gewachsen. Als ich sie behutsam nach draußen gebracht hatte, entdeckte meine Frau, dass die Schnecke den Rand der Zeitung auf eine Länge von etwa vier Zentimetern systematisch ausgefranst, d. h. angefressen hatte. Sie hatte die MT zum Fressen gern...

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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26.08.2011

Willem 972

Echt cool

Wenig begeistert begrüßte der Erstklässler mit dem mehrfarbigen Tornister auf dem Rücken seine Mutter, die am Ende des Vormittagsunterrichts neben ihrem Fahrrad vor der Marienschule in Meppen-Esterfeld wartete. Unwillig und wortkarg antwortete er auf die Frage seiner Mutter, wie es in der Schule gewesen sei. Sein Freund dürfe später allein nach Hause gehen, und das halte er für „echt cool". Die Mutter nahm sich Zeit und erklärte ihm, dass auch er bald ohne die mütterliche Begleitung den Schulweg meistern könne. Und als sie dem Sohnemann versprach, dass „bald" dann sein werde, wenn er die Straßen umsichtig und sicher überquere, hellte sich sein Gesicht auf und rief laut jubelnd: „Mama, echt cool!"

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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24.08.2011

Willem 971

Eine Schnecke als Zugabe

Mein Bekannter holt frühmorgens die MT aus der Zeitungsbox, die an einer hölzernen Garteneinfassung in unmittelbar Nähe eines grünen Bodendeckers angebracht ist. Am Frühstückstisch traute er jetzt seinen Augen nicht, als er am unteren Rand der Zeitung ein kleines Körnchen entdeckte. Es war kein Sand oder ein Krümel vom Frühstückstisch, sondern eine kleine Schnecke, die sich mit ihrem Häuschen sehr behutsam vorwärts bewegte. Im Schneckentempo sozusagen. Mit ihren empfindlichen Fühlern ertastete sie sich ihren Weg. Dabei bewegten sich die beiden längeren Fühler mit den Augen unaufhörlich nach allen Seiten. Die winzige Schnecke maß in der Länge etwa einen Zentimeter, und das durchsichtige Häuschen in der Größe eines dicken Stecknadelknopfes bewegte sich schaukelnd hin und her. Vorsichtig habe er dann das Tierchen wieder ins frische Tau des frühen Morgens entlassen, erzählte mein Bekannter, der sich über diese morgendliche Zugabe der Natur sehr gefreut hat.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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04.08.2011

Willem 970

Hokuspokus Fidibus

Im Wartezimmer eines Arztes im Meppener Ludmillenstift warteten zwei Jungen auf ihre Oma, die in der ärztlichen Sprechstunde war. Nick und Mark, so heißen die beiden Jungen aus Düsseldorf, vertrieben sich die Zeit mit allerlei Zaubersprüchen. „Hokus Pokus Fidibus, du bist jetzt der Doktor Patient", verkündete der vierjährige Nick, der mit seinem sechsjährigen Bruder in den Ferien einige Wochen bei der Oma im Emsland verbringt. Mit „Hokus Pokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater" konterte der und verzauberte seinen Bruder in einen „Professor Mark". In der nächsten halben Stunde verwandelten sie alle wartenden Patienten in Pumuckl sowie in Bert und Ernie aus der Sesamstraße. Alle hatten ihren Spaß, und die Wartezeit verging wie im Nu. Am Schluss staunten alle nicht schlecht, als der vierjährige Knirps stolz mitteilte, dass er in Düsseldorf einen Kindergarten mit dem Namen „Hokuspokus" besucht. „Und das ohne Zaubertricks", verkündete er, spitzbübisch lächelnd.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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09.07.2011

Kinder erspurten Spendengeld

Für „Schulen in Afrika" 2 364 Euro

wb Meppen. Im Rahmen des Sportfestes hat in der Maria-Montessori-Grundschule ein Benefizlauf stattgefunden. Es war die Aktion „Wir laufen für UNICEF", deren Einnahmen dem Bildungsprogramm „Schulen für Afrika" zugutekommen. Insgesamt erzielten die Schüler mit ihren Läufen 2 364 Euro.

  Alle Schüler erhielten als Anerkennung eine Urkunde des Deutschen Komitees für UNICEF und einen Button. Medaillen gab es außerdem für die Schuljahrsbesten Yakub Ak

an (1. Schuljahr/19 Runden), Norvin Lübbers (2/22 R), Ole Kröger (3/21 R), Luca Zingalik (4/21 R) und Roberta Schütte für 20 Runden.

  Die Maria-Montessori-Grundschule folgte mit ihrem Sponsorenlauf einem Aufruf des Team-Managers der Fußball-Nationalmannschaft Oliver Bierhoff, der der Schirmherr der Aktion „Wir laufen für Afrika" ist. Alle 150 Schüler nahmen teil. Schulleiterin Regina Sandhaus gratulierte allen Schülerinnen und Schülern und dankte den Sponsoren. „Die Aktion macht sportlich und sozial fit. Denn Schüler, Lehrer, Eltern und Unterstützer helfen, Kinder im südlichen Afrika in die Schule zu bringen", so die Rektorin. Das Bildungsprogramm „Schulen für Afrika" habe sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten vier Jahren 13 Millionen Kindern südlich der Sahara eine gute Grundbildung zu ermöglichen. Bisher seien bereits 717 Schulen fertiggestellt worden.

  Die Fachleiter Sport, Sylvia Bendschneider und Johannes Dieker, teilten bei der Siegerehrung mit, dass insgesamt 1664 Runden im Leichtathletikstadion gelaufen worden seien, die 665,6 Kilometer entsprächen. Bemerkenswert sei, dass 97 Schüler bis zu zehn Runden und zwölf Schüler mehr als 20 Runden geschafft hätten.

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08.07.2011

Wettbewerb um junge Leute wird intensiver

Arbeitskreis Wirtschaft und Schule informiert sich über demografischen Wandel bei Klasmann-Deilmann

wb Geeste. Die zweite Veranstaltung des Arbeitskreises Schule und Wirtschaft zum diesjährigen Thema „Demografischer Wandel – Aktuelle Herausforderung für das Emsland" hat im Betrieb von Klasmann-Deilmann stattgefunden. Geschäftsführer Dr.-Ing. Hans-Georg Belka: „Auch wir stehen wegen der demografischen Entwicklung vor großen Herausforderungen."

Jana Billigmann vom Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück-Emsland und Oberstudiendirektor Hermann Wilmes vom Studienseminar Meppen konnten trotz der sommerlichen Hitze zahlreiche Teilnehmer begrüßen. Sie bekundeten, dass der demografische Wandel inzwischen viele emsländische Industrie- und Handwerksunternehmen berühre und vor neue Aufgaben stelle.

  Belka, beschrieb in seinem Referat, dass der demografische Wandel nicht vor dem Unternehmen Klasmann-Deilmann haltmache. Das Durchschnittsalter der 850 Beschäftigten betrage 47,7 Jahre. Es steige jedoch kontinuierlich jährlich um ein Jahr an. Die Erhöhung des regulären Renteneintritts auf 67 Jahre bedeute eine längere Arbeitszeit und einen zusätzlichen Anstieg des Durchschnittsalters der Belegschaft.

  „Gleichzeitig geht die Zahl der für die Berufsausbildung vorhandenen jungen Menschen aufgrund der niedrigen Geburtenrate spürbar zurück", stellte Belka fest.

  Um diese Herausforderungen bewältigen zu können, gewinnt die Weiterbildung und lebenslanges Lernen auch für die älteren Arbeitnehmer bei Klasmann-Deilmann eine besondere Bedeutung. Groß geschrieben wird die Gesundheitsvorsorge. „Ältere Arbeitnehmer sind nicht häufiger krank als jüngere, dafür aber in der Regel deutlich länger", analysierte Dr. Belka. Das Unternehmen biete altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und halte Angebote zur Gesunderhaltung und Förderung von sportlichen Betätigungen bereit.

  „Die Zahl der jungen Leute, die in das Berufsleben eintreten, wird in nächster Zeit deutlich abnehmen", prognostizierte der Referent. Der Wettbewerb um diese jungen Leute werde zwischen den Unternehmen intensiver. Klasmann-Deilmann wolle sich durch ein gutes Image des Unternehmens, durch die Attraktivität der Arbeitsplätze, durch Fremdsprachenkurse und Auslandsaufenthalte sowie ein gutes Gehaltsniveau dafür profilieren.

  Eine wesentliche Möglichkeit, den zukünftigen Bedarf an Arbeitskräften zu decken, bestehe darin, den Anteil der beschäftigten Frauen zu erhöhen. Voraussetzungen dafür seien familienfreundliche Angebote, geeignete Arbeitsplatzmodelle sowie Aufstiegschancen für Frauen und Arbeitstätigkeiten von zu Hause aus.

  Im weiteren Verlauf der Tagung wurde der Arbeitskreis seiner ureigenen Bestimmung gerecht und informierte sich über den „Weltmarktführer in Sachen Kultursubstrate". Die Pädagogen erfuhren aus erster Hand, dass die Torfvorräte noch für 15 Jahre reichen, dass aber die Substrate aus Mischprodukten bestehen. Badetorf und Aktivkohle seien wichtige Endprodukte. Jährlich beliefern 30 000 Lkw die „professionelle Gartenkultur unter Glas" wie zum Beispiel Gärtnereien in Papenburg. Dank einer funktionellen Logistik verschiffe das Unternehmen jährlich 2000 Container weltweit.

  Betriebsleiter Michael Perschl führte den Arbeitskreis abschließend durch den Betrieb.

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07.07.2011

Fünf Ehrungen für verantwortungsvolles Fahren

Verkehrswacht Meppen zeichnet Mitglieder aus

wb Meppen. Die Mitgliederversammlung der Verkehrswacht hat in der Dekra Niederlassung Meppen stattgefunden.  

   Vorsitzende Bernd Kaiser ehrte mehrere bewährte Kraftfahrer für unfallfreies Fahren. Die Verleihung der Landesehrenabzeichen setze ein vorbildliches Verhalten im Straßenverkehr sowie keine Punkte in Flensburg und keine Bußgelder voraus.

  Für 40 Jahre verantwortungsvolles Fahren erhielt Helga Mundt (Haselünne) die Ehrenurkunde und die Auszeichnung in Gold mit Eichenkranz. Das Goldene Lorbeerblatt erhielten für 50-jähriges vorbildliches Verhalten im Straßenverkehr Heiko Mundt, Norbert Scholz (beide Haselünne) sowie Georg Sievers und Burkhard David (beide Meppen).

  Als Dank und Anerkennung wurden Kassenwart Wilhelm Schnieders und der zweite Vorsitzende Stephan Maas mit dem Ehrenabzeichen für besondere Verdienste ausgezeichnet.

   Ziel der Verkehrswacht sei seit Jahrzehnten die Verringerung der Verkehrsunfälle und die Bekämpfung der Unfallursachen. Allerdings steige die Zahl der Unfälle, so Kaiser,  immer mehr an, stellte Kaiser fest. Die schweren Unfallfolgen jedoch seien dank verbesserter Technik in den Fahrzeugen kontinuierlich zurückgegangen. Unfallursache Nummer eins bleibe nach wie vor die überhöhte Geschwindigkeit. Von 449 Unfällen im Jahre 2010 seien 67 auf zu hohe Geschwindigkeiten zurückzuführen gewesen.

  Geschäftsführer Gerd Kamlage erinnerte in seinem Geschäftsbericht an eine Vielzahl besonderer Aktivitäten wie die Verkehrssicherheitstage in Haren und Haselünne, die Emslandshow oder den Einsatz des Gurtschlittens. Dank gebühre der Fa. Boll für den Einsatz einer mobilen Verkehrsschule dank des Einsatzes einer Wechselbrücke. Im Jahre 2010 seien 1 400 Einsatzstunden geleistet worden.

  Kassenwart Wilhelm Schnieders appellierte an alle Mitglieder, sich aktiv für neue Mitglieder einzusetzen. Die Mitglieder sollten als Multiplikatoren wirken.

  Fachabteilungsleiter Jens Hüser stellte die Dekra Niederlassung in der Junkerstraße in Meppen-Nödike vor. Seit 1974 befindet sich eine Niederlassung in Meppen, die bis 1980 mit vier Ingenieuren bei der Firma Lanfer Transporte in der Schützenstraße beheimatet war. Heute zähle die Dekra in Meppen 43 Beschäftigte, von denen 34 Ingenieure und drei Meister seien.

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05.07.2011

Willem 969

Trockene Tücher

In der Zeitung stand jetzt, dass der „Tognum-Deal" in Friedrichshafen in trockenen Tüchern" sei. Was haben denn Vertragsverhandlungen mit trockenen Tüchern zu tun, fragte ich mich. Meine Recherche ergab, dass Herkunft und ursprüngliche Bedeutung der Redensart unklar sind. Drei Deutungen tauchen überall auf. Da sind zuerst durchnässte Menschen bei einem Schiffbruch, die ihre nasse Kleidung durch trockene Tücher ersetzen. Auch das Trockenlegen eines Kleinkindes könnte als Ursprung infrage kommen. Und ebenso ist der Prozess der Käseherstellung denkbar, bei der die Käsemasse mit einem Tuch aus der Molke gesiebt wird.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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04.07.2011

Grenzüberschreitender Tourismus als Motor der Wirtschaft

Ems Dollart Business Forums will weitere gemeinsame Aktivitäten fördern

wb Haren. In der Sportsbar des Ferienzentrums Schloss Dankern hat das 23. Treffen des Ems Dollart Business Forums (EDBF) stattgefunden. Das Thema der Veranstaltung lautete: „Tourismus ohne Grenzen".

  Das EDBF ist ein gemeinsames Projekt der Städte Haren, Leer und Papenburg sowie der niederländischen Gemeinden Oldambt, Veendam, und Stadskanaal. Unterstützt wird das grenzüberschreitende Projekt durch die Kamer van Koophandel Noord-Nederland und der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg.

  Der stellvertretende Harener Bürgermeister Arnold Terborg begrüßte 100 Teilnehmer. Ziel des Forums sei es, deutsche und niederländische Unternehmen miteinander in Kontakt zu bringen, um den Aufbau von Handelsbeziehungen zu erleichtern und zu fördern. Der grenzüberschreitende Tourismus sei ein Motor der Wirtschaft beiderseits der Grenze.

  Friedhelm Freiherr von Landberg-Velen stellte den Gästen das Ferienzentrum Schloss Dankern als familien- und kinderfreundliches Ferien- und Abenteuerparadies vor. Die Gäste waren beeindruckt von den 1 250 Ferienhäusern und Mobilheimen sowie den 150 wetterunabhängigen Spiel-, Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Das Ferienzentrum Schloss Dankern sei ein „Vorreiter für Freizeitangebote in Deutschland", stellte der Geschäftsführer fest. Auch bettenbezogen sei Dankern die größte Urlaubsanlage in Deutschland. Im Jahre 2010 wären 136 000 Urlaubsgäste registriert worden, die 40 Prozent aller im Emsland gezählten Übernachtungen ausmachten. Der Gesamtumsatz im Jahre 2010 habe 19,5 Millionen Euro betragen. Weitere Investitionen sollen den Standort festigen, prognostizierte der Freiherr.

  Der Geschäftsführer der Emsland Touristik, Uwe Carli, skizzierte die „Erkenntnisse aus 15 Jahren grenzüberschreitenden Tourismus". Seit zehn Jahren gebe es die Zusammenarbeit zwischen Emsland und Drenthe, die jedoch „ernüchternd" ausfalle. Voraussetzung für ein positives Resümee seien gleiche Qualitätsangebote auf beiden Seiten der Grenze. Gleichwohl gebe es 1 400 km Radwege und 1 100 km Reitwege. 250 km „Pionierrouten" und 160 km „Smokkelrouten" (Schmuggel) unterstreichen gemeinsame Aktivitäten. In Arbeit befinden sich „Fietsroutenplaner" für die Ems Dollart Region, die GPS-geführt interessante Orte und Begebenheiten auch abseits der Strecke aufweisen. „Die Niederländer und das Emsland können in den nächsten 20 Jahren ein Tourismusmagnet entwickeln", war sich Uwe Carli sicher.

  Prof. Dr. Ineke Delies leitet in Emmen und Groningen die Forschungsgruppe „Nachhaltige Innovation in der regionalen wissensbasierten Wirtschaft". Nach der Vorstellung verschiedener Museen und Erholungsparks in Drenthe, Groningen und Overijssel beschrieb die Dozentin die wachsende Innovation zwischen Schulen und Unternehmen. Dauerhafte Innovationen seien für den Tourismus in der Region notwendig. Dabei komme es auf multidisziplinäre Schwerpunkte an. Der Tierpark in Emmen sei ein Beispiel dafür, wo 80 Mitarbeiter geschult werden, die deutsche Sprache zu lernen. Auch soll der Geopark Hondsrug eine eigene Identität bekommen und im „Zorghotel Anders" neue Wohnkonzepte für ältere Menschen erarbeiten. Ineke Delies: „Der multidisziplinäre und grenzübergreifende Tourismus lohnt sich und kann verbindenden Charakter haben."

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04.07.2011

„Meppener Schulgeschichte geschrieben"

Maria-Montessori-Grundschule verabschiedet Rektorin Sandhaus

wb Meppen. 150 Schüler und zahlreiche Gäste haben die Leiterin der Maria-Montessori-Grundschule, Regina Sandhaus, in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet.

  In einer beeindruckenden Feier, in der immer wieder die Maria-Montessori-Pädagogik mit der Maxime „Hilf mir, es selbst zu tun" zu Worte kam, attestierten zahlreiche Gäste der scheidenden Rektorin eine besondere Affinität zu ihren Schülern. Die Meppener Schule am Helter Damm sei eine Erfahrungsschule des sozialen Lebens, in der Raum für individuelles Lernen in der Gemeinschaft entstehe. Ehemalige Schüler der ersten Klasse aus dem Jahre 1997 dankten ihrer ehemaligen Klassenlehrerin für diese Erziehung zur freien Persönlichkeit.

    Geboren wurde Regina Sandhaus im emsländischen Hüven. Sie studierte Pädagogik von 1968 bis 1971 an der PH in Vechta. Ihre erste Lehrerstelle trat sie in Steinhude an, ging dann an die Bonifatiusschule in Dalum und die  Marienschule in Meppen, bis sie 1997 zur Rektorin der neuen Maria-Montessori-Grundschule ernannt wurde. Schulrektorin Beate Pophanken lobte als Vertreterin der Bezirksregierung das besondere Engagement von Regina Sandhaus: "Dein Hauptanliegen, Regina, war das Wohl der Schüler und eine Identifikation von Schule und Leben."

Meppens Bürgermeister Jan Erik Bohling dankte im Namen des Schulträgers für das große Engagement: „Ihr Beruf war Ihnen Berufung. Sie haben die besondere Verabschiedung hier in der Schule verdient."

  Vor allem die Schüler gestalteten ein außergewöhnliches Programm, durch das die Schülersprecher Roberta Schütte und Ted Tattermusch führten. Einen endgültigen Abschied konnten sie sich nicht vorstellen. Denn "das Wort Rentner kommt vom Rennen, und morgen ist sie wieder da." Die Entlassungsfeier rief immer wieder den langen Beifall der Gäste hervor.

"Vergelt´s Gott"

  Pater Benny dankte als Vertreter der Propsteipfarrei für viel investierte Zeit und Energie mit einem „Vergelt´s Gott". Rektor Bernd Koldehoff dankte zusammen mit der Schulleiterrunde in einem gemeinsamen Lied für die gute Zusammenarbeit und dafür, dass sie „viele Türen geöffnet" habe.

  Marlis Kamps und Maria Röttger sprachen für das Kollegium Dank und Anerkennung aus. Die „Visionen der Schulleiterin sind Motor für viele Jahre" gewesen, lobten die beiden Pädagoginnen. Sandhaus habe eine „hohe Fachkompetenz und Zeit für Kollegen, Schüler und Eltern" gehabt. Unter dem Beifall der Gäste stellten sie fest: „Du, Regina, hast Meppener Schulgeschichte geschrieben und bleibst unvergessen." Und: „Du hast der Schule deinen Stempel aufgedrückt", resümierten sie beim Füllen einer Schultüte mit Maria-Montessori-Materialien.

  Die Schulelternratsvorsitzende Anna Maria Kroschewski bekannte: „Sie waren spitze, und unsere Kinder fühlten sich in dieser Schule wohl." Dank der großen Gemeinschaft und guten Zusammenarbeit habe die Schulleiterin die Schule mit Leben erfüllt.

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02.07.2011

Willem 968

Bazillen

Hustend und schniefend wartete ich im Sprechzimmer einer Arztpraxis in Nödike und hoffte, als nächster aufgerufen zu werden. Eine ganze Tempo-Packung hatte ich fast verbraucht, um möglichst wenige Keime in die Luft zu niesen. Was dann allerdings geschah, nötigte allen ein stummes Kopfschütteln ab. Ein Herr in dunklem Anzug, mit Krawatte und einem dicken Aktenkoffer hatte Platz genommen. Plötzlich musste er laut niesen, ohne Taschentuch oder Ellenbeuge zu benutzen. Eine unsichtbare Wolke unzähliger Bazillen füllte mit Sicherheit das Wartezimmer. Kurz danach wurde er als nächster zum Besuch beim Arzt aufgerufen. Die Patienten, die nun schon fast eine ganze Stunde gewartet hatten, schauten sich verständnislos an. Einige ahnten, dass offenbar ein Pharmavertreter gerade bevorzugt worden war. Ob der eventuell mit seiner Niesattacke seiner Firma einen besonderen Dienst erweisen wollte?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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24.06.2011

CDU Meppen gegen gläserne Brücke

Wahlkandidaten aufgestellt

wb Meppen. In einer mehr als dreistündigen Mitgliederversammlung hat der CDU-Stadtverband die Bewerberinnen und Bewerber für die Stadtratswahl am 11. September aufgestellt.

  Im Wahlbereich I (Meppen-West) belegen die ersten Plätze Karl-Heinz Tallen, Jürgen Schwering, Lucia Reinert und Holger Niehoff. Die Liste des Wahlbereichs II (Meppen- Ost) wird angeführt von Heinz Cloppenburg, Marina Thien, Klaus Steinl und Ursula Voß.

  83 wahlberechtigte CDU-Mitglieder mussten in einer zeitraubenden Prozedur elfmal unterschiedliche Stimmzettel ausfüllen. Hätte die Versammlung nicht mehrere Vorschläge „en bloque" verabschiedet, hätte die Veranstaltung gut und gerne bis Mitternacht dauern können. Wahlleiter Otto Lieber hatte außer den Bewerbern für die Stadtratswahl auch die Regularien für die Kreistagswahl zu erklären.

  Im Wahlbereich Meppen-West belegten die Listenplätze fünf bis 19 folgende Bewerber: Walter Teckert, Ansgar Korte, Heinz Jansen, Marlies Gruber, Dr. Ruppert Manneck, Jürgen Wulf, Stefan Lammers, Maria Brüggemann, Konrad Schepers, Reiner Fübbeker, Hermann Grote, Thomas Weßling, Gerd Gels, Andreas Steinkamp und Juliane Große-Neugebauer.

  Die Listenplätze fünf bis 16 im Wahlbereich Meppen-Ost belegten Klaus Lübbers, Frank Kroschewski, Georg Schröer, Hermann Hensen, Wilhelm Schulte, Heinz Hackmann, Marita Westermann, Dr. Hubert Kruse, Ludger Rawe, Dieter Wessels, Annelene Ewers und Arno Fillies.

  Für die Aufstellung der Bewerber für die Kreistagswahl schlug der CDU-Stadtverband vor: 1. Heinz Cloppenburg, 2. Ferdi Redeker und 3. Michaele Jehn, 4. Dr. Hubert Kruse, 5. Walter Teckert, 6. Maria Brüggemann, 7. Lucia Reinert, 8. Arno Fillies, 9. Dr. Ruppert Manneck und 10. Hermann Hensen.

  Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Jürgen Schwering skizzierte in seinem Bericht „fünf Jahre erfolgreiche Politik und innovative Beispiele für die Stadt Meppen und den Landkreis Emsland". Die nahezu erreichte Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt und ein breit gefächertes Vereinsleben wurden ebenso analysiert wie die Kinderbetreuung, die Betreuung älterer und behinderter Menschen sowie die ausreichenden Wohngrundstücke und die vielfältigen Freizeitangebote.

  Auf aktuelle Probleme eingehend, forderte Schwering unter Beifall des Plenums, dass die CDU bei der Verlegung eines 380 KV-Leitung eine Erdverkabelung entlang der A 31 favorisiere und dass es keine Zerschneidung von Emslage geben dürfe. Der „gläsernen Brücke" zwecks Anbindung der MEP an die Altstadt erteilte der Vorsitzende wegen der Optik und der zu erwartenden hohen Kosten in zweistelliger Millionenhöhe eine Absage. „Es sind klare Verhältnisse im nächsten Stadtrat notwendig", postulierte der Vorsitzende. Die Aufstellung der Bewerber markiere den „Einstieg in die entscheidende Wahlphase für 20+x-Mandate"

  In den Auszählpausen erfolgten die Vorstellungen der Bewerber und des Landratskandidaten Reinhard Winter. Der Erste Kreisrat skizzierte in einem engagierten Statement die Arbeit des Landkreises Emsland und stellte fest: „Wir sind dank der Verdienste und des Engagements der Emsländer der letzten Jahrzehnte gut aufgestellt."

  Ziel aller Arbeit müsse es sein, „in allen Bereichen auf hohem Niveau zu bleiben."

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22.06.2011

Willem 967

Mit Händen reden

Celia Okoyino da Mbabi war wieder dabei im Spiel der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft gegen Holland. Als sie nach dem Spiel einem Journalisten ihr Tor zum 1:0 beschreiben sollte, holte sie mit einer großen Geste weit aus und traf dessen Handy, das scheppernd zu Boden fiel und zerbrach. Ähnlich erging es auch einer Bekannten, die sich mit ihren Kolleginnen zum Stammtisch im Hotel unweit der Meppener Freilichtbühne getroffen hatte. Sie erzählte so lebhaft und gestenreich, dass sie den Ober traf, der gerade ein Tablett voller Gläser und Tassen an den Tisch brachte. Die Aufregung war natürlich groß. Aber die Kollegin hatte Glück im Unglück: Der Inhalt der Gläser und Tassen schwappte in die entgegengesetzte Richtung. „Mit Händen und Füßen reden ist auf jeden Fall besser als stumm zu schweigen", wusste meine Bekannte zu ergänzen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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09.06.2011

Auf Tour im "flat country"

Englische Schüler erkunden das Emsland

wb Meppen. „Happy birthday to you", sangen die Gäste des Windthorst-Gymnasiums (WGM), Schüler der Privatschule in Banstead in der Grafschaft Surrey, zusammen mit ihren Betreuern Valerie Anscombe, Sarah Castillo und John Young sowie den Gastgebern Annelene Ewers und Regina Holzapfel zum zwölften Geburtstag ihres Mitschülers Tom Jackson.

  Die stellvertretende Bürgermeisterin Annelene Ewers und Kulturreferentin Regina Holzapfel begrüßten die Gäste im Rathaus als „die Botschafter Europas, die neue Freundschaften schließen, Neues über die Kreisstadt erfahren und „unforgettable experiences machen wollen". Holzapfel stellte den jungen Gästen die Stadt Meppen und den Landkreis Emsland vor. Videos vermittelten in englischer Sprache die Geschichte, Kultur und die Industrie der Kreisstadt. Das Kapitel Tourismus fand wegen der großen Vielfalt der Möglichkeiten per Rad, Pferd, Bahn, Amisia oder Kanu großes Interesse.

  Das Kapitel „culture and history" ließ die Geschichte der Stadt mit ihren Museen, der Rentei, dem historischen Rathaus, dem Heyl´schen Haus sowie der Propstei- und Gymnasialkirche, der Höltingmühle und der Herrenmühle lebendig werden. Auch die Beschreibung der Meppener Theatergemeinde, der Freilichtbühne und der Musikschule rundete die Vorstellung der Stadt ab.

  Eine lebhafte Diskussion ergab, dass die Jugendlichen von der Privatschule in Banstead schon zum sechsten Mal das WGM besucht und noch bis Freitag in Meppen weilen. „The way of life" spielte in der Gegenüberstellung eine wichtige Rolle. Besonders interessant fanden die englischen Schüler das „flat country" des Emslandes, wo alles geruhsamer als in ihrer Heimat ablaufe. Fast alle Schüler werden in Banstead von ihren Eltern per Auto zur Schule gebracht, da der Verkehr für Fußgänger oder Fahrradfahrer zu gefährlich sei. Hier im Emsland sei alles „geruhsamer". Die Schüler seien „relaxer" als in Banstead, wo man ja eine Schuluniform und sogar eine Krawatte zu tragen habe.

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23.05.2011

„Zwei Vereine kämpfen hier um den Aufstieg"

Neue SPD-Lokalgeschäftsstelle am Stadion des SV Meppen eröffnet

wb Meppen. Die neue SPD-Lokalgeschäftsstelle in der Lathener Straße 15 a ist am Wochenende mit einem Tag der offenen Tür und einer Feierstunde offiziell eröffnet worden. Die SPD-Geschäftsstelle ist eine Bürogemeinschaft der beiden Unterbezirke Emsland und Grafschaft Bentheim und gleichzeitig das Wahlkreisbüro der Landtagsabgeordneten Karin Stief-Kreihe, der Stadtratsfraktion und der Kreistagsfraktion Emsland.

  Landtagsabgeordnete Stief-Kreihe konnte viele Gäste willkommen heißen: die Kreisvorsitzenden der Grafschaft Bentheim, Dieter Steinecke und den Stellvertreter Gerd Will, von der Regionalgeschäftsstelle Osnabrück Gerd Groskurt, den Landratskandidaten Dr. Friedhelm Wolski-Prenger, den Bürgermeisterkandidaten Ulrich Wilde, Geschäftsführer des Bezirks Weser-Ems Olaf Abdinghoff-Feldkemper und die Mitarbeiterinnen Edith Neppel und Annelies Steggenborg.

  Die Geschäftsstelle in der Meppener Hinterstraße sei zwar zentraler gelegen gewesen, so die Landtagsabgeordnete, aber die neue Geschäftsstelle biete mehr Platz. So könnten hier jetzt Sitzungen der unterschiedlichen Parteigliederungen stattfinden. Um Kosten zu sparen, sei eine Neustrukturierung der Geschäftsstellen mit einer Bürogemeinschaft notwendig gewesen.

  Dieter Steinecke unterstrich und befürwortete die neue Organisationsstruktur, die vor allem in den anstehenden Wahlkämpfen von großer Bedeutung sein werde. „Von hier aus kämpfen wir. Wir haben die besten Leute und Programme", beschrieb Steinecke die Arbeit der nächsten Monate. „Demokratie lebt vom Wandel", so prognostizierte er den „Denkzettel für die CDU".

Gute Entwicklung

  Gerd Will gratulierte ebenfalls und lobte die neue Geschäftsstelle als „eine der am besten Arbeitsstellen in Bezirk und Land". Trotz der langen Wege werde die Lokalgeschäftsstelle „politik- und kampagnefähig" sein. Die SPD könne eine gute Entwicklung verzeichnen, da in der Mitgliederzahl ein Plus notiert werden könne. Der neue Standort der Geschäftsstelle werde sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum SV Meppen positiv für die SPD auswirken. „Zwei große Vereine kämpfen hier Seite an Seite um den Aufstieg."

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Für den EL KURIER

22.05.2011

Pflanzen und Tiere entdecken

Waldwochen in der Kita St. Vitus

Meppen (wb) – Die Kindertagesstätte St. Vitus hat jetzt alle Aktivitäten ihrer fünf Gruppen von der Kanalstraße in den Wald vom Hof Kirschner verlagert. Eine ganze Woche lang haben die Mädchen und Jungen hier eine erlebnisreiche Zeit verbracht.

  Rita Cordes, Leiterin der Kindertagesstätte, sagt: „Die Kinder erleben intensiv den Wald mit seinen verschiedenen Baumarten, lernen den Umgang mit Tieren und Pflanzen und erleben den Wald als Kindergarten ohne Türen und Wände."

  Die emotionale Entwicklung und das soziale Lernen werden hierbei ebenso aktiviert wie die Freude am Lernen und die kognitiven Fähigkeiten. Der Lernbereich Sprache und Sprechen erhält durch Bauen, Spielen und Beobachten Anreize besonderer Art. Auch die lebenspraktische Kompetenz und die ästhetische Bildung werden nicht vernachlässigt. In Gesprächen über die Tiere und Pflanzen des Waldes soll die Achtung vor den Geschöpfen vertieft und lebendig erhalten werden.

  Zusammen mit Erzieherin Tanja Kleene, Praktikantin Anna Lieber und Leiterin Rita Cordes ging es am blühenden Roggenfeld vorbei zum Pfad am Haseufer. Die Kinder lernten, dass der Löwenzahn essbar ist, die Holunderblüten „schneien" können, und der Pferdeampfer einen guten Schutz bei Hitze bietet.

  Anja Thole zeigte, wie man daraus ein Täschchen herstellen kann, und wie man die Brennnesseln anfassen muss, damit sie nicht brennen. Linderung gegen Mückenstiche versprechen die geriebenen Blätter des Spitzwegerichs.

  Nach einem Besuch im „Zwergenwald" mit vielen Schachtelhalmen erhielt jedes Kind einen „Orden" aus den Ranken des Klettenlabkrauts angeheftet.

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20.05.2011

Blutspender schenken Leben

DRK bittet sonntags um Spende

wb Meppen. Zum diesjährigen Sondertermin des Blutspendens in den Räumen des DRK-Kreisverbandes hatten viele Spender den Weg in die Dalumer Straße gefunden. Nach fünf Stunden konnte das DRK-Team 144 Spender verbuchen. Besonders geehrt wurde Horst Stryk (Meppen), der zum 75. Mal Blut spendete.

  Ortsverbandsvorsitzender Josef Liesen dankte den Spendern, die unter dem Motto „Schenke Leben, spende Blut" auch den sonntäglichen Ruhetag nutzten, ihren „Beitrag zum Überleben eines anderen Menschen" zu leisten. Jeder von uns, so Liesen, könne eines Tages infolge eines Unfalls, einer Krankheit oder einer Operation auf eine Bluttransfusion angewiesen zu sein. Für seine Treue in rund 40 Jahren und seine 75. Spende überreichte der Vorsitzende dem Jubilar einen Präsentkorb.

  Josef Liesens Dank und Anerkennung galten dem DRK-Team und den zahlreichen Helferinnen, die an diesem Sonntag 144 Spender und unter ihnen 40 Erstspender zu betreuen hatten. Immer wieder nähmen sie für die Durchführung der Blutspende große zeitliche und physische Belastungen zum Wohle aller auf sich. Dank gebührte auch Bereitschaftsleiter Christian Habicht, der an diesem Sonntag „die Küche kalt bleiben ließ" und den Grill im Hof des DRK-Heims bediente.

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18.05.2011

„Europa ist ein Schatz, den man pflegen muss"

Schüler des Kreisgymnasiums Haselünne diskutieren mit Kues

wb Haselünne. 75 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 haben beim EU-Projekttag mit dem Bundestagsabgeordneten und Staatssekretär Dr. Hermann Kues diskutiert. 90 Minuten lang prasselten die Fragen auf den Politiker ein, der ihnen am Schluss ein großes Kompliment machte: „Ihr habt euch hervorragend vorbereitet. Ihr könntet alle mit einer Sendung ´Was nun, Herr Kues` gute TV-Journalisten werden."

  Die Schüler der Jahrgangsstufe 10 wurden durch Meike Mohren, Clara Becking und Christopher Böker vertreten. Die Podiumsdiskussion wurde von Tobias Deters moderiert. Auch wurde Kues mit spontanen Fragen direkt aus dem Plenum konfrontiert. Der Vertreter des Wahlkreises verstand es dabei, die Jugendlichen über die Arbeit der Europäischen Union zu informieren und für das europäische Projekt zu begeistern.

  Clara Becking eröffnete den Reigen der zahlreichen Fragen mit einer Problematik zum Arbeitsmarkt und dem Fachkräftemangel. Meike Mohren wollte die Gründe für die deutsche Abschottung wissen, und Christopher Böker fragte nach den Zöllen auf Waren bei offenen Grenzen. Im weiteren Verlauf der Podiumsdiskussion ging es um die Flüchtlinge aus Nordafrika, um die deutsche Enthaltungsentscheidung in der NATO in Sachen Libyen sowie um die finanziellen Entscheidungen für Griechenland, Portugal und Irland. Auch wollten die Schüler Kues´ Meinung zum Beitritt der Türkei zur EU kennenlernen, und "wie es um die aktuellen Grenzpläne Dänemarks steht".

Ein Exkurs in die aktuelle deutsche Politik ließ die Gegenwartskunde früherer Jahre lebendig werden: "Sollten die Hartz IV – Gelder nicht besser für die Bildung gebraucht werden? Warum hat sich die Bundeskanzlerin über Bin Ladens Tod gefreut? Was geschieht in der Bundeswehr nach Aussetzung der Wehrpflicht? Wie sieht die Familienpolitik der Bundesregierung aus? Wann kommt Deutschland aus der Schuldenfalle?"

   Kues trat in vielen seiner Entgegnungen für eine "menschenwürdige Einstellung" ein. Und er warb für den Fortbestand der Familie. „Wie und ob man Familie leben will, bestimmt die Zukunft", postulierte er. Die Familie habe Zukunft.

  Der Freiwilligendienst beträfe Jung und Alt, die sich in den Dienst von Schule, Altenheimen, DRK oder Werkstätten für Behinderte einbringen könnten. Freude über den Tod eines Menschen dürfe es nicht geben. Genugtuung sei vielleicht möglich. „Der Tod aber ist eine Niederlage für die Menschlichkeit", unterstrich der politische Gast nachdrücklich.

  Den jungen Menschen, die sich mit Applaus für die Ausführungen bedankten, rief der Bundestagsabgeordnete zu: „Europa ist ein Schatz, den man pflegen muss. Ich appelliere an alle, gelegentlich Nachrichten zu hören und Zeitungen zu lesen. Die Demokratie und Europa brauchen junge Menschen, die sich engagieren."

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17.05.2011

„Hier soll sich wieder eine Moorlandschaft entwickeln."

Studenten aus Oldenburg ermitteln 4 000 Messwerte

wb Groß Hesepe. 30 Hektar Außengelände sind jetzt beim Moormuseum neu vermessen worden. 19 Studenten der Jade-Hochschule Oldenburg verglichen in einem einwöchigen Praxisprojekt ermittelte Messdaten mit denen von vor fünf Jahren, um den moortypischen Wuchs auf der Hochmoorfläche zu dokumentieren.

  Prof. Dr. Heinz Wübbelmann und Dipl.-Ing. Hillrich Smit-Philipp betreuten die Studenten, die sich im vierten Semester ihres Studienganges der „Angewandten Geodäsie" der Abteilung Bauingenieurwesen befinden. In einem Pressegespräch erläuterten die Dozenten, dass es sich um ein lasergestütztes Messverfahren handele, das topografische Aufnahmen des Moorgeländes liefere.

Museumsdirektor Dr. Michael Haverkamp beschrieb die museumspädagogische Bedeutung der Vermessung. Es handele sich um den Teil des Naturschutzgebietes Geestmoor in der Nähe des Moormuseums. Dieses Teilstück ist abgetorft und bereits zur Wiedervernässung vorbereitet. „Hier soll sich in Zukunft wieder eine Moorlandschaft entwickeln, die forschend begleitet wird", so Haverkamp. Die Nutzung des renaturierten Moores im Rahmen der Pädagogik und der Forschung werde ermöglicht, weil die Staatliche Moorverwaltung sowie die Untere Naturschutzbehörde dem Projekt zugestimmt haben und das Moormuseum einen Nutzungsvertrag abgeschlossen hat.

  Mithilfe der Vergleichsdaten, die von den Studenten an rund 4 000 Messpunkten ermittelt werden, kann die Renaturierung des Moores anhand der vernetzten Mess- und Wetterdaten ausgewertet werden. In mehreren ein Quadratmeter großen Arealen wird langfristig beobachtet, wie sich das Pflanzenwachstum auf der Fläche verhält, ob sich Torfmoose oder Heiden ansiedeln oder ob eine Fläche nass oder trocken ist. Diese Daten sind für das Museum in seiner Projektarbeit mit Schulen und Universitäten wichtig.

  Alle Forschungsprojekte, so bekundet Haverkamp, benötigen eine geologische Grunddatenbasis. Dokumentiert werden die Ausdehnung des Gebietes, die Vegetationsgrenzen sowie die Höhenlagen. Die Oldenburger Studenten halten auch die Vegetationsformen wie Bäume, Strauchbewuchs oder freie Fläche fest und erstellen daraus eine Karte.

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13.05.2011

Kundenorientierung und Qualität sind Eckpfeiler des Erfolgs

MIT im Kreisverband Meppen besucht Unternehmen Barlage

wb Haren/Meppen. Annähernd 70 Mitglieder der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU im Kreisverband Meppen haben die Gelegenheit genutzt, das Unternehmen Barlage GmbH im Harener Eurohafen zu besichtigen. Besonders beeindruckend war für die Besuchergruppe um den MIT-Vorsitzenden Günter Reisner der Gang durch die lange Montagehalle, in der überdimensionale Schweißkonstruktionen gefertigt werden.

  Die Firma Barlage befindet sich mit einer 2 500 Quadratmeter großen Montagehalle als zweitem Standbein neben dem Werk in Flechum seit 2008 als „Spezialist im Sonderapparatebau" im Eurohafen. Geschäftsführer Clemens Büssing skizzierte zusammen mit Fertigungsleiter Gerd Honekamp und Prokurist Matthias Göken die Entwicklung des Unternehmens. In der Präsentation der Firmengruppe wurde deutlich, dass sich der Sonderapparatebauer auf Druckbehälter, Tanks, Wärmetauscher, Absorber & Wäscher, Reaktoren, Kanäle, Trommeln und Rohrleitungen spezialisiert hat. Büssing berichtete von einer „positiven Entwicklung der Firma", die dank mehrerer Zertifizierungen und internationaler Zulassungen europa- und weltweit liefere.

Neu im Eurohafen

  „Service und Qualität werden bei uns groß geschrieben und gelebt", unterstrich der Geschäftsführer. Die direkte Kundenorientierung und die Qualität der Produkte seien die Eckpfeiler des betrieblichen Erfolges. Dienstleistungsangebote, Planungen nebst statischen Berechnungen sowie der Transport seien höchste Verpflichtung für die rund 200 Mitarbeiter der Firma. In Flechum würden, so Büssing, sämtliche Vorarbeiten durchgeführt, während im Eurohafen ausschließlich die großvolumigen Bauteile endmontiert würden.

  Der neue Standort im Eurohafen erweise sich für den schweren Apparatebau als vorteilhaft. Hingegen sei der Transport kleinerer Bauteile zum ehemaligen Emshafen in Meppen zunehmend als schwierig, zumal der Hafenbetrieb in etwa zwei Jahren vollständig eingestellt werde.

  Büssing zufolge erzielt der Betrieb einen Jahresumsatz von rund 75 Millionen Euro. Nach Planungen und Berechnungen und einer Produktionsdauer von sechs Monaten betrage die Lieferzeit der Apparate mit einem Durchmesser bis zu neun, einer Länge bis zu 90 Metern und einem Gewicht von maximal 900 Tonnen 16 bis 18 Monate.

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13.05.2011

Willem 966

Bergsteigen im Alter

Meinem Bekannten gratulierte ich zum Geburtstag, den er in der Vorwoche gefeiert hatte. Ja, ja, sagte er, schön, dass wir noch älter werden. Man sehe es meistens an den vielen weißen Haaren, fügte er hinzu. Ich pflichtete ihm bei in der Hoffnung, dass mit dem Älterwerden auch die Weisheit zunehme. Und dann verglich er das Älterwerden mit dem Besteigen eines steilen Berges. Je näher man dem Gipfel komme, umso mühsamer und beschwerlicher werde das Steigen. Verständnisvoll nickte ich. „Aber oben angekommen, hat man eine herrliche Umsicht", strahlte er mich an. Und außerdem einen guten Überblick, musste ich lobend anerkennen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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09.05.2011

„Grüne Oase" als offener Freizeittreff eingeweiht

Lagerhalle zu einer Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderungen umgestaltet

wb Meppen. In Anwesenheit zahlreicher Gäste ist nach aufwendiger Umgestaltung eine Lagerhalle des Vermieters Hans Többe zu einem Freizeittreff für Menschen mit und ohne Behinderungen eingeweiht worden.

  Anita Becker, Leiterin des Bereichs ambulantes Wohnen beim Vitus-Werk, stellte das Konzept der „Grünen Oase" vor. Im Prinzip sei die neue Einrichtung ein Klubhaus eines Vereins, in dem sich unterschiedlichste Menschen mit einem gemeinsamen Interesse träfen. Das verbindende und gemeinsame Element sei in der „Grünen Oase" nicht die Behinderung, sondern „das Interesse an erfüllender und aktiver Freizeit, an Begegnung und sozialen Kontakten."

  Der neue Freizeittreff wolle ein attraktiver Anlaufpunkt besonders für Menschen sein, die ihre freie Zeit eigenständig ausfüllen und gestalten müssen. Hier fänden sie an allen Wochenenden und Feiertagen Möglichkeiten der Begegnung, eines Plausches, eines Films oder eines gemeinsamen Billardspiels.

  Henni Krabbe, Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, hob die „neu gewonnene Freiheit und Selbständigkeit der Menschen mit Behinderungen" hervor, die treffender „Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten" genannt werden sollten. Mit viel Engagement und Eigeninitiative sei eine Einrichtung geschaffen worden, in der man entspannen könne. „Die Grüne Oase kann ein offener Treff werden und sich zu einer lebendigen Gemeinschaft entwickeln", wünschte Krabbe.

 Bevor Pfarrer Goldbeck die neuen Räume segnete und alle Besucher zu einem fruchtbaren Miteinander einlud, stellte Projektleiter Florian Berends sein „Team der ehrenamtlichen Helfer" vor. Es sind Jutta Grünefeld, Franziska Schmitz, Sylvie Tranel und Tobias Bolmer. Geschäftsführer Michael Korden überreichte den „stillen Helfern" als Dank und Anerkennung je eine Rose.

  Der stellvertretende Vorsitzende der Kinderhilfe, Gerd Thieke, hatte zuvor zahlreiche Gäste begrüßt, darunter die Behindertenbeauftragten Ursula Mersmann (Landkreis) und Walter Teckert (Meppen) sowie Landtagsabgeordneten Bernd-Carsten Hiebing und den ehemaligen und langjährigen Geschäftsführer Bernhard Sackarendt.

  Thieke dankte zahlreichen Sponsoren und Förderern, ohne die dieser Ort für Freizeit und Begegnung nicht hätte realisiert werden können: Geholfen haben: Aktion Mensch, Caritas Gemeinschaftsstiftung, Röchling Stiftung,  Vitusstiftung, die Firmen H&G Hakenholt Haren, Schlichter (Lathen), Grünloh (Meppen), Mäsker (Rütenbrock), Wobben (Stavern), Brand (Meppen), Medi Max (Meppen), Jürgen Hänsch-Stiftung (Herzlake), der Weser-Ems-Union (Bad Zwischenahn) und Andreas Witschen (Haselünne-Lare).

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04.05.2011

Willem 965

Spielen

„Bäumchen, Bäumchen, wechsle dich!" riefen die Kleinen immer wieder, und sie hatten auf dem Spielplatz in Meppen-Nödike einen Riesenspaß. Dass es dabei nicht gerade leise zuging, versteht sich von selbst. Niemand wollte schließlich übrig bleiben und zur Strafe in die Mitte. Passanten blieben stehen und freuten sich an diesem munteren Laufspiel. Einer von ihnen erinnerte sich an sein Lieblingsspiel „Der Plumpssack geht um". Auch da musste man mächtig aufpassen. Und still und leise ging es dabei auch nicht zu. Schön, dass auch die Senioren, die dem ausgelassenen Treiben zusahen, ihren Spaß am lauten Spiel hatten. „Wie schön, dass es noch Kinder gibt", flüsterte einer seinem Nachbarn zu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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02.05.2011

Willem 964

Trocken

Eigentlich freut man sich ja, wenn die Sonne scheint und wenn es nicht regnet. Die Beschicker des Meppener Wochenmarktes ebenfalls. Denn die Besucherfrequenz ist bei Regenwetter ebenso gering wie die gute Laune der Kunden. Am vergangenen Wochenende waren sich die Händler und Marktbesucher jedoch einig: „Es müsste schon lange wieder einmal regnen." Fast immer war es der Garten, der beim Smalltalk gewässert werden musste. Die Gedanken wanderten aber auch zu den Landwirten, die sich wegen der Trockenheit ernsthafte Sorgen um die Ernte machen. In einigen Gesprächen tauchte auch das Schreckgespenst des Klimawandels auf. Ein Bekannter nahm das Problem auf die leichte Schulter, lud mich zu einem kühlen Blonden ein und meinte: „Hier ist trockene Luft. Wir müssen etwas gegen die trockenen Kehlen tun." Wenn doch alle Probleme so leicht zu lösen wären, dachte ich und nahm dankend an.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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30.04.2011

Willem 963

Stadtenten

Drei unbewegliche Knäuel liegen täglich in der Meppener Innenstadt auf dem warmen Klinkerpflaster der Fußgängerzone. Es sind Enten, die der Lärm und die Fußgänger nicht stören. Sie bewegen sich nicht, haben ihre Köpfchen in ihrem Federkleid versteckt und scheinen zu schlafen. Die kleinen Kinder trauen ihren Augen nicht, laufen auf die grauen Knäuel zu und wollen sie zum Bewegen animieren. Aber ohne Erfolg. Drei Frauen kommen aus der nahen Bäckerei und rätseln über die unbeweglichen Knäuel. Echt oder nicht ist die Frage, die die drei Frauen eine Weile bewegt. Auch mich. Denn hier scheint sich laut Google eine neue Entenrasse, nämlich die Stadtenten, zu entwickeln. Wendig und scheu wie Stockenten sind diese Stadtenten wahrlich nicht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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29.04.2011

Willem 962

Hochzeit

Im Meppener Emsbad war gestern bei den Frühschwimmerinnen. die heutige königliche Hochzeit in London das Thema Nr. eins. Bei einer Verschnaufpause am Beckenrand herrschte Einigkeit, dass man sich den „royalen Glamour" nicht entgehen lassen wolle. „Mit welchem Flieger geht es denn auf die Insel?" wollte eine der Schwimmerinnen wissen. Sie hatte ihre Hörgeräte nicht dabei, so dass sie nicht richtig verstanden hatte, dass man sich die Feier im Fernsehen ansehen wollte. Und natürlich sei man auch gespannt auf das festliche Brautkleid, das Kate tragen würde. „Was, Sie wollen extra Ihr Festtagskleid anziehen?" fragte die etwas Schwerhörige. Ihre Kolleginnen konnten sich nicht mehr vor Lachen halten. Das wohl nicht, meinten sie nach einer Weile, aber etwas feierlich sollte es wohl sein.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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28.04.2011

Willem 961

Natur früh dran

Das herrliche Sonnenwetter der vergangenen Tage ließ die Knospen der Bäume und Sträucher geradezu explodieren. „Die Natur schwelgt in ihrer Farbenpracht", sagte mein Kollege, der gerne die Farbenfülle im Bild festhält. Leider könne er dann zum Muttertag keinen Fliederstrauß mehr schneiden, denn der sei dann schon verblüht. Und er fügte hinzu, dass in diesem Jahr die Natur besonders früh ergrünt und erblüht sei. Die Kastanien haben tatsächlich schon ihre Kerzen aufgesteckt, und die Japanischen Kirchen sorgten schon für wahre Blütenteppiche auf dem Platz vor dem Meppener Emsbad. Etwas vorwitzig und naseweis zeigen sich auch die Maiglöckchen, die mein Nachbar schon zu einem Sträußchen zusammenbinden konnte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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27.04.2011

Willem 960

Hase ohne Kopf

In der Zeitung stand, dass die nicht verkauften Schoko-Osterhasen zum halben Preis zu haben sind. Dass sie aber zu Hause keine Ladenhüter werden, dafür sorgen schon die Kinder. Mein Enkel macht es nämlich wie der „Martin" von Manfred Hausmann. Er begann, am Stummelschwänzchen herumzuknabbern und die Vorderfüße zu verspeisen. Dann hielt er plötzlich inne, besann sich eine Weile und biss dem Hasen mit einem entschlossenen Happs den Kopf ab. Auf die erstaunte Frage seiner Schwester, wie er das denn übers Herz bringe, antwortete er: „Dann tut es ihm nicht mehr so weh ohne Kopf."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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26.04.2011

Willem 959

Kopfüber

Eins der drei Eichhörnchen, die uns regelmäßig im Garten besuchen, war außer Rand und Band. Es flitzte von einem Blumentopf zum anderen, schnupperte kurz und jagte weiter zum nächsten. Es war auf der Suche nach versteckten Hasel- und Walnüssen. Aufgeregt untersuchte es auch die Balkonkästen und warf die Blumenerde hinaus. Die Suche war vergebens. Dann wurde unter den Büschen und zwischen den Frühlingsblumen gebuddelt und gescharrt. Auch nichts. Mit einem großen Satz sprang es plötzlich auf einen Buchsbaum. Die Eichkatze schnupperte kurz, und dann zwängte sie sich kopfüber in den runden Buchskopf, bis nur noch die Schwanzspitze zu sehen war. Ein lautes Schnalzen zeigte den Erfolg der Suche an. Als das Eichhörnchen wieder an der Oberfläche erschien, präsentierte es eine helle Walnuss, für die es sogleich ein neues Versteck suchte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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Für den EL-KURIER am SONNTAG

23.04.2011

Italienische Abenteuer

Mein erstes Auto: Wilhelm Bartels auf Bergtour mit der Isetta

Die BMW Isetta war unser erstes Auto und für uns ein richtig luxuriöses Auto mit einem „Dach über dem Kopf". Man saß schön nebeneinander und setzte sich gegen den Heinkel Kabinenroller Messerschmitt durch, in dem man hintereinander saß.

Ich musste vor 52 Jahren bei Wind und Wetter als Student zwischen der PH in Alfeld und unserem Wohnort Salzgitter-Lebenstedt hin und her pendeln. Eine Bahn – oder Busverbindung gab es hier nicht. In Lebenstedt hatte ich als Schaffner bei der KVG Braunschweig einen Ferienjob, den ich auch im Semester an den Wochenenden und Feiertagen ausübte. Die Isetta war für mich die Basis für das Einkommen für unsere junge Familie.

Ab 1960 fanden wir sogar mit unseren zwei Kindern Platz in der „Knutschkugel", die auch wegen der nach oben und vorne zu öffnenden Tür Himmelfahrtsauto genannt wurde. Die Fahrt zu den Eltern ins etwa 300 Kilometer entfernte Meppen war stets ein aufwändiges Unterfangen. Wir hofften immer auf etwas „Schiebewind", denn bei Gegenwind erreichten wir höchstens 70 km/h.

Öffneten wir die Einstiegstür – übrigens mit einer Türklinke - so knickte die Lenkradsäule für einen bequemeren Einstieg des Fahrers ab. Der Schalthebel war ein kleines „Knüppelchen" an der linken Seitenwand. Der Scheibenwischer besaß nur eine Alibifunktion, denn eine Waschanlage gab es nicht. Der Tank fasste zehn Liter, und der 250-er Boxermotor schluckte knappe drei Liter auf 100.

„Bella Italia" hieß unser Urlaubsziel im Sommer 1961. Auf der Autobahn holte uns das Problem von der Landstraße wieder ein: Die Lastwagen mit ihren starken Motoren überholten uns spielend, vor allem wenn etwas Gegenwind die Isetta langsamer werden ließ. Bei nasser Fahrbahn waren die Folgen wegen der verdreckten Frontscheibe besonders lästig. Oft mussten wir anhalten und uns klare Sicht verschaffen.

Unser Optimismus war groß, und wir schafften den Brenner tatsächlich, ohne eine Pause einlegen zu müssen. Wir fuhren ins Eisacktal nach Bozen und Meran und verbrachten herrliche Urlaubstage am Fuße der Dolomiten im „Dörfchen ohne Ausfahrt", in Altrei. Denn hier führte die Landstraße nicht weiter, wir waren praktisch am Ende der Welt. In der Pension „Zum weißen Rössl" verbrachten wir unseren Urlaub zu Preisen, die heute unglaublich klingen. Das Zimmer mit Frühstück kostete pro Person 650 Lire, umgerechnet etwa vier D-Mark. Die Halbpension schlug mit 1 400 Lire zu Buche, rund neun Mark. Billiger konnte man zu Hause auch nicht leben.

Den Ausflug zum „Rosengarten" in den Dolomiten wurde zu einem aufregenden Ereignis. Wir hatten doppeltes Pech. Plötzlich war der Sprit zu Ende. Der Reservetank fasste nur einen halben Liter, so dass wir auf der Rückfahrt den Wagen nur noch im Leerlauf fahren ließen.

Zu allem Überfluss brach unterwegs auch noch das nach außen gekrümmte Ende des Auspuffrohres ab. Jetzt wurde die heiße Motorluft nicht mehr seitwärts abgeführt, sondern sie strömte direkt gegen das linke Hinterrad. Also ließen wir das Vehikel – schon nicht mehr Motorrad, aber auch noch nicht ganz Auto – ohne Motor bergab zum Urlaubsort rollen. Hier bastelten wir uns aus einer Konservendose einen provisorischen „Heißluftabweiser" als Auspuff, der dann sogar bis nach Zuhause hielt.

Die Fahrt zum Rosengarten, da waren meine Frau und ich uns einig, war ein echter Prüfstein für unsere Isetta. Es war ein aufregendes Erlebnis vor 50 Jahren, das wir wohl nie vergessen werden.

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23.04.2011

Auf direkte Art etwas Gutes tun

DRK Meppen ehrt Blutspender

wb Meppen. Zum ersten „Blutspende-Doppeltermin „ hatte der DRK-Ortsverband in die Haus- und Landwirtschaftlichen Fachrichtungen der Berufsbildenden Schulen eingeladen. Wiederum folgten zahlreiche Spender dieser Einladung: Insgesamt spendeten 550 Spender und 21 Erstspender den „lebenswichtigen Saft".

  Ortsverbandsvorsitzender Josef Liesen dankte den Spendern und auch den 23 Helferinnen, die teilweise ihren zwölfstündigen Dienst täglich ehrenamtlich versehen. „Blutspender schenken Leben, spenden Blut", formulierte Liesen die Spendeaktion des DRK. Täglich werden in Deutschland 15 000 Blutspenden benötigt, von denen 30 Prozent in die Krebstherapie fließen, um bei akuter oder chronischer Leukämie zu helfen. "Die Blutspende ist eine direkte Art, etwas Gutes zu tun", animierte Liesen die Spender zur Wiederholung ihrer Spendenbereitschaft. Am Sonntag, 15. Mai, findet der nächste Spendetermin im DRK-Heim an der Dalumer Straße statt, bei dem auch gegrillt wird.

  Als besonderen Dank zeichnete Liesen für ihre 50-malige Blutspende aus Maria vor dem Brocke, Ulrich Burgemeister und Stefan Kater. Ebenfalls einen Präsentkorb erhielt Horst Seidel, der bereits 75-mal die DRK-Spendenaktion unterstützte.

  Gisela Augustin, Organisatorin des DRK-Ortsverbandes Meppen, lobte das Engagement ihres großen Teams. 23 Helferinnen seien bei den großen Einsätzen tätig. 19 Termine nimmt der DRK-Ortsverband jährlich wahr, unterstrich Augustin. In Meppen gibt es vier Doppeltermine pro Jahr. Ein besonderes Lob gebühre den Helferinnen in der Küche, die für das leibliche Wohl der Spender sorgen. „Täglich werden 600 Brötchen belegt", zählte sie nicht ohne Stolz auf. 17 Kilogramm Mett, 450 Eier, viele Tomaten, Fleischsalat, Schinken und Käse werden verarbeitet. Hinzu kämen Kuchen, Rosinenbrot und verschiedene Obstsorten. An diesem vorösterlichen Termin wurden zusätzlich 400 bunte Ostereier zum Mitnehmen angeboten.

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21.04.2011

Willem 958

Der Urlaub wirkt nach

Freudig begrüßt die Kassiererin im Einkaufsmarkt an der Esterfelder Stiege in Meppen eine Kundin. Diese war für einige Wochen nicht im Laden gewesen. Auf die Frage, wie es denn im Urlaub gewesen war, kam ganz schnell die positive Antwort: „Ganz toll!" Aber dann schränkte sie ein, dass der Urlaub sie doch ein wenig geschafft habe. Als sie nämlich morgens die Wäsche aus der Waschmaschine nehmen wollte, sei die Wäsche seltsam trocken gewesen. Dann hätte es ein großes Aufatmen gegeben. Sie hatte vergessen, den Wasserhahn aufzudrehen. Außerdem hätte sie auch die Kaffeemaschine nicht eingeschaltet. Im Urlaub hätte sie alles vorgesetzt bekommen. Jetzt müsse sie erst wieder an den Alltag gewöhnen. Im Urlaub hätte sie so richtig abschalten können.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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20.04.2011

Meppen macht mit bei "City-Offensive"

Stadtmarketingverein WiM zieht Bilanz

wb Meppen. In einer Mitgliederversammlung hat der Vorstand des Stadtmarketing-Verbandes WiM im Hotel Pöker Bilanz der Jahre 2010 und 2011 gezogen. Einstimmige Entlastung wurde erteilt für einen umfangreichen Haushalt, der im vergangenen Jahr annähernd eine halbe Million Euro umfasste.

  Geschäftsführer Ansgar Limbeck skizzierte die zahlreichen Aktivitäten und Innovationen des WiM im vergangenen Jahr. Seit drei Jahren führt der Verein den Wochenmarkt durch, dessen Bringdienst durch Schüler nur vereinzelt angenommen worden war. Das Erscheinungsbild der Stadt wurde durch 200 geschmückte Blumenkästen gesteigert, und in Kooperation mit dem Heimatverein Meppen und der Overbergschule wurde das Maibaumaufstellen zu einem Event.

  Mehr als 30 000 Besucher wurden auf der Schülerwiese zum Public Viewing während der Fußball-Weltmeisterschaft gezählt.

  Ein besonderes Highlight war 2010 das Stadtfest anlässlich des 650-jährigen Bestehens der Stadt. Die neuzeitlichen und mittelalterlichen Darstellungen und Aktivitäten sahen nahezu 40 000 Besucher. Eine „positive Resonanz von Besuchern und Einzelhändlern" erfuhr der Weihnachtsmarkt, der wiederum mit zahlreichen traditionellen Events wie der Eisbahn, dem Eisstockschießen, dem Stollenverkauf, dem neuen Krippenspiel, „Dinner for one" oder der Berentzen-After-Work Party aufwartete. Positiv aufgenommen sei auch die großflächige Weihnachtsbeleuchtung in der gesamten Innenstadt.

  Die Jahresrechnung 2010 schloss mit Einnahmen in Höhe von 466 480 Euro und Ausgaben in Höhe von 482 700 Euro ab. Der Vorsitzende Heinz-Hermann Nass bedankte sich nachdrücklich bei der Kaufmannschaft und dem Gewerbe für 100 000 Euro, die sie in den Haushalt eingebracht hätten. Die Entlastung des Vorstandes, die von den Kassenprüfern Maria Sanders und Klaus Dühnen vorgeschlagen wurde, war einstimmig.

Ebenfalls einstimmig genehmigt wurde der Ausblick 2011. Im Sommer soll es auf dem Marktplatz während der Fußball-EM der Frauen ein Public Viewing geben (wir berichteten). Das Maibaumaufstellen geschieht mit Inszenierung durch die Heimatvereine Meppen und Fullen sowie der Grundschule Hemsen. Das Stadtfest wird in Kombination mit dem Jubiläumsfest der Freiwilligen Feuerwehr begangen.

„Ab in die Mitte" heißt ein Stadt-Wettbewerb, der unter dem Motto „City-Offensive" vom Land Niedersachsen ausgeschrieben wird und an dem sich WiM beteiligen will. Voraussichtliches Thema ist „Baustellenmarketing Erneuerung / Verbindung Bahnhofstraße-Markt".

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20.04.2011

Willem 957

Eierticken

Viele Kinder freuen sich schon heute auf das Ostereier-Ticken am kommenden Sonntag. Schon beim Frühstück heißt es dann wieder: „Spitz auf Spitz" und „Stumpf auf Stumpf", wenn die Eierschalen im Wettkampf heil bleiben müssen. Das Ei, das einknickt, ist dann die Prämie für den Sieger. Manche Träne wird dann vom Verlierer verdrückt oder schnell weggewischt. Es macht immer wieder Spaß, und niemand weiß eigentlich, wo sich die Luftblase im Ei befindet. Denn es gilt, diese Schwachstelle zu verteidigen oder beim Gegenüber zu treffen. Wir ließen früher unsere „Wettbewerbseier" extra lange kochen, weil wir glaubten, sie würden dadurch härter und überstünden das Ticken länger. Frohe Ostern und ein lustiges Eierticken!

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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18.04.2011

„Gemeinsam zukunftsfähige Entwicklung mitgestalten"

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft zur demografischen Entwicklung

wb Meppen. Der Arbeitskreis Schule und Wirtschaft hat sein Jahresthema 2011 „Demografischer Wandel – Herausforderung für das Emsland" mit einer Auftaktveranstaltung im Kreishaus des Landkreises Emsland begonnen.

  Erster Kreisrat Reinhard Winter analysierte in einem umfassenden Bericht die demografische Entwicklung im Emsland und ihre Folgen. „Gegensteuern ist angesagt und den Wandel als Chance sehen", resümierte er.

  Oberstudiendirektor Hermann Wilmes führte ins Thema ein und dankte dem Referenten für „Informationen aus erster Hand". Der Wandlungsprozess in der Altersstruktur der Bevölkerung ziehe Veränderungen im Lebens- und Berufsalltag nach sich. Zusammen mit dem Industriellen Arbeitgeberverband Osnabrück-Emsland, der durch Jana Billigmann vertreten war, gehe es um die Wahrnehmung der Folgen und deren Bewältigung.

Emsländische Situation

  Erster Kreisrat Reinhard Winter skizzierte die emsländische Situation. „Wir müssen uns zukunftsfähiger machen", forderte Winter alle Verantwortlichen auf. Die Schulen und Kitas spiegelten die Situation gut wider. Infolge geringerer Kinderzahlen seien schon Grundschulen geschlossen worden.

  Eine „dynamische Abwärtsentwicklung durch dramatisch veränderte Strukturen in der Gesellschaft" kennzeichne den immer kleiner werdenden Geburtenüberschuss im Emsland seit dem Jahre 2000. Es werde befürchtet, dass in Zukunft der Geburtenüberschuss auf unter Null absinke. Gleichzeitig weise die Altersstruktur „drastische Veränderungen" auf. In 20 Jahren werde sich die Zahl der über 80-Jährigen verdoppeln.

  Die Entwicklung der Schülerzahlen und deren Prognose für die Zukunft seien besorgniserregend. In den Grundschulen sei eine „deutliche Schrumpfung der Schülerzahlen" erkennbar. 2002 hätten im Emsland noch 15 749 Schüler die Primarstufe besucht, die in sieben Jahren auf 11 160 zurückgehen werde. Das sei ein Rückgang um 30 Prozent. In der Sekundarstufe I seien es 7 033 Schüler (28 Prozent) weniger, während die Gymnasien bis 2018 mit 16 467 Schülern stabil blieben und den rückwärtigen Schub erst ab 2020 zu spüren bekämen.

  Gleichzeitig sei durch den demografischen Wandel im Emsland eine „alternde Gesellschaft" festzustellen. Nach zehn Jahren sei im Jahre 2010 die Zahl der 100-Jährigen von 14 auf 28, der 95-Jährigen von 58 auf 88 und der 90-Jährigen von 326 auf 414 Personen angestiegen. Das habe Auswirkungen auf die Gesundheit und die Wohnverhältnisse der älteren Menschen. Die Altersdemenz nehme zu, so dass die Entwicklung neuer Strategien angesagt sei. Zum geeigneten Zukunftskonzept gehöre „keine Notpflege, sondern eine hochqualifizierte Pflege".

Auswirkungen

Winter betonte, dass die Auswirkungen des demografischen Wandels eine „gesamtgesellschaftliche Herausforderung" bedeutet. „Gemeinsam muss eine zukunftsfähige Entwicklung verbessert und kreativ mitgestaltet werden", forderte der Referent.

In der lebhaften Diskussion wurden weitere Probleme angesprochen. So die Bindung junger Menschen nach ihrer Ausbildung an das Emsland, die Lösung des Fachkräftemangels und die Stärkung des „Tatorts Dorfmitte".

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18.04.2011

Willem 956

Wenn es menschelt

„Noch ´n schönes Wochenende", wünschte mir am Wochenanfang eine Kassiererin in einem Kaufhaus der Meppener Innenstadt. Als ich sie fragend anschaute, bemerkte sie sofort ihren Irrtum und entschuldigte sich. Der wäre ja gerade vorbei, lachte sie. Aber vielleicht halte ihr Wunsch ja noch bis zum kommenden Wochenende. Sie strahlte über das ganze Gesicht und ich auch. Schön, wenn es im stereotypen Allerlei des Kassierens auch einmal menschelt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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16.04.2011

"Unschätzbares Fachwissen"

Klasmann-Deilmann ehrt sechs Jubilare für 40-jährige Betriebszugehörigkeit

wb Groß Hesepe. Bei einer Feier haben Geschäftsführung, Werksleitungen und Betriebsräte der Klasmann-Deilmann GmbH sechs Mitarbeitern zu deren 40-jährigen Firmenzugehörigkeit gratuliert. Geschäftsführer Dr.-Ing. Hans-Georg Belka, Gesamtbetriebsrat Wolfgang Otto, Betriebsratsvorsitzender Heinz Pressgut und Werksleiter Bert von Seggern überreichten den Jubilaren Urkunden und Präsentkörbe.

  Belka würdigte die besonderen Verdienste der Jubilare. Bernhard Hoppe (Twist) war nach seiner Ausbildung zum Betriebsschlosser in Schöninghsdorf für die Instandhaltung der dortigen Werkstatt zuständig und zeichnete sich durch den Neubau von Maschinen und Anlagen aus. Johannes Kötting (Twist) arbeitete als Betriebsschlosser in der Dreherei und ist Fachmann an Drehbank, Fräsbank und Bohrwerk. Martin Moss (Geeste) wurde in Groß Hesepe zum Starkstromelektriker ausgebildet und bestand 1982 die Prüfung zum Elektromeister. Er zeichnete sich besonders bei der Umstellung der Stromversorgung im Feld von Freileitungen auf Generatoren aus. Jan Teunis (Westerhaar, NL) ist in der Beratung der in- und ausländischen Substratwerke und deren Rohstoffgewinnung zuständig. Paul Walter ((Twist) ist Maschinenführer im Bereich Industrietorf, und Ralf Wiza (Friesoythe) ist Produktionsleiter im Werk Nord und Garant für die hohe Qualität der Produkte.

  Belka schilderte in seiner Rückschau, wie der Arbeitsbeginn der Jubilare vor 40 Jahren mit bedeutenden Firmenereignissen zusammenfiel. Aus der Fusion der Heseper Torfwerke und der Torfwerke Annaveen entstanden damals die Klasmann-Werke.  Heute ist die Klasmann-Deilmann GmbH das größte private Unternehmen der Torf- und Substratwirtschaft weltweit.

   „Sie verfügen über ein umfangreiches und unschätzbares Fachwissen und besitzen vielfältige betriebliche Erfahrungen", lobte Belka die Jubilare. Ihnen gebührten Anerkennung und Dank für „den hohen Einsatz an Ihrem Arbeitsplatz und Ihre Leistungen".

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16.04.2011

Willem 955

Lächeln

Die beiden wöchentlichen Wochenmarkttage in Meppens guter Stube sind immer wieder ein Anlass zum Bekanntentreff und Gedankenaustausch.  In der letzten Woche spitzte ich beide Ohren, als sich ein Standinhaber mit einem Marktbesucher unterhielt. Auf die Frage „Wie geht´s?" kam die Antwort vom Imker, der seinen Honig anbot: „Es muss ja so. Könnt besser sein. Aber man muss nach außen fröhlich sein." Ja, es ist wohl so: Verkäufer sein ist nicht immer einfach.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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15.04.2011

Willem 954

Es grünt so grün

„Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen" summte ganz leise eine Meppenerin hinter der Gartenhecke in der Bokeloher Straße. Offensichtlich schien sie durch die „explodierende" Vegetation während der vergangenen Sonnentage zu dieser Melodie angeregt worden zu sein. Als ich das hörte, wanderten meine Gedanken zurück, und ich erinnerte mich an Eliza Doolittle, die vor vielen Jahren auf der Meppener Freilichtbühne dieses Lied gesungen hatte. Die Vegetation jedenfalls hat sich sichtlich verändert. Knospen brechen auf, Keime beginnen zu sprießen, und Blätter entfalten sich. Nicht mehr lange, und alles ist wieder grün.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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09.04.2011

„Gute Chancen für eine Integration"

Netzwerk des Landkreises stellt Ziele vor

wb Meppen. Im großen Sitzungssaal des Landkreises Emsland hat die siebte Sitzung des „Netzwerks für Migration und Integration im Landkreis Emsland" stattgefunden. Es wurde deutlich, dass das „Netzwerk Integration 2.0" dieArbeitsmarkt-Integration und die Koordination der Zusammenarbeit mit dem Caritasverband verstärken will.

  Rechtsdezernent Martin Gerenkamp erwartet wichtige Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit mit den Caritasverbänden, dem Diakonischen Werk, der Arbeitsverwaltung, der Flüchtlingshilfe und der Ländlichen Erwachsenenbildung. „Wir haben gute Chancen für eine Integration wegen eines nicht zu großen Ausländeranteils und einer relativ geringen Arbeitslosenquote im Emsland", so der Dezernent des Landkreises.

  Ein großes Problem bereite aber der ländliche Raum, in dem die Ausländer nur schwer für Sprach- und Integrationskurse der VHS zu motivieren seien. Voraussetzung für eine Teilhabe am Arbeitsmarkt seien primär Bildung sowie Schul- und Berufsabschlüsse.

  Der Landkreis sei innerhalb des Projektes ein Impulsgeber zum freiwilligen Aufsuchen der Beratungs- und Vermittlungsstellen im regionalen Netzwerk und in der Beratung zur Arbeitsmarktintegration, führte Gerenkamp aus. Aufgaben des Caritasverbandes für den Landkreis bestehen etwa in der Berufsvorbereitung, der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit sowie der Fachberatung für Multiplikatoren.

Basisschulungen

  Moderatorin Ulrike Otten skizzierte in einem Rückblick die Arbeit der beiden vergangenen Jahre. In acht Basisschulungen in Papenburg, Sögel, Meppen und Lingen seien 81 Integrationslotsen ausgebildet worden. Für 2011 seien weitere sechs Kurse bewilligt. Positiv sei die Entwicklung der „niederschwelligen Frauenkurse". 2010 hätten im Marstall Clemenswerth zwei viertägige Feriencamps „Sprache und Sport" stattgefunden. Für dieses Jahr sei ein zehntägiges Camp geplant, das im Vorfeld intensiv mit den Schulen erarbeitet werden soll. Der interkulturelle Frauensporttag findet am 10. September in Lathen statt. Internationale Trainerinnen werden neue Sportarten zeigen und einüben. Neun zugewanderte Bürger wurden zu Gesundheitsmediatoren ausgebildet.

  In drei Arbeitskreisen wurden spezielle Schwerpunkte der Integration erarbeitet und anschließend dem Plenum vorgestellt. Petra Lübbers moderierte die Gruppenarbeit „Gesundheit – Prävention", Andrea Santel beleuchtete in der Elternarbeit den „Zugang zu Eltern von Säuglingen und Kleinkindern", und Ulrike Otten moderierte den Arbeitskreis „Elternarbeit – Zugang zu Eltern von Schulkindern".

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30.03.2011

Willem 953

Saatkrähe am Werk

Auf der Esterfelder Stiege in Meppen zerrte eine Saatkrähe am Kadaver eines überfahrenen Igels. Kurz bevor es sie selber erwischte, hüpfte sie vor dem herannahenden Auto auf den Fußweg. Sie hatte es gerade noch geschafft, ein großes Stück Fleisch aus dem Aas herauszuziehen und in Sicherheit zu bringen. Mir fiel der Ausspruch eines Bekannten ein, dessen Bruder in Emden eine Friedhofsgärtnerei betrieb. Der Florist in Sachen Grab- und Sargschmuck sagte bei unserem Besuch, was auch hier auf der Straße galt: „Denn enen sin Dod is denn annern sin Brod."

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

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29.03.2011

Willem 952

Wachsen

Das war ein Frühlingsanfang, wie er besser kaum sein kann: Tagelang strahlte die Sonne vom blauen Himmel, und die Zeit der kalten Ostwinde sind zum Glück auch vorbei. Der Vers des Dichters „Die linden Lüfte sind erwacht" passt zur festlichen Stimmung. Überall keimt und sprießt es, und die Knospen der Büsche und Bäume schwellen prächtig an. „Die Welt wird schöner mit jedem Tag", könnte man mit dem Dichter lustvoll schwärmen. Allerorten erfreuen Farbkleckse bunter Blumen unser Auge. Meine Nachbarin, die im letzten Herbst ihren Garten neu gestalten und Rasen einsäen ließ, kann jetzt „das Gras wachsen hören". Und man sollte „sich keine grauen Haare wachsen lassen", wenn es vielleicht doch noch kleine Rückschläge in Sachen Wetter geben sollte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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24.03.2011

Zweitgrößter Verein im Emsland

Sozialverband Meppen ehrt Mitglieder - Barrierefreies Wohnen im Alter

wb Meppen. Im großen Saal des Kolpinghauses hat die Mitgliederversammlung des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) – Ortsverein Meppen – in Anwesenheit von nahezu 100 Mitgliedern stattgefunden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Ehrungen langjähriger Mitglieder und die „Möglichkeiten eines seniorengerechten Wohnens".

  Die stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisverbandes, Christel Wekenborg und Irmgard Terveer, nahmen die Ehrungen langjähriger Mitglieder vor. Zwei Mitglieder gehören dem Ortsverein Meppen seit 40 Jahren an, sechs Mitglieder seit 25 Jahren und 31 Mitglieder seit zehn Jahren.

  Der Vorsitzende Otto Liesen gedachte in seiner Rede der Opfer in Japan. In seinem Vorstandsbericht ließ er noch einmal die zahlreichen Aktivitäten des SoVD im Jahre 2010 lebendig werden. Außer lokalen Veranstaltungen organisierte der Ortsverein unter Leitung von Albert Schipmann Tagesfahrten nach Münster und in die Niederlande sowie eine einwöchige Reise nach Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern. In seinem Jahresbericht skizzierte Liesen auch die Mitgliederbewegung. Meppen ist mit 1 020 Mitgliedern nach Lingen der zweitgrößte Verein im Emsland.

  Die stellvertretende Vorsitzende des SoVD-Kreisverbandes, Irmgard Terveer, Papenburg, skizzierte die Aktivitäten des Kreisverbandes, der in 45 Ortsverbänden 16 200 Mitglieder zählt. Erfreulich seien die Zuwächse in 2010 in Höhe von 694 Mitgliedern.

  Die Sozialdezernentin des Landkreises Emsland, Henni Krabbe, referierte über das seniorengerechte Wohnen. Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gebe es „im Emsland eine überdurchschnittlich alternde Gesellschaft". Dieser Trend stelle nicht nur die Kommunen, Städte und den Landkreis Emsland vor große Herausforderungen. Auch sei der einzelne Bürger in seinem eigenen Lebensumfeld direkt betroffen. Während in Niedersachsen 48 Prozent der Bevölkerung in Ein- oder Zweifamilienhäusern wohne, seien es im Emsland 79 Prozent.

  Jeder ältere Emsländer müsse sein nahes räumliches Lebensumfeld überdenken, bevor ernste Veränderungen eintreten würden, forderte Krabbe. Es gelte, typische Barrieren wie Eingangsstufen, schmale Türen, Treppen oder Nutzräume im Keller zu beseitigen. Angesagt sei oft der Umzug ins Erdgeschoss. Negativ stünden jedoch diesen Erfordernissen eine geringe Veränderungsbereitschaft, eine verbreitete Beratungsresistenz und ein hohe Leidenstoleranz gegenüber.

  Der Landkreis Emsland biete ehrenamtliche Seniorenbegleiter an, die die direkte Umgebung an die persönlichen Bedingungen anpassen. Es komme darauf an, frühzeitig Schwellen abzubauen, um möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben zu können. „Wir wollen Ihnen durch eine gute und kompetente Beratung Mut zum Handeln machen", versprach die Sozialdezernentin.

  „Den Wohnraum altersgerecht umbauen bedeutet auch, ihn komfortabel umbauen", skizzierte Krabbe. Die Folge sei eine „Steigerung des Wohnwertes." Der Umbau eines Einfamilienhauses einschließlich thermischer Maßnahmen könne 50 000 Euro kosten. Zinsgünstige Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau könnten eine Realisation ermöglichen.

Jubiläen in 2011

10-jährige Mitgliedschaft

Dr. Peter Bott, Heinrich Brinkmann, Edeltraud Brümmer, Johannes Brümmer, Heinz-Joachim Deeken, Heinz-Dieter Determann, Eva Grabow, Helmut de Groot, Marianne de Groot, Marlies Gruber, Andrea Gruth, Rudolf Gruth, Ralf Hegel, Reinhard Hüser, Gerhard Jansen, Walter Ketter, Agatha Lübbers, Jutta Lukas, Klaus Malik, Heinz Meiners, Martin Moorkamp, Frank Nüßlein, Anneliese Otten, Hermann-Josef Rickers, Kaspar Schepers, Heinz Specken, Hedwig Temmen, Sabine Uhländer, Karl-Heinz Wilken, Hermann-Josef Wübben und Herta Zöllner.

25-jährige Mitgliederschaft

Ingeborg Danner, Bernhardine Menke, Josefa Ostermann, Paul Schmidt, Hermann Schnieders und Gabriele Szczupacki.

40-jährige Mitgliedschaft

Hans Robben und Karl-Heinz Röthemeyer.

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23.03.2011

Kreativität statt Formelwissen

Forum Marianum untersucht Eingangsvoraussetzungen für ein Mathematikstudium

wb Meppen. Im „Forum Marianum" hat Dr. Guido Pinkernell über die „Mathematik in der Schule – Mathematik für die Hochschule" referiert. Dabei wurde deutlich, dass viele Eingangstests an den Hochschulen auf das Wissen aus der Mittelstufe zurückgreifen. Nicht die Anwendung von Formeln, sondern das Kalkül und das Verstehen einer Aufgabe sind für die Studiengänge mit angewandter Mathematik eminent wichtig.

  Studiendirektor Hans-Dieter Stenten-Langenbach hatte den gebürtigen Harener und Mathematikdidaktiker von der TU Darmstadt vorgestellt. Das Abitur habe Pinkernell im Jahre 1986 am Gymnasium Marianum gemacht und in Hannover, Münster sowie in Bristol und Cardiff studiert. Die Mathematikdidaktik sei die Wissenschaft vom Lernen und Lehren von Mathematik, die auch als Basiswissen für Natur- und Ingenieurswissenschaften sowie für das Studium der Medizin und der Psychologie grundlegend sei.

  Pinkernell beleuchtete in seinem Referat anhand zahlreicher Beispiele und Aufgaben das Zusammenspiel von Praxis und Forschung. Ein erfolgreiches mathematikaffines Studium könne man nur mit einem guten mathematischen Grundwissen beginnen. Es gehe um das Verstehen mathematischer Begriffe und Verfahren. Ganzheitliches Erfassen, das Erkennen von Details und das Erkennen logischer Abhängigkeiten seien erforderlich. Der Blick in die Eingangstests der Universitäten Aachen, Bremen, Kassel, Köln, Karlsruhe oder Darmstadt zeigte eine Bandbreite unterschiedlicher Aufgaben. Deutlich wurde, dass es beim Rechnen mit Brüchen, Prozenten und dem Dreisatz um Wissen aus der Mittelstufe geht. Auch Terme, Gleichungen, Differentiationen und Integrationen sowie Mengen und Lineare Algebra aus der Oberstufe seien Voraussetzungen für gute Tests.

  Oft gehe es bei den Tests nicht um Berechnungen. In vielen Aufgaben heiße es: „Vergleichen Sie oder Lösen Sie". Gefordert werde ein „fachbezogenes Inhaltswissen für den Aufbau weiterführender mathematischer Kompetenzen, das verständig durchdrungen und situationsunabhängig verfügbar ist."

  Wertvolle Hilfen und mannigfache Aufgabenstellungen der Unis, so Pinkernell, finden die Schüler im Internet bei Google unter „Vorkurs Mathematik", „Brückenkurs Mathematik" oder „Multimedia Mathematik". Auch dem Lehrpersonal am Marianum empfahl der Fachdidaktiker regelmäßiges Üben und eine Methodenvielfalt, um die Schüler kognitiv zu aktivieren.

Grundwissen

  In der anschließenden Diskussion wurde geklärt, dass auf der Uni heute der Taschenrechner als Technologie mathematische Begriffe verständig vermittelt und dass er das Lernen erleichtert. Für das Studium sei ein Grundwissen als Grundstock notwendig. Pinkernell forderte: „Das Wissen muss wachgehalten werden." Die Eingangstests seien keine Aufnahmetests. Sie sollten den Leistungsstand und eventuelle Defizite aufzeigen, um auf dieser Basis Hilfen anzubieten. „Kreativität statt Formelwissen ist notwendig, um Lösungen zu finden", unterstrich der Wissenschaftler.

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22.03.2011

Wilhelm 951

Wie geht´s

Die Frage ist ein feststehendes Ritual, wenn sich zwei meiner Bekannten treffen. „Wie geht´s, wie steht´s?" rufen sie sich schon von Weitem zu. Ungewollt musste ich jetzt ihrem Zwiegespräch lauschen. Ohne eine Antwort abzuwarten, begann der Fragensteller von seinen Wehwehchen zu erzählen. Zuerst klagte er über seinen schlechten Schlaf, dann über seine Kopfschmerzen und seine Füße. Schließlich musste ich schmunzeln, als er sagte: „ Mir geht´s ganz gut, nur läuft´s sich schlecht." Aber „gehen lassen" wolle er sich nicht, verabschiedete er sich lachend. „Gout goan!" rief ihm der andere nach.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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21.03.2011

Willem 950

Erfreuliche Gäste

„Unverhofft kommt oft", sagt eine weit verbreitete Redewendung. Dabei ist das doch eigentlich ein Widerspruch in sich, meinte eine Bekannte. Denn was oft vorkomme, könne doch keine Überraschung sein. Aber, erzählte sie weiter, mit diesem Besuch habe niemand rechnen können, denn es sei eine echte Überraschung gewesen: Vor der Tür in Bokeloh standen nämlich am Tag des runden Geburtstages einer Bekannten ihre Tochter mit Mann und Kind. Eigentlich nicht so ungewöhnlich. Doch sie kamen aus Südafrika, wo sie seit einiger Zeit leben. Auch in Meppen-Esterfeld öffnete eine Bekannte „Wie vom Donner gerührt" die Haustür. Sie hatte gerade einen Anruf und Geburtstagsglückwünsche von ihrem Sohn erhalten, als es an der Haustür klingelte. Sie entschuldigte sich, öffnete die Haustür, und vor ihr stand ihr erwachsener Sohn mit einem Handy in der Hand.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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19.03.2011

Willem 949

Kopieren

Seit meiner Schülerzeit habe ich den Sachverhalt des Abschreibens nicht so häufig gehört wie in letzter Zeit. Damals war das eine Notlösung. Denn man hatte entweder nicht genug gelernt oder ein schlechtes Gedächtnis. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich die Zinsformel z=kxpxn:100 nicht behalten konnte und sie mir auf einen Mogelzettel geschrieben hatte. Andere schrieben sich wichtige Vokabeln auf die Handfläche oder auf das Lineal. Eins war allen klar: Man durfte sich nicht erwischen lassen. In diesen Tagen wurde die ganze Bandbreite der Wortfamilie „abschreiben" genutzt. Man sprach vom Mogeln, Kopieren, Täuschen, Schummeln, Abkupfern und Betrügen. Ich bin nur froh, dass ich heute die Spickzettel nicht mehr im Pausenbrot oder im Schuh verstecken muss. Heute ist glücklicherweise mehr als ein gutes Gedächtnis gefragt, und man kann in der Schule den Duden oder den Taschenrechner benutzen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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17.03.2011

Schallenberg bleibt Vorsitzender

Senioren-Union Meppen wählt neuen Vorstand

wb Meppen. Der CDU Stadtverband der Senioren-Union (SU) hat in seiner Mitgliederversammlung den bisherigen Vorsitzenden Hans-Günter Schallenberg einstimmig wiedergewählt. Auch der alte Vorstand erhielt für die nächsten zwei Jahre das ungeteilte Vertrauen der Mitglieder.

  Außer dem Vorsitzenden wurden zu seinem Stellvertreter Franz-Josef Wienert, zum Schriftführer Jürgen Müller und zu dessen Vertreter Alfons Wehlage wiedergewählt. Außer Alfons Wehlage wurden Hedwig Cordes und Irmgard Orlik zu Beisitzerinnen ernannt. Die Versammlung wählte ebenso einstimmig Christel Gregorzuk und Wolfgang Gersmann zu kooptierten Mitgliedern.

  Bürgermeister i. R. Heinz Jansen dankte als Versammlungsleiter dem bisherigen Vorsitzenden und dem Vorstand der SU für die geleistete ehrenamtliche Arbeit in den abgelaufenen 24 Monaten. Er fühle sich immer der SU eng verbunden. Doch eine ausgefüllte Freizeit und auch ehrenamtliche Verpflichtungen verhinderten allzu oft seine Teilnahme an den Veranstaltungen der SU. Für die Reiseplanung der SU schlug Jansen vor, auch einen Besuch in die polnische Patenstadt Ostroleka und der Gedenkstätten für deutsche, polnische und russische Soldaten einzuplanen.

  In seinem Rechenschaftsbericht ließ Hans-Günter Schallenberg die zahlreichen Aktivitäten der SU in den letzten zwei Jahren Revue passieren. Tagesfahrten nach Leer und Osnabrück wurden ebenso wieder lebendig wie mehrtägige Fahrten in den Odenwald und ins Ruhrgebiet oder die einwöchige Flugreise des SU-Kreisverbandes nach Israel. Lokale Erkundungen und regelmäßige Besuche im Altenheim Marienhaus komplettierten die lange Liste der Unternehmungen.

  Der Kreisvorsitzender der SU Meppen, Wolfgang Gersmann, referierte über die Neuordnung der SU auf Landesebene und das Krankenversicherungssystem. Er forderte analog dem niederländischen Beispiel Verbesserungen in der Altersversorgung, wo Renten und Pensionen nicht weiter auseinander driften dürften.

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17.03.2011

Willem 948

Vor oder zurück: Vorstellen

Wieder taucht am letzten Märzsonntag die Frage auf: „Muss die Uhr vor- oder zurückgestellt werden?" Wenn man sich bewusst macht, dass es ja abends länger hell bleiben soll, ist das Vorstellen der Uhr die richtige Wahl. Man kann sich dann nicht nur „vorstellen", dass diese Nacht um eine Stunde kürzer ist, sondern man weiß es seit nunmehr 34 Jahren. Die Umstellung der Uhren funktioniert heute ja meistens automatisch. Dennoch muss man am nächsten Tag auf der Hut sein, damit man nicht eine Stunde zu spät kommt, wenn man sich vielleicht in einer neuen Arbeitsstelle „vorstellen" will. Ich jedenfalls erwarte die Zeitumstellung ruhig und gelassen. Ich muss ja an dem besagten Sonntag nicht früh aus den Federn.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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16.03.2011

Willem 947

Seltener Besuch

Einen seltenen Besuch hatte ich jetzt in meinem Garten: ein Rebhuhn, das seelenruhig am Gartenzaun entlang lief und völlig unaufgeregt die ersten Frühlingsblüher beäugte. Da in naher und auch weiterer Entfernung keine Felder anzutreffen sind, muss es sich wohl verirrt haben. Oder war es auf der Suche nach einem Partner für die Brut? Auf jeden Fall staunten nicht nur wir über diesen Besuch. Denn die zahlreichen Meisen, Buchfinken und Amseln blickten überrascht auf. Dieser so majestätisch dahin schreitende Besucher unterschied sich sehr von den bekannten Elstern oder Krähen, von denen sie sonst in die Flucht getrieben werden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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12.03.2011

„Meppen noch lebenswerter machen"

SPD-Ortsverein forderte baldige Umsetzung des Leitbildes der Stadt Meppen

wb Meppen. In der Reihe „SPD im Dialog" haben der SPD-Ortsverein Meppen und Mitglieder des Arbeitskreises „Leitbild der Stadt Meppen" die Sachlage analysiert und eine baldige Umsetzung der im Leitbild aufgezeigten Ziele gefordert.

Landtagsabgeordnete Karin Stief-Kreihe führte durch die Veranstaltung und umriss das Thema „Meppen – Attraktiv und zukunftssicher gestalten". Sie zitierte aus der Präambel des Leitbildes, das im Sommer 2009 vom Rat der Stadt Meppen verabschiedet worden war: „Unser gemeinsames Ziel ist es, Meppen als Lebens- und Arbeitsraum sowie als Urlaubs- und Ausflugsziel noch attraktiver und damit zukunftssicherer zu machen." Bislang warte man jedoch vergebens auf die Umsetzung der im Leitbild erarbeiteten Projekte.

Meppen wird älter

Andreas Pothen, Fachbereichsleiter für Arbeit und Soziales in der Stadt Meppen, stellte in einer Videopräsentation aktuelle Entwicklungen, Prognosen und Handlungsempfehlungen des Arbeitskreises Demografie vor. Der demografische Wandel stelle alle Kommunen vor wichtige Entscheidungen. Rückläufige Bevölkerungszahlen, sinkende Geburtenraten und besonders die massive Alterung der Gesellschaft seien ernst zu nehmende Veränderungen.

Es gelte, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Sie habe große Auswirkungen auf alle Lebensbereiche in den Städten und Gemeinden. Sie stelle neue Herausforderungen an das Bauen und Wohnen, an die Verkehrsanbindung, an die Bildung und Kultur oder auch an die Bindung junger Leute und Fachkräfte an die emsländische Heimat. Auch ein abwechslungsreiches Freizeit- und Kulturprogramm sei ebenso wichtig wie die ärztliche Versorgung und die Mobilität.

Es gelte, der Politik und Verwaltung ein „Handlungskonzept für die Zukunft als Basis für weitere strategische Planungen" an die Hand zu geben. Den Anforderungen könne man nur in „gelebter Attraktivität" begegnen. Die Bertelsmannstiftung „Wegweiser Kommune" weise, so Pothen, für Meppen erfreulicherweise bis 2025 ein Anwachsen der Bevölkerung um drei Prozent aus. Allerdings werde es eine Verschiebung der Altersstrukturen geben. Der Anteil der 65- bis 79-Jährigen werde um 27 und der „Hochaltrigen" um 86 Prozent steigen.

Mathias Kirchhoff, der im Dezember 2007 als externer Moderator eines Arbeitskreises beauftragt wurde, skizzierte das mit rund 30 bis 40 ehrenamtlichen Bürgern erarbeitete Konzept des „Leitbildes". Ziel des Arbeitskreises sei es gewesen, „Meppen noch lebens- und liebenswerter zu machen." In konstruktiven Streitgesprächen sollten in einem dynamischen Prozess Schwerpunkte und ein Orientierungsrahmen als Motivation für Teilziele gesteckt werden. Das Leitbild sollte die städtischen Potentiale nutzen, um eine attraktive Stadt für die Zukunft zu gestalten.

50 Projektideen

In den Handlungsfeldern Innenstadt, Freizeit und Sport, Tourismus, Verkehr und Stadtentwicklung seien zehn Entwicklungsleitlinien erarbeitet worden, resümierte Kirchhoff. Darunter seien eine soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit ebenso wie eine hohe Familienfreundlichkeit und Meppen als Wirtschaftszentrum für wichtig erachtet worden. Insgesamt seien 50 Projektideen aufgeführt worden.

Ziel und Aufgabe des Arbeitskreises sei nicht die Umsetzung von Ideen gewesen. Vielmehr habe man versucht, der Verwaltung mit Vorschlägen und Ideen Impulse zum Handeln zu geben. Leider seien dann „eineinhalb Jahre ohne eine Außenwirkung" verstrichen.

In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass die Kommunikation zwischen Arbeitskreis und Stadtverwaltung verbessert werden müsste. Karin Stief-Kreihe bedauerte, dass das ehrenamtliche Engagement der Bürger nicht entsprechend honoriert worden sei. Auch Andrea Kötter, zweite Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, sprach sich für einen intensiveren Austausch der Meinungen und Ergebnisse aus und forderte die eigene Partei auf, aktiver zu werden.

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00.03.2011

Willem 946

Spielen

„Bäumchen, Bäumchen, wechsle dich!" riefen die Kleinen immer wieder, und sie hatten auf dem Spielplatz in Meppen-Nödike einen Riesenspaß. Dass es dabei nicht gerade leise zuging, versteht sich von selbst. Niemand wollte schließlich übrig bleiben und zur Strafe in die Mitte. Passanten blieben stehen und freuten sich an diesem munteren Laufspiel. Einer von ihnen erinnerte sich an sein Lieblingsspiel „Der Plumpssack geht um". Auch da musste man mächtig aufpassen; denn jeder wollte sich so gerne „in den Vordergrund spielen" und gewinnen. Wer den Bogen raus hatte, konnte dann „die erste Geige spielen". Aber „den wilden Mann spielen" oder „die beleidigte Leberwurst spielen" das wollte niemand.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2011

Willem 945

Poahlbürger

Der Geschäftsführer von Elektra Beckum/Metabo in Meppen-Nödike, Mathias Kirchhoff, outete sich in der Informationsveranstaltung des SPD-Ortsvereins „SPD im Dialog" als „taoloopen Volk". Er komme aus dem Landkreis Goslar. Er sagte, er habe zusammen mit seiner Familie schnell Meppen und das Emsland schätzen und lieben gelernt: „In kurzer Zeit fühle ich mich hier heimisch und mit den Emsländern verbunden." Er hoffe, eines Tages mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter zum „Poahlbürger" zu werden. Mit einem wohlwollenden Schmunzeln vernahmen das die Zuhörer im Kolpinghaus. Denn sie wussten, dass einem erst nach mehreren Generationen dieser „Ehrentitel" zuerkannt wird.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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12.03.2011

Streit um Schutz und Information für die Verbraucher

Unternehmer kritisiert geplantes Internetforum des Bundesministeriums als einseitig bestimmt

wb Geeste-Groß Hesepe. Um Lebensmittelinformationen ist es in einem Pressegespräch mit Geschäftsführer Andreas Coppenrath von der gleichnamigen Feinbäckerei und MdB Gitta Connemann gegangen. Es wurde deutlich, dass gute Verbraucheraufklärung sinnvoll und notwendig ist und produktneutrale und verständliche Informationen unabdingbar sind.

  Andreas Coppenrath warnte leidenschaftlich vor den Folgen eines aus seiner Sicht "unseriösen Internetforums", das jetzt gegründet werden solle. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) bereite derzeit ein Internetportal unter dem Motto „Klarheit und Wahrheit bei der Kennzeichnung und Aufmachung von Lebensmitteln" vor.

  „Wir unterstützen ausdrücklich die Einrichtung einer zentralen Plattform zum gesundheitlichen Verbraucherschutz, auf der sich Verbraucher informieren können", unterstrichen Coppenrath und Dipl.- Ökotrophologin Anne Katrin Tholen. Aber die Informationen müssten produktneutral sein und dürften keine einseitigen Stellungnahmen beinhalten.

Schaden befürchtet

  Die derzeitige Konzeption des Internetportals gebe Anlass zur Sorge und könne „auch unserem Unternehmen einen enormen Schaden zufügen, der am Ende Image, Umsatz und Arbeitsplätze kostet", warnte Coppenrath.

  Träger des Internetportals solle der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) werden. Es sei zu befürchten, dass Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft und ihre Produkte völlig ungerechtfertigt im Internet an den Pranger gestellt werden. Das Fehlen wissenschaftlicher Begründungen könne zur Irreführung der Verbraucher führen. Das geplante Portal berge „unkalkulierbare Risiken für die Lebensmittelwirtschaft". Beispiele aus der Vergangenheit zeigten fatale Schäden für die Unternehmen auf, als wechselnde Grenzwerte für Cumarin im Weihnachtsgebäck oder die Neubeurteilung der diätetischen Lebensmittel die Verbraucher verunsicherten.

  Gitta Connemann, Mitglied des BMELV-Ausschusses, unterstrich die Forderung, dass die „Klarheit der Informationen wichtig" sei, damit der Verbraucher sie verstehen könne. Deutschland stehe weltweit bei der Qualität der Lebensmittel an erster Stelle. Sie unterstütze Aktionen, die verhindern wollen, dass Lebensmittelinformationen Lobbys vorbehalten blieben. Es komme darauf an, dass „keine verfälschten oder ideologisch gefärbten Berichte die Verbraucher verunsichern". Es müsse ein Forum etabliert werden, in dem die Verbraucher die fundierten Informationen nachvollziehen könnten.

Aufklärung

  Connemann forderte genauso wie Coppenrath ein „anderes Bewusstsein der Verbraucher" ein. Ihr Verlangen nach immer billigeren Waren könne auf Kosten der Qualität Umstellungen in der Produktion zur Folge haben. Als Gegnerin einer „Ampel-Kennzeichnung" strebe sie mehr, verständlichere und nicht verkürzte Informationen für die Verbraucher an. Informative und nicht Existenz gefährdende Aussagen seien die richtige Aufklärung.

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09.03.2011

Willem 944

In Sack und Asche

„Am Aschermittwoch ist alles vorbei", so heißt es in einem bekannten Karnevalslied. Jetzt heißt es, die bunten Kostüme einzumotten, und die Motivwagen abzuräumen. Lustig und ausgelassen ging es vielerorts zu, so dass sich niemand „Asche aufs Haupt streuen" muss. Auch will aus meinem Bekanntenkreis niemand „in Sack und Asche gehen". Übrigens soll diese Redewendung aus dem Alten Testament stammen. Nach einem alten Trauerbrauch zerriss Mardochai aus dem Stamme Benjamin seine Kleider, legte einen Sack an und streute Asche auf sein Haupt. Die närrische Zeit ist wieder einmal vorbei, doch am 11.11.11 um 11.11 Uhr geht´s wieder los. Was für ein närrisches Datum!

Tschüss! Euer Zeitungsbote Wilem

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05.03.2011

Die Vergangenheit verstehen

Rudolf Seiters spricht vor Oberstufenschülern über Zusammenbruch der DDR und deutsche Einheit

wb Meppen. Als Zeitzeuge par excellence hat Bundesminister a. D. Dr. Rudolf Seiters den Oberstufenschülern des Gymnasiums Marianum in einer öffentlichen Vortragsveranstaltung den „Zusammenbruch der DDR und die deutsche Einheit" beschrieben und mit Herzblut analysiert.

  Die Schulleitung des Gymnasiums Marianum hatte mit der Verpflichtung des Referenten einen Politiker von Rang und Namen gewonnen. Denn kein anderer konnte besser das Thema der Wiedervereinigung beschreiben als Seiters, der 1989 Chef des Bundeskanzleramtes und Verhandlungspartner der DDR war. Als unmittelbar Beteiligter und Mitgestalter des Vereinigungsprozesses informierte er die Schüler über die Wiedervereinigung, die auch Thema des Zentralabiturs 2011 und 2012 sein wird.

  Oberstudiendirektor Leo Pott begrüßte mehr als 100 Oberstufenschüler. Der Schulleiter zeigte eine Parallele auf zwischen den revolutionären Veränderungen und heutigen Freiheitsbewegungen in Nordafrika und beschwor den Geist und die Entwicklung der Jahre 1989 und 1990 in der ehemaligen DDR. Die Wiedervereinigung mit ihren großen Herausforderungen sei eine „historische Zeitenwende und ein Glücksfall für die BRD". Als Referenten habe die Schule mit Rudolf Seiters „den Architekten der deutschen Einheit und den kompetentesten Geschichtslehrer" gewinnen können.

  Seiters skizzierte die Entwicklung in der DDR bis zur „historisch wohl beispielslosen Lüge eines Regierungschefs", die Walter Ulbricht so formuliert hatte: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

  Seiters griff in seinen Ausführungen viele Fragen auf, die sich die Menschen heute stellen. Eine kleine Auswahl: War die Bundesregierung eigentlich vorbereitet auf die Wiedervereinigung? Hätten Fehler vermieden werden können? Was ist aus den versprochenen blühenden Landschaften geworden?

  „Die Umwandlung einer über 40 Jahren gewachsenen sozialistischen, zentralistischen und planwirtschaftlichen Kommandowirtschaft ist ein gigantisches Unternehmen gewesen" resümierte Seiters. Es sei nicht nur eine wirtschafts- und finanzpolitische, sondern auch eine geistige und kulturelle Herausforderung gewesen. Drei Tage hätten die Hilflosigkeit der DDR-Führung und ihren rapiden Autoritätsverlust besonders bekundet. Am 30. September 1089 sei deutlich geworden, als er mit Hans Dietrich Genscher auf dem Balkon der Prager Botschaft gestanden habe, dass „hier der erste Stein aus der Mauer gebrochen wurde." Ferner sei der 9. November als Tag der Maueröffnung bedeutsam. Der dritte historische Tag sei der 19. Dezember gewesen, als Bundeskanzler Helmut Kohl an der Frauenkirche in Dresden zu den Menschen der DDR sprach.

  Es habe „keine Schubladenpläne" der Bundesregierung gegeben, versicherte Seiters. Sie hätten wohl die Entspannungspolitik ruiniert, zumal mehrere westliche Regierungen nicht von der Wiedervereinigung begeistert gewesen wären. Natürlich seien auch Fehler gemacht worden. Grundlegende schwierige Fragen seien in kürzester Zeit zu beantworten gewesen. Und für deren Lösung habe es „kein Vorbild und auch keine Erfahrung in der modernen Geschichte" gegeben. „Die Wiedervereinigung ist ein gelungener Kraftakt von historischer Bedeutung", so Seiters.

  Die Zuhörer freuten sich über manche Details, die weit über das im Unterricht vermittelte Wissen hinausreichen. Auch in der anschließenden Diskussion, die von den Schülern Philipp David und Steffen Engling moderiert wurde, wurden historische Gegebenheiten und ihre Folgen aufgezeigt. Der Fachleiter für Geschichte, Martin Voetlause, dankte Seiters für die „einmalige Geschichtsstunde". Seiters dankte den Schülern für die große Aufmerksamkeit: „ich stelle ein großes Interesse bei den heutigen Schülern fest, die die Vergangenheit verstehen wollen, um die Gegenwart zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten."

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26.02.2011

Willem 943

Tolle Tage

„Jetzt kommen sie endlich wieder, die tollen Tage", freut sich meine Cousine in Papenburg. Denn hier kann der Karnevalsverein PCV auf seinen Sitzungen und beim Umzug auf eine fröhliche und lustige Stimmung der Närrinnen und Narren bauen. Auch in Rütenbrock und in Schöninghsdorf wird in Sitzungen und auf Umzügen das Narrenzepter geschwungen. Überall im Altkreis Meppen gibt es in diesen Tagen Karnevalsfeiern am laufenden Band. In den Büttenreden wurde die lokale und auch die bundesweite Politik beleuchtet. Es wird aufs Korn genommen, gezielt geschossen, und Lachsalven werden am laufenden Band abgefeuert. Manch fröhliche Rede ist scharf gewürzt und pikant garniert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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25.02.2011

Sophia und Niklas Lesekönige

Wettbewerb für Schüler

wb Meppen. Im Musiksaal der Johannes-Gutenberg-Schule hat der 52. Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stattgefunden. Nach zwei Stunden spannenden Lesens standen als Sieger Sophia Reitemeyer vom Kreisgymnasium St. Ursula in Haselünne und Niklas Völker aus der Grund- und Hauptschule Lähden-Holte fest.

Der Jury, bestehend aus Christiane Kues, Stadtbücherei KÖB, Beate Exner-Marks, Johannes-Gutenberg-Schule, Elisabeth Pohl von der Buchhandlung Meyer und Arnold Terborg, Leiter des Kultur- und Jugendamtes, stellten sich zwölf Schulsieger der sechsten Klassen im Altkreis Meppen: Michelle Kaap (Geschwister-Scholl-Schule Dalum), Naomi Robinson (Vinzenzschule Haselünne), Niklas Völker (GS/HS Lähden-Holte), Maren Witt (K.-v.-G.-Schule Meppen), Luca Philipp Günsche (Johannesschule Meppen), Timo Heine (Anne-Frank-Schule Meppen), Isabel Krüger (Maximilianschule Rütenbrock), Tamara Kuper (Geschwister-Scholl-Schule / RS Dalum), Sophia Reitemeyer ( Kreisgymnasium St. Ursula Haselünne) Aylin Yorulmaz (K.-v.-G.-Schule / RS Meppen), Saskia Vorwerk (Schulzentrum Hasetal Herzlake) und Laurence Gloddek (Gymnasium Marianum Meppen).

Die Buchhandlung Meyer hatte wiederum als Veranstalter des Vorlesewettbewerbs die Durchführung des Wettbewerbs übernommen. Peter Lachowicz konnte mehr als 30 Eltern und Lehrerinnen begrüßen. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels führe den Vorlesewettbewerb seit 1959 durch und wolle die Leselust bei den Kindern wecken und ihre Lesekompetenz stärken, betonte er.

Die Jury hatte in der ersten Runde einen Wahltext der Schulsieger zu beurteilen und in der zweiten Runde einen Fremdtext. Es ging dabei jeweils um die Lesetechnik, die Textgestaltung und das Textverständnis. Peter Lachowicz bescheinigte allen Teilnehmern eine hervorragende Leseleistung: „Die Jury ist absolut begeistert von allen Leistungen."

Die Schüler boten in den von ihnen ausgewählten Texten eine breite Palette unterschiedlicher Geschichten an. Die Wettbewerbsteilnehmer hatten durchweg spannende Inhalte gewählt, die sie gekonnt vortrugen. Ging es hier um „Sprotte und den Klugscheißer" und über strenge Eltern und Abenteuer auf einem Segelboot, so handelten die anderen Geschichten vom Schäfchenzählen beim Einschlafen, vom Chatten im Internet oder von einem Geheimbund, der ihren Lehrer erfolgreich in die Flucht schlug.

Als Fremdtext hatten die Buchhändler „Seeräuber Moses" von Kirten Boie ausgewählt. Bei diesem unbekannten Text „trennte sich die Spreu vom Weizen", wie Peter Lachowicz feststellte. Jetzt ging es verstärkt um das Textverständnis und die Textgestaltung. Der Text war anspruchsvoll und mit seetechnischen Ausdrücken gespickt.

Souverän setzten sich auch bei diesem Lesen Sophia Reitemeyer und Niklas Völker als Wettbewerbsbeste im Altkreis Meppen durch, den sie auf dem Bezirksentscheid in Osnabrück vertreten werden.

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24.02.2011

Willem 942

Abnehmen

Immer wieder ist die Gesundheit das vorherrschende Thema, wenn ich meinen Bekannten treffe. Und es dauert nicht lange, bis wir beim Abnehmen landen. Erfolgreiche, aber auch missglückte Kuren bestimmen den weiteren Verlauf des Gesprächs. Auch kommt es hin und wieder zur Selbsterkenntnis, dass man sich doch wohl nicht ganz gesund ernährt oder zu wenig bewegt hat. Gute Vorsätze zu Beginn des Jahres lassen sich übrigens bald zu Beginn der Fastenzeit erneuern. Abnehmen ist dann angesagt. Dann gerät mein Bekannter ob des Wortes „abnehmen" ins sprachliche Schwärmen. Ebenso schwierig könne sich nämlich das andere „Abnehmen" gestalten, wenn die Bauaufsicht aktiv wird und Mängel feststellt, meint er. Auch seine Frau plage sich bei komplizierten Nähmustern mit dem verstrickten Abnehmen herum. Das Abnehmen des Telefonhörers jedoch sei ein Kinderspiel.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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22.02.2011

Willem 941

Spatzen

„Die Spatzen pfeifen es von den Dächern", dass etwas im Anzug ist. Nicht etwa ein neuer Schwarm laut schreiender Wildgänse am Himmel. Nein, sie begrüßen wohl den helleren Tag und pfeifen den nahen Frühling herbei. Immer, wenn ich an der „Süßen Ecke" und ehemaligen Inselbäckerei an der Esterfelder Stiege in Meppen vorbeikomme, werde ich von einem fröhlichen Gezwitscher im nahen Gebüsch begrüßt. Ein kleines Völkchen ist hier zu Hause. Es sind unsichtbare Spatzen, die sich mit lustigem Tschilpen unterhalten und die Passanten begrüßen. Die einen begrüßen sie als „freche und süße Spatzen", und die anderen als hagere Passanten, die „wie ein Spatz essen". Nur gut, denke ich manchmal, dass wir mehr Verstand besitzen und kein „Spatzenhirn" besitzen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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21.02.2011

Keine Nachwuchssorgen in Schöninghsdorf

Ehrungen und viel Lob in der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr

wb Twist-Schöninghsdorf. Viel Lob und Anerkennung haben die Festredner den zehn besonders geehrten Mitgliedern während der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Schöninghsdorf gezollt..

Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Heinz Rudolf und Ulrich Snijders von Bürgermeister Ernst Schmitz und Abschnittsleiter Josef Brümmer mit dem Ehrenzeichen des Landkreises Emsland ausgezeichnet.

  Ortsbrandmeister Heinz Borgmann gratulierte vier Feuerwehrmitgliedern zur Beförderung und überreichte die Urkunden. Zum Oberlöschmeister wurde Heinz Hermann Bentlage befördert. Zum Hauptfeuerwehrmann wurde Frank Veltrup und zu Oberfeuerwehrmännern wurden Julian Borgmann und Carsten Snijders ernannt.

  Die Ernennungsurkunden erhielten nach erfolgreicher einjähriger Ausbildung zu Feuerwehrfrauen Sylvana Grommel und Annika Lübbers sowie zum Feuerwehrmann Michael Müter.

  Ortsbrandmeister Heinz Borgmann gab in seinem Jahresbericht einen Rückblick über die vielfältigen Aktivitäten der Stützpunktfeuerwehr. Außer den 16 Brandeinsätzen und 32 Hilfeleistungen im vergangenen Jahr waren auch die 45 Dienstabende für die 44 Feuerwehrmänner und vier Wehrfrauen bemerkenswert.

  Hier standen auf dem umfangreichen Programm Fahrradtouren, Informationen in Kindergarten und Grundschule sowie der Tag für die Gemeinde und die Ferienpassaktionen.

Franziska Brüning legte als Sprecherin der Jugendfeuerwehr einen umfassenden Tätigkeitsbericht vor, für den sie viel Beifall erhielt. An 61 Dienstabenden und Veranstaltungen seien 878 Dienststunden von den 17 Mitgliedern geleistet worden. Das seien 360 Stunden für die technische Ausbildung, 320 Stunden für die allgemeine Jugendarbeit sowie 120 Stunden für sportliche Aktivitäten. Auch Fahrradkontrollen standen auf dem Programm. Vielfältig und umfangreich seien die Sitzungen und Lehrgänge des Führungsteams im abgelaufenen Jahr gewesen.

  Besonderen Beifall erhielt die Sprecherin der Jugendfeuerwehr, als sie deren Zu- und Abgänge analysierte. Im Laufe des Jahres seien drei neue Mitglieder aufgenommen worden, während zwei Mitglieder in den aktiven Einsatzdienst verabschiedet worden seien.

Funktionsfähige Wehr

  Bedenke man, dass auch in Schöninghsdorf der demografische Wandel zu Buche schlage und im laufenden Jahr wieder drei neue Mitglieder dazu gekommen seien, so könne man voller Stolz sagen: „Über Nachwuchssorgen müssen wir uns keine Sorgen machen."

  In seinem Grußwort hatte Bürgermeister Ernst Schmitz im Namen der ganzen Gemeinde der Freiwilligen Feuerwehr für ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft gedankt. „Wir haben eine gute Mannschaft. Diese Ortsfeuerwehr brauchen wir, und sie ist funktionsfähig", lobte der Verwaltungschef.

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21.02.2011

Beistelltisch für Wohnungslosenhilfe

Geschenk der Kreishandwerkerschaft

wb Meppen. 23 Tischlerlehrlinge absolvierten in zwei Arbeitsgruppen in den Holz verarbeitenden Werkstätten der Berufsbildenden Schulen den zweiten praktischen Teil ihrer Gesellenprüfung.

 Ein besonders schönes Exemplar ihres handwerklichen Könnens, einen stabilen und formschönen Beistelltisch, übergaben sie der Caritas für ihre Wohnungslosenhilfe. Obermeister Rolf Dreyer und sein Stellvertreter Ulrich Brand skizzierten bei der Übergabe des Geschenks die Prüfungsaufgabe für die 23 Lehrlinge. Während das „große Gesellenstück" über einen längeren Zeitraum zu Hause oder im Ausbildungsbetrieb erstellt werden könne, hätten die Lehrlinge für diese Arbeitsprobe nur einen Tag zur Verfügung. Unter Aufsicht mussten sie einen Beistelltisch anhand detaillierter Werkzeichnungen herstellen.

Bernd Tieben, Vorsitzender des Gesellenprüfungs-Ausschusses, und Prüfungsausschuss-Beisitzer Hermann Josef Purk unterstrichen die gute Qualität der Arbeitsproben. Die Lehrlinge hätten am Ende ihrer Ausbildungszeit ein hohes Maß an Fachwissen und handwerklichem Können demonstriert. Das Handwerk habe immer noch einen „goldenen Boden". Eine gute Ausbildung und ein zielstrebiger Arbeitswille kennzeichneten immer wieder ein exzellentes Ergebnis in Theorie und Praxis.

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18.02.2011

Willem 940

Kreischen

Wie schwer und auch wie unlogisch manchmal die deutsche Sprache ist, habe ich jetzt bei der Berichterstattung von der Berlinale in Berlin gehört. Die Live-Reporterin der „Abendschau" des Rundfunks Berlin-Brandenburg  wurde aus dem Studio gefragt, ob denn in diesem Jahr die Fans wieder laut kreischen. Dann kam die Antwort ohne Zögern und wie selbstverständlich und flüssig über die Lippen: „Ja, sie haben tüchtig gekrieschen." Der Duden gab mir dann recht, dass es „gekreischt" hätte heißen müssen. Aber vielleicht nicht in Berlin. Zweifel können einem schon kommen. Denn gestern wollte ich einen Brief schreiben, den ich dann auch „geschrieben" und nicht wie folgerichtig „geschreibt" habe. Hat gestern die Sonne „geschienen" oder etwa „gescheint"? Das wäre gar nicht so abwegig, denn vorige Tage hat es wieder etwas „geschneit".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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14.02.2011

Willem 939

Nachsitzen

Eine Bekannte erzählte mir, dass ihre Freundin nicht pünktlich zum verabredeten Termin gekommen sei. Eine halbe Stunde habe die Freundin sie „sitzen lassen". Als Quittung dafür sei sie mit „Dafür musst du aber nachsitzen" empfangen worden. Das sei ihr dann bei Kaffee und Kuchen auch nicht schwer gefallen.  

Ebenso erging es einer Frühschwimmerin im Meppener Hallenbad. Als sie später als gewohnt ins Bad kam, rügten ihre allmorgendlich begleitenden Badenixen das Zuspätkommen: „Dafür musst du nachsitzen." „Hier im Wasser kann ich aber nicht sitzen", war die prompte Antwort. „Im Whirlpool jedoch gerne", lachte sie zurück.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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12.02.1011

Willem 938

Schwein gehabt

Es ist jetzt 65 Jahre her, als fast ganz Meppen unter Wasser stand. Im Februar 1946 setzte die Ems aufgrund einer Springflut die Altstadt meterhoch unter Wasser. Einige Anlieger am Schützenhof mussten sogar ihre Schweine aus den Ställen retten. Während eine der betroffenen Familien ihr Schwein in ein Zimmer in der ersten Etage umquartierten, brachte „Schlüter Jupp" für einen zweiten Anwohner die Rettung mit seinem Boot. Er ruderte dessen „Läufer" zum etwa 600 Meter entfernten Bahndamm an der höher gelegenen Schützenstraße. Von hier aus wurden die beiden Schweine in einem Bollerwagen über die Bahnanlage an der Hafenstraße, die Herzog-Arenberg- und Mühlenstraße zum Onkel in der Nordstraße gefahren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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07.02.2011

Willem 937

Wirbelwind

„Winde weh´n, Schiffe geh´n weit in fremde Land" sangen wir früher in der ND-Gruppe, wenn im Ferienlager bei Varloh der Sturm kräftig an den Zelten zerrte. Dieses finnische Volkslied kam mir auch in den letzten Tagen immer wieder in den Sinn, da es kräftig stürmte und an den Fensterläden klapperte. Da musste man gar nicht „viel Wind um das Wetter machen"; denn auch die Schirmträger gaben bald ihre Versuche auf, sich vor den Schauerböen zu schützen. Ihnen „blies der Wind scharf ins Gesicht", könnte man sagen. Und an jedem Morgen „wehte ein frischer Wind", den auch ich mir um die Ohren pfeifen ließ. In „Windeseile" schaffte ich bei Rückenwind meine Tour. Wie ein „Wirbelwind" lief ich dann von Haus zu Haus, um die Morgenlektüre pünktlich zuzustellen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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07.02.2011

Grete Rothlübbers seit 65 Jahren dabei

Viel Beifall und Ehrungen für 30 kfd-Mitglieder in Groß Hesepe

wb Groß Hesepe. Fast 100 Mitglieder der Katholischen Frauen Deutschland (kfd) füllten den großen Saal des Pfarrheims in Groß Hesepe. Im Mittelpunkt der Generalversammlung stand die Ehrung von 30 langjährigen Mitgliedern, die 50, 60 und 65 Jahre lang Mitglieder sind.

Eine besondere Ehrung erhielt Grete Rothlübbers für ihre Mitgliedschaft seit 1946. Viel Beifall, eine Ehrenurkunde und eine hübsche Topfblume erhielten außerdem für ihre 60-jährige Mitgliedschaft Josefine De Carne, Agnes Heller, Helene Kummert, Walburga Saathoff und Mathilde Schwering.

Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft wurden geehrt: Maria Bedynski, Adeline Berends, Margret Bröckerhoff, Elfriede Brümmer, Leni Cantzen, Maria Dabrowski, Josefa Diek, Agnes Fehnker, Gisela Hansel, Agnes Hinken, Hermine Hölscher, Änne Höltershinken, Margret Klinke, Maria Koopmann, Gisela Raeth, Elisabeth Rothlübbers, Ilse Rothlübbers, Angela Scholz, Adele Seidel, Maria Spiekermann, Katharina Tappel und Gisela Völker.

Anne Stenzel, Helga Dubois und Gaby Kleene vom Vorstandsteam ehrten außerdem Andrea Janzen für ihre zehnjährige Tätigkeit als Mitarbeiterin und Marlene Ende für zehn Jahre Mitarbeiterin und Messdienerin. Als neues Mitglied wurde Claudia Spiekermann willkommen geheißen.

Nach dem Wortgottesdienst, der von Annegret Marien in der St.-Nikolaus-Pfarrkirche gestaltet wurde, skizzierte Helga Dubois die zahlreichen Aktivitäten der kfd im Jahre 2010. Sehr groß sei die Akzeptanz der Mitglieder gewesen, denn mehr als 1 400 Frauen hätten an den Veranstaltungen teilgenommen. Der Bogen der Aktivitäten spannte sich von den monatlichen Frauenmessen, den Kundgebungen in Ahmsen und dem Weltgebetstag in der Nikolauskirche bis zum großen Pfarrfest im Mai und der Fahrradtour im Sommer sowie dem Besuch der Landesgartenschau in Melle und dem Erntedankfest in Moormitte.

Im November konnte der große Sandkasten für die Mutter-Kind-Gruppen im Garten des Pastors Jürgen Altmeppen eingeweiht werden, der auch an der Jahreshauptversammlung teilnahm.

Die Generalversammlung wurde durch eine Kaffeetafel, gemeinsames Singen und dem Kassenbericht von Gaby Kleene mit einstimmiger Entlastung des Vorstandes aufgelockert. Auch fand Mechthild Jasper als neue Leiterin der Pfarrbücherei offene Ohren und Interesse am Buch. Sie stellte drei Bücher vor, die Einblicke in drei unterschiedliche Literaturtypen vermittelten.

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05.02.2011

Willem 936

Bei Rot bald tot

Die Fußgängerampel an der Emsbrücke in Meppen zeigte Rot. Am Straßenrand wartete eine junge Mutter mit ihren beiden etwa drei und vier Jahre alten Söhnen. Als sie einen Fuß auf die Straße setzen wollte, schrieen die beiden Jungen wie aus einer Kehle „Stopp!" und zogen ihre Mutter zurück auf den Fuß- und Fahrradweg. Auf ihre Frage, warum sie denn nicht über die Straße gehen dürfe, riefen beide: „Weil Rot ist." Das wiederholte sich zweimal; jedes Mal erreichte die Mutter ihr Ziel der kleinen Verkehrserziehung. Als die Ampel dann auf Grün schaltete, gab es kein Halten mehr. Die Jungen stürmten auf die andere Seite und riefen den Passanten zu: „Gehst du rüber bei Rot, bist du vielleicht bald tot."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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01.02.2011

Willem 935

Löschen

Wenn man das Wort „löschen" hört, denkt man wohl zuerst an die Feuerwehr oder den Feuerlöscher im Auto. Aber man kann noch viel mehr als Feuer löschen. Einen Text zum Beispiel oder Dateien im Computer. Oder Schufa-Eintragungen oder Punkte in Flensburg. Gelöscht wurden auch am ehemaligen Emshafen in Meppen viele Baumaterialien und Futtermittel aus den Frachtschiffen. Und herrlich ist es, wenn man seinen Durst mit einem tollen Getränk löschen kann. Jetzt erzählte mir ein Bekannter von selbstlöschenden Kerzen. Wie das denn wohl gehen könnte, wollte ich wissen. Es sei ein „raffiniertes Brandschutzsystem" klärte er mich auf. Dabei sei der Docht unten mit einem nicht brennbaren Material ummantelt, das die weitere Zufuhr von flüssigem Wachs unterbinde. Und tatsächlich: Meine Probekerzen gingen wie von Geisterhand aus.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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29.01.2011

Willem 934

Wortungetüm

Der Duden empfiehlt, überlange Wortzusammensetzungen dem besseren Verständnis und der besseren Lesbarkeit wegen mit Bindestrichen zu schreiben. So zum Beispiel „Abend-Make-up" oder „Latte-macchiato-Glas". Die Fachexperten verschiedener Ressorts jedoch fügen gerne Unterordnungen oder Assoziationen ohne einen Bindestrich aneinander, so dass Wortungetüme und Bandwurmwörter entstehen. Beim „Arzneimittelausgabenbegrenzungsgesetz" zählt man vier verschiedene Inhalte und zwölf Silben. Auf „nur" neun Silben kommt die „Bürgerverkehrsdatenspeicherung". Auch in Meppen las ich jetzt am ehemaligen Emshafen auf einem großen Bauschild folgendes Wortungetüm: Sanierung von drei „Tanklageraltlastenstandorten". Auf den ersten Blick schwer zu lesen. Hätte „Geländesanierung" nicht auch genügt?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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27.01.2011

Willem 933

Aktualität

Internet, das Fernsehen und der Hörfunk sind wohl die Medien, die am schnellsten aktuelle Ereignisse melden und verbreiten können. Auf den nächsten Plätzen der Aktualität rangieren die Tageszeitungen, die den zeitlichen Abstand zwischen Ereignis und Meldung möglichst gering halten. Was ich aber kürzlich bei der Frühstückslektüre erfuhr, ist wohl einmalig und aktuell unschlagbar. Man müsse wegen zu geringer Leitungskapazitäten in Zukunft mit öfteren Stromausfällen rechnen, hieß es in einer Meldung dieser Zeitung. Meine Frau las die Meldung gerade vor, als um halb neun der Strom ausfiel. Ein Blick in die Nachbarschaft sagte mir, dass es sich um einen allgemeinen Stromausfall und nicht um einen häuslichen Schaden bei mir handelte, sondern auch andere betroffen waren. Gerade als ich sie ansprechen wollte, flackerte das Licht überall wieder auf. "Aktueller hätte die Zeitung tatsächlich nicht sein können", raunte meine Frau mir zu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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26.01.2011

Willem 932

Richtige Richtung

Die Autofahrer sollten die richtige Spur halten, wenn sie aus der Industriestraße in Meppen-Nödike als Linksabbieger nach Norden auf die B 70 fahren. Hier gibt es zwei Abbiegespuren, die seit Jahren die Verkehrssituation an diesem Knotenpunkt wesentlich entschärfen. Die kleinen klappbaren Leitelemente, die die beiden Spuren trennen, zeigen jedoch ein Fehlverhalten vieler Fahrzeugführer. Nur noch die letzten der zahlreichen Klappbaken sind vorhanden, dazu auch schon beschädigt. Ein untrügliches Indiz dafür, dass sie von Autofahrern überfahren wurden, die viel zu früh von der linken auf die rechte Fahrbahn wechseln. Das ist nicht nur Sachbeschädigung, sondern stellt auch eine immense Unfallgefahr dar. Autofahrer aufgepasst! Spur halten ist hier angesagt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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18.01.2011

Willem 931

Land unter

 Man kann im wahrsten Sinn des Wortes sagen, dass die Stadt Meppen „nahe am Wasser gebaut" hat. Gut zu sehen ist das derzeit an der Hubbrücke, die häufiger in Betrieb genommen wird. Wir werden uns aber „über Wasser halten", obwohl die Ems- und Hasewiesen „unter Wasser stehen". Die Menschen an Mosel, Rhein und Oder hingegen fürchten um ihr Hab und Gut, da die Flüsse über die Ufer getreten und ganze Ortschaften und Stadtteile überschwemmt sind. Wir hoffen zuversichtlich, dass wir vor derartigen Überschwemmungen verschont bleiben. Die Älteren erinnern sich aber wohl noch gut an die Meppener Jahrhundertflut vor 65 Jahren, als im Februar 1946 ganz Meppen außer der Neustadt metertief unter Wasser stand.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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10.01.2011

„Rechtzeitiges Erkennen durch Landwirte eminent wichtig"

Forum beschäftigt sich mit Clostridien- und Botulismuserkrankungen beim Milchvieh

wb Meppen. Das 20. Milchviehforum, das die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) und der Verein landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen Meppen (VLF) gemeinsam durchführten, stand ganz im Zeichen der Vergiftungskrankheiten bei Milchkühen. 70 Teilnehmer aus dem gesamten Emsland, Nordrhein-Westfalen und Ostfriesland nahmen teil.

Dr. Hubert Kruse von der LWK Niedersachsen ließ nach der Begrüßung durch Manfred Hackstedt vom VLF Meppen die Arbeit der zwei Jahrzehnte Revue passieren. Insgesamt hätten bisher 1 800 Teilnehmer an diesem Forum teilgenommen, das zu aktuellen und praxisnahen Fragestellungen der Milchviehwirtschaft in der emsländischen Region namhafte Referentinnen und Referenten eingeladen hatte. Es sei bemerkenswert, dass in der Milchviehhaltung seit 1991 wesentliche Veränderungen festzustellen seien.

So zum Beispiel eine deutliche Steigerung der Milchleistung, wachsende Milchviehbestände, eine stärkere Technisierung und ein professionelles Management.

"Akute Verläufe können zu fatalen Verlusten führen."

Dr. Bernd Köhler, Experte aus Potsdam

Dr. Bernd Köhler, Potsdam, jahrzehntelanger Experte auf dem Gebiet der Diagnostik bakterieller Infektionskrankheiten, referierte über die Clostridien- und Botulismuserkrankungen bei Milchkühen. Clostridien sind stäbchenförmige Bakterien, die hitze- und kältebeständige Sporen bilden.

Ihre Erreger, so der Referent, sind im Boden für die Zersetzung organischer Substanzen durch Toxine und Enzyme zuständig. Stören sie jedoch die ausgeglichene Darmflora bei Mensch und Tier durch die Anreicherung von unaufgeschlossenen pflanzlichen Organismen, so entstehen lebensbedrohliche Gifte.

Die Clostridien hätten kein Invasionsvermögen, führte Dr. Köhler weiter aus. Sie könnten nicht selbstständig gesunde Zellen durchdringen. Viele gefährliche Erkrankungen entstünden beim Vieh durch tiefe Verletzungen, die die Hauptursache für Infektionen seien. Deshalb sei „rechtzeitiges Erkennen durch den Landwirt eminent wichtig". Sonst könnten gefährliche Erkrankungen zu einer „Fäulnis am lebenden Organismus" kommen. „Akute Verläufe können binnen Stunden und Tagen zu fatalen Verlusten im Viehbestand führen", warnte der Experte.

Das Clostridium botulinum und das Clostridium perfringens gehören, so Dr. Köhler, zu den stärksten Toxinen, die es gibt. Äußere Anzeichen dieser Krankheitserreger sind Kau- und Schluckbeschwerden sowie ein starker Speichelfluss bei den Milchkühen. Lähmungserscheinungen seien die Folge, die bis zum Erstickungstod führen könnten.

Der Botulismus kennt sieben Toxintypen A bis G, erläuterte Köhler. Mensch und Tier weisen eine unterschiedliche Empfindlichkeit auf. Besonders empfindlich reagieren sie auf den Typ A, der nach molekularbiologischen Untersuchungen gut mit einem kombinierten Impfstoff zu bekämpfen ist.

Durch Verunreinigung

Auch gibt es heute verschiedene Erkrankungsformen des Botulismus, der eine reine Vergiftung und deshalb nicht ansteckend ist. Ursache sei bei den Menschen meist der Verzehr verdorbener Lebensmittel, in denen sich das Botulinumbakterium vermehrt und das Botulinumtoxin produziert hat.

Beim Milchvieh entsteht das Gift außer durch tiefe Verletzungen vor allem auch durch eine Verunreinigung von Silagen durch Tierkadaver. Eine hygienische Futtererzeugung ist daher oberstes Gebot.

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06.01.2011

 „Blutspender sind Lebensretter"

Rekordteilnehmerzahl von mehr als 600 Spendern

wb Meppen. Hochbetrieb herrschte zwei Tage lang bei der Blutspendeaktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Mehr als 600 Spender aus Meppen und Umgebung kamen in die Land- und Hauswirtschaftlichen Fachrichtungen der Berufsbildenden Schulen, um freiwillig und unentgeltlich 500 Milliliter Blut zu spenden.

Die Organisatorin des DRK-Ortsverbandes Meppen Gisela Augustin bezeichnete die große Teilnahme als „Schallmauer des ehrenamtlichen Engagements". Eine Teilnehmerzahl bis zu 500 Spendern sei an zwei Tagen organisatorisch zu verkraften. Größere Teilnehmerzahlen stießen an die Grenzen der Machbarkeit und der Versorgung durch die 23 ehrenamtlichen Helferinnen.

Stundenlang nahm die lange Warteschlange der Spender vor der Anmeldung nicht ab. Geduldig warteten hier ständig mehr als 30 Bürgerinnen und Bürger, bis sie in den zwei Spenderäumen auf die Blutabgabe vorbereitet wurden. Anschließend stärkten sie sich mit belegten Brötchen sowie warmen und kalten Getränken.

Ortsverbandsvorsitzender Josef Liesen gratulierte zur 50. Blutspende Gabriele Beerling, Anita Hüser, Ulrike Borker, Hermann Knispel, Johann Broek, Josef Abel und Christoph Wienöbst (alle Meppen) sowie Ursula Muke (Geeste). Ebenfalls ein Geldgeschenk oder auf Wunsch einen Präsentkorb erhielten für ihre 75. Spende Heinrich Kramer, Hans Borker, Benedikt Nöhring, Hermann Thien, Bernd Niehoff, Werner Schnieders sowie Hermann Wilmes (Twist) und Johannes Wessels (Haren).

Josef Liesen dankte den Blutspendern, die sich in den Dienst einer guten Sache stellten. „Blutspender sind Lebensretter" anerkannte er unter lautem Beifall ihr beispielhaftes Engagement. Sie zeigten ein „hohes Maß an sozialer Verantwortung."

Helmut Schwendtner, Geschäftsführer und stellvertretender Vorsitzender des Ortsverbandes Meppen, hob lobend die große Zahl der Spender hervor. Dank des Engagements der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien im Ortsverband Meppen im Jahre 2010 insgesamt 3951Spender in sechs Orten registriert worden. Täglich würden im DRK-Zentralinstitut Springe 15 000 Blutkonserven benötigt.

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03.01.2011

Willem 930

Entenvolk unterwegs

Das gesamte Entenvolk der Ems nahe der Meppener Emsbrücke hat sich zum Jahreswechsel offenbar abgesprochen. Denn 40 bis 50 Exemplare der schnatternden Schar hatten sich auf dem Fußgänger- und Fahrradweg des Emsdeiches versammelt. Laut quakend bettelten sie die Passanten an. Denn allmorgendlich werden sie hier von Fütterungswilligen mit Brot- und Brötchenkrumen versorgt und verwöhnt. An diesem Morgen schienen die „Versorger" verschlafen zu haben. Einige Enten stocherten mit ihren allerdings zu kurzen Schnäbeln im tiefen Schnee herum – wohl auf der Suche nach übrig gebliebenen Kastanien. Die meisten jedoch erschwerten als Deichwanderer den größeren Zweibeinern ein zügiges Durchkommen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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28.12.2010

Pflanzen und Tiere genau betrachtet

Wetterdienstplakette für 25-jährige ehrenamtliche phänologische Beobachtungen

wb Haren-Lathen. „Sehr geehrte Frau Hagspihl, für Ihre als ehrenamtliche phänologische Beobachterin des Deutschen Wetterdienstes wird Ihnen die Wetterdienstplakette verliehen. Zugleich möchte ich Ihnen meine Anerkennung und meinen Dank für Ihre wertvolle Arbeit aussprechen." So beginnt das Begleitschreiben des Bundesministers für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer.

Er schreibt weiter: „Ihre mit großer Zuverlässigkeit und Beständigkeit in über 25 Jahren verrichtete Tätigkeit hat wesentlich zur Aufgabenerfüllung des Deutschen Wetterdienstes beigetragen." Die aus ihren Messdaten aufbereiteten Ergebnisse seien letztlich Grundlage für eine Vielzahl von Entscheidungen im Hoch- und Tiefbau, im Verkehr mit allen Verkehrsträgern und allen Verkehrsmitteln. Mit ihrem langjährigen Engagement habe sich die Emsländerin „ein hohes Maß an Bürgerverantwortung und Gemeinsinn gezeigt, das mich mit Stolz erfüllt."

Nachhaltig und präzise

Auch Gitta Connemann, Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Unterems, gratulierte zur Verleihung der Wetterdienstplakette: „Seit 25 Jahren engagieren Sie sich in der Phänologischen Wetterbeobachtung für den Deutschen Wetterdienst – nachhaltig, kenntnisreich, präzise, absolut zuverlässig und ehrenamtlich."

Ingeborg Hagspihl, geb. Trentmann, hatte 1985 das Ehrenamt der Beobachtungen besonderer Entwicklungen und Erscheinungen in der Natur von ihrem Vater Bernhard Trentmann übernommen. Der Vater war Schulleiter in Düthe-Lathen und von 1951 an 33 Jahre für den Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach tätig. Seine Tagebücher, Aufzeichnungen, Meldebogen und auch seine Verdienstplakette befinden sich heute noch im Besitz seiner Nachfolgerin und Tochter.

Die Phänologie befasst sich mit den im Jahresablauf wiederkehrenden Entwicklungserscheinungen der Pflanzen. Bundesweit gibt es rund 2 500 phänologische Beobachter, die ehrenamtlich arbeiten und festgelegte Entwicklungsstadien an den Pflanzen und Kulturen des Beobachtungsprogramms notieren. Sie werden nach strengen Instruktionen erhoben, damit die Daten den wissenschaftlichen Anforderungen auch gerecht werden.

Das Beobachtungsterrain von Ingeborg Hagspihl ist genau festgelegt und hat einen maximalen Umkreis von fünf Kilometern. Über das Jahr verteilt beobachtet und beschreibt sie die Entwicklung der Hasel, der Forsythie, des Apfels, des Schwarzen Holunders, der Sommerlinde, der Eberesche, der Stieleiche und des Winterweizens. Auch der Huflattich stand vor einigen Jahren auf ihrer Liste. Jetzt jedoch kann sie über ihn nicht mehr berichten, da er in ihrem Beobachtungsfeld ausgestorben ist. Interessant entwickelt sich die Blütezeit des Haselstrauchs. Allgemein beginnt sie Ende Februar bis Anfang März. Seit einigen Jahren hat sich der Blütebeginn nach vorne verlagert. In diesem Jahr öffnen sich die Kätzchen schon in diesen Tagen. Der Frühblüher ist ein wichtiger Pollenlieferant für die Honigbienen.

Einmal im Jahr im November schickt die Naturbeobachterin ihren Berichtsbogen an die Wetterzentrale in Offenbach. Ein- bis zweimal pro Jahr erhält sie Zwischen- und Endergebnisse sowie Auswertungen langfristiger Beobachtungen. Auf Extrabögen können freiwillig auch Meldungen über den Kohlweißling oder den Fuchs, über die ersten Schwalben oder den ersten Kuckucksruf erfolgen.

Die phänologischen Daten des DWD sind bedeutsam für die Wissenschaften, die sich mit Klimaänderungen und deren Auswirkungen befassen. Das große phänologische Beobachtungsnetz liefert sehr viele Biosphärendaten, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, sagte der Leiter der Regionalen Messnetzgruppe Hamburg, Joachim Horn.

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28.12.2010

Blumen blühen 14 Tage eher

Längere Vegetationsperiode

wb Haren-Lathen. „Was bedeutet eigentlich Phänologie?" wollten wir von Ingeborg Hagspihl wissen. Es sei „die Lehre vom Einfluss des Wetters, der Witterung und des Klimas auf den jahreszeitlichen Entwicklungsgang und die Wachstumsphasen der Pflanzen", erklärte sie. Es sei ein Grenzbereich zwischen Biologie und Klimatologie.

Die „Phänologische Uhr", die Hagspihl vom DWD in Offenbach erhielt, zeigt die Entwicklungserscheinungen bestimmter Pflanzen in einem Zeitraum von mehr als 50 Jahren, in denen Ingeborg Hagspihl und ihr Vater Bernhard Trentmann Vegetationsdaten sammelten und an den Wetterdienst weitergaben.

Die Phänologische Uhr verdeutlicht  wie viele wissenschaftliche Studien, dass sich in Mitteleuropa die Phasen im Frühjahr deutlich verfrühen. Mit fortschreitender Vegetationszeit werden die Verfrühungen jedoch geringer. Zum Herbst hin sind die Pflanzen länger grün, so dass sich in der Summe „früheres Frühjahr" und „späteres Vegetationsende" eine deutliche Verlängerung der Vegetationsperiode ergibt.

Die Zeitreihe wurde in dieser „Uhr" zweigeteilt, um die Veränderungen, die in der Beobachtungszeit von Ingeborg Hagspihl eingetreten sind, deutlich zu machen, schreibt der Deutsche Wetterdienst in seinem Referat Messnetze. Seit 1988 kann man von milden Wintern und warmen Sommern sprechen. Besonders gravierend sind die Änderungen im speziellen emsländischen Raum im Winter und Frühjahr. So verfrühte sich zum Beispiel der Beginn der Forsythienblüte von 1985 bis 2002 im Mittel um 14 Tage. Dies ist eine deutliche Verfrühung, die sich aus den Änderungen der Drucktendenzen über dem Nordatlantik mit einer resultierenden Maritimisierung ergeben, so das Wetteramt Offenbach.

Auch die Schneeglöckchenblüte belegt die Verfrühung in der Natur. Dass die ersten blühenden Schneeglöckchen schon am 17. Dezember gesichtet wurden und die letzten am 27. März zeigt, dass es immer wieder Ausreißer gibt. Aber im landesweiten Schnitt blühen die Schneeglöckchen bei uns schon am 5. Februar und damit 14 Tage früher als im Durchschnitt der letzten 20 Jahre.

Aktuelle Beobachtungen

Interessant ist, dass die Agrar-Meteorologen des DWD aus aktuellen Beobachtungen vor allem Hinweise für Landwirte ableiten. So beispielsweise optimale Termine für die Düngung, den Pflanzenschutz, den Schnitt der Wiesen und für die Ernte. Verständlich und erklärlich ist es, dass auch die Pollenvoraussage auf langfristige phänologische Beobachtungsreihen basiert. In den letzten Jahren, so der DWD, habe es eine wachsende Bedeutung der Phänologie für die operationelle Agrarmeteorologie gegeben. Neben der Steuerung von Vorhersagemodellen treten heute auch Aspekte der Ertragsprognosen in den Vordergrund.

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18.12.2010

Seit 40 Jahren Meppener Bürger auf Zeit

Familien Wilken und Wöstmann auf Weihnachtsmarkt geehrt - Mit Mandelwagen, Glühweinbude und Karussell dabei

wb Meppen. Ehrenurkunden als Dank für 40-jährige Zusammenarbeit hat Ansgar Limbeck, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins "Wir in Meppen" (WIM) Anita und Hermann Wilken sowie Brigitte und Sabrina Wöstmann überreicht.

Seit 1970 gehören sie zum festen Bestandteil des Meppener Weihnachtsmarktes. Hermann und Anita Wilken bedienen die Weihnachtsbesucher mit ihrem Mandelwagen und einer Glühweinhütte. Bei Brigitte Wöstmann und Sabrina Wöstmann mit dem sechsjährigen Sohn Marty dreht sich seitdem das Kindersportkarussell.

Ansgar Limbeck lobte die Ausdauer und den Geschäftssinn beider Marktbeschicker, die von Anfang an zum Meppener Weihnachtsmarkt gehören. Sie seien „Meppener Bürger auf Zeit", da sie jedes Jahr einen Teil ihres Lebens in der Kreisstadt verbrächten.

Angefangen habe für beide Unternehmen das Weihnachtsgeschäft vom 4. bis 13. Dezember 1970, als ein Probedurchlauf in dem Gässchen „up´n Bült" zwischen Domhof und Kuhstraße stattgefunden habe. Auch das Kinderkarussell drehte sich schon in diesem engen Sträßchen.

1972 fand dann der Weihnachtsmarkt auf dem Vorplatz der Propsteikirche statt. 1973 zog er zum Rathausplatz zwischen Rathaus und der nahen Gymnasialkirche. Nach einem nicht bestandenen „Probelauf" in der Bahnhofstraße im Jahre 1977 siedelte 1978 der Weihnachtsmarkt auf den Alten Markt um, wo es wegen der noch vorhandenen Busbahnsteige recht beengt zuging. All das haben die Familien miterlebt.

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18.12.2010

Wochenendtipp: Krippenspiel am Rathaus

Rund um das Meppener Rathaus findet heute Nachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr ein Krippenspiel statt. Jeweils zur vollen Stunde wird Maria auf dem Esel Beppo vom Ponyhof Niers auf dem Weg nach Bethlehem um das Rathaus ziehen und eine Herberge suchen. Die Spielschar kommt von der Meppener Freilichtbühne und dem TPZ in Lingen. Unter der Regie von Margret Koers spielen Yvonne Labrenz (Maria), Andreas Oortman (Josef), Desiree Rump (Engel), Heiner Werner, Dieter Engelke und Frank Wellinghoff (Drei Könige) und als Hirten Angelika und Elisabeth Werner sowie Christian Schepers.

Foto: Wilhelm Bartels

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18.12.2010

Willem 929

Vergessen

Zufällig wurde ich in einem Meppener Supermarkt an der Esterfelder Stiege Zeuge eines Zwiegesprächs. Eine ältere Kundin steht vor einem Lebensmittelregal, rührt sich nicht von der Stelle und scheint zu überlegen und zu grübeln. Ein ebenfalls älterer Kunde bleibt stehen und spricht die Frau an. „Haben Sie vergessen, was Sie einkaufen wollten? Da hilft ein Zettel, auf dem alles drauf steht." Ja, ja, antwortet sie, das wisse sie. Es stehe auch alles auf einem Zettel, aber der liege zu Hause. Und dann muss sie schelmisch lachen und meint: „Äin Glück, dat de Kopp faste sitt."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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17.12.2010

Freude auf den Weihnachtsmarkt

Erstmals italienische Austauschschüler im historischen Ratssaal

wb Meppen. Zum ersten Mal hat die Stadt Meppen Austauschschüler aus Italien begrüßt. Bis kommenden Montag weilen sie hier bei Gasteltern von Schülern des Windthorst-Gymnasiums (WGM).

 Bei den Besuchern handelt es sich um 17 Schüler des Handelsgymnasiums in Macerata, der Hauptstadt der gleichnamigen nordöstlich von Rom gelegenen Provinz an der Adria. Stellvertretende Bürgermeisterin Annelene Ewers und Kulturreferentin Regina Holzapfel begrüßten die Gäste im historischen Ratssaal. Sie betonten, dass die Stadt stets froh über ihre ausländischen Gäste sei, die als Botschafter Europas Grenzen überwänden.

Den italienischen 15- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schülern vermittelten sie anhand von Videos ein umfassendes Bild von der Stadt und vom Emsland. Die jungen Gäste waren beeindruckt von den „abwechslungsreichen Ausflugsmöglichkeiten und den Schönheiten der näheren und weiteren Umgebung der Kreisstadt". Radtouren und Reiterausritte wurden ebenso bestaunt wie Kutschfahrten und Kanufahrten. Die Touristik-Information TIM rückte Meppen, die „Stadt an den Mündungen", optisch und akustisch ins rechte Licht.

Besonderes Interesse riefen bei den Schülern, die von den Betreuerinnen Marisa Luciani und Avella Vallesi begleitet werden, die verschiedenen Ereignisse rund um das 650-jährige Stadtjubiläum hervor. Auch die Sehenswürdigkeiten und historischen Gebäude der Stadt Meppen wie das historische Rathaus oder die Propsteikirche und die Gymnasialkirche fanden Interesse, ebenso die Hölting- und Herrenmühle, die Freilichtbühne und die Theatergemeinde.

Annelene Ewers skizzierte in ihrem Referat Wirtschaft, Handel, Gewerbe und Industrie der Kreisstadt. In der Diskussion kam zum Ausdruck, dass die italienischen Schüler zur richtigen Jahreszeit, der Vorweihnachtszeit mit dem Weihnachtsmarkt, gekommen sind. Denn in Italien wird dieser adventliche Brauch weniger gepflegt.

Marisa Luciani und Avella Vallesi dankten für die Einladung, den Empfang und die Gastfreundschaft der deutschen Gasteltern. Gilbert Hoffmann vom WGM stellte in Aussicht, dass bei genügender Zahl von Meldungen und Unterrichtsstunden eine neue Arbeitsgemeinschaft Italienisch denkbar sei.

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16.12.2010

 

„Use Stadt is grötter woarn"

Ausstellung rundet das 650-jährige Stadtjubiläum ab

wb Meppen. Im Stadtmuseum wurde die Ausstellung „Use Stadt is grötter woarn" eröffnet. Die Museumsgruppe mit Heinrich Rehse, Franz-Josef Niesing, Rotraud Harpke, Herma Schnieders und Georg Tranel sowie Christoph Behnes und Regina Holzapfel zeigte, wie sich die Stadt in 650 Jahren von einer Bauernortschaft mit 700 Einwohnern in eine moderne Stadt mit 34 000 Einwohnern entwickelt hat.

Der erste Abschnitt der Ausstellung zeigt, wie die Stadt seit dem zwölften Jahrhundert innerhalb der Stadtmauern und des Stadtwalls gewachsen ist. Nach der Schleifung der Festung Meppen im Jahre 1792 wurde das Stadtgebiet auch außerhalb der Stadtmauern größer.

Die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Meppen nahm dann nach dem zweiten Weltkrieg explosionsartig zu. Durch den Zuzug der Flüchtlinge wuchs die Bevölkerung von 8 444 im Jahre 1939 auf fast 15 000 nach dem Krieg an. Der rapide Bevölkerungszuwachs sorgte letztlich auch dafür, neben der Alten Stadtapotheke eine zweite zu eröffnen, die Bahnhofs-Apotheke.

Viele Planskizzen

Viele Planskizzen und Luftbilder zeigen die rasante Entwicklung der Stadt. So werden die Baugebiete an der Hasebrinkstraße, in Orde, auf der Kuhweide, am Helter Damm, im Feldkamp oder in den Baugebieten Esters Hof übersichtlich dargestellt. Auch die Aufhebung der Meppener Schleuse Ende der 50-er Jahre diente der Stadtvergrößerung. Vier Modelle zeigen die bauliche Entwicklung und Vergrößerung der Stadt Meppen: Kuhweide II, Helter Damm Nord und Süd, Feldkamp Süd und Esters Hof I.

Fehler eingebaut

Die Ausstellungsgruppe hat bei der Auswahl und Zusammenstellung der Bilder bewusst einen fotografischen Fehler eingebaut. Diesen Fehler auf einem Schwarzweiß-Foto zu finden ist die versteckte Aufgabe für die Besucher der Ausstellung. Auf den Gewinner wartet ein wertvolles Heimatbuch.

Die Ausstellung ist im Stadtmuseum Meppen bis zum 29. April 2011 zu sehen. Die Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 14.00 bis 17.00 Uhr, Freitag 14.00 bis 16.00 Uhr und Sonntag 15.00 bis 18.00 Uhr.

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15.12.2010

Willem 928

Schneefall

Binnen zwei Stunden fielen am Montagnachmittag drei bis fünf Zentimeter Schnee, der die Straßen in glatte Fahrbahnen verwandelte. Viel Geduld war gefordert, um per Auto durch die Stadt zu kommen. Nur im Schneckentempo ging es vorwärts. Neuralgische Punkte waren die Kreuzungen am Schullendamm/Kleiststraße, Emsstraße/Obergerichtsstraße oder Herzog-Arenberg-Straße/Poststraße. Und hier konnten die Fußgänger, die schneller als die Autos vorankamen, kopfschüttelnd feststellen, dass viele Autofahrer das Fahren auf Schnee wegen mangelnder Winterreifen nicht beherrschen. Anders konnte sich mancher Passant nicht erklären, dass manchmal nur zwei Fahrzeuge die Grünphase der Ampel nutzen konnten.  Wer zu Fuß unterwegs war, freute sich, dass die Stadt und Umgebung binnen kurzer Zeit in eine wunderschöne Winterlandschaft verwandelt worden war.

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14.12.2010

Willem 927

Klappernde Steine

Meppens „gute Stube" hat im Laufe der Zeit ein Pflaster aus klappernden Klinkersteinen bekommen. Dass die Fußgängerzone in die Jahre gekommen ist, weiß man. Sie soll ja auch renoviert und umgestaltet werden, aber leider erst im übernächsten Jahr. Bauamt und Stadtverwaltung sind sich einig, dass hier etwas geschehen muss. Man kann nur die Daumen drücken, dass die zahlreichen Stolperstellen rund ums historische Rathaus keine Stürze mit folgenschweren Brüchen verursachen. An einigen Stellen trifft nämlich die hier abgeänderte Redewendung „Kein Stein bleibt neben dem anderen" zu. Eine Bekannte klagt: „Die Steine sind der Stein des Anstoßes." Sie müsse schon gewaltig aufpassen, nicht anzustoßen und zu stolpern. Der Zustand sei „zum Steinerweichen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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13.12.2010

„Jede Spende muss ein Gesicht haben"

Kreativgruppe „Hobby & Helfen" spendet 2 550 Euro

wb Meppen. In einer adventlichen Feierstunde hat die „Kreativgruppe Hobby & Helfen" aus Nödike eine beeindruckende Bilanz ihrer dreijährigen Aktivitäten vorgelegt: Mit ihren Unikaten erzielte die Gruppe aus sechs engagierten Frauen insgesamt einen Reinerlös von 8 150 Euro.

Diese Spende überreichten die Frauen verschiedenen Organisationen. In diesem Jahr wurden beim Internationalen Fest in Papenburg, auf der Emsland-Ausstellung und auf dem Meppener Weihnachtsmarkt 2 550 Euro eingenommen. Je 500 Euro wurden dem Verein Herzkranker Kinder und dem Meppener Frauenschutzhaus gespendet. Die größte Spende in Höhe von 1 500 Euro wurde jetzt in einer Feierstunde dem Elternverein krebskranker Kinder übergeben.

Hildegard Havermann, Leiterin der Frauengruppe, dankte für ihr Engagement und Einsatz den Mitgliedern Elfriede Aufenfehn, Claudia Bender, Lenchen Schnieders, Anne Stimberg und Monika Veenker.

Die Gruppe „Hobby & Helfen" bot „bei eisigen Temperaturen in ihrer Hütte auf dem Meppener Weihnachtsmarkt handgefertigte Objekte" an. Besonderen Wert lege die Gruppe, so Havermann, auf Kreativität und Originalität. So seien alle Töpfereien und jahreszeitlich bedingte Dekorationen ausschließlich Unikate.

Die Gruppe habe sich die „Vergabe der Spenden vor Ort" als Ziel gesetzt. So sei man sicher, dass sie gezielt und ungeteilt ankommen. Allen Käufern und Spendern dankte sie auf diesem Wege.

Irene Klene, zweite Vorsitzende der „Elterninitiative-Kinderkrebs nördliches Emsland", dankte für die Spende im Namen der rund 80 Familien, die von Papenburg über Lathen und Meppen bis nach Lingen betreut werden.

Der Elternverein unterstütze und betreue leukämie- oder tumorkranke Kinder und Jugendliche und ihre Familien. Die kranken Kinder würden teilweise bis zu neun Wochen in Oldenburg oder Münster therapiert. Die selbst erfahrene Freude über die Heilung ihres eigenen erkrankten Kindes ermutige sie, die Arbeit ehrenamtlich zu übernehmen. „Jede Spende muss ein Gesicht haben", fügte die engagierte Mutter hinzu.

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13.12.2010

Willem 926

Geschenke

Jetzt ist der Endspurt angesagt, rechtzeitig noch passende Weihnachtsgeschenke zu bekommen. Die Angebote werden knapper, die Zeit auch, und die Hektik ist vorprogrammiert. Ja, was schenke ich denn den Eltern, der Oma oder der Tante? Wer kennt nicht diesen Stoßseufzer! Auf jeden Fall sollte man nicht alles auf die letzten Tage und Stunden vor Heiligabend verschieben. Mein Kollege Franz stöhnt schon jetzt: „Dann gibt es wieder SOS." Auf meinen fragenden Blick erläutert er: „Das heißt Schlips, Oberhemd und Socken." Aber er verzichtet auch auf Last-Minute-Geschenke im Buchladen oder in der Drogerie. Dabei sollte man die „Geht-Immer-Geschenke" wie eine Flasche Schampus oder Likör auf den Silvesterbesuch bei Bekannten, Freunden oder Verwandten verschieben. Franz auf jeden Fall setzt auf einen entspannten und individuellen Weihnachtseinkauf.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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10.12.2010

 Dankbar für jeden Euro für die therapeutische Arbeit

Handarbeits- und Bastelgruppe spendet 2 500 Euro

wb Geeste-Dalum. Die Handarbeits- und Bastelgruppe der Christus-König Gemeinde hat jetzt 2000 Euro für den Kinderschutzbund Emsland-Mitte und 500 Euro für die Seniorenbetreuung Geeste gespendet.

  Die Spenden sind der Erlös aus dem Ende November stattgefundenen Basar. Leiterin Anne Kramer konnte im Haus Emmaus besonders Lisa Borker, die Vorsitzende des Seniorenbetreuungsvereins Geeste, und Dr. Bernd Kuckuck, Vorsitzenden des Kinderschutzbundes Emsland-Mitte, sowie Vorstandsmitglied Susanne Schmidt-Barlage herzlich begrüßen. Ihr Dank galt allen Mitgliedern, die sich regelmäßig das ganze Jahr über treffen und Handarbeiten und Bastelsachen für den alljährlichen Basar herstellen. Auch der ehrenamtlichen Küchencrew galt ihre Anerkennung, auf deren Hilfe stets Verlass sei.

  Die Mitglieder der Handarbeits- und Bastelgruppe berichteten voller Stolz von ihren Aktionen und Aktivitäten. Außer dem Stricken, Sticken und Häkeln steht im Sommer auch die Herstellung von Marmeladen und Likören an. Tischdecken, Weihnachtskarten, Kerzen und auch selbst bemalte und gebrannte Porzellanteller runden das Angebot des Basars ab.

  Borker dankte als Vorsitzende des Seniorenbetreuungsvereins Geeste im Namen der rund 50 Senioren. Ihr Ziel sei es, die Senioren in ihrem Alltag zu aktivieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.

  Kuckuck stellte den 16-jährigen Kinderschutzbund Emsland-Mitte vor, dessen Mitbegründer er seinerzeit als Jugenddezernent des Landkreises Emsland gewesen sei. „Der Kinderschutzbund ist auf Spenden angewiesen", unterstrich der Vorsitzende. Es gelte, die Beratungsstelle zum Thema „Gewalt gegen Kinder und Jugendliche" zu unterstützen und zu erhalten. „Missbrauchte Kinder brauchen professionelle Hilfe", so der inzwischen pensionierte Sozialdezernent.

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09.12.2010

Medi-Center als Blickfang

Investor stellt Planentwürfe für Bereich Püntkers Patt vor

Von Wilhelm Bartels

Meppen. Die Stadt Meppen hat in einer Einwohnerversammlung über die Entwicklung im Bereich Püntkers Patt berichtet. Die Plangruppe Möller stellte dort als Investor die aktuellen Planentwürfe vor. Sie beabsichtigt hier für Ende 2011 den Bau eines Medi-Centers sowie eines Wohn- und Geschäftshauses für 20 Millionen Euro.

Bürgermeister Jan Erik Bohling stellte klar, dass es sich in dieser Einwohnerversammlung nicht um eine Bürgerversammlung im Sinn eines formellen Verfahrens handelte, sondern dazu diene, die „Stimmung interessierter Bürger zu testen". Die Pläne, den jetzigen Parkplatz zum Bau eines Hotels zu nutzen, seien ad acta gelegt. Es habe sich kein Investor für diese Pläne gefunden, zumal ja auch in Meppen in den letzten Jahren zusätzliche 200 Hotelbetten durch Hotelerweiterungen entstanden seien.

Architekt Manfred Möller stellte die Pläne für zwei getrennte Gebäude mit einer gemeinsamen Tiefgarage mit 140 Stellplätzen vor. Zur Emsstraße ausgerichtet soll als Blickfang ein dreistöckiges Medi-Center entstehen, das in Verbindung mit dem gegenüber liegenden Emseck als „attraktives Einfahrtstor zur Innenstadt" gestaltet werden soll. Das Erdgeschoss wird ausschließlich gewerblich und als Dienstleistungszentrum genutzt. In den oberen Etagen werden Arztpraxen eingerichtet, zu denen auch ein Dermatologe gehören soll. Ärzte und Assistenzärzte sollen hier „in einem Ärzteteam zum Wohle der Patienten optimale Bedingungen vorfinden."

Das Wohn- und Geschäftshaus ist im nördlichen Teil des Plangebietes zur Hasemündung in die Ems hin positioniert. Das ebenfalls drei Etagen hohe Gebäude zeichne sich durch eine lockere Fassade mit vielen offenen Balkonen aus. Es werde verschiedene Wohnungsgrößen geben. Die Bewohner werden alle aufs Wasser blicken. Das Gebäude verjüngt sich nach oben, so dass viel Tageslicht einfließen kann. Ein Restaurant mit Außenterrasse zum Wasser soll auch für die Touristen interessant sein.

Die Innenstadt werde sich durch den Gesamtkomplex erweitern und stärken, so der Architekt. Rund 1 000 zusätzliche Besucher pro Tag bedeuten eine größere Kaufkraft für die Stadt. Auch am Wochenende werde hier Leben sein, versprach Möller.

Die verkehrliche Anbindung des Baugebietes erfolgt aus Richtung Emsbrücke in Form einer Linksabbiegespur. Aus Richtung Windthorstplatz ist eine zur Häuserfront zurückgesetzte separate Abbiegespur vorgesehen. Die Ein- und Ausfahrt zur Tiefgarage ist zur Emsbrücke hin platziert. Die Tiefgarage wird wie die gesamten Gebäude behindertengerecht geplant.

Der Fahrradweg von der Hase- zur Emsbrücke bliebe erhalten, wenn auch ein wenig verschwenkt. Auch die Wallkonturen bleiben bestehen. „Der historische Stadtwall muss in seiner Charakteristik betont werden", so Bürgermeister Bohling in der Diskussionsrunde. Und noch bevor die ersten baurechtlichen Verwaltungsvorschriften beschritten worden sind, meldete sich bereits eine Interessentin für das Wohnen am Püntkers Patt. Doris Robock aus Essen signalisierte "großes Interesse mehrerer Essener an diesem Wohnkomplex".

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07.12.2010

Nikolaus wird zum ersten Mal mit dem Trecker kutschiert

Kinder dicht gedrängt beim Umzug in Meppen

wb Meppen. Viele Kinder warteten am Sonntag am späten Nachmittag auf beiden Seiten der Ems in Meppen mit ihren Eltern und Großeltern auf die Ankunft des Nikolaus per Schiff. Auch auf der Emsbrücke standen die Kleinen dicht gedrängt.

Nikolaus- und Adventslieder verkürzten hier die Wartezeit, bis das Schiff mit dem Nikolaus, seinen zwei Engeln Jule und Regina und der Kolpingkapelle, von der Hase kommend, in die Ems einbog. Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freu´n! Lustig, lustig, trallerallera, heute ist Nikolausabend da!" spielte die Musikkapelle, und viele der Kinder sangen erwartungsfroh mit.

Der Nikolaus und seine beiden Engel machten am Amisia-Anleger kurz halt, wo der Nikolaus sich für den tollen Empfang bedankte. Dann bestiegen sie die geschmückte und beleuchtete Kutsche, die erstmals witterungsbedingt von einem nostalgischen Fendt-Trecker gezogen wurde. Bruns Bernd, der seit rund 35 Jahren die Pferdekutsche für den Nikolaus lenkte, bedauerte, dass er diesmal die Pferde durch einen Trecker ersetzen musste.

Erstmals begleiteten die Kinder den Nikolaus durch die Emsstraße direkt zum Windthorstplatz. Fackelträger der Jugendfeuerwehr und des THW begleiten sie. TIM-Geschäftsführer Manfred Büter erläuterte die Streckenkürzung: „So ist der Weg für die Kleinen nicht so lang, und sie können mit ihren Laternen mitgehen.

Am Windthorstplatz unterhielt bereits Christian Hüsers mit weihnachtlicher Mit-Mach-Musik die wartenden Kinder. Nach der kurzen Ansprache des Nikolaus und Gedichten von vier Kindern verteilte der Nikolaus mithilfe der Jugendfeuerwehr insgesamt 1 500 Tüten voller adventlicher Leckereien, die durch Spendeneinnahmen Meppener Unternehmen finanziert werden konnten. Unter den Klängen der Kolpingkapelle fuhr der Nikolauswagen dann weiter zur Kinderstation im Ludmillenstift.

Die Organisation des Umzugs erfolgte wie in den Vorjahren durch TIM in Kooperation mit der Feuerwehr, dem THW und der Stadt Meppen.

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06.12.2010

Riesenstollen ging weg wie warme Semmeln

Gestern Verkauf auf dem Weihnachtsmarkt

wb Meppen. Seit vielen Jahren gehört der Verkauf eines 40 Meter langen Christstollens zum besonderen Event auf dem Weihnachtsmarkt.

So auch am gestrigen zweiten Advent, als Bürgermeister Jan Erik Bohling den Riesenstollen, bestehend aus mehr als  200 festlich verpackten Stollen, anschnitt und mit zahlreichen Helfern der Stadtverwaltung, des Vereins „Speelwerk", des Rotary-Clubs Meppen und der Bäckerei Hoyng verkaufte.

„Der Stollen geht weg wie die berühmten warmen Semmeln", strahlten Bohling sowie Heinz-Hermann Nass und Ansgar Limbeck, Vorsitzender und Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Wim. Zum fünften Mal hatte Günther Hoyng mit seinem Bäckerteam vier Tage lang den „Hefeteig bereitet, ihn ruhen lassen, aufgearbeitet, gegart, gebacken, gebuttert, gezuckert und gepudert", wie er selbst den langwierigen Backvorgang beschreibt.

Für den diesjährigen Stollen hat der Bäckermeister „in Verbundenheit der Stadtbäckerei Hoyng mit der Stadt Meppen und als Beitrag zum 650-jährigen Stadtjubiläum" eine festliche Banderole mit dem Namen „Ratsstollen" und dem Weihnachtsmarkt gestaltet.

Verkauft wurde der Stollen von vielen ehrenamtlichen Helfern zugunsten von „Speelwerk". Vorsitzende Gundi Bode, Geschäftsführer Carlo Lamberti und Chefarzt Dr. Jan-Gerd Blanke erläuterten den vielen Weihnachtsmarktbesuchern die Ziele des Vereins. Auch der Rotary-Club Meppen unterstützte diese Aktion. Er hatte eine Ecke der langen Verkaufstheke für sein Kochstudio reserviert, in dem Präsident Franz Quatmann selbst gebackene Buchweizen-Pfannkuchen anbot.

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00.12.2010

Willem 925

Menscheln

Ein Bekannter berichtete mir von einem erfreulichen Verhalten aus einer Amtsstube der Oberfinanzdirektion Niedersachsen in Hannover. Im Briefkopf war nämlich neben dem Namen der Sachbearbeiterin ein kleines goldenes Sternchen aufgeklebt. Dieses Symbol der weihnachtlichen Zeit sei sehr gut angekommen, berichtete der Bekannte weiter. Es habe richtig „gemenschelt". Das kleine Sternchen habe menschliche Wärme ausgestrahlt. Und fügte hinzu: „Herrlich, was diese Jahreszeit alles bewirkt."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.12.2010

Willem 924

Schrauben

Eine Meppenerin hatte vor zwei Jahren einen Oberschenkelhalsbruch erlitten, der mit drei Schrauben fixiert wurde. Wenn sie nicht stören können sie lebenslang drin bleiben, hatte der Arzt gesagt. Doch dann verursachten sie zunehmend Beschwerden und Schmerzen. Jetzt mussten sie entfernt werden. Im wahrsten Sinn des Wortes „war bei ihr eine Schraube locker". Ihre große Sorge, dass dann ihre Knochen gegeneinander klappern und nicht mehr zusammenhalten würden, war völlig unbegründet. Denn schon bald sah man sie wieder eiligen Schrittes ihre Runden drehen. Der Arzt wollte ihr nach der Operation die Schrauben als Souvenir mitgeben. Sie aber lehnte ab und schenkte sie dem Arzt als „Dank für seine Mühe zur Aufbewahrung im Fundus des Krankenhauses". Wahrlich keine „alte Schraube".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.12.2010+

Keine „alte Schraube"

Willem 923

Nett und freundlich

Im WDR-Regionalprogramm sah ich jetzt einen Bericht über Geschwindigkeitssünder auf der Autobahn. Nicht darüber will ich berichten, sondern über die Polizisten, die dort im Dienst waren. Viele Autofahrer waren sich einig, dass die Polizisten dem Slogan „Dein Freund und Helfer" gerecht wurden. Man war trotz der Anzeige und der Konsequenzen der Meinung, dass die Polizisten nett und freundlich waren. Ein Bekannter berichtete mir von einem ähnlich erfreulichen Verhalten aus einer Amtsstube der Oberfinanzdirektion Niedersachsen in Hannover. Im Briefkopf war nämlich neben dem Namen der Sachbearbeiterin ein kleines goldenes Sternchen aufgeklebt. Dieses Symbol der vorweihnachtlichen Zeit sei sehr gut angekommen, berichtete der Bekannte weiter. Es sei ein kleines Zeichen mit überaus großer Wirkung, strahlte er. Und fügte hinzu: „Herrlich, was diese Weihnachtszeit alles bewirkt."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.12.2010

Willem 922

Schneefall

Zwei Stunden lang schneite es zu Beginn der Woche. Binnen zwei Stunden fielen drei bis fünf Zentimeter Schnee, der die Straßen in glatte Fahrbahnen verwandelte. Viel Geduld war gefordert, um per Auto durch die Stadt zu kommen. Nur im Schneckentempo ging es vorwärts. Neuralgische Punkte waren die Kreuzungen am Schullendamm/Kleiststraße, Emsstraße/Obergerichtsstraße oder Herzog-Arenberg-Straße/Poststraße. Und hier konnten die Fußgänger, die schneller als die Autos vorankamen, kopfschüttelnd feststellen, dass viele Autofahrer das Fahren auf Schnee wegen mangelnder Winterreifen nicht beherrschen. Anders konnte sich mancher Passant nicht erklären, dass manchmal nur zwei Fahrzeuge die Grünphase der Ampel nutzen konnten. Kein Wunder, dass die Stadt verstopft war. Wer zu Fuß unterwegs war, freute sich, dass die Stadt und Umgebung binnen kurzer Zeit in eine wunderschöne Winterlandschaft verwandelt worden war.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.11.2010

Willem 921

Testlauf

Rechtzeitig zum heutigen meteorologischen Winterbeginn ist es bei uns weiß geworden. Zu Beginn der Woche fielen die ersten Schneeflocken und entpuppten sich als ein schöner Testlauf für den kommenden Winter. Bei anhaltendem Frost deckt der Schnee den grauen Alltag in der Natur zu und verzaubert sie. Besonders die Kinder jubeln über die weiße Decke in der Landschaft, auch wenn die dünne Schicht noch nicht zum Schlittenfahren ausreicht. Und die ersten Schneeflocken müssen ja auch nicht die Vorboten eines langen Winters mit viel Schnee sein. Die alte Bauernregel „Ist der Sommer tüchtig heiß, wird der Winter lange weiß" muss ja nicht zutreffen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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30.11.2010

„Wir brauchen junge Kollegen, die Interesse haben"

16. Akademieabend im Forum Marianum

wb Meppen. Der 16. Vortragsabend im Rahmen der Reihe Forum Marianum hatte das Schwerpunktthema „Medizin studieren – Arzt im Emsland?" Fast 200 Schülerinnen und Schüler, Lehrer, Ehemalige und Interessierte folgten gebannt den Lebensläufen, Studiengängen und Erfahrungen der drei Ehemaligen Dr. Claudia Bocklage, Carolin Yüce und Sven Dekkers.

Stellvertretender Schulleiter Norbert Möhn stellte bei der Begrüßung der Gäste die Diskrepanz zwischen einer 1,0-Abiturnote und einem gewünschten Studienort sowie dem immer größer werdenden Ärztemangel in Krankenhäusern und in den Hausarztpraxen fest: „Es ist ein hochbrisantes Thema, und es gilt, den drohenden Ärztemangel durch geeignete Maßnahmen zu lindern."

Er skizzierte die Lebensläufe der Referenten des Akademieabends: Dr. Claudia Bocklage (Abi 1987) studierte in Hannover und praktiziert seit 1997 als Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Bonifatiushospital in Lingen. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. Carolin Yüce (Abi 2004) studierte in Münster, wo sie gerade ihr zweites Staatsexamen erfolgreich bestand. Sven Dekkers (Abi 1997) studierte in Göttingen und Oldenburg. Er praktizierte dann als Arzt für Innere Medizin in Nordhorn und in der Unfallchirurgie und Orthopädie in Meppen. Derzeit ist er Hausarzt in der Praxis seines Vaters in Dörpen.

Die Schulleitung des Gymnasiums Marianums hatte Übersicht und Sachkenntnis bei der Auswahl des Referententeams bewiesen. Alle beleuchteten einen unterschiedlich interessanten Aspekt in der Berufsausbildung der Mediziner. Mit Fach- und Sachkenntnis, gewürzt mit humorvollen Einblicken in Studium und Praxis, verstanden sie es, der Oberstufe den Arztberuf näher zu bringen und ein interessantes Studium und einen erfüllten Beruf zu skizzieren.

Carolin Yüce beleuchtete das 12,5-semestrige Studium des Mediziners. Immer wieder lockerte sie als frisch gekürte Jungärztin das komplexe Studium des Mediziners auf mit amüsanten Einblicken in die Anatomie, die Histologie oder Physiologie und Innere Medizin oder Chirurgie. Die oberste Devise für die Medizinstudenten laute, so Yüce, „Durchhalten und sich nicht entmutigen lassen."

Sven Dekkers untersuchte in seinem Referat, ob die Allgemeinmedizin im Emsland ein Berufsfeld mit Zukunft ist. Als Facharzt unterschiedlicher Berufsfelder stellte er fest: „Als Hausarzt hat man eine sehr gute Zukunftsperspektive." Man müsse engagiert sein, obwohl man oft im Gegensatz zu einem Ärztehaus und Ärzteteam „Einzelkämpfer" sei. Um „diensttauglich" zu werden, müsse man ein breites Spektrum studieren und die Weiterbildung im Beruf nicht vernachlässigen. Mut und Motivation seien während des Studiums und der Berufsausübung gefragt.

Dr. Claudia Bocklage wurde Frauenärztin, weil sie die Chirurgie und das breit gefächerte Fach liebt. „Wir sind der Hausarzt der Frauen, der oft auch Familienprobleme zu lösen hat", so die engagierte Ärztin und Mutter. Hoch schätzt sie die Vorteile eines Teams mit Ärzten verschiedener Fachrichtungen ein: „Die Chancen im Krankenhaus sind immens, und die Arbeit macht Spaß. Wir brauchen junge Kollegen, die Interesse haben. Es ist einfach gut hier."

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29.11.2010

Dalumer Schüler sammeln für bedürftige Familien

24 Pakete als Weihnachtsüberraschung gepackt

wb Geeste-Dalum. Die Schüler der Geschwister-Scholl-Schule in Geeste-Dalum haben den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) mit 24 Paketen unterstützt, die sie um den Weihnachtsbaum in der Meppener Geschäftsstelle platziert haben. Die Schüler der Klassen 5 hatten die Geschenke in den letzten Wochen gesammelt.

Wie in jedem Jahr wollten sie zusammen mit ihren Eltern und Lehrern Kindern in hilfsbedürftigen Familien  an allen Tagen in der Adventszeit eine Überraschung bereiten. Jedes Paket ziert ein Inhaltsverzeichnis, damit der Paketinhalt auch den richtigen Familien zugeordnet werden kann.

Noch etwas atemlos erzählten die Schüler nach der Übergabe, was sich alles in den Paketen verbarg. Da gab es Spiele jeder Art, Stifte, Stempel, Bücher, Süßigkeiten und CDs. Auch Jäckchen, Strickjacken und Badehosen hatten den Weg in die Weihnachtspakete gefunden. Die Eltern und Lehrer haben dann geholfen, sie zu packen und weihnachtlich zu schmücken.

Sozialarbeiterin Heike Veen und Vorstandsmitglied Thea Esders dankten den Dalumer Schülern. Sie hätten mit ihrer ganz privaten Sammel- und Spendenaktion einen wichtigen solidarischen Beitrag geleistet. Denn es gebe immer wieder viele Familien, in denen die Aussage „Das können wir uns nicht leisten" zu hören sei. Außerdem hätten sich die Zehn- und Elfjährigen als „potentielle Nachfolger der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" erwiesen.

Heike Veen nutzte die Gelegenheit, den Schülern das Motto der SkF „da sein – leben helfen" zu erläutern. Außer der allgemeinen sozialen Beratung und Betreuung sorge sich der Betreuungsverein mit ehrenamtlichem Engagement auch um die sozialpädagogische Familienpflege und um das Frauen- und Kinderschutzhaus.

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00.11.2010

Willem 920

Testlauf

Rechtzeitig zum heutigen meteorologischen Winterbeginn ist es bei uns weiß geworden. Zu Beginn der Woche fielen die ersten Schneeflocken und entpuppten sich als ein schöner Testlauf für den kommenden Winter. Bei anhaltendem Frost deckt der Schnee den grauen Alltag in der Natur zu und verzaubert sie. Besonders die Kinder jubeln über die weiße Decke in der Landschaft, auch wenn die dünne Schicht noch nicht zum Schlittenfahren ausreicht. Und die ersten Schneeflocken müssen ja auch nicht die Vorboten eines langen Winters mit viel Schnee sein. Die alte Bauernregel „Ist der Sommer tüchtig heiß, wird der Winter lange weiß" muss ja nicht zutreffen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.10.2010

Willem 919

Blau

Das „Blaue Blut in den Adern" war jetzt Diskussionsthema in der ARD-Talkshow „Hart aber fair". „Kann ein Mann allein die Politik adeln?" sorgte thematisch für aufgeregte Gemüter und hitzige Debatten. Gemeint war Verteidigungsminister Karl-Theodor von und zu Guttenberg. Das blaue Blut als Symbol für das Adelsgeschlecht rief sofort bei mir sprachliche Assoziationen hervor. Wer „blaublütig" ist, muss ja noch lange nicht „blauäugig" sein. Da kann so manch einer sein „blaues Wunder" erleben, wenn er auch gerade noch mit einem „blauen Auge davongekommen" ist. Und am „blauen Montag" auch noch „blau machen" zu wollen, ist des Guten doch zuviel. Und weitere Begriffe wie „Blaue Bohnen" für Gewehrkugeln und „Blaue Jungs" für Matrosen fielen mir ein. Zur „blauen Stunde" sollte man niemandem „blauen Dunst vormachen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.10.2010

Willem 918

Winterzeit

Jedes Jahr werden in der Nacht zum letzten Sonntag im Oktober die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Dabei fragen sich alljährlich viele Menschen, ob nun die Uhr vor- oder zurückgestellt wird. Macht man sich klar, dass es demnächst am Tage früher dunkler wird, dann wird klar, dass die Uhr zurückgestellt wird. Mein Nachbar hat als Gedächtnisstütze ein besonderes „Eselsohr", um sich diese Zurückstellung besser merken zu können: In der Natur werden die Bäume, Büsche und Sträucher zusehends kahler. Die Vegetation nimmt jetzt ab und geht zurück. Also geht die Uhr auch zurück. Als „Eselsohr" merken wir uns ja sonst auch so manches – sogar in der Rechtschreibung. „Gar nicht wird gar nicht zusammengeschrieben." Oder: „Wer nämlich mit „h" schreibt ist dämlich."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.10.2010

Willem 917

Girlanden

Wer unlängst die Meppener Emsbrücke überquerte, konnte sich nicht genug sattsehen am Schauspiel der Natur. Direkt unterhalb der Handläufer der beidseitigen Geländer hatten unzählige Spinnen über Nacht ihre Netze gewebt, die jetzt im morgendlichen Nebel silbrig glänzten. Wie Girlanden umspannten sie die Brücke, die sich gleichsam „mit fremden Federn schmückte". Die beidseitigen Geländer der Emsbrücke bestehen aus etwa 80 Feldern, die jetzt je durch vier bis sechs große gleißende Spinnräder aufgelockert und verzaubert wurden. Leichte Windstöße ließen die rund 500 zarten Spinnweben erzittern, so dass sich die wellenartigen Bewegungen über die ganze Brücke fortsetzten und die Betrachter faszinierten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.10.2010

Willem 916

Gesperrter Leinpfad

Im Zuge der Baumaßnahmen zur besseren Ableitung des Grundwassers in Meppen-Esterfeld ist seit mehreren Monaten ein Stück des Fuß- und Wanderweges entlang des Emsdeiches gesperrt. Die südliche Absperrung befindet sich in unmittelbarer Nähe der B 70-Umgehungsstraße. Radfahrer, die hier den überregionalen „Hünenweg" benutzen, werden über die Grabbestraße und den Berghamsweg umgeleitet. Aus Richtung Norden beginnt die Umleitung direkt am Bolzplatz in unmittelbarer Nähe der Freilichtbühne. Das heißt, sie begann hier. Denn die hier aufgestellte Barriere fehlt seit geraumer Zeit, so dass alle ortsunkundigen Radfahrer und Wanderer weiter in Richtung Emsbrücke fahren, dann aber plötzlich vor der Baustelle stehen und zur Umleitung umkehren müssen. Seit mehreren Wochen war es auch für ortskundige Fußgänger und Radfahrer ein Vabanquespiel, den schönen Emsweg zu benutzen. Denn die Barriere stand mal an Ort und Stelle, ein andermal aber nicht. Dieses Malheur dient bestimmt nicht dem guten Image der Stadt Meppen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.10.2010

Willem 915

Wallohren

Der Stadtwall rund um den historischen Meppener Stadtkern ist ein Aushängeschild für die Stadt. Allzu gern erläutert man hier den Gästen und Besuchern die Geschichte der Stadt und genießt die herrlichen Ausblicke. Leider wird die idyllische Stimmung durch die sehr schlechten Wallwege getrübt. Egal ob es sich um die Wege an der Schülerwiese, hinter dem Krankenhaus, der Johannesschule oder dem Parkplatz am Neuen Markt handelt, überall spotten die Wege jeglicher Beschreibung. Der Asphalt früherer Jahre ist fast überall aufgebrochen, so dass die darunter liegende Steinschicht das Gehen erschwert. Das Benutzen der Wege ist für Menschen mit Rollis oder Gehhilfen lebensgefährlich. Ein therapeutisches Bewegen der Patienten des Krankenhauses ist hier wegen der großen Sturzgefahr unmöglich. Der Stadtrat will hier Abhilfe schaffen. Aber Eile tut Not.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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27.11.2010

„ Wir wollen mit Ihnen zusammenarbeiten"

Stadt Meppen erörtert das Entwicklungskonzept „Rechts der Ems"

wb Meppen. Rund 50 Eigentümer privater und gewerblicher Grundstücke an der Schützenstraße und dem Schützenhof wohnten dem Erörterungstermin der Stadt Meppen im Ratssaal bei. Im Zuge der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme „Rechts der Ems" will die Stadt eine Sanierungssatzung erlassen.

Als Vertreter der Stadt Meppen erörterten Dieter Müller, Stadtamtmann Theo Gebben und Rechtsanwalt Ulrich Tarp von der re-urban-Stadterneuerungsgesellschaft Oldenburg den Bürgern die Ziele und Maßnahmen des Sanierungsprojektes. Eine Woche zuvor hatte bereits ein Erörterungstermin im Kolpinghaus stattgefunden, der sich mit dem Teilbereich Umfeld Bahnhof/Riedemannstraße befasst hatte. Die Verantwortlichen des Bauamtes versicherten: „ Wir wollen mit Ihnen zusammenarbeiten."

Ein wesentlicher Grundsatz sei, in dem Mischgebiet Schützenstraße/Schützenhof mögliche Konflikte zwischen den Bereichen Wohnen und Gewerbe zu vermeiden, erläuterte Dieter Müller.  „Wir haben hier keine einfache baurechtliche Situation", stellte er fest. Eine detaillierte und überschaubare Bauleitplanung solle helfen, Einigung zu erzielen.

Das Teilgebiet „Emshafen" weist eine unansehnliche Stadtsilhouette auf. Hier sind marode Gebäude zu beseitigen und eventuelle Betriebsverlagerungen zu managen. Das Hauptaugenmerk in diesem Bereich liegt außer  auf der Sanierung von Altlasten außerdem auf der „Schaffung einer neuen gemischten funktionalen Stadt am Wasser" und der Neuordnung von Verkehrsräumen.

Das städtebauliche Entwicklungskonzept werde getragen von dem Leitgedanken „Meppen – Stadt am Wasser – Stadt im Grünen." Es gehe darum, die Silhouetten Ems, Hase und Bahn aufzuwerten. Bahnreisende müssten ebenso wie Boots- und Fahrradtouristen ein gepflegteres Umfeld erleben. Ziel sei es, Gewerbebrachen und Mindernutzungen am Flussufer der Ems sowie marode Gebäude zu beseitigen und einen Rückbau der Gleisanlagen zu erwirken. Eine zusätzliche Straßenbegrünung und eine Abschirmung der Bauflächen durch Grün könnten den optischen Eindruck erheblich verbessern.

Das Bauamt bietet zur Klärung von Problemen  Einzelgespräche an, und zwar am Montag, 29., und Dienstag, dem 30.November, von 10.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Die Termine sollten mit Theo Gebben (Tel.-Nr. 05931/153-151 oder T.Gebben@meppen.de vereinbart werden.

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24.11.2010

Willem 914

Nüsse

Die Adventszeit beginnt zwar erst am kommenden Sonntag, aber trotzdem sind die vorweihnachtlichen Lebkuchen, Printen, Stollen und Pfeffernüsse auf dem Meppener Weihnachtsmarkt ein Gaumenschmaus. Auch die Spitzmäuse unter dem Holzboden meiner Terrasse tun sich gütlich an den Hasel- und Walnüssen, die meine Frau nach draußen legt. Eigentlich sind sie für die Eichhörnchen gedacht, die uns jeden Morgen besuchen. Aber die Spitzmäuse sind schneller. Die Haselnüsse transportieren sie ohne langes Federlesen in ihre Vorratskammer. Nur mit den dicken Walnüssen gibt es Probleme. Hektisch flitzen sie hin und her und versuchen ganz aufgeregt, die begehrten Nüsse zu bergen. Sie schubsen sie mit ihren Schnäuzchen in Richtung Terrasse, aber eine kleine Unebenheit auf dem Weg oder rankende Efeuzweige stellen unüberwindbare Hindernisse dar.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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24.11.2010

"Falscher Bildungsbegriff führt zu Scheindebatten"

Soziales Forum fordert Chancen für alle - Bröring: Wir sind gut unterwegs, müssen aber besser werden

wb Meppen. Im Großen Sitzungssaal des Landkreises Emsland fand am Wochenende die ganztägige Fachtagung des Sozialen Forums zum Thema „Mittendrin statt nur dabei – Gleiche Bildungschancen für alle!" statt. Im Sozialen Forum vereinen sich Kirche, Gewerkschaften sowie Wohlfahrts- und Sozialverbände.

Diözesanpräses und Sprecher des Sozialen Forums Christian Eilers (41) begrüßte die Gäste und stellte anhand seiner Biografie die Bildungsgänge und Berufsverläufe eines Hauptschülers dar. Landrat Hermann Bröring hielt das Einstiegsreferat. Bildung und Chancengleichheit seien das „zentrale Thema und Kernanliegen des Kreistages und aller Kommunen, die Gesellschaft zukunftsfähig zu machen." Viele Bausteine seien in den letzten fünf Jahren im Ludwig-Windthorst-Haus, in Lingen und in Papenburg zu einem Netzwerk zusammengefügt worden, um die Menschen mit Nachteilen aufzufangen.

Der Landkreis hat sich, so Bröring, die Selbstverpflichtung auferlegt, nach 18 bis 24 Monaten Ergebnisse abzufragen. Denn nach Reden und Grundsatzdebatten müssten Taten folgen. „Wir sind gut unterwegs, aber wir müssen besser werden", sagte der Landrat. Im Mittelpunkt der zu bewältigenden Aufgaben müsse die Sprachförderung, denn „die Sprache ist der Zugang und der Schlüssel zur Bildung. Der Landkreis Emsland lasse sich die Sprachförderung jährlich 750 000 Euro kosten, um der Spirale des Misserfolgs in Beruf und Leben zu begegnen.

Dr. Ludger Mehring von der St. Franziskus Fachschule für Sozialpolitik in Lingen forderte als Moderator, „die Bildung als Potenzial des Menschen zu entwickeln und Verborgenes sichtbar zu machen." Dr. Gerhard Wegner , Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, sagte in seinem Statement, dass Bildung eine „Abholstrategie" enthalten müsse. Selektivität und Wissensvermittlung müssten bei einem richtigen Bildungsverständnis einer Haltungs- und Handlungskompetenz Platz machen.

Caritasdirektor Franz Loth, Osnabrück, verlangte in Krippe und Kindertagesstätten die frühe Sprachförderung und Entwicklung der kreativen und musischen Fähigkeiten. Als weiteres Podiumsmitglied hob Frank Blümel vom Campus Lingen statt Wissensvermittlung die „persönliche Beratung und Betreuung der jungen Leute" hervor. Der stellvertretende Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Michael Strohschein, forderte als Anwalt der Hauptschule eine Veränderung der Schulstrukturen. Schon die Empfehlung für die Hauptschule bedeute für die Grundschüler eine Stigmatisierung. In der Hauptschule selbst fehle das „positive Milieu", sodass hier eine Sozialarbeit vonnöten sei. Ein falscher Bildungsbegriff führe heute zu Scheindebatten um Schulbezeichnungen und Bildungsinhalte.

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24.11.2010

„Chöre sind ein großer Schatz für die Kirchengemeinschaft"

Musikalische Andacht in St. Maria zum Frieden

wb Meppen. Viel Applaus haben die drei Kirchenchöre und Musiker in der vollbesetzten Kirche Maria zum Frieden bekommen. Anlässlich des Kirchweih- und Christkönigfestes gaben in einer kirchenmusikalischen Andacht die Kirchenchöre Maria zum Frieden und Fullen-Versen sowie die Jugendschola Fullen-Versen ein Festkonzert. Pfarrer Hubertus Goldbeck dankte und gratulierte: „ Diese Chöre sind ein großer Schatz unserer Kirchengemeinschaft."

Der Kirchenchor Maria zum Frieden unter Leitung von Marianne Fink , der Kirchenchor Fullen-Versen unter Leitung von Roswitha Kock und die Jugendschola Fullen-Versen unter Leitung von Simone Lögering sangen separat und gemeinsam. Die 80 Sängerinnen und Sänger wurden begleitet am Piano von Simone Lögering und Michael Potthast, von Andreas Kock (Gitarre), Linda Kock (Querflöte), Clemens Hartmaring (Trompete) und Bernhard Schütte an der Orgel.

Generalvikar Theo Paul, der zu einem „Heimspiel" von Pfarrer Goldbeck begrüßt wurde, war vor 25 Jahren vier Jahre lang Kaplan in Maria zum Frieden. Gerne erinnere er sich an diese Zeit zurück, in der versucht worden sei, „hier in Maria zum Frieden eine glaubwürdige, lebendige Gemeinde für Jung und Alt, für Frauen und Männer, für Haupt- und Ehrenamtliche zu gestalten." Leider müsse man feststellen, dass die „Distanz und Entfremdung der Kirche als Institution zu den Menschen zugenommen hat."

Der Kirchweihtag sei eine gute Gelegenheit, innezuhalten und die Kirche den Geist Gottes spüren zu lassen. Es käme besonders darauf an, Glauben und Leben für die Menschen zu verbinden. „Für dieses Anliegen gibt es in Ihrer Gemeinde kostbares, unverwechselbares Lebens- und Glaubenswissen", stellte der Vertreter des Bischofs von Osnabrück fest. Sein Anliegen sei es, „die Gläubigen zu ermutigen, ihre Kirche von Innen her zu erschließen und zu erleben." Es habe ihn immer wieder beeindruckt, dass es „hier Frauen und Männer gibt, die einfach durch ihre Personen lebendige Caritas verkörpern." Es gelte mehr denn je, „als Christen mittendrin zu sein". Das Lebens- und Glaubenswissen sei etwas Wertvolles und Unbezahlbares und die Vermittlung für die Zukunft des Glaubens überlebensnotwendig."

So sei die Vernetzung von Christen und christlichen Gruppen eine der wichtigsten Aufgaben der Seelsorge. Und sie sei eine Chance, das christliche Leben neu mit Inhalt zu füllen. Der Generalvikar wies den Weg der Erneuerung: „Sie haben ein pastorales Team mit unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten." Dieses pastorale Team habe mit allen Amtsträgern und allen Gläubigen eine gemeinsame Verantwortung."

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20.11.2010

„Als in Meppen die Lichter angingen"

Wilhelm Aldrian zur Geschichte der Elektrifizierung der Stadt Meppen

wb Meppen. Zur ersten Buchvorstellung in den neuen Räumen des Emsländischen Heimatbundes hatte der Heimatverein Meppen interessierte Bürger und Vertreter der Stadt Meppen sowie der RWE eingeladen. Autor Wilhelm Aldrian stellte sein noch druckfrisches Buch „Als in Meppen die Lichter angingen" vor.

Vorsitzender Christoph Behnes skizzierte als bedeutsame Aufgabe des Heimatvereins die Pflege der Geschichte. Wilhelm Aldrian (76) sei nicht nur „ ein engagierter Autor, sondern ein versierter Kenner der Materie Strom." Dank gebühre dem Sponsor RWE, dessen Kraftwerksleiter in Hüntel der Autor bis zu seiner Pensionierung war. Ohne die finanzielle Hilfe der RWE AG und RWE Power wäre die Herausgabe des Buches wohl nicht möglich gewesen. Behnes begrüßte als Vertreter der Stadt Meppen Regina Holzapfel und Bernd Ostermann, das Ehepaar Aldrian und Vertreter der RWE.

Sprecher der Geschichtswerkstatt Heribert Rüther führte in die „Zeitreise in das 19. und 20. Jahrhundert und die Geschichte der Elektrifizierung der Stadt Meppen" ein. Der junge Arbeitskreis Geschichtswerkstatt wolle die geschichtliche Entwicklung der neueren Zeit festhalten. Die einzelnen Kapitel des 104 Seiten umfassenden Buches seien voller interessanter Einzelheiten, die die Zeit von der Petroleumlampe bis zur Glühbirne lebendig widerspiegelt.

Dank der Entscheidungen der Bürger, der Politiker und der Handwerker habe die Elektrifizierung der Stadt Meppen einen rasanten Verlauf genommen. Die Gastwirte der Stadt seien verpflichtet gewesen, nach Einbruch der Dunkelheit bis zum Mondaufgang zuerst brennende Fackeln, später Petroleumlampen vor ihren Gaststätten aufzustellen. Schon 1858 gab es in der Stadt 13 städtische Straßenlaternen. Ab 1860 gab es im Emsland die ersten Gaslaternen, so in Meppen, Haselünne, Lingen und Papenburg. Ende des 19. Jahrhunderts kam dann die elektrische Beleuchtung, die zuerst in Meppen in einigen Straßen der Innenstadt und am Bauhof installiert wurden.

Autor Wilhelm Aldrian ließ im Überblick seines Buches die Reise in die Vergangenheit lebendig werden. Im Jahre 1899 wurde der Vertrag zur Errichtung eines Elektrizitätswerkes in Meppen unterzeichnet. Viele Details erinnern an die Schwierigkeiten der ersten Betriebsjahre. Berichtet wird beispielsweise, wie viel Kohle benötigt und wie sie transportiert wird. Auch die Preise im ersten Weltkrieg und während der Inflation werden recherchiert. 1926 lieferte dann auch das Kraftwerk Rühle seinen ersten Strom an die Nike. Die Einführung des elektrischen Stroms sei nicht ohne Hindernisse und Schwierigkeiten vonstatten gegangen, so Aldrian. Eine Ausstellung im Hotel Germania sei zu Werbezwecken eingerichtet worden. Erste Bogenlampen in der Stadt gehörten zu einer Musteranlage. Schwierig seien die ersten Betriebsjahre gewesen, so dass sich mancher Bürger „nach dem gleichmäßigen Brand der Petroleumlampe zurückgesehnt habe".

„Als in Meppen die Lichter angingen" von Wilhelm Aldrian ist vom Heimatverein Meppen herausgegeben und vom van Acken Druck GmbH in Lingen gedruckt worden. Es ist in den Buchhandlungen, bei TIM, Heimatverein und Meppener Tagespost zum Preis von zwölf Euro erhältlich.

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18.11.2010

Magischer Realismus in Schwarz-Weiß

Fotoausstellung „Up´n Darß" im Stadthaus eröffnet

wb Meppen. Der gebürtige Rütenbrocker Bernhard Wocken (69) stellt bis zum 13. Januar im Stadthaus seine Schwarz-Weiß-Fotos unter dem Titel „Up´n Darß aus. Die Landschaftsfotografie ist ihm ein Herzensanliegen, und seinen Bildern gibt er plattdeutsche Titel.

Stellvertretende Bürgermeisterin Annelene Ewers konnte zur Ausstellungseröffnung zahlreiche Gäste begrüßen. Außer dem Bildautor Bernhard Wocken auch Anton Grönniger, einen Schulfreund des Autors. Sie hatten zusammen die Maximilianschule in Rütenbrock besucht und sich jetzt nach mehr als 50 Jahren wieder gesehen. Grönniger sorgte mit Liedern auf seinem Akkordeon für einen stimmungsvollen Rahmen der Vernissage.

Bernhard Wocken machte seine Lehre bei der Kreissparkasse in Meppen. Nach langer Tätigkeit als Bankkaufmann im Emsland und in Berlin verlegte er nach einem Aufenthalt von 40 Jahren in Berlin seinen Wohnsitz wieder nach Meppen. Schon seit seiner Jugend befasst sich Wocken mit der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie. Seine Bilder bearbeitete er stets selbst in seiner Dunkelkammer. In Berlin schloss er sich dem Fotoclub „Kreuzberger Fotografen an und errang auf mehreren Ausstellungen im In- und Ausland Preise. Die Ostsee-Halbinsel Darß mit ihrer ursprünglichen Natur und alten Fischerdörfern bot ihm mannigfache Motive für seine persönliche Bildgestaltung.

Seine Fotos von Landschaften, Fischerkaten, vom Bodden und dem Ostseestrand sind „leise Motive", wie der Autor sie selbst in seiner Einführung charakterisierte. Sie spiegeln eine kreative und beruhigende Gestaltung wider, die dem Medium der Schwarz-Weiß-Fotografie innewohnt. Auch die plattdeutschen Untertitel vermitteln diese Stimmung. Ein Strandfoto heißt „Häs du düsse Stäe entdeckt, is glieks dien ganzet Interesse weckt." Ein reetgedecktes Haus sieht der Fotograf so: „n´ bittken schäif häff Gott läiw." Und großes Interesse fanden bei den Gästen die Winteraufnahmen mit „So mooi is dat in Winter bi us" und „däi Boote van däi Fisker wachtet."

Das Schwarz-Weiß der Bilder solle „einen magischen Realismus verleihen", sagte Wocken.

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19.11.2010

Willem 913

Finger

Meine neuen Nachbarn gestalteten ihren Garten neu. Vater, Mutter, Sohn und Tochter legten tüchtig mit Hand an und schufteten am Wochenende von früh bis spät. Auch die Großeltern kamen und karrten den Mutterboden auseinander. Niemand sollte später sagen können, „keinen Finger gerührt zu haben". Sie wollten sich im wahrsten Sinn des Wortes, „die Finger schmutzig machen". Sofort „juckte und kribbelte es mir in den Fingern", weitere Beispiele und Redensarten rund um die Finger zu suchen. Keiner der eifrigen Helferinnen und Helfer wollte die einzupflanzenden Azaleen „mit spitzen Fingern" tragen oder sich mit den Säcken mit der Pflanzerde „die Finger verbrennen." Und als die Abenddämmerung hereinbrach, brauchte die Großmutter nur „mit den Fingern zu schnippen", um zum Feierabend zu bitten. Die Zeit war geradezu wie im Nu „zwischen den Fingern zerronnen."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 23.11.2010

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19.11.2010

Willem 912

Langer Arm

Im zweiten Obergeschoss vom Kaufland befindet sich seit einigen Monaten die Geschäftsstelle und Bibliothek des Emsländischen Heimatbundes. Hier tagte der Heimatverein Meppen, der etwa 20 interessierten Gästen das neue Buch „Als in Meppen die Lichter angingen" von Wilhelm Aldrian vorstellte. Da die Lese- und Arbeitstische in doppelter Reihe über eine überaus große Breite verfügen, meinte Vorsitzender Christoph Behnes beim Decken der Tische zu den gegenüber sitzenden Gästen: „Hier braucht es eines langen Arms", um die Tassen und Teller zu erreichen. Spontan reagierte einer Gäste: „Besser langer Arm als lange Finger." Und niemand der Gegenseite „rührte keinen Finger".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.11.2010

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11.11.2010

Kulturforum Koppelschleuse 2010

Thema: Kultur und demografischer Wandel

 

Ersch.: 13.11.2010

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11.11.2010

Im Januar 2011 wird der Eingangsbereich im St.-Vinzenz-Hospital fertig

Seit 2002 wurden für Neu- und Umbaumaßnahmen fast zwölf Millionen Euro investiert

wb Haselünne. Vorsitzende Margret Berentzen konnte zu Beginn der Informationsveranstaltung Chefarzt Dr. med. Matthias Chwallek und Verwaltungsleiter Walter Borker sowie eine große Delegation des Ortsverbandes Lähden begrüßen. Walter Borker stellte der CDU Frauen Union die Entwicklung des St.-Vinzenz-Hospitals vor, das in zwei Jahren das 150-jährige Jubiläum feiert. Die Psychiatrie verfüge über 100 Betten, die Innere Medizin über 40 und die Intensivabteilung über sechs Betten. Hinzu kämen 14 Plätze in der Tagesklinik Psychiatrie, die in der Molkereistraße untergebracht seien.

Im Jahre 2009 seien dank einer hervorragenden Infrastruktur im Ambulanten OP-Zentrum 1 500 Eingriffe vorgenommen worden. Ständig seien 150 Krankenschwestern im Einsatz. Zurzeit seien im St.-Vinzenz-Hospital 284 Beschäftigte mit steigender Tendenz tätig. Leider gebe es nur noch sechs Franziskanerinnen.

Die Psychiatrie ist auf fünf Stationen zu je 20 Betten aufgeteilt. Die Abteilungen sind ständig voll belegt, und es bestehe „weiterer erheblicher Bedarf", so der Verwaltungsleiter. Beantragt ist außerdem eine weitere Tagesklinik in St. Marien in Lathen, da viele Patienten aus dem nördlichen Emsland kommen.

Seit 2003 gibt es im Emsland mit 114 Betten einen kontinuierlichen Bettenabbau. Die Abnahme ist durch landesweite Vorgaben bedingt, die eigentlich angesichts der demografischen Entwicklung der Bevölkerung als Fehler einzustufen sei. Während die Bettenzahl in Meppen, Lingen, Papenburg, Thuine und Sögel insgesamt um 132 abgenommen hat, hat die Bettenzahl in Haselünne um 14 Betten auf insgesamt 154 zugenommen. Im gesamten Emsland bestehe, so Borker, ein zusätzlicher Bettenbedarf von 179, wovon auf Haselünne 42 für den Fachbereich Innere Medizin entfallen.

Imposante Zahlen spiegeln die Baumaßnahmen im St.-Vinzenz-Hospital wider. Seit 2002 wurden fast zwölf Millionen Euro verbaut. In den Jahren 2003 und 2004 wurde die Psychiatrie für 6,8 Millionen Euro gebaut. In den Jahren 2007, 2008 und 2010 wurden für bauliche Einrichtungen von zehn psychiatrischen Betten und Baumaßnahmen auf den Stationen 1, 2 und 5 sowie im Foyer 2,5 Millionen Euro verbaut, von denen die Stadt Haselünne und der Landkreis Emsland je 400 000 Euro getragen hätten bei einem Eigenanteil von 1,2 Millionen Euro. Der Eingangsbereich werde voraussichtlich im Januar fertig. Die Umstrukturierung des Pflegebereichs kostete 1,6 Millionen Euro. Für 2011 sei der Ambulante OP-Bereich der Inneren Medizin für 1 Million Euro geplant.

Alle Baumaßnahmen, so betonten die verantwortlichen Leiter, seien bei gleichzeitiger Patientenversorgung durchgeführt worden. Dafür gebühre allen Beteiligten Lob und Anerkennung. Dank zu sagen sei ebenfalls an die öffentliche Hand, ohne deren Zuschüsse vieles nicht hätte realisiert werden können.

Viele Fragen der CDU Frauen Union prasselten während der zweieinhalbstündigen Informationsveranstaltung auf die verantwortlichen Leiter nieder. Besonders wichtig war für viele die Tatsache, dass das St.-Vinzenz-Hospital nach wie vor über eine sehr gute Innere Medizin verfügt. Das Leistungsspektrum umfasst neben der Grundversorgung die Schwerpunkte der Diagnostik und Therapie von Herz-, Kreislauf-, Lungen- und gastroenterologischen Krankheitsbildern sowie von Blut- und Tumorkrankheiten. Auch wird bei der kardialen Funktionsdiagnostik das gesamte diagnostische Instrumentarium vorgehalten.

Das Fazit der Vorsitzenden Margret Berentzen: „Wir können stolz auf unser Krankenhaus sein."

Ersch.: 16.11.2010

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11.11.2010

„Der Ärztemangel ist die größte Herausforderung der nächsten Jahre"

Verwaltungsarbeit - eine Ursache des Ärztemangels

wb Haselünne. Neben der Bettenentwicklung und den Baumaßnahmen im St.-Vinzenz-Hospital skizzierten Chefarzt Dr. Matthias Chwallek und Verwaltungsleiter Walter Borker die Besorgnis erregende Lage der fehlenden Ärzte.

„Der Ärztemangel besonders im Krankenhausbereich ist die größte Herausforderung der nächsten Jahre", sagte Borker vor der über 50-köpfigen Versammlung der CDU Frauen Union Haselünne. Die demografische Entwicklung in der Bevölkerung gehe auch nicht spurlos an der Ärzteschaft vorüber. Bis 2019 gebe es, so analysierte der Verwaltungsleiter, bundesweit einen Ersatzbedarf von fast 110 000 Ärzten durch eine altersbedingte Berufsaufgabe. Gleichzeitig werden die derzeitigen offenen Stellen in Höhe von 6 000 Ärzten auf rund 31 000 ansteigen. Jedes der 2 000 Krankenhäuser in Deutschland biete heute drei freie Stellen an, die bis 2019 auf durchschnittlich 20 anwachsen werden. Insgesamt fehlen dann 40 000 Ärzte.

Außer der demografischen Ursache sei der „Dropout-Zensus" der Studenten von Bedeutung. Von 145 000 beginnenden Medizinstudenten schlössen nur 100 000 das Studium ab. Deshalb müssten mehr Studienplätze für die Medizin geschaffen werden. Dr. Chwallek machte für den Ärztemangel auch die zunehmende Verwaltungsarbeit der Ärzte für das Minus verantwortlich: „Die Verwaltungsarbeit ist eine große Ressourcenverschwendung." Sie sei außer dem Arbeitszeitgesetz hauptverantwortlich für den Mangel. Die Verwaltungsarbeit verschlinge derzeit 30 Prozent der Arbeitszeit der Ärzte, und eine Neuregelung sei dringend erforderlich. Ergänzend käme hinzu, dass fertige Ärzte ins Ausland abwanderten.

Eine Verpflichtung der Studenten, nach dem Examen im Studienland zu bleiben, sei ein möglicher Ausweg aus dem Dilemma. Das Stipendium auf der Basis „Sie studieren, wir zahlen" könne Anreize bieten und vorteilhaft sein. Auch verspreche man sich von der jetzt gegründeten Weiterbildungsgesellschaft des Landkreises Emsland eine besondere Motivation für Medizinstudenten für eine spätere niedergelassene Tätigkeit im Emsland oder in Krankenhäusern.

Dr. Chwallek warb für das St.-Vinzenz-Hospital: „Wir in Haselünne zahlen ein 13. Monatsgehalt und haben eine optimale betriebliche Altersversorgung." Margret Berentzen ergänzte: „Das Emsland hat so viel Charme, dass viele hier geblieben sind."

Erschienen am: 13.11.2010

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10.11.2010

Willem 911

Laternen

„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne. Brenne auf mein Licht, brenne auf mein Licht, aber meine liebe Laterne nicht", so ziehen in diesen Tagen viele Kinder von Haus zu Haus. Dabei erhoffen sie kleine Belohnungen in Form von Süßigkeiten oder Obst. Eine besondere und ausgefallene „Belohnung" hatte mein Nachbar. Schnell machte er von den drei Mädchen, die an seiner Haustür sangen, ein Foto und bat sie, nach einer halben Stunde erneut vorbeizukommen. Gesagt, getan. Der Nachbar machte sich schnell an seinen Computer und Drucker, und pünktlich kamen die Mädchen wieder. Sie strahlten „über alle sechs Ohren" – übrigens der Nachbar auch – und machten sich vergnügt auf den Heimweg.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 11.11.2010

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09.11.2010

Ich geh mit meiner Laterne…

„Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchten wir. Der Hahn, der kräht, die Katz´ miaut. Rabimmel, rabummel, rabum." So singen es heute Abend viele Kinder, wie diese drei Mädchen im vorigen Jahr beim Martinssingen in Meppen-Esterfeld. Apfelsinen, Mandarinen und Nüsse sind der Lohn für die kleinen Sängerinnen und Sänger, die auch mit „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" durch die Straßen ziehen und hoffen, dass das Licht brennt, „aber nur meine liebe Laterne nicht."

Solobild: Wilhelm Bartels

Ersch.: 11.11.2010

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07.11.2010

Elisabeth Mecklenburg: „Tolle Workshops begeisterten 40 Jungen"

Aktionstag für Jungen im J@M-Center ein voller Erfolg

wb Meppen. Vier Stunden lang erlebten über 40 Jungen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren aufregende und interessante Projekte und Aktionen im J@M-Center an der Königstraße. Der „Aktionstag für Jungen" war eine Veranstaltung von J@M-Jugend und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Meppen.

und Margarete Stark, die für die Projekte des Fachbereichs Jugend der Stadt Meppen zuständig sind, boten „tolle Workshops für Jungen", wie es die Managerinnen der Jugend ankündigten. Sie legten besonderen Wert darauf, dass die Jungen einen „Raum für ihre Spontaneität" vorfanden und sich ganz individuell für ihre Workshops entscheiden konnten. Ziel der Freizeitgestaltung sei es, so die verantwortlichen Leiterinnen, verschiedene kreative, musische und technische Bereiche anzusprechen und anzubieten.

Die Jungen ließen sich nicht zweimal bitten und stürzten sich wissbegierig und erwartungsfroh auf die Listen der Workshops. Sie konnten unter acht verschiedenen Workshops wählen. Angeboten wurden die Bereiche Reptilien, Trommeln, Bumerang, Cooking, Hip Hop, Foto-Bearbeitung, Fahrrad-Werkstatt und Comics. Nach eineinhalb Stunden wurde gewechselt, so dass jeder Junge am Nachmittag an drei Workshops teilnehmen konnte.

Großer Andrang bestand während des gesamten Nachmittags beim Trommeln, das von Ingo Rickling, Mitglied der Musikschule „Mach mit…Musik", geleitet wurde. Boomwhackers waren die gefragten Schlaginstrumente, auf denen getrommelt werden konnte. Takt- und Rhythmusübungen waren hier ebenso gefragt wie mit den Klangstäben, den aus Peru stammenden perkussiven Musikinstrumenten. Es sei immer „der Kampf um den richtigen Sound", wie Ingo Rickling den begeisterten Jungen erklärte.

Ähnlich lebhaft ging es im Workshop der Reptilien zu, die Frank Schulte präsentierte. Für viele Jungen war es der erste Berührungskontakt mit den Schlangen. Schnell wurde die anfängliche Scheu überwunden, so dass die züngelnden Reptilien gefragte Objekte wurden.

Izzetin Tunc war für den Workshop Cooking zuständig, wo schon bald die ersten Sandwichs hergestellt und verspeist wurden. Stefan Bartling leitete den Foto-Workshop, und Breakdancer Martin Ramolla führte in die Geheimnisse des Hip Hop ein. Mit Manfred Nitzsche lernten die Jungen Bumerangs bauen, und die Fahrrad-Werkstatt leitete Michael Seydlitz.

Ersch.: 09.11.2010

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06.11.2010

Motto: „Kunst kennt keine Barrieren"

Heilpädagogischer Kindergarten nahm am bundesweiten Projekt der Integration teil

wb Meppen. Das St. Vitus-Werk beteiligte sich in der vergangenen Woche an einem bundesweiten Caritas-Projekt, das in der Außengruppe in der Overbergschule stattfand. Zusammen mit 19 Schülerinnen und Schülern des ersten Schuljahres der Overbergschule arbeiteten acht Mädchen und Jungen des Heilpädagogischen Kindergartens (HPK) gemeinsam in und an einem Projekt, das unter dem Motto „Kunst kennt keine Barrieren" Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenführte.

Zehn weitere Einrichtungen nahmen an dem bundesweiten Caritas-Wettbewerb teil. Das gesamte Projekt läuft über zwei Jahre und findet im September 2011 in Berlin seinen zentralen Abschluss. Eine Ausstellung im Frühjahr des nächsten Jahres in Meppen ist nach einer weiteren Projektwoche die nächste Station dieser Aktion. Zu dieser Ausstellung wird es in verschiedenen künstlerischen Workshops ein dialogisches Begleitprogramm geben. Bevor es dann nach Berlin geht, findet im nächsten Jahr eine weitere Ausstellung im EU-Parlament in Brüssel statt.

Begleitet wurde die erste Projektwoche von Maria Becker und Wilma Cordes vom St. Vitus-Werk, von den Praktikantinnen Yvonne Gerdes und Katrin Werlein, der Erzieherin und Kunstpädagogin Tanja Fischlein-Holtz sowie den Pädagoginnen Schulte und Hemelt. Außer der Kunstschule war das J@M-Center Projektpartner. Ein Koordinationstreffen aller in Deutschland beteiligten Einrichtungen fand im September in Frankfurt a. M. statt, wo auch das gemeinsame Logo „bKunst" entworfen wurde.

Die Kinder des HPK und das erste Schuljahr der Overbergschule bearbeiteten in drei Gruppen die Themen Tiere im Wasser, Tiere in der Luft und Tiere auf der Erde. Die Kinder malten und bastelten im gemeinsamen Werkraum der Schule, wo bunte Fische, lustige Vögel und farbenfrohe Blumen entstanden.

Zum Abschluss des einwöchigen Projektes fand eine Präsentation statt, zu der auch die MT eingeladen worden war. Wilma Cordes las die kurzen Geschichten der einzelnen Gruppen vor, und die Kinder verwandelten den Gruppenraum in einen Heißluftballon, in einen Urwald mit Affen, Fantasievögeln, Schlangen und einem Tiger und in eine Unterwasserwelt, wo die Kinder einen Schatz versteckten, den Piraten geraubt hatten.

Erschienen am: 08.11.2010

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05.11.2010

Bröring: „Sie sind ein Aushängeschild für das Emsland"

Ehrungen für die Erhaltung und Pflege deutscher Kriegsgräber

wb Meppen. Des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge - Kreisverband Emsland - ehrte im Rahmen einer Feierstunde im Reservisten-Kameradschaftsheim 12 Reservisten für ihren Einsatz zur Erhaltung und Pflege der deutschen Kriegsgräber in Polen und im ehemaligen nördlichen Ostpreußen.

Stabsbootsmann a.D.d.R. Horst Richardt begrüßte „die Teilnehmer der Reservistenkommandos, die im Sommer 2010 ihre Freizeit geopfert haben, um sich für die Erhaltung und Pflege der deutschen Kriegsgräber in Oblast Kaliningrad und im polnischen Ostroleka einzusetzen." Unter den Gästen begrüßte Richardt besonders Landrat Hermann Bröring, Geschäftsführerin des Bezirksverbandes Evelyn Kremer-Tandien (Oldenburg), Dr. Detlef Neuhaus (Kl. Berßen) und die Sponsoren Friedhelm und Florian Gödiker (Haselünne).

Hermann Bröring, Vorsitzender des Kreisverbandes, dankte den Reservisten für ihren Einsatz in 2010: „Sie sind ein Aushängeschild für das Emsland und Friedensbotschafter unseres Landes", lobte der Landrat. Der Einsatz für die Erhaltung und Pflege der Kriegsgräber sei ein beispielhafter Beitrag zur Völkerverständigung. Nicht hoch genug zu schätzen seien die geschaffenen Kontakte und persönlichen Gespräche mit der jeweiligen Bevölkerung.

Auch 65 Jahre nach dem Weltkrieg sei „die Arbeit in Osteuropa nicht beendet." Die Kriegsgräber seien Mahnmale zur Völkerverständigung und zugleich Mahnung an die kommenden Generationen. Die Kriegsgräber seien Orte des stillen Gedenkens. „Sie leisten als Reservisten hervorragende Arbeit", anerkannte Bröring. Sein Dank galt der „segensreichen Arbeit und dem unermüdlichen Einsatz." Der Einsatz sei beispielhaft und verlange Nachahmung.

Horst Richardt überreichte dann Dankesurkunden und Ehrennadeln im Namen des Vorsitzenden des Landesverbandes Niedersachsen, Prof. Rolf Wernstedt in „Anerkennung besonderer Verdienste um das Werk der Kriegsgräberfürsorge" an: Friedhelm Gödiker, Dr. Detlef Neuhaus, Markus Schwänen, Gerd Gels und Dieter Illi (Hannover).

Ebenfalls mit einer Ehrenurkunde wurden für ihren Einsatz geehrt: Gerd Jaschke (Haselünne), Heinrich Ahaus (Breddenberg), Dieter Illi, Eugen Dubs (Bünde), Alfred Wenning, Michael Bodeus (Werlte), Georg Neers, Rudi Henckel, Hermann Kampling (Aschendorf), Wilhelm Deters (Werlte) und Hainer Gryger.

Gerd Gels und Evelyn Kremer-Tandien dankten als Geschäftsführer des Landkreises Emsland und des Bezirksverbandes für die Einsätze. „Ihr arbeitet in der Vergangenheit für die Zukunft", unterstrichen sie das bedeutende Ehrenamt. Es sei ein Friedensdienst, den die Reservisten leisteten, um den in Russland und Polen beerdigten Soldaten eine würdige Ruhestätte zu errichten.

Erschienen am: 13.11.2010

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04.11.2010

„Kein träges Wissen, sondern flexible Eigenaktivität"

17. Akademieveranstaltung des Studienseminars Meppen

 

wb Meppen. Im Forum des BBZ fand die 17. Akademieveranstaltung des Studienseminars Meppen in Zusammenarbeit mit der VME-Stiftung Osnabrück-Emsland statt. Zu einer universitären Vorlesung mit anschließender Diskussion begrüßte Seminarleiter OStD Hermann Wilmes über 100 Referendare und Ausbildungsleiter sowie den Gast, Prof. Dr. Marcus Hammann.

Der Fachdidaktiker aus dem Zentrum für Didaktik der Biologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster skizzierte das Thema „Kompetenzorientierte Aufgabenentwicklung" und untersuchte, wie die Lehrerschaft Bildungsstandards und Lehrpläne in sinnvolle Aufgaben für die Schüler umsetzen kann. Dabei handele es sich nicht um reine Handlungsroutinen oder eine experimentelle Methode, sondern bei der Aufgabenstellung in den verschiedenen Fächern um eine systematische Überprüfung aller Hypothesen.

Im Unterricht komme es darauf an, dass Folgerungen aus den Handlungsanweisungen an die Schüler entstehen. Das sei der richtige Weg zum exakten naturwissenschaftlichen Experiment, unterstrich der Referent. Eine experimentelle Steuerungsfunktion für den Unterricht werde gefordert, und „Problemlösungen machen den Schülern auch Spaß". Nicht das reine Experimentieren sei heute gefragt, sondern „Schüler brauchen eine Problemstellung".

Das beinhaltet eine „Weiterentwicklung der Aufgabenkultur" schlussfolgerte Prof. Hammann. Es komme darauf an, mit den Aufgaben zu lernen, sie zu verstehen und richtig zu bearbeiten und schließlich neue Aufgaben zu entwickeln. Schüler interessieren sich für ein Thema, wenn es in einen interessanten Kontext gestellt wird. Eine Relevanz des Themas für das eigene Leben verstärke den Lernerfolg. Dabei seien abwechslungsreiche und materialorientierte Anwendungsaufgaben gefragt. Als wissenschaftliche Grundlagen nannte der Referent zur Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts und vergleichender Schulleistungen die Programme SINUS und TIMSS.

Besonderes Augenmerk kommt den „offenen Aufgaben" zu. Bei ihnen ist kein Lösungsweg vorgezeichnet und eine eindeutige Lösung nicht unbedingt erfordert. Diese Aufgaben sollen zu grundlegenden Überlegungen anregen und Diskussionen entfachen. Nicht nur in der Schule, sondern in allen Lebensbereichen sind sie von immanenter Bedeutung. Ihre Lösung soll inhaltliche Argumentationen und damit Auseinandersetzungen mit dem betreffenden Gegenstand vertiefen. Schüler in der Schule sollen motiviert werden zu beschreiben, zu begründen und zu entscheiden. Auch in anderen Lebensbereichen geht es nicht nur um Anordnungen und ihre Ausführung, sondern um Anreize zu einer verstehenden Entscheidung.

„Kompetenzorientierte Aufgabenanalyse" sei die logische Forderung an die Aufgabensteller, so der Referent. Damit einher gehe die „Interessensweckung, die wichtiger ist als bloße Wissensvermittlung". Alltagsnahe und realitätsnahe Kontexte führen zur Wissensanwendung und Kompetenzerfahrung. „Kein träges Wissen, sondern flexible Eigenaktivität ist gefragt", legte Prof. Hammann den Referendarinnen und Referendaren nahe. Eine Aufgabenentwicklung in guten Kontexten sei ein optimales Stimulationsmaterial für die Schüler.

Erschienen am: 10.11.2010

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03.11.2010

Französisches Kulturinstitut auf Rädern machte Halt im Kreisgymnasium St. Ursula

Das France Mobil will das Interesse an der französischen Sprache wecken

wb Haselünne. Zum dritten Mal nach 2007 und 2009 machte das France Mobil Station im Kreisgymnasium St. Ursula. Als „französisches Kulturinstitut auf Rädern" werben die Lektoren für Frankreich, die französische Sprache und die deutsch-französische Zusammenarbeit.

Das France Mobil ist eine Initiative der Kulturabteilung der französischen Botschaft und der Robert Bosch Stiftung unter der Schirmherrschaft des deutschen Bevollmächtigten für die kulturelle Zusammenarbeit, Klaus Wowereit, und des französischen Ministers, Luc Chatel. Seit 2002 hat France Mobil über 6 500 Schulen besucht und dabei über 540 000 Schüler angesprochen.

Zu Gast war das France Mobil in der Jahrgangsstufe 5. Auf Initiative des Fachlehrers für Französisch Daniel Urban lernten drei Klassen mit insgesamt über 70 Schülerinnen und Schülern spielerisch die ersten französischen Wörter. In lustigen Spielen verstand es Lektor Elie Sabry (24), bei den Mädchen und Jungen das Interesse für die französische Sprache zu wecken. In den spielerisch gestalteten Unterrichtsstunden sollten für die aufgeschlossenen Schülerinnen und Schüler die ersten Grundlagen für die Wahl der zweiten Fremdsprache im nächsten Schuljahr gelegt werden.

Daniel Urban umriss die Ziele des Projekts: „Die Schülerinnen und Schüler sollen animiert werden, im nächsten Schuljahr als zweite Fremdsprache Französisch zu wählen." Die französische Sprache solle neu und vor allem im Spiel mit authentischen Materialien präsentiert werden. Lektor Sabry verstand es, in verschiedenen Spielen die Attraktivität und den Charme der französischen Sprache näher zu bringen.

Mittels der lustigen Handpuppe Francois lernten die Klassen 5 die ersten französischen Wörter gleichsam „en passant". Jeder stellte sich schon bald wie selbstverständlich mit „Je m´appelle" vor und lernte die Farben bleu, jaune, rouge und blanc kennen, verstehen und aussprechen. Beim „rouge" berührten die Mädchen spontan ihre Wangen, und einige Jungen kombinierten die blaue Farbe mit dem gefüllten Schnitzel „Cordon bleu". Im anschließenden Spiel des Plätzetauschens wurden die neuen Vokabeln geübt und gefestigt.

In weiteren Musikspielen waren neue Begriffe wie problème, chocolat, champignon, costume oder Je t´aime zu lernen und anzuwenden. Hör- und Sprechübungen wechselten miteinander ab. Den spielerischen Abschluss bildete „le tour de France". Vier Gruppen hatten auf Karten verschiedene französische Städte wie Nice, Bordeau, Toulouse oder Paris zu suchen. Als dann abschließend das Wörtchen „Au revoir" zusammenzusetzen war, waren sich alle einig, dass die Stunde Spaß gemacht hatte und die französische Sprache authentisch ins Spiel gebracht worden war.

Erschienen am: 06.11.2010

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02.11.2010

Willem 910

Sanierter Radweg

Der Rad- und Fußweg entlang des Schullendamms in Meppen wurde jetzt grundlegend saniert und mit einer neuen Asphaltdecke versehen. Auch wurde im Zuge dieser Arbeiten der vielbefahrene Weg entlang der Ems verbreitert. Von der Emsbrücke bis zur Tankstelle Todt sind die unebenen Verbundsteine einem glatten Pflaster gewichen, so dass auch dieser südliche Abschnitt des Emsweges attraktiver geworden ist. Etliche Rollstuhlfahrer sind ebenso dankbar für diese bereits abgeschlossene Baumaßnahme wie Fußgänger und Fahrradfahrer. Jetzt kann man wieder inmitten der Stadt seinen Blick über die herrlichen Emspartien und die gegenüber liegenden Wallohren schweifen lassen, ohne der Gefahr des Stolperns ausgesetzt zu sein.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 03.11.2010

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31.10.2010

Willem 909

Drei Uhr

Die gestrige Umstellung der Uhr auf die Winterzeit um drei Uhr war Anlass zu einem Loriot-reifen Disput. Ein Bekannter fragte per Telefon seinen Sohn in Berlin, ob er sich auch den Boxkampf im Fernsehen ansehe. Nein, nein, das wolle er nicht, hieß seine Antwort, es sei ihm zu spät am Abend. Auf den Einwand, die Nacht sei doch um eine Stunde länger, meinte er: „Ja, aber erst ab drei Uhr." Dann ging es im angeregten Meinungswechsel hin und her – ähnlich wie den Streitgesprächen in Loriots „Müller-Lüdenscheid" und „Das harte Ei". Also könne man doch schon vorher die Uhr auf die „gefühlte und vorgezogene neue Zeit" umstellen, schlug mein Bekannter vor. Sein Gesprächspartner jedoch blieb dabei, dass es um Mitternacht nicht erst 23 Uhr, sondern eine Stunde später sei. Und dann müsse er bereits im Bett liegen. Egal, resignierte schließlich mein Bekannter, der dann die zusätzliche Stunde am Fernseher genoss.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 01.11.2010

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30.10.2010

Willem 908

Blau

Das „Blaue Blut in den Adern" war jetzt Diskussionsthema in der ARD-Talkshow „Hart aber fair". „Kann ein Mann allein die Politik adeln?" sorgte thematisch für aufgeregte Gemüter und hitzige Debatten. Gemeint war Verteidigungsminister Karl-Theodor von und zu Guttenberg. Das blaue Blut als Symbol für das Adelsgeschlecht rief sofort bei mir sprachliche Assoziationen hervor. Wer „blaublütig" ist, muss ja noch lange nicht „blauäugig" sein. Da kann so manch einer sein „blaues Wunder erleben", wenn er auch gerade noch mit einem „blauen Auge davongekommen" ist. Und am „blauen Montag" auch noch „blau machen" zu wollen, ist des Guten doch zuviel. Und weitere Begriffe wie „Blaue Bohnen" für Gewehrkugeln und „Blaue Jungs" für Matrosen fielen mir ein. Zur „blauen Stunde" sollte man niemandem „blauen Dunst vormachen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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28.10.2010

 

Klara Schmidt: „Die Preise sind Motivation und Ansporn zugleich"

Nach siebenwöchiger Ausstellungszeit wurden die Publikumspreise verliehen

wb Haren. 280 Bilder hatte die Mal- und Kreativschule des Fördervereins Kunstkreis Haren im Rathaus ausgestellt. Jetzt erhielten Pia Thyen (8) und Rike Specken (8) aus Haren je einen „Preis des Publikums für die Nachwuchskünstler" und Regina Ströder-Rettinghaus aus Geeste-Dalum den Preis der Erwachsenen.

Die Vorsitzende des Fördervereins, Karla Schmidt, gratulierte auch im Namen der Leiterin des Kunstkreises, Renate Conen-Esders. Die Publikumspreise spiegelten die Akzeptanz des Kunstkreises und das Engagement der Kinder, Schüler und Erwachsenen wider. Die Preise sollten „Motivation und Ansporn zugleich sein für weiteres kreatives Schaffen."

Mehr als 50 Kinder und Jugendliche aus der Mal- und Kreativschule nahmen im Alter von sechs bis 15 Jahren mit 200 Bildern an der Ausstellung teil. Pia Thyen und Rike Specken hätten die gleiche Stimmenzahl erreicht, so dass es zwei erste Preise gebe. Beide Mädchen gehen in dieselbe Klasse in der Ansgarischule und sind auch beide im selben Kurs der Mal- und Kreativschule, der von Renate Conen-Esders geleitet wird.

33 Künstler aus Haren und den Partnerstädten Vlagtwedde und Andrésy stellte 80 Arbeiten für die Ausstellung zur Verfügung. Gleichzeitig zeigten 20 Mitglieder des Fördervereins Kunstkreis Haren Skulpturen aus Holz, Stein, Keramiken und Frottagen.

Erschienen am: 29.10.2010

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28.10.2010

Willem 907

Winterzeit

Jedes Jahr werden in der Nacht zum letzten Sonntag im Oktober die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Dabei fragen sich alljährlich viele Menschen, ob nun die Uhr vor- oder zurückgestellt wird. Macht man sich klar, dass es demnächst am Tage früher dunkler wird, dann wird klar, dass die Uhr zurückgestellt wird. Mein Nachbar hat als Gedächtnisstütze ein besonderes „Eselsohr", um sich diese Zurückstellung besser merken zu können: In der Natur werden die Bäume, Büsche und Sträucher zusehends kahler. Die Vegetation nimmt jetzt ab und geht zurück. Also geht die Uhr auch zurück. Als „Eselsohr" merken wir uns ja sonst auch so manches – sogar in der Rechtschreibung. „Gar nicht wird gar nicht zusammengeschrieben." Oder: „Wer nämlich mit „h" schreibt ist dämlich."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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27.10.2010

Ehrhart Neubert: „Die Gesellschaft der DDR hat sich selbst ermächtigt."

Über 150 Gäste beim zwölften „Windhorst-Abend" im neuen Forum des Windthorst-Gymnasiums

wb Meppen. Im neuen Forum des Windthorst-Gymnasiums fand die zwölfte gemeinsame Veranstaltung der Ludwig-Windthorst-Stiftung, des Windthorst-Gymnasiums und des Heimatvereins statt. Der „Windthorst-Abend" stand ganz im Zeichen des Jubiläumsthemas „20 Jahre deutsche Einheit". Über 150 Zuhörerinnen und Zuhörer – unter ihnen auch rund 50 Schülerinnen und Schüler – dankten dem Referenten mit langem Applaus für seine persönliche Bilanz.

OStD Dr. Wolfram Hamacher begrüßte mehrere Vorstandsmitglieder der Ludwig-Windthorst-Stiftung. Sein besonderer Gruß galt dem Referenten Dr. Neubert, der die historischen Ereignisse der 40 Jahre DDR miterlebt und den Einigungsprozess begleitet und mitgestaltet habe.

Ehrhart Neubert ließ noch einmal den Einigungsprozess Revue passieren. Dabei waren für ihn nicht so sehr die reinen Fakten und historischen Daten wichtig, sondern vielmehr die Beweggründe der Menschen und seine persönlichen Erinnerungen und Emotionen. Die Ost-West-Probleme seien Vergangenheit, die Hinterlassenschaften jedoch nicht, so der Referent. Im Osten sei ein „anhaltendes Unwohlsein" zu registrieren, das vor allem die älteren Menschen trotz des „Freiheits- und Wohlstandsgewinns" befallen habe.

Unvorstellbares sei 1989/90 in der DDR passiert. Niemand habe geglaubt, dass sich der Kommunismus aufgibt. Die Akteure der Revolution seien nicht die Politiker gewesen, sondern die Minderheiten, die gegen das System opponiert hätten. Zu ihnen zählten die Kirche, die Künstler und die Gesellschaft, die sich jedoch seit dem 17. Juni 1953 und dem Mauerbau am 13. August 1961 infolge der Homogenisierung angstvoll zurückgehalten habe.

Besonderes Gewicht falle im Zuge der Revolution der Opposition im kirchlichen Bereich zu. „Wir haben damals geglaubt, das System stückweise zu einem demokratischen Sozialismus verändern zu können", erinnerte sich der Referent des Windthorst-Abends. Es sei an keine machtpolitische Auseinandersetzung gedacht worden. Dann aber seien die Menschen durch ihr „Wir sind das Volk" stark geworden. Heute könne man sagen, dass sich nach dem Mauerfall „die Gesellschaft durch die Schaffung demokratischer Parteien selbst ermächtigt hat." Die Gesellschaft habe dann die Politiker gedrängt und getrieben.

Nach 1990 hätten in der DDR eine große Rechtsverwirrung, eine plötzliche Mythenbildung und persönliche Nach 1990 hätten in der DDR eine große Rechtsverwirrung, eine plötzliche Mythenbildung und persönliche Entmachtungen geherrscht. Individuelle Leistungen seien tabu gewesen, und Selbstverantwortung und Wirtschaftsgesinnung sanken bis Null. Als destruktives Element habe sich eine „Ost-Mentalität" gebildet, in der sich die Menschen als „Bürger zweiter Klasse" gesehen hätten. Leider falle auf die Bilanz der letzten 20 Jahre ein negativer Schatten, da die bis heute andauernde Abwanderung aus der Heimat fatale Auswirkungen habe. „Die Köpfe der Ostdeutschen waren vergiftet", stellte Neubert fest, und es habe elementare Probleme bei den Ost-Eliten gegeben. Festzuhalten sei mit großer Dankbarkeit, dass die westdeutsche Hilfe damals notwendig gewesen sei. Und das Gesamtfazit laute: „Das Positive überwiegt im Osten bei weitem."

Christoph Behnes, Vorsitzender des Heimatvereins Meppen, leitete die anschließende Diskussion, in der Probleme der Wirtschaftsgesinnung, der Landwirtschaft, der Jugend, der Kirche und der Demografie angesprochen wurden. Zwei Geschenke überreichte er dem Gast und dankte für „das 60-jährige politische Engagement und den heutigen lebendigen Vortrag."

Erschienen am: 28.10.2010

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27.10.2010

Festredner Ehrhart Neubert – kein „Jammer-Ossi"

Der Referent Dr. Ehrhard Neubert hat als evangelischer Theologe gegen die DDR opponiert, den „Demokratischen Aufbruch 1989 mitbegründet und ist einer der herausragenden Experten zur Opposition und zur Staatssicherheit in der DDR. Während der politischen Wende gehörte Neubert 1989 zu den Gründern des „Demokratischen Aufbruches" und entwickelte das Programm der neuen Partei.

Neubert entstammt einem evangelischen Pfarrhaus. Nach dem Abitur 1958 studierte er evangelische Theologie in Jena. Von 1964 bis 1984 wirkte er als Vikar, Pfarrer und Studentenpfarrer in Niedersynderstedt bei Weimar. 1976 trat er der DDR-CDU bei und nahm an ihrem politischen Leben im Rahmen des Demokratischen Blocks teil. Auch dem Runden Tisch gehörte er an.

1992 berief ihn die brandenburgische Landtagsfraktion Bündnis 90 (Grüne), denen er 1990 beigetreten war, zum Mitarbeiter im Stolpe-Untersuchungsausschuss. 1996 wurde Neubert Mitglied der CDU. Mit der Arbeit zur Geschichte der DDR-Opposition promovierte er 1996 zum Dr. phil. an der Freien Universität Berlin. 1997 erhielt er eine Anstellung als Fachbereichsleiter in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Seit 2005 befindet sich Neubert im Ruhestand in Erfurt, wo seine Frau Hildigund Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen ist.

Ersch.: 28.10.2010

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27.10.2010

Willem 906

Abgestürzt

Der Referent des Windthorst-Abends Dr. Ehrhart Neubert hatte gerade seinen Vortrag in der neuen Aula des Windthorst-Gymnasiums begonnen. Er sprach vom anhaltenden Unwohlsein besonders bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern in den neuen Bundesländern, als sich das „Herzlich-Willkommen-Schild" am Rednerpult selbstständig machte und gen Boden rutschte. „Sehen Sie", so der Redner, „so ist bei mir früher auch vieles abgestürzt." Verständiges Kopfnicken quittierte die spontane Äußerung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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23.10.2010

Pool-Party mit neuem Teilnehmerrekord

Sparkasse Emsland und Stadt Meppen luden zur 4. Pool-Party ein

wb Meppen. Schöner und lustiger konnten nach Ansicht vieler Kids die Herbstferien nicht zu Ende gehen. 305 Teenies zwischen zehn und 17 Jahren sorgten am Wochenende im Meppener Emsbad für einen neuen Teilnehmerrekord.

Die Sparkasse des Emslandes hatte in Kooperation mit der Stadt Meppen zur 4. Sparkassen-Pool-Party eingeladen. Wie bereits in Lingen und Dörpen sorgte die Agentur Zephyrus aus Oerlinghausen für spannende Spiele und Wettkämpfe in den Becken des Emsbades, das drei Stunden lang in eine große Wasserdiskolandschaft verwandelt wurde.

Ein ganzer LKW an technischem Equipment sorgte dafür, dass die Jugendlichen sich wie in einer Disko fühlten. Aus großen Musikboxen erklangen bekannte Musikhits von Katy Perry, Rihanna und Taio Cruz. Licht- und Nebeleffekte sorgten für eine ausgelassene Partystimmung, und auf einer Großbildleinwand erschienen Musikvideos und Live-Aufnahmen aus dem Emsbad.

Mit den Aufforderungen „Lasst es krachen!" und „Let´s get ready to rumble" hatte der Diskjockey die Party eröffnet. Riesiger Jubel der Kids war die Antwort. Auf zahlreichen Wasserinseln und einem großen aufgeblasenem Hasen tummelten sich die begeisterten Wasserratten. Es wurde in spannenden Wettkämpfen nicht nur der „Arschbombenkönig" des Abends ermittelt, sondern auch die besten Wasserballer. Dabei besiegten die Jungen die Mädchen mit 3:1 Toren.

Eine große Verlosung sorgte dann für etwas Ruhe und Erholung. Die Lieblingssongs waren gefragt, und zehn Gewinner konnten sich über die Maxi-CD´s mit den aktuellen Charts freuen. Auch ein Gitarrenwettbewerb sorgte für Spaß und spannende Unterhaltung. Unter dem Motto des Abends „Spiel, Fun & Action kamen alle Kids beim Wassermattenlauf und bei den Spielen mit den Wasserkraken und Wasserringen voll auf ihre Kosten.

Ersch. am:

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14.10.2010

Willem 905

Ferienjubel

Auf meiner Radtour traf ich an der Meppener Schülerwiese zwei 13-jährige Schüler, Ingmar und Lukas. Freundlich grüßten sie und waren bester Stimmung. Auf meine Frage, warum sie denn so vergnügt seien, erfuhr ich, dass die Ferien die Ursache ihrer guten Laune seien. Jetzt könnten sie morgens ausschlafen und tagsüber so richtig bummeln. Freie Zeit im Überfluss sei das schönste Geschenk in den Ferien. Und als ein weiterer Fahrradfahrer, der hinzugekommen war, ihnen eine Zwei-Euro-Münze als Feriengeschenk zusteckte, kannte ihr Jubel keine Grenzen. „Juchhe!" riefen sie und überschlugen sich im Davonstürmen mit Dankesworten. „Damit geht´s am Wochenende zur Herbstkirmes", hörte ich sie noch rufen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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13.10.2010

Willem 904

Gesperrter Leinpfad

Im Zuge der Baumaßnahmen zur besseren Ableitung des Grundwassers in Meppen-Esterfeld ist seit mehreren Monaten ein Stück des Fuß- und Wanderweges entlang des Emsdeiches gesperrt. Die südliche Absperrung befindet sich in unmittelbarer Nähe der B 70-Umgehungsstraße. Radfahrer, die hier den überregionalen „Hünenweg" benutzen, werden über die Grabbestraße und den Berghamsweg umgeleitet. Aus Richtung Norden beginnt die Umleitung direkt am Bolzplatz in unmittelbarer Nähe der Freilichtbühne. Das heißt, sie begann hier. Denn die hier aufgestellte Barriere fehlt seit geraumer Zeit, so dass alle ortsunkundigen Radfahrer und Wanderer weiter in Richtung Emsbrücke fahren, dann aber plötzlich vor der Baustelle stehen und zur Umleitung umkehren müssen. Seit mehreren Wochen war es auch für ortskundige Fußgänger und Radfahrer ein Vabanquespiel, den schönen Emsweg zu benutzen. Denn die Barriere stand mal an Ort und Stelle, ein andermal aber nicht. Dieses Malheur dient bestimmt nicht dem guten Image der Stadt Meppen.

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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10.10.2010

Willem 903

Girlanden

Mein unlängst hier veröffentlichter Willem „Gespinst" bedarf unbedingt der Ergänzung: Es war an einem nebligen Morgen in der vergangenen Woche. Wer da die Meppener Emsbrücke überquerte, konnte sich nicht genug sattsehen am Schauspiel der Natur. Direkt unterhalb der Handläufer der beidseitigen Geländer hatten unzählige Spinnen über Nacht ihre Netze gewebt, die jetzt im morgendlichen Nebel silbrig glänzten. Wie Girlanden umspannten sie die Brücke, die sich gleichsam „mit fremden Federn schmückte". Die Geländer der Emsbrücke bestehen aus etwa 80 Feldern, die jetzt je durch vier bis sechs große gleißende Spinnräder aufgelockert und verzaubert wurden. Leichte Windstöße ließen die rund 500 zarten Spinnweben erzittern, so dass sich die wellenartigen Bewegungen über die ganze Brücke fortsetzten und die Betrachter faszinierten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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Willem 902

Wallohren

Der Stadtwall rund um den historischen Meppener Stadtkern ist ein Aushängeschild für die Stadt. Allzu gern erläutert man hier den Gästen und Besuchern die Geschichte der Stadt und genießt die herrlichen Ausblicke. Leider wird die idyllische Stimmung durch die sehr schlechten Wallwege getrübt. Egal ob es sich um die Wege an der Schülerwiese, hinter dem Krankenhaus, der Johannesschule oder dem Parkplatz am Neuen Markt handelt, überall spotten die Wege jeglicher Beschreibung. Der Asphalt früherer Jahre ist fast überall aufgebrochen, so dass die darunter liegende Steinschicht das Gehen erschwert. Das Benutzen der Wege ist für Menschen mit Rollis oder Gehhilfen lebensgefährlich. Ein therapeutisches Bewegen der Patienten des Krankenhauses ist hier wegen der großen Sturzgefahr unmöglich. Der Stadtrat will hier Abhilfe schaffen. Aber Eile tut Not.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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04.10.2010

Willem 901

Goldstücke

Diese ersten Oktobertage gehören gottlob wieder zum so genannten Goldenen Oktober. Die Sonne scheint vom stahlblauen Himmel, und die Temperaturen erinnern an Sommertage. In der Natur beginnen sich die Bäume, Büsche und Sträucher zu färben. Das gelb-rot gefärbte Blätterwerk schenkt uns ein goldenes Farbspiel. Das kleine Wörtchen „golden" ist in unserer Sprache zu einem Attribut der Extraklasse geworden. Die bekannte „Goldene Stadt" ist Prag, und das „Goldene Dach" befindet sich in Innsbruck. Weltbekannt ist ja auch die „Golden Gate Bridge" in San Francisco. Ein sehr persönliches Ereignis ist die „Goldene Hochzeit". Das „Goldstück" kann eine besondere Münze sein, aber auch der oder die Herzallerliebste.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 11.10.2010

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01.10.2010

Willem 900 !!!!!!!!

Spinnweben

Voller Entsetzen zeigte meine Frau auf meine Haare, wo sich Spinnenfäden verfangen hatten. Auf meinen fragenden Blick hin meinte sie: „Spinnen am Morgen bringen Kummer und Sorgen." Ich musste lachen und beruhigte sie. Denn in den letzten Wochen hatte ich gerade morgens im Garten zahlreiche Spinnweben gesehen und bewundert. Denn diese zarten Netze spiegelten eine Kunstfertigkeit wider, die schön und bewundernswert waren. Lange Spann- und Haltefäden zogen von dem frei hängenden Netz in alle Richtungen und verankerten das fragile Gebilde in alle Richtungen. Dabei wurden nicht selten Entfernungen bis zu zwei Metern überbrückt. Besonders vor einem dunklen Hintergrund wurde das Kunstwerk ins rechte Bild gerückt. „Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen", fiel mir als weitere Redewendung ein.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 09.10.2010

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29.09.2010

Willem 899

Vorahnung

„Der nächste Winter kommt bestimmt." Mit dieser Redewendung bereiten uns mehrere Unternehmen auf die kalte Jahreszeit vor. Verschiedene Angebote flattern zurzeit ins Haus. Meine Heizölfirma riet jetzt, den Heizöltank aufzufüllen, denn „der nächste Winter komme bestimmt." Ein Supermarkt warb Anfang der Woche mit Tausalz, denn man sollte doch an den langen und schneereichen letzten Winter denken. Auch die Winterreifen lasse ich demnächst aufziehen, denn „wer zuerst kommt, mahlt zuerst", schrieb meine Reifenfirma in Nödike. Sie versprach in ihren Prospekten, bei rechtzeitiger Umrüstung der Reifen ein gratis Set zur Enteisung der Scheiben. Also nichts wie ran und nichts wie hin: Der nächste Winter steht bei den Firmen bereits in den Startlöchern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.09.2010

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28.09.2010

Willem 898

Landregen

Zu Beginn der Woche zog ein wahrer „Landregen" über uns hinweg. Den ganzen Tag über dauerte der Regen an, der nicht zu heftig war, uns aber fortwährend zu Schirm und Regenmantel greifen ließ. Hin und wieder schien es auch „Bindfäden zu regnen". Besonders heftig war der Regen in diesen Tagen in Berlin, wo der Berliner Marathon zwar nicht ins Wasser fiel, die Läuferinnen und Läufer aber mächtig nass wurden. Gottlob regnete es nicht „wie in Strömen" und „ wie aus Gießkannen", und es „schüttete auch nicht aus Kübeln". Aber „Es regnete junge Hunde", meinte mein Schwager, und die Engländer nehmen auch die Katzen hinzu, wenn sie sagen: It´s raining cats and dogs.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 29.09.2010

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24.09.2010

Willem 897

Kastanien

Pünktlich zu Beginn der herbstlichen Jahreszeit sind wieder die Kastanien reif. Auf dem Emsdeich nahe der Meppener Emsbrücke und auch An der Bleiche in Höhe der Berufsbildenden Schulen fallen die dicken Kapseln auf das Pflaster und platzen auf. Kakaobraun leuchten die harten Früchte. Und gerne bückt man sich, um einige dieser herbstlichen Früchte als Handschmeichler in die Jacken- oder Manteltasche zu stecken. Ich sah jetzt eine etwas ältere Dame, die die herrlichen Herbstboten in einen Plastikbeutel gab. Bereitwillig erzählte sie mir, dass sie in ihrer Wohnungsdiele eine große Schale mit diesen und anderen Herbstfrüchten fülle. So ergäben die Kastanien zusammen mit Eicheln, Hagebutten und Haselnüssen ein dekoratives Bild. Die Natur sei doch eine wahre Schatzkammer, rief sie mir beim Abschied zu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 27.09.2010

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23.09.2010

Willem 896

Kuhstraße

Zu einem Kurzurlaub weilte ich jetzt im Allgäu. Dort wurde die Erinnerung an die Meppener Kuhstraße früherer Jahre wieder lebendig. Es war beim Allgäuer Almabtrieb, wo ich den Viehscheid in Wertach miterlebte. Sechs Herden mit insgesamt 750 Jungtieren und Rindern zogen in halbstündigen Abständen durch den Kurort. Mit weithin hörbarem Kuhglockengeläut geleiteten die Hirten die ihnen anvertrauten Tiere durch den Ort zu den Pferchen hinter dem Festzelt, wo die Tiere von ihren Besitzern spektakulär getrennt wurden. Die Hauptstraße durch Wertach war schon bald eine „Via Spinata". So hieß nämlich damals auch die Meppener Kuhstraße im Volksmund. Denn die Meppener Kühe wurden damals über die Kuhstraße und Lingener Straße zur Meppener Kuhweide geführt und hinterließen unterwegs regelmäßig ihr „verdautes Futter" und verwandelten die Kuhstraße in die „Via Spinata".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 28.09.2010

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22.09.2010

Willem 895

Halbzeit

Heute ist der kalendarische Herbstanfang. Wehmütig blickt mancher zurück auf die hellen Sommermonate mit den langen Tagen. Es ist quasi Halbzeit zwischen den langen und kurzen Tagen. Denn ab heute wandert der senkrechte Sonnenstand vom Äquator südwärts, so dass die Sonne bei uns bis zum Winteranfang immer weniger scheinen wird. Auf die Sommertage folgt jetzt oft der neblige Morgen mit seinen schönen Spinnengespinsten an den Hecken und Sträuchern. Auch die Dichter entlocken den nebligen Herbsttagen wundersame und schöne Gedanken. Eduard Mörike schwelgt geradezu in seinem „Septembermorgen" mit „Im Nebel ruhet noch die Welt". Auch Theodor Storm gefällt der Herbst, wenn er schreibt: „Der Nebel steigt, es fällt das Laub." Theodor Fontane fasst alles zusammen: „O, du wunderschöner Herbst."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 01.10.2010  (!!)

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15.09.2010

Willem 894

Taubenei

„Ach, du dickes Ei!" rief mir dieser Tage mein Nachbar zu. Er hatte gerade seinen Pkw geparkt, als neben ihm etwas Weißes im wahrsten Sinn des Wortes vom Himmel fiel. Es war eine halbe Eierschale, die beim Aufprall auf das Pflaster in weitere Teile zerbrach. Niemand war in der Nähe, der als Werfer infrage kam. Ein schneller Blick in den Himmel lieferte die Lösung: In einiger Entfernung flog eine Ringeltaube in die Spitze einer Kiefer. Sie war es also, die die leere Eierschale aus ihrem Nest entfernt hatte und zu Boden fallen ließ. Es sei das erste Mal, dass er so etwas erlebt habe, erzählte mein Nachbar immer noch ganz aufgeregt. "Alles Gute kommt von oben" ergänzte ich.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 17.09.2010

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15.09.2010

Willem 893

Rushhour

Die „Rushhour", die Hauptverkehrszeit des Tages, gibt es ja morgens und abends. Fast zur selben Zeit treffen sich dann Autofahrer, Radler und Fußgänger auf den Straßen, um pünktlich zur Arbeit oder Schule zu kommen. Ist man knapp dran mit der Zeit, wird man hektisch, nervös und ungeduldig. Dann fährt man auch noch über die inzwischen rot gewordene Ampel. Oder man nimmt einem Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt. Man hat es ja eilig. Als Radler saust man um die Ecke und über die Kreuzung, ohne die Fahrtrichtung anzuzeigen. Ganz brenzlige Situationen entstehen morgens kurz nach halb acht, wenn Hunderte von Schülerinnen und Schülern zur Schule eilen. Man könnte meinen, dass sie dabei „ins Unglück rennen". So geschieht es allmorgendlich an der Ampelkreuzung beim Meppener Hallenbad. Mancher Schüler spielt hier mit seiner Gesundheit. Kopflos wechselt er die Straßenseiten. Hoffentlich trügt die Ahnung, dass er bald „nicht mehr im Rennen" ist.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 16.09.2010

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03.09.2010

Willem 892

Schinken

Vor einiger Zeit berichtete ich an dieser Stelle von den verschiedenen Schinkensorten und dem „Friedensschinken", der in der Osnabrücker Fußgängerzone angepriesen wurde. Auf der Speisenkarte eines Restaurants fand ein Bekannter jetzt den „Palatschinken" und wollte gerne das Gericht mit diesem ihm unbekannten Schinken kennen lernen. Statt des erwarteten deftigen Gerichts bekam er allerdings einen süßen Eierkuchen mit eingestreuten Rosinen. Sein Gesicht hätten Sie sehen sollen. „Das habe ich doch nicht bestellt", wies er die Bedienung zurecht. Doch dann musste er sich aufklären lassen, dass der Palatschinken ein Eier- oder Pfannkuchen sei und auch Omelette oder Plinse genannt werde.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 08.09.2010

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03.09.2010

Willem 891

Papier ist geduldig

„Papier ist doch geduldig", tröstete ich meinen Bekannten Hans-Bernd. Er regte sich darüber auf, dass die augenblickliche Diskussion um den Berliner Banker Thilo Sarrazin kein Ende nehmen wolle. Der könne sich doch eigentlich „seine Papiere geben lassen", meinte er. Was er „zu Papier gebracht" habe, sei zwar wert, diskutiert zu werden, aber doch nicht so populistisch. Das Buch sei doch schließlich „nur ein Stück Papier". Und vielleicht wolle der nur „ein Papiertiger sein", der nur eine gewisse Aufmerksamkeit erwecken wolle. Aber ein „Papierheiliger" würde er bestimmt nicht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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01.09.2010

Willem 890

Reisen

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. So erging es auch mir vor einiger Zeit auf der Fahrt in den Süden. Zur Mittagszeit verließen meine Frau und ich die Autobahn, um abseits der BAB in einem mit einer Kochmütze ausgezeichneten Restaurant zu speisen. Unerfahren wie ich war, bestellte ich eine Terrine. Da waren die Überraschung und mein Entsetzen groß. Anstatt einer wohlschmeckenden Suppe in einer Suppenschüssel erhielt ich eine Schüsselpastete minimalen Ausmaßes. So wurde mein Lehrmeister die Redensart „Durch Erfahrung wird man klug". Hätte ich jedoch eine der zahlreichen Kochsendungen von und mit Tim Mälzer, Alfons Schubeck, Martina Meuth, Cornelia Poletto, Johann Lafer oder Rainer Sass gesehen, hätte ich´s gewusst. Ja, wenn die Wörtchen „hätte", „wenn" und „aber" nicht wären!

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 10.09.2010

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27.08.2010

Willem 889

Hundewetter

Starke Regenfälle bestimmten in den letzten Tagen das Wetter in unserer Region. Dabei haben wir ja noch Glück gehabt; denn bei uns standen keine Straßen und Gassen wie in Osnabrück und Umgebung unter Wasser. Dort fiel sogar in zahlreichen Orten die Schule aus. Das Wasser schoss in der hügeligen Umgebung die Straßen und Hänge hinab und ließ in den Senken tiefe Pfützen entstehen. Das sei ein wahres „Hundewetter" schimpfte eine Bekannte. Wenn es „junge Hunde regnet", möchte man „bei diesem Wetter keinen Hund vor die Tür jagen". Auch nicht in der Meppener Innenstadt, wo auf einigen Parkplätzen „Landunter" gemeldet werden musste.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 30.08.2010

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27.08.2010

Für den EL-KURIER

St.-Vitus-Werk will mit Hilfe der Bevölkerung einen Rekord aufstellen

Buntes Sportprogramm im Leichtathletik-Stadion am Helter Damm

wb Meppen. Das St.-Vitus-Werk lädt die gesamte Bevölkerung zu einem gemeinsamen bunten Sportprogramm im Leichtathletik-Stadion ein. Am Donnerstag, 16. September, soll ab 17.30 Uhr ein farbenprächtiges Bild entstehen. Gleichzeitig soll der erste Meppener Rekordlauf stattfinden, bei dem es gilt, dass mehr als 425 Teilnehmer je eine Stadionrunde laufen.

Dabei geht es nicht um die Zeit, die der einzelne Läufer zurücklegt, betonen die verantwortlichen Leiterinnen und Initiatorinnen des Vituswerks, Maria Brüggemann, Gabi Voß-Wegmann, Anita Tallen-Gels und Beatrix Albers sowie Geschäftsführer Michael Korden. Um den Rekord zu brechen, den im vergangenen Jahr der Caritas-Verein aus Altenoythe aufgestellt hat, ist es notwendig, dass mehr als 425 Runden gelaufen werden. Jeder Läufer und jede Läuferin muss nach der Runde den Staffelstab an den nächsten weitergeben. Dabei kann der einzelne auch insgesamt mehr als eine Runde laufen.

Allein, darin sind sich die Macher des Vituswerks einig, können sie es nicht schaffen. Deshalb appellieren sie an alle Vereine, Gruppen, an die Angehörigen der Beschäftigten in der Nödiker Werkstatt und an die gesamte Bevölkerung, dieses sportliche Integrationsprojekt der „Gemeindenähe" zu unterstützen. Das Ergebnis des Rekordversuchs wird unmittelbar nach dem Wettbewerb bekannt gegeben.

Anmeldungen nimmt das St.-Vitus-Werk sofort unter Tel. 0 59 31 / 807129 und im Internet unter www.vitus-werk.de entgegen. Spätentschlossene können sich auch noch am 16. September bis 45 Minuten vor dem Start anmelden.

Ersch.: 01.09.2010

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27.08.2010

St.-Vitus-Werk verlängert Anmeldefrist zum ersten Meppener Rekordlauf

Menschen mit und ohne Behinderung starten Rekordversuch

wb Meppen. Am 16. September startet das St.-Vitus-Werk um 17.30 Uhr im Leichtathletik-Stadion am Helter Damm ein buntes Sportprogramm. Unter dem Motto „Sport verbindet" findet in diesem Rahmen als Staffellauf der erste Meppener Rekordlauf statt.

Das Vituswerk möchte mit diesem Sportfest das langfristige Projekt der Gemeindenähe ausbauen, in dem verschiedene Aktionen die Menschen mit und ohne Behinderung verbinden. Die Gesellschaft für heilpädagogische Hilfe bietet allen Verbänden, Vereinen und Gruppen sowie den Angehörigen der Beschäftigten und der gesamten Bevölkerung die Möglichkeit, ins Buch der Rekorde eingetragen zu werden.

Zu schlagen ist bei diesem Rekordversuch die Teilnehmerzahl von 425, die im vergangenen Jahr der Caritas-Verein aus Altenoythe aufgestellt hat. Gelaufen wird im Leichtathletik-Stadion jeweils eine Runde von vier Startinseln im Innenraum aus. Dabei spielt die Zeit keine Rolle. Jede Runde wird einem Teilnehmer zugeordnet, der auch mehrere Runden laufen kann.

Das sportliche Ziel der Veranstaltung kann nach Überzeugung der verantwortlichen Planerinnen Beatrix Albers, Maria Brüggemann, Anita Tallen-Gels und Gabi Voß-Wegmann nur mit Unterstützung der Bevölkerung erreicht werden.

Anmeldungen nimmt ab sofort das Vitus-Werk entgegen unter Tel.-Nr. 059 31 / 807 129 und im Internet unter www.vitus-werk.de. Spätentschlossene können sich noch bis 45 Minuten vor dem Start im Leichtathletik-Stadion anmelden.

Ersch.: 28.08.2010

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26.08.2010

Willem 888

Ohren spitzen

Als ich jetzt meinen Wagen zur Inspektion in die Werkstatt brachte, bot sich mir ein ungewohntes Bild: Um den Meister an der Werkbank hatten sich die neuen Azubis versammelt, die vor einigen Wochen ihre Lehre begonnen hatten. Aufmerksam und gespannt hörten sie den Meister sagen: „Spitzt Eure Ohren! Das hier ist ganz wichtig." Auch ich war sofort „ganz Ohr" und sah, dass der Meister auch bei den Lehrjungs „ein offenes Ohr fand". Offensichtlich hatten sie Ihre „Ohren aufgesperrt" und sie nicht „auf Durchfahrt gestellt". Wissbegierig hingen sie an des Meisters Lippen und wollten die Sache mit dem Ölwechsel nicht „zum einen Ohr herein- und zum andern wieder hinauslassen". Die ersten Schritte zum späteren Fachmann waren erfolgreich getan. Übrigens: Meine Recherche ergab, dass die Redensart „die Ohren spitzen" ähnlich wie „die Ohren steif halten" aus dem Tierreich entliehen ist. Pferd und Hund können ja ihre Ohren spitz aufrichten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 31.08.2010

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25.08.2010

Willem 887

Enten

Täglich kann man in unmittelbarer Nähe der Meppener Emsbrücke die „Fütterung der Enten" erleben. Es gibt keine festen Fütterungszeiten wie in den Zoos oder Tiergärten, sondern hier erstreckt sich die Fütterung über den ganzen Tag. Von der Emsbrücke oder vom Emsdeich aus kann man beobachten, wie kleine Kinder in Begleitung ihrer Mütter oder Großeltern die laut quakenden Enten an der Amisia-Anlegestelle füttern. Immer wieder brechen sie Brotkrumen aus den Brötchen oder Brotscheiben und locken die zutraulichen Enten noch näher an sich heran. Aufgeregt hocken sich die Kleinen nieder, um dem Entenvolk noch näher zu sein. Es sind wahrlich keine hässlichen oder lahmen Enten, die schnatternd und bettelnd den Kleinen fast aus der Hand fressen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 26.08.2010

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24.08.2010

Selbsthilfegruppe Lungenemphysem-COPD gegründet

30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Altkreis Meppen

wb Meppen. Seit Anfang der Woche gibt es in Meppen eine neue Selbsthilfegruppe (SHG), die SHG Lungenemphysem-COPD Deutschland. 30 betroffene Patienten und Angehörige nahmen an der Gründungsversammlung in der Caritas-Sozialstation Im Sack teil. Leiterin der SHG ist Sieglinde Römer.

Sieglinde Römer konnte zur ersten Versammlung den Leiter der SHG Lungenemphysem-COPD in Leer, Klaas Jütting, die Leiterin der Kontakt und Beratungsstelle für Selbsthilfe in Meppen, Ingrid Dülm, und den stellvertretenden Bürgermeister Gerd Gels begrüßen. Besonders freute sie sich über die große Zahl der Interessenten und skizzierte die Ziele der SHG. „Die regionale SHG möchte ein Forum für Betroffene und Angehörige sein, in dem sich Hilfe zur Selbsthilfe entwickeln kann." Neben der Aufklärung sei die Beratung bei gesundheitlichen Problemen im Bereich der Atemwegserkrankungen eminent wichtig. Ein intensiver Meinungsaustausch solle dazu beitragen, gut mit der chronischen Krankheit leben zu lernen.

Klaas Jütting erläuterte die COPD als die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Als Lungenemphysem bezeichnet man die unheilbare Überblähung der Lunge und ist der Endpunkt vielfältiger Lungenerkrankungen. Es kommt zu entzündlichen Veränderungen des Lungengewebes, und die Lunge verliert ihre Elastizität. Ursachen dafür können verschiedene Schadstoffe durch das Rauchen oder durch Silikate sowie Fein- oder Quarzstäube, durch körpereigene Proteasen oder durch häufig wiederholte entzündliche Prozesse wie der Bronchitis sein.

Stellvertretender Bürgermeister Gerd Gels begrüßte die Gründung der SHG der COPD, denn Meppen sei auf der landesweiten Übersichtskarte ein weißer Fleck. Immer mehr würden Menschen mit tragbaren Sauerstoffgeräten gesichtet, und es gelte, die Öffentlichkeit über die COPD zu informieren. Seine Umfrage ergab, dass 20 der 30 Teilnehmer der Gründungsversammlung selbst betroffen waren. Der Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer kam aus Meppen, aber mehrere auch aus Haren, Haselünne, Dörpen, Holte-Lastrup und Lingen.

In der Vorstellungsrunde der Teilnehmer wurde deutlich, wie notwendig und sehnlich erwartet die SHG für Meppen und Umgebung ist. „Wir kommen mit der Krankheit gar nicht klar", und „Ich komme ganz schlecht damit zurecht" waren deutliche Bekundungen. Einige der Teilnehmer deuteten an, wie und wo sie Hilfe gefunden hatten. So wurde die Gründungsversammlung bereits zu einem kleinen Erfahrungsaustausch.

Das nächste Treffen ist am Montag, 20. September, um 16.30 Uhr wieder in der Caritas-Sozialstation Im Sack 7 in Meppen.

Was ist COPD?

In Deutschland gibt es schätzungsweise fünf Millionen an COPD erkrankte Patienten. Die Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist laut WHO die vierthäufigste Todesursache weltweit. Etwa 400 000 Menschen in Deutschland haben ein Lungenemphysem.

COPD entsteht oft aus einer chronischen Bronchitis, einer andauernden Entzündung und Verengung der Luftwege. Husten mit Auswurf kann das erste Zeichen der Krankheit sein. Eine chronische Bronchitis liegt laut WHO vor, wenn Husten und Auswurf über wenigstens drei Monate in mindestens zwei aufeinander folgenden Jahren bestehen. Die COPD macht sich mit zunehmender Atemnot bei körperlicher Belastung bemerkbar.

Weitere Einzelheiten unter www.lungenemphysem-copd.de

Erschienen am: 25.08.2010

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22.08.2010

Willem 886

Blöde Kuh

„Du blöde Kuh", hörte ich eine Bekannte schimpfen, die nicht wortlos eine kleine Rüge von ihrer Vorgesetzten einstecken wollte. „Du dumme Gans", gab die etwas leiser zurück. Kein gutes Arbeitsklima, schwante es mir. Und mir fiel es wie Schuppen von den Augen, dass viele unserer Redewendungen aus dem Tierreich stammen. Der Fisch stinkt ja bekanntlich vom Kopf her. Soll heißen, dass hier wohl der Chef als „hohes Tier" oder „scharfer Hund" keinen Anreiz zum Freundlichsein bot. Im gesamten Betrieb ist wohl „der Wurm drin", und das Arbeitsklima ist „unter alle Sau". In einem solchen Betrieb möchte ich nicht arbeiten. „Das geht doch auf keine Kuhhaut" und ist ja „zum Mäusemelken", beruhigte ich meine Bekannte. Aber „zur Schnecke machen" ließe ich mich auch nicht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.08.2010

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19.08.2010

Willem 885

Ganze Gänse

In meine Rubrik „Sprachauffälligkeiten" passt, was ich jetzt im Fernsehen hörte. Nämlich, dass die „ganzen Gänse" mit langen Hälsen laut schreiend die Besucher begrüßten. Ich fragte mich, ob es auch „halbe" Gänse auf der Dorfstraße gegeben hat. Sicher nicht. Aber immer wieder hört man, wie die Wörtchen „ganze" und „alle" verwechselt werden. Allzu gern sagt man, dass sich die „ganzen Leute" auf dem Fest amüsierten und vergnügten. Im Wetterbericht hieß es jetzt im Fernsehen, dass sich die „ganzen Wolken" langsam auflösen würden. Natürlich meinte man „alle Leute" und „alle Wolken". Umgekehrt heißt es richtig, dass man für jeden Pfannkuchen einen ganzen Apfel und eben keinen halben und auch nicht alle Äpfel schälen und aushöhlen sollte. Alles ganz einfach oder?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.08.2010

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06.08.2010

Maschinenbau Bergmann spendet 20 000 Euro für Kinder der Region

Großes soziales Engagement anlässlich des 50-jährigen Jubiläums

wb Meppen. Ein ungewöhnliches Bild bot sich der Gründerfamilie und Firma Maschinenbau Bergmann im Industriegebiet Hüntel: 26 Kinder aus vier Kindergärten in Meppen und Haren kletterten auf dem Firmengelände auf einen fabrikneuen Dumper, spielten mit den geschenkten Fußbällen und Minibaggern und stellten für das Erinnerungsfoto einen lustigen Rahmen dar.

Anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums verzichtete die Firma Maschinenbau Bergmann GmbH & Co KG auf Präsente und bat Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter um Spenden für Kinder im Emsland. Das Unternehmen stockte den gespendeten Betrag auf 20 000 Euro auf.

Die Geschäftsführer Hans-Hermann Bergmann und Hermann Jungsthöfel unterstrichen bei der Übergabe des überdimensionalen Schecks an die Kindergärten sowie den Kinderschutzbund Emsland, dass der Firmenstandort Emsland nicht nur für die Gründerfamilie und die Firma von Bedeutung sei, sondern ebenso wichtig für die nächste Generation. Aus diesem Grunde habe sich die Firma entschlossen, anlässlich der Feierlichkeiten Kinder im Emsland zu fördern und zu unterstützen.

Der besondere Dank der Familie und Firma Bergmann gebühre den Mitarbeitern, die sich aktiv und engagiert bei der Spendenaktion eingebracht hätten. Auch durch den Verkauf der Jubiläums-Chronik seien namhafte Beträge verzeichnet worden.

Hermann Bergmann und Ehefrau Maria sowie Schwiegertochter Kerstin unterstrichen für das Familienunternehmen, dass man mit der Spende in die Zukunft investieren und Perspektiven schaffen wolle. Die Firma Bergmann habe die Kinderhilfe des St.-Vitus-Werks wegen des Einsatzes für die Integration von Menschen mit Behinderung bedacht. Sie habe sich vor allem um die Frühförderung in Kindergärten und Schulen verdient gemacht. Außer den Sprachheil- und Heilpädagogischen Kindergärten könne sich der Kinderschutzbund Emsland über eine Spende freuen. Auch zwei regionale Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft, St. Vitus in Meppen und St. Anna in Haren, würden unterstützt.

Geschäftsführer Michael Korden von der Kinderhilfe dankte für die großzügige Spende, die der Förderung der Kindergartenarbeit zugute komme. Gleichzeitig bedeute sie eine „Würdigung der Arbeit der Mitarbeiterinnen in den Kindergärten." Auch die Vertreterinnen des Kinderschutzbundes, Ingrid Boll-Bramlage und Petra Wulf, dankten für die Spende, auf die der Kinderschutzbund angewiesen und stolz sei.

Foto Maschinenbau Bergmann

Der Übergabe des symbolischen Spendenschecks auf dem Firmengelände Maschinenbau Bergmann wohnten (von links) die Kinder und Leiterinnen der Kindergärten aus Meppen und Haren bei sowie die Vorsitzende des Werkstattrates Perdita von Wedelstädt, Petra Wulf, Michael Korden, Maria Bergmann, Hermann Jungsthöfel, Hermann Bergmann, Ingrid Boll-Bramlage, Hans-Hermann und Kerstin Bergmann.

Foto: Wilhelm Bartels

Erschienen am: 09.08.2010

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06.08.2010

„Sport verbindet" Menschen mit und ohne Behinderung

Erster Meppener Rekordlauf im Leichtathletik-Stadion am 16. September

wb Meppen. Zwei Wochen nach dem traditionellen Meppener Citylauf findet am 16. September der erste Meppener Rekordlauf des St.-Vitus-Werks statt. Unter dem Motto „Sport verbindet" veranstaltet die Gesellschaft für heilpädagogische Hilfe ab 17.30 Uhr im Leichtathletik-Stadion am Helter Damm in Meppen ein buntes Sportevent für Menschen mit und ohne Behinderung.

Bei diesem gemeinsamen Stablauf soll versucht werden, einen Rekord aufzustellen. Das sportliche Ziel besteht darin, in einer Stunde möglichst viele Runden zu laufen. Nicht die gelaufene Zeit des einzelnen ist für den Rekord ausschlaggebend, sondern die Gesamtkilometerzahl. Die Teilnehmerzahl von 425 soll dabei überschritten werden. Denn diese Zahl wurde vom Vorjahresteilnehmer, dem Caritas-Verein aus Altenoythe, vorgegeben und die übertroffen werden soll. Die dortige Soziale Arbeitsstätte hat einen besonderen Staffelstab angefertigt, der in diesem Jahr vom Vitus-Werk aufgenommen wurde.

Geschäftsführer Michael Korden skizzierte in einem Pressegespräch, dass der Staffellauf dem übergeordneten Ziel diene, den Menschen mit Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Das sportliche Ziel der Veranstaltung sei nur mit Unterstützung der Bevölkerung zu verwirklichen. Aufgerufen seien alle Verbände, Vereine und Gruppen, die Angehörigen der Beschäftigten sowie die gesamte Bevölkerung, dieses sportliche Integrationsprojekt der „Gemeindenähe" zu unterstützen.

Dipl.-Sozialarbeiterin Maria Brüggemann, Gymnastiklehrerin Beatrix Albers sowie die Motopädinnen Gabi Voß-Wegmann und Anita Tallen-Gels skizzierten ein buntes und farbenprächtiges Programm. Alle Teilnehmer werden in vier Farbgruppen eingeteilt, die sich in ihren farblich passenden Start- und Zielräumen im Innenraum des Stadions versammeln. Es starten zeitgleich immer mehrere Teilnehmer pro Farbgruppe, die zunächst eine Runde laufen und den Staffelstab dann weitergeben. Rollstuhlfahrer mit schiebender Person zählen als zwei Teilnehmer. Zum Abschluss wird bekannt gegeben, ob der Rekordversuch erfolgreich war.

Anmeldungen nimmt das Vitus-Werk bis zum 15. August unter Tel. 05931 / 807-129 und unter www.vitus-werk.de entgegen. Spätentschlossene können sich noch bis 45 Minuten vor dem Start anmelden.

Foto Vitus-Werk

Einen symbolischen Staffelstab überreicht hier (von links) Geschäftsführer Michael Korden an das Planungsteam mit Gabi Voß-Wegmann, Anita Tallen-Gels, Maria Brüggemann und Beatrix Albers.

Foto: Wilhelm Bartels

Erschienen am: 09.08.2010

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04.08.2010

Willem 884

Wieder Schule

In der zweiten Hälfte dieser Woche beginnt für die Schüler wieder die Schule und für die Erstklässler der Ernst des Lebens. Vielleicht wird sie für viele schon die „Schule des Lebens". In zahlreichen Redewendungen findet man die Schule wieder. Eine freundliche und nette Verkäuferin half dieser Tage im Esterfelder Supermarkt in Meppen einer älteren Kundin beim Einpacken, die daraufhin meinte: „Das sollte Schule machen". Die ältere Dame schien „alle Schulen durchgemacht zu haben" und „von der alten Schule zu sein". Denn sie bedankte sich herzlich. Diese Verkäuferin müsste man in der Tat nicht „noch in die Schule schicken müssen". Vielmehr könnten bei ihr viele andere Verkäuferinnen „noch in die Schule gehen". So wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern, dass man sie eines Tages als „Kavalier der alten Schule" bezeichnet.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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03.08.2010

Offene Bürgerversammlung in Sachen Kolpinghaus gefordert

Hitzige Diskussion zum geplanten Abriss des Kolpinghauses

 

wb Meppen. Zahlreiche Meppener Bürgerinnen und Bürger und alle Bediensteten des Kolpinghauses nutzten die öffentliche CDU-Veranstaltung, ihren aufgestauten Gefühlen freien Lauf zu lassen. CDU-Stadtverbandsvorsitzender Jürgen Schwering hatte es nicht leicht, die erregten Gemüter zu beruhigen und die Diskussion in geordnete Bahnen zu lenken.

Immer wieder unterbrach lauter Beifall die Einwände der Rednerinnen und Redner. Es wurde gefragt, warum man das Kolpinghaus abreißen wolle, warum der Ausbau der Bahnhofstraße bis in die Kolpingstraße ausgedehnt werden soll und ob das Einkaufscenter MEP für Meppen überhaupt notwendig ist. Die Hauptkritik richtete sich gegen die Geheimniskrämerei der Verantwortlichen, die selbst die betroffenen Angestellten des Kolpinghauses in völliger Unkenntnis mit den Abrissplänen überrascht hätten.

Das Kolpinghaus ist ein Wahrzeichen der Stadt Meppen, und mit dem Abriss werde das Stadtbild kaputt gemacht", wurde den Verantwortlichen vorgeworfen. Die Stadt habe „eine Substanz", die zu beachten sei. Auch solle die Stadt aus den übereilten Abrissen historischer Gebäude in den Nachkriegsjahren Lehren ziehen. Der Beitrag „Wir brauchen kein Mammutcenter" rief erneut Applaus hervor. Gleichwohl war man sich einig, dass mit der Bahnhofstraße etwas geschehen müsse.

CDU-Fraktionsvorsitzender Karl-Heinz Tallen skizzierte die Entwicklung des MEP-Projekts, das anfangs fraktionsübergreifend befürwortet worden sei. Aber in den letzten sechs Wochen sei die Entwicklung aus dem Ruder gelaufen. Für den heutigen Mittwoch habe er deswegen eine außerordentliche Fraktionssitzung einberufen, zu der auch der Projektleiter, das Architektenbüro und das Büro der Investoren eingeladen seien.

Die Stadt Meppen sei in der Frage des Abrisses des Kolpinghauses nicht involviert, so Tallen. Denn zuständig seien der Projektleiter und der Kolpingverein. Unter dem Beifall der Versammlung schlug er eine „offene Bürgerversammlung im großen Saal des Kolpinghauses" vor. In der weiteren Diskussion wurde geklärt, dass die Stadt Meppen sehr wohl beteiligt und „kein Abnicker" sei, sondern die Bebauungspläne verantwortlich aufzustellen habe. Auch Vorsitzender Jürgen Schwering pflichtete Tallen bei, die weiteren Verlaufsgespräche positiv für die Stadt Meppen abzuwägen. Denn man dürfe die Kaufkraft der Bevölkerung nicht in die umliegenden Städte abwandern lassen.

Foto Kolpinghaus

Leidenschaftliche Beiträge gab es in der Veranstaltung des CDU-Stadtverbandes von (von links) Gabriele Weber und Bianca Brinkmann.

Foto: Wilhelm Bartels

Ersch.: 04.08.2010

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03.08.2010

Kues: „Jeder in der schwarzgelben Koalition muss sich an den Riemen reißen"

Gut besuchter politischer Dämmerschoppen der CDU im Kolpinghaus

 

wb Meppen. Ein Resümee des Bundestagsabgeordneten Dr. Hermann Kues und eine lebhafte Diskussion standen im Kolpinghaus im Mittelpunkt des politischen Dämmerschoppens des CDU-Stadtverbandes. Kues: „Die politische Entwicklung in unserem Land ist positiv, aber jeder muss sich an den Riemen reißen."

Das erste Jahr der schwarzgelben Koalition sei ein Jahr mit vielen Herausforderungen gewesen, so beschrieb der Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in seiner Zwischenbilanz die umfangreiche Arbeit in Berlin. Eine schlechte Darstellung der politischen Arbeit „schmerze die Parteiseele". Dabei seien aber eine kritische Beleuchtung und kontroverse Diskussion erlaubt und erwünscht.

Für die Stadt Meppen, den Landkreis Emsland und den CDU-Stadtverband hielt MdB Hermann Kues Lob und Anerkennung bereit. Die politische Arbeit der CDU trage angesichts der großen Beteiligung an der Veranstaltung sichtbare Früchte. Auch sei die annähernde Vollbeschäftigung in Stadt und Landkreis ein lobenswertes Ergebnis. Das dezentrale Jobcenter des Landkreises habe sich voll und ganz bewährt. Denn hier schlage eine „aktive und kreative Arbeitsmarktpolitik" zu Buche.

Weitere Themen der Analyse waren die Wirtschaftskrise, das Wachstumsbeschleunigungsgesetz, die Währungsstabilität des Euro und die Gesundheitsreform. Hier müsse es das vornehmste Ziel der Bundesregierung sein, ein hochqualifiziertes Gesundheitssystem zu erhalten. Kues unterstrich, dass das Gesundheitswesen der Zukunft mehr als bisher kosten werde. Die Zusatzleistung des einzelnen solle aber nicht mehr als 16 Euro betragen. Auf die Diskussionen um eine Bundeswehrreform eingehend, forderte Kues, dass das Potential des Zivildienstes und ein attraktiver Freiwilligendienst erhalten bleiben müssen.

In der anschließenden Diskussion kamen Schwerpunkte der Gesundheitsreform, der Rente und der demographischen Entwicklung der Bevölkerung zur Sprache. Auch fehlte nicht der Hinweis auf die allgemeine Unzufriedenheit vieler Menschen. Hermann Kues sah diesbezüglich die Gefahr, dass „die Gesellschaft auseinander driftet". Es komme besonders darauf an, dass die Menschen im Land das Gefühl der Gerechtigkeit verinnerlichen könnten.

Text zum Foto

Eine positive Bilanz der Politik zog auf dem politischen Dämmerschoppen MdB Dr. Hermann Kues inmitten der Vorsitzenden Jürgen Schwering (links) und Arno Fillies.

Foto: Wilhelm Bartels

Ersch.: 04.08.2010

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03.08.2010

Willem 883

Ganze Gänse

Da war ich doch sehr erstaunt, als ich im Bericht über die Landpartie im Fernsehen hörte, dass die „ganzen Gänse" mit langen Hälsen laut schreiend die Besucher begrüßten. Ich fragte mich, ob es auch „halbe" Gänse auf der Dorfstraße gegeben hat. Sicher nicht. Aber immer wieder hört man diesen grammatikalischen Fauxpas. Allzu gern sagt man, dass sich die „ganzen Leute" auf dem Fest amüsierten und vergnügten. Auch der Europameister im Weitsprung, Christian Reif, schickte am letzten Tag der EM in Barcelona „viele Grüße an die ganzen Leute in Böhl-Iggelheim". Natürlich meinte man „alle Leute" und „alle Gänse". Umgekehrt heißt es richtig, dass man für jeden Pfannkuchen einen ganzen Apfel und eben keinen halben schälen und aushöhlen sollte. Aber ein ganzes Pfund Mehl braucht man für eine Vier-Personen-Portion nicht. Alles ganz einfach oder?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: s. 19.08.2010

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02.08.2010

Willem 882

Ein gutes Stück

Ein befreundetes Ehepaar suchte in einem Küchenstudio in der Meppener Fürstenbergstraße nach einem neuen Wasserhahn für die Küchenspüle. Das Augenmerk der Hausfrau fiel auf eine Ausführung, die ihr gefiel und formschön war. Das exklusive Exemplar hatte auch einen ansehnlichen Preis. Es sei gebürsteter Edelstahl, so die Verkäuferin, und ein besonderer Blickfang in der Küche. Da habe die Hausfrau immer „ein gutes Stück" im Haus, auch wenn der Mann mal nicht da sei. Diese lachte schallend und meinte, einen schnellen Seitenblick auf ihren Mann werfend, dass sie „ein gutes Stück" ja sowieso immer im Hause habe.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 04.08.2010

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30.07.2010

Bohling: „Der Planet Energie ist ein interessantes Thema für die Stadt Meppen"

Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft" im alten Meppener Hafen vor Anker gegangen

wb Meppen. Seit gestern ist das „Energieschiff MS Wissenschaft" am ehemaligen Meppener Hafen an der Schützenstraße vor Anker gegangen. Von Mai bis Oktober ist es von Berlin bis Würzburg und zwischenzeitlich auch in Österreich unterwegs. Es kam vom alten Stadthafen in Oldenburg und fährt am Montag weiter nach Hamm und Dortmund.

Das Ausstellungsschiff wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und zeigt bis morgen von 10 bis 19 Uhr an Bord eine Ausstellung zur Energieversorgung der Zukunft. „Die Zukunft der Energie" ist das zentrale Thema der Ausstellung, die auf Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung 36 Städte in Deutschland und Österreich ansteuert.

Kurz nach Eröffnung der Ausstellung im umgebauten Laderaum des Frachtschiffes Jenny zählten Bürgermeister Jan Erik Bohling, Pressesprecher Christian Golkowski sowie mehrere Vertreter verschiedener Medien zu den ersten Gästen, die das Energieschiff unter die Entdeckerlupe nahmen. Sie kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. An 35 Exponaten aus namhaften wissenschaftlichen Instituten konnten die Besucher selbst aktiv werden. Sie konnten Dioden zum Leuchten bringen oder Motore starten. Man konnte beobachten, wie aus Biomasse Strom wird.

Der Ausstellungsleiter des „MS Wissenschaft" Stefan Moritz führte durch die Ausstellung, die von der Fraunhofer-Gesellschaft, den Helmholtz-, Leibnitz- und Max-Planck-Gemeinschaften zur Verfügung gestellt werden. Er skizzierte die Ausstellung, die die Bereiche Erneuerbare Energie, die Kernfusion und –spaltung sowie die fossilen Brennstoffe, eine effiziente Energienutzung und neue Wege der Energiegewinnung umfasst.

Bürgermeister Jan Erik Bohling unterstrich in seinen Dankesworten an das Ministerium, die Ausstellungsleitung und den Schiffseigner den großen Wert der Grundlagenforschung. Sie sei angesichts des neuen naturwissenschaftlichen Traktes des Windthorst-Gymnasiums oder der radiologischen Abteilung im Krankenhaus Ludmillenstift „ein interessantes Thema für die Stadt Meppen". Auch die große Anzahl der jährlichen Patentanmeldungen in Deutschland dokumentiere eine große Aufgeschlossenheit. Bohling: „Die Stadt Meppen geht mit gutem Beispiel voran."

Gestern Abend diskutierten auf dem Schiff interessierte Meppener mit Energieexperten in der Diskussionsreihe „Dialog an Deck". Der Eintritt zum Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft" ist frei und noch heute und am morgigen Sonntag von 10 bis 19 Uhr zu besichtigen.

Foto "MS Wissenschaft I"

Ein überdimensionaler Erdball auf dem MS Wissenschaft weist auf die Erde als „Planet Energie" hin.

Foto "MS Wissenschaft II"

An der Energiewinde legen sich hier Christopher, Louis, Marten, Henry und Karoline mächtig ins Zeug.

Fotos: Wilhelm Bartels

Ersch.: 31.07.2010

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30.07.2010

„MS Wissenschaft" Kommentar

Learning by doing

Das Ausstellungsschiff „MS Wissenschaft", das noch bis morgen am alten Meppener Hafen liegt, bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sinnvolle Perspektiven zu zukünftigen Energiequellen an. An 35 Exponaten vermittelt die Ausstellung an Bord interessante und wissenswerte Aspekte zur Energieerzeugung und deren Speicherung. „Learning by doing" ist gerade für die jungen Besucher angesagt. Denn an zahlreichen Exponaten kann man selbst aktiv werden und experimentieren. Das Ausstellungsschiff bietet eine prächtige Gelegenheit, die Sommerferien, die in der nächsten Woche zu Ende gehen, mit spielerischem Lernen ausklingen zu lassen. Ein schöner Übergang zum schulischen Alltag von morgen.

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29.07.2010

In eigener Sache (wieder einmal)

Hurra! Nach 3 1/2 Jahren der "Moin-Moin-" bzw. "Willem-Serie" ´reaktiviere` ich ab morgen meinen Außendienst für die MT.

Hoffentlich geht´s / wird´s gut/ kann ich´s noch.

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27.07.2010

Willem 881

Zu Besuch

Sommerzeit ist Urlaubszeit und Ferienzeit. Viele Großeltern freuen sich auf die Enkelkinder, die zu Besuch kommen. Bei schönem Wetter geht es dann in die Badeanstalt, oder man erkundet per Rad die nähere Umgebung. So geschah es jetzt an mehreren Tagen in Meppen-Esterfeld. Jeden Tag konnte man eine „Großfamilie zur Ferienzeit" als „Großfamilie auf Zeit" radeln sehen. Drei Generationen auf sechs Fahrrädern boten ein wahrlich idyllisches Familienbild: beide Großeltern vorneweg, die beiden drei- und vierjährigen Enkelkinder auf ihren Minirädern dahinter und als Nachhut die beiden Töchter aus Düsseldorf und Fribourg in der Schweiz. Sommerliche Leichtigkeit, Unbeschwertheit und Urlaubsstimmung gaben schöne Motive ab für den Chronisten und die Nachbarn. Einer von ihnen sagte treffend: „Wiedersehen macht Freude".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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23.07.2010

Willem 880

Altern

„Alt werden wollen alle, aber alt sein möchte niemand", raunte jetzt eine Bekannte ihrer Freundin beim Treffen auf dem Meppener Wochenmarkt zu. Dabei biete das Alter doch besondere Reize, waren sie sich einig. Beide Damen, modisch chic gekleidet und äußerst rüstig, bewegten sich selbstbewusst von einem Stand zum anderen und wussten genau, was sie einkaufen wollten. „Gesund leben und gesund altern" müsse das Motto sein, hörte ich sie sagen. Denn diese Devise habe ihr Leben bestimmt. Meine Bekannte sprach von den „Oldies auf der Überholspur" und erzählte, dass ihre Enkel ihr jetzt Nachhilfe am Computer gäben. Ihre Freundin pflichtete ihr bei und erzählte, dass sie noch mit 76 Jahren Spanisch lerne. „Das dürfe einem doch nicht spanisch vorkommen", lächelte sie verschmitzt über dieses gelungene Wortspiel. Gottlob fühle sie sich überhaupt noch nicht so alt, wie es in ihrem Ausweis stehe. Sie könne getrost auf das moderne Anti-Aging verzichten. Wichtiger und effizienter sei ihr der Fitnessfaktor Sport, der sie ihr Leben lang begleitet und vor mancherlei Wehwehchen bewahrt habe.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 29.07.2010

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20.07.2010

Willem 879

Endlich Sommer

„Wann wird´s mal wieder richtig Sommer?" klang es dieser Tage trotz der anhaltenden Sommerhitze durch die Lautsprecher in einem Kaufhaus am Neuen Markt in Meppen. Dieser Schlager des holländischen Showmasters Rudi Carrell aus dem Jahre 1975 ließ aufhorchen. Ein kleiner Dötz von vielleicht fünf Jahren strahlte mich auf der Gegenrolltreppe an. Er zeigte nach oben in Richtung Lautsprecher und meinte: „Den Sommer haben wir doch schon". Auf meine Frage, ob er die Hitze möge, sagte er: „Ja, und wie." Denn das Toben im Schlauchpool im Garten und unter dem Rasensprenger mache so richtig Spaß. Und Erinnerungen an meine eigene Kinder- und Jugendzeit kurz nach dem Krieg wurden lebendig, als wir in den heißen Sommermonaten barfuß über den heißen Asphalt am Schützenhof liefen, um uns in die kühlen Fluten der Ems zu stürzen. „Ein Sommer, wie es früher einmal war" hieß es weiter im Text. Und vor meinem geistigen Auge rannten wir nachmittags zum Eiswagen, der einmal in der Woche kam. Oder zum Milchmann „Schmant Herm", um die letzte kühle Buttermilch zu ergattern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.07.2010

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18.07.2010

Willem 878

Hundstage

Die Tage vom 23. Juli bis zum 23. August sind die „Hundstage", die heißen Tage im Sommer. Ich frage mich, ob wir die nicht schon seit Wochen haben. Die Schönwetterperiode, die nach dem Hundsstern Sirius benannt wird, scheint dem einen oder anderen eine gerechte Entschädigung für den langen und schneereichen Winter zu sein. Sie könnte aber auch ein Anzeichen für einen abermals harten Winter 2010/11 sein, wenn die alten Bauernregeln „Heiße Hundstage prophezeien einen kalten Winter" und „Hundstage heiß, Winter lange weiß" in Erfüllung gehen. „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt" stöhnte mein Kollege. Und man sollte keine „schlafende Hunde wecken", fügte er hinzu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.07.2010

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14.07.2010

Willem 877

Frostköttel

Aus dem Plattdeutschen stammt der Begriff „Frostköttel", klärt mich die Google-Suche im Internet auf. Der Begriff stehe für jemanden, der schnell friert. Meine Bekannte ist so ein Mensch. Sie bibbert sogar an diesen Tagen der sommerlichen Hitze. Die Farbe ihrer Hände wetteifert mit dem Blau des Himmels, und eine Gänsehaut überzieht ihre Arme. Es komme von ihrer Blutarmut, weiß sie uns zu beruhigen. Jetzt kommt ihr die moderne Technik im Auto in Form der Klimaanlage entgegen. Auf der Fahrt zum und vom morgendlichen Frühschwimmen in der Meppener Badeanstalt stellt sie die Heizung im Auto auf 24 Grad, obwohl die Temperatur draußen auch schon die 20-Grad-Marke erreicht hat. Auch die Sitzheizung wird aktiviert. Sie könne später doch bei laufendem Motor im Auto sitzen bleiben, rät ihr der Nachbar. Denn wenn es dann draußen und auch ihr drinnen im Auto zu warm werde, könne sie gleich die Temperatur drosseln und die kühlende Klimaanlage genießen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 15.07.2010

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06.07.2010

Willem 876

Küsschen

Jetzt war es wieder so weit: Die Welt beging den Internationalen Tag des Küssens. Ich erinnere mich noch gut an einen solchen Erinnerungstag vor einigen Jahren. Meine Frau und ich waren zur Aufführung „Tod eines Handlungsreisenden" von Miller im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, wo der Meppener Hermann Lause die Hauptrolle spielte. Plötzlich stand bei einem Stadtbummel auf dem Rathausplatz ein Kamerateam eines Fernsehsenders vor uns. Der Interviewer fragte unvermittelt, wann wir uns das letzte Mal geküsst hätten. „Jeden Tag", antwortete meine Frau. Und geistesgegenwärtig fügte sie hinzu: „und wenn er mich nicht küsst, dann eben ich ihn." Und vor der laufenden Kamera drückte sie mir einen Kuss auf den Mund. Die Szene war im „Kasten", und das Kamerateam war zufrieden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 09.07.2010

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05. Juli 2010

Gratulation

Frau Dr. Christine Hawighorst wurde gestern zur Leiterin der Nieder-

sächsischen Staatskanzlei in Hannover ernannt. Herzlichen Glück-

wunsch!

(s. auch "Menschen im Gespräch")

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04.07.2010

Willem 875

Einfach weg

Es war an einem frühen Vormittag der letzten sehr warmen Tage. Ich stand in der Warteschlange an der Kasse eines Supermarktes in Meppen-Esterfeld, als mich eine Kundin in der Warteschlange ansprach. Auch sie sei so zeitig zum Einkaufen gekommen, um die angenehmen Temperaturen des frühen Morgens auszunutzen. Und dann erzählte sie, dass sie am Vortag „einfach weg war". Immer wieder musste sie kundtun: „Ich war weg." Ja, ja, dachte ich, das sei doch kein Grund, noch ganz aufgebracht diese Neuigkeit mitzuteilen. Erst ihr Zusatz „Eine Stunde war ich weg. Und dann ging es mir wieder gut" ließ mich vermuten, dass sie einen Hitzeanfall gut überstanden hatte. Gott sei Dank, dachte ich, dass das „Ich bin dann mal weg" nicht wie im Fall des Hape Kerkeling mehrere Monate dauerte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 06.07.2010

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02.07.2010

Willem 874

Wort gehalten

Der neue Bundespräsident Christian Wulff versprach kurz vor und unmittelbar nach seiner Wahl, dass ihm besonders das Wohl der Menschen mit Behinderungen am Herzen liegt. Mehrfach hat er durch sein Handeln und seine Besuche im Meppener Vituswerk seine Verbundenheit mit Menschen mit Behinderungen unter Beweis gestellt. Als das Radioteam des Vituswerks dem MP Christian Wulff im September 2004 in Hannover zwei große Tafeln mit den „Zehn Geboten der Menschlichkeit" überreichte, versprach der Ministerpräsident, das Vituswerk in Meppen zu besuchen. Und er hielt Wort. Im März 2006 war er Gast im Vituswerk und nahm an einer Beschäftigten-Vollversammlung teil. Christian Wulff versprach, die Sorgen und Nöte der Menschen mit Behinderungen ernst zu nehmen. Jetzt einen Tag nach seiner Wahl sagte der neue Bundespräsident im Interview „farbebekennen" der ARD, dass man Menschen mit Behinderungen „nicht links liegen lassen" dürfe. Ich hoffe, dass er auch als Bundespräsident das Vituswerk in Meppen besuchen wird.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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28.06.2010

Willem 873

Adieu, adieu

Unsere Sprache ist mit vielen französischen Wörtern wie „Merci", „Pardon" und „Monsieur", „Malheure" oder „Visage" angereichert. Das Bonbon ist mittlerweile eingedeutscht und das „Bonmot" als geistreiche Redewendung ein „exquisites" Wort. Das sei eine Fehlentscheidung „par excellence", stöhnte so mancher Fußballfan und Laienschiedsrichter in diesen Tagen der WM. „Mon dieu", riefen die Franzosen, als sie sich mit nur einem erzielten Tor nach der Vorrunde von der WM verabschieden mussten. Sie bekamen die Quittung für ihren Fußball der Marke „bonjour tristesse". Etwas schadenfroh riefen einige Fans auf der Schülerwiese in Meppen: „Adieu, adieu!" Und mancher Zuschauer am TV kann es manchmal „partout" nicht verstehen, wenn ein Spieler „parterre geht". Unsere Mannschaft möge sich dagegen auch weiterhin als „Maitre de Plaisir" präsentieren!

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.06.2010

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15.06.2010

Willem 872

Schöne Zeit

In einigen Tagen findet der kalendarische Sommeranfang statt. Da passt schon der Wunsch: „Wir wünschen einen schönen Sommer." So nämlich verabschieden sich im Fernsehen verschiedene Talkshows und machen eine hoffentlich schöpferische Pause. „Schöne Ferien" kann man zwei Tage später wieder den Schülerinnen und Schülern und auch den Lehrkräften wünschen, wenn die Sommerferien beginnen. Und in den Betrieben, Büros, Geschäften und Arztpraxen heißt es dann wieder: „Schönen Urlaub." Dagegen hört man das ganze Jahr hindurch allerorten das stereotype „n´ schönen Tag" und auch eine „schöne Zeit". Wie gut, dass es da mit dem altbewährten „Guten Morgen" und „guten Abend" mit dem individuellen Zusatz „Schatz" oder „Lieber" etwas persönlicher zugeht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 17.06.2010

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13.06.2010

Willem 871

Muse küsst

„Der Worte sind genug gewechselt. Lasst mich endlich Taten sehn", stöhnte ungeduldig ein Zuschauer auf der Schülerwiese in Meppen. Es war beim Public Viewing kurz vor Beginn des ersten Fußballspiels der WM. Sein Nachbar staunte nicht schlecht, als jener fortfuhr, aus Goethes Faust zu zitieren: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein." Und beherzt griff er zum Bier, das er sich gerade geholt hatte. „Dich hat wohl die Muse geküsst?" wollte es der Nachbar wissen. „Ja, ja", so die lakonische Antwort. Denn das sei besser, als auf dem Rasen vom Pferd geküsst zu werden. Auf den erstaunten und fragenden Blick erklärte der Fußballfreund, dass ja ein Pferdekuss eine schmerzhafte Oberschenkelprellung sei. Und den wünsche er keinem Spieler. Und dieser Wunsch ging dann ja auch in Erfüllung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 14.06.2010

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06.06.2010

Willem 870

Autowimpel

Jetzt flattern sie wieder ein- oder beidseitig an den Autos der fußballbegeisterten Fahrer: die Deutschlandfähnchen. Und wenn in der kommenden Woche vielleicht der erste Sieg der deutschen Mannschaft bejubelt werden kann, sind es sicher noch mehr. Überall steigt dann die Fußballstimmung - beim Public Viewing, in den eigenen vier Wänden oder im geselligen Kreis im schattigen Garten. Jetzt überraschte mich ein Autofahrer in der Meppener Innenstadt: Es wehte an seinem Auto nicht nur ein schwarzrotgoldenes Fähnchen. Er hatte seine Begeisterung zusätzlich mit einem Namenszug unterhalb des Seitenfensters ausgedrückt. Denn dort prangte in großen Lettern der Name „Philip". Gemeint ist wohl „Philipp Lahm", der neue Kapitän der deutschen Fußballmannschaft. Ehre, wem Ehre gebührt, kann man da nur zustimmen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 07.06.2010

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04.06.2010

Willem 869

Pferdekuss

„Was ist eigentlich ein Kuss?", fragte mich ein kleiner „Dötz". Ich antwortete und erinnerte mich an meine Kinder- und Jugendzeit, als wir uns über diesen „Aufdruck mit Nachdruck" amüsierten. Jetzt suchte ich bei Wikipedia und fand diese Aussage: „Der Kuss ist der orale Körperkontakt mit einer Person oder einem Gegenstand." Also kein „Nachdruck", wie ich immer meinte. Aber er ist nach wie vor „der Ausdruck von Liebe, Freundschaft und Ehrerbietung". Also ein „Liebesbeweis", der im Hand-, Luft-, Film-, Begrüßungs-, Bruder- oder Gute-Nacht-Kuss seine unterschiedliche Deutung finden Kann. Oder im „Bussi" bei den Bayern und dem „Bütz" in Köln. Was aber bitteschön ist ein „Pferdekuss", wie ihn unlängst unser „Poldi" im letzten Testspiel zur Fußball-Weltmeisterschaft einstecken musste? Sicherlich war diese Oberschenkelprellung kein Liebesbeweis des Spielers aus Bosnien-Herzegowina.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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18.05.2010

Willem 868

Pfingstrosen

Jedes große christliche Fest habe seine eigenen und typischen Blumen, sagt meine Nachbarin. Gebe es saisonbedingt zu Weihnachten im Garten die Christrosen und zu Ostern die Osterglocken, so liefere die Natur pünktlich zum bevorstehenden Pfingstfest die üppigen Pfingstrosen. Diese „Rosen ohne Dornen" bilden tatsächlich im Wonnemonat Mai als Frühblüher mit ihren überaus großen und dicken Blüten einen besonderen Blickfang. Die Stauden sind vieljährig und können jahrzehntelang am selben Standort verbleiben. In ihrem Heimatland, in China, würden sie deshalb als Symbol für Reichtum und Glück gelten, fügt meine Nachbarin schmunzelnd hinzu. Das wünsche sie auch mir und reicht mir freudestrahlend einen Strauß feurigrot leuchtender Pfingstrosen über den Gartenzaun.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 25.05.2010

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17.05.2010

Willem 867

Verkloppen

Ungeduldig wartete nach dem Frühschwimmen im Meppener Hallenbad eine Bekannte auf ihren Mann. Der allerdings wartete ebenfalls, jedoch saß er schon im Auto. Als ein neuer Gast der ungeduldig Wartenden das mitteilte, meinte sie, dass man ihn doch „verkloppen" sollte. Der glaubte, sie habe gemeint, ihn zu verkaufen. Und antwortete schlagfertig: „Lass sein, für den kriegste doch nichts mehr." Herzhaft lachend verstand sie den Doppelsinn des Wortes. Sie wedelte mit einer Hand und lachte: „Zuerst so verkloppen und dann verscherbeln." Und dann bewies der Schlagfertige, dass die Frühschwimmer ein lustiges Völkchen sind: „Man sollte ihn nicht nur verkaufen, sondern vielleicht verramschen und verhökern, um ihn tatsächlich loszuwerden."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 19.05.2010

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12. 05.2010

Willem 866

Zu kalt

Nun müssen wir schon wieder über das Wetter jammern. Nachdem endlich der Schnee des letzten Winters nach monatelangem Klagen verschwunden war, hofften viele auf allgemeine und endgültige Wetterbesserung. Denkste, kann man da nur sagen. Seit Wochen ist es jetzt viel zu kalt. „Ja, ja, die Eisheiligen", stöhnt meine Nachbarin weise und vielsagend. Da hätten die Gartenfreunde mit den Salat-, Kohl- und Tomatenpflanzen im April doch noch lieber bis nach Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophie (15. Mai) warten sollen. Die alte Bauernregel sagt es ganz eindeutig: „Pflanze nie vor der Kalten Sophie." Und: „Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 14.05.2010

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07.05.2010

Willem 865

Mannomann: Dafür "Männer"

Dass man „einen kleinen Mann im Ohr haben" kann, das hatte ich bisher immer mit dem Musikknopf im Ohr in Verbindung gebracht. Aber mein Schwager in Berlin hörte beim Ausspülen des Ohres und Entfernen eines Pfropfens den Arzt sagen: „Jott sei Dank, det der kleine Kerl raus is." Im wahrsten Sinn des Wortes, wollte der Arzt aktiv und „ein Mann bei der Spritze sein". Viele Redewendungen ranken um den Mann. „Kleiner Mann, was nun?" könnte man mit Hans Fallada denjenigen fragen, der einen „starken Mann markieren" will und vielleicht „voll wie tausend Mann" ist. Im Internet kann man bei Google „etwas an den Mann bringen". Aber „jemanden an den Mann bringen" ist wohl ein Relikt aus vergangenen Zeiten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 10.05.2010

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02.05.2010

Willem 864

Badehauben

„Wer die Wahl hat, hat die Qual" ist eine Redewendung, die fast immer geäußert wird, wenn die Entscheidung nicht leicht fällt. Wer kennt das Dilemma nicht, wenn das Angebot sehr groß ist. Bei der Auswahl einer bestimmten Badehaube musste sich jetzt eine Frühschwimmerin im Meppener Hallenbad nicht nur zwischen Thermo-, Gummi- oder Ornament-Badehauben entscheiden, sondern auch zwischen Stoff, Frottee oder Nylon und zwischen einer Blüten- oder einer Rüschen-Haube. Die große Fülle an Formen, Modellen, Farben und Materialien bereitete schlaflose Nächte. Da es keine weißen Hauben mit dem gewünschten Klettverschluss gab, entschied sich die Seniorin für ein rotes Exemplar. Und die Frühschwimmer freuen sich jetzt jeden Morgen auf ihr Rotkäppchen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 04.05.2010

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00.04.2010

Willem 863

Leichtsinn

Am Samstag kam es in den Vormittagsstunden in Meppen auf der Esterfelder Stiege zu einem schweren Verkehrsunfall. Auf der Höhe des EDEKA-Ladens setzte ein Motorradfahrer hinter einem „Kastenwagen" zum Überholen an, gab Gas und raste im selben Augenblick frontal gegen einen entgegen kommenden Pkw. Den Motorradfahrer hob es ab, und er krachte mit dem Kopf gegen die zersplitternde Windschutzscheibe des Pkw. Hier hätten die Fahrschüler in der benachbarten Fahrschule eine anschauliche „Fahr- und Lehrstunde des Lebens" haben können. Als die Polizei nach dem Abtransport des Verletzten die verstreut liegenden Schuhe des Verunglückten einsammelte, hörte ich einen der Umstehenden kopfschüttelnd sagen: „So ein Leichtsinn, das hat er nun von seiner Raserei."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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25.04.2010

Willem 862

Leichtsinn

Am Samstag kam es in den Vormittagsstunden in Meppen auf der Esterfelder Stiege zu einem schweren Verkehrsunfall. Auf der Höhe des EDEKA-Ladens setzte ein Motorradfahrer hinter einem „Kastenwagen" zum Überholen an, gab Gas und raste im selben Augenblick frontal gegen einen entgegen kommenden Pkw. Den Motorradfahrer hob es ab, und er krachte mit dem Kopf gegen die zersplitternde Windschutzscheibe des Pkw. Hier hätten die Fahrschüler in der benachbarten Fahrschule eine anschauliche „Fahr- und Lehrstunde des Lebens" haben können. Als die Polizei nach dem Abtransport des Verletzten die verstreut liegenden Schuhe des Verunglückten einsammelte, hörte ich einen der Umstehenden kopfschüttelnd sagen: „So ein Leichtsinn, das hat er nun von seiner Raserei."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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23.04.2010

Willem 861

Schinken

Über kreative Wortschöpfungen kann man schmunzeln. Ich habe vor kurzem über den Spieß-, Roll- und Lummerbraten geschrieben und füge heute als neue Variante den Schwenkbraten hinzu. Aber beim leckeren Schinken kann man auch seiner Fantasie freien Lauf lassen. Vor einem Delikatessengeschäft in der Osnabrücker Fußgängerzone stieß ich jetzt auf mehrere Schinkensorten. Zum frischen Spargel wurde der Kernschinken, der Kernrauchschinken, der Saftschinken und der Prager Schinken angepriesen, der original in einem Brotteigmantel gebacken wird. Aber jetzt kommt die schlagende Verkaufsidee, die mich doch stutzen ließ: Da gab es auch den „Friedensschinken", der natürlich in der Stadt des Westfälischen Friedens nicht fehlen darf. Na denn, guten Appetit!
Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.04.2010

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21.04.2010

Willem 827

Blütenzauber

Willem 860

Blütenzauber

Da sprachen mich zwei Leserinnen an und zweifelten meine Geschichte von den „sieben auf einen Streich" an. Sie erinnern sich: Eine Bekannte hatte mir von einem Blütenwunder in ihrer Blumenschale berichtet. Sieben Ableger sollten in Form und Farbe der hübschen kleinen Gänseblümchen aus der dichten Blütendolde eines Tausendschönchens herausgewachsen sein. Das könne doch gar nicht sein, argwöhnten sie. Daraufhin bat ich die Bekannte, ihre Wunderblume zu fotografieren und mir als Beweis zuzustellen. Gesagt, getan. Hier ist das Ergebnis. Die alten Lateiner würden sagen: „Quod erat demonstrandum."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.04.2010 (ohne unterstrichene Schlusssentenz)

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21.04.2010

Willem 859

Blütenzauber

Da sprachen mich zwei Leserinnen an und zweifelten meine Geschichte von den „sieben auf einen Streich" an. Sie erinnern sich: Eine Bekannte hatte mir von einem Blütenwunder in ihrer Blumenschale berichtet. Sieben Ableger sollten in Form und Farbe der hübschen kleinen Gänseblümchen aus der dichten Blütendolde eines Tausendschönchens herausgewachsen sein. Das könne doch gar nicht sein, argwöhnten sie. Daraufhin bat ich die Bekannte, ihre Wunderblume zu fotografieren und mit als Beweis zuzustellen. Gesagt, getan. Hier ist das Ergebnis. Die alten Lateiner würden sagen: „Quod erat demonstrandum."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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19.04.2010

Willem 858

Blütenwunder

In der Blumenschale auf ihrer Terrasse sei ein kleines Blütenwunder zu bestaunen, berichtete mir eine Bekannte. Es handele sich um die beliebten Tausendschönchen, die mit ihren roten und weißen Köpfchen auch gefüllte Maßliebchen genannt werden. An einer der dicken weißen Blüten dieser Stauden entdecke man derzeit Ableger, die aus dem Blütenkörbchen herauswachsen. Tatsächlich: Sieben Sprösslinge stecken ihre kleinen Köpfchen seitlich aus dem weißen Blütenbausch hervor und entwickeln sich zu kleinen neuen Mini-Gänseblümchen. „Es ist wie im Märchen, in dem es sieben auf einen Streich gab", sagte meine Bekannte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 20.04.2010

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08.04.2010

Willem 857

Tulpenbaum

„Schau mal, Opa, da blühen Tulpen auf dem Baum", machte mich mein Enkel jetzt ganz aufgeregt aufmerksam, als wir in Meppen die Vorgärten an der Esterfelder Stiege bewunderten. Auf meine verdutzte Frage erklärte er mir dann, dass das doch ein Tulpenbaum sei. So ganz Unrecht hatte er ja nicht. Denn wir nennen die Magnolie ja auch so. Der lange und schneereiche Winter scheint ihnen gut getan zu haben, erklärt uns die Anwohnerin, die in ihrem Vorgarten arbeitet. Und es sei zu hoffen, dass es jetzt keinen Frosteinbruch mehr gebe. Denn dann sei die ganze Pracht über Nacht dahin, weiß sie aus Erfahrung zu berichten. Die warmen Temperaturen der letzten Tage hätten die Blütenknospen fast „explodieren" lassen. Dabei sei noch nicht einmal das erste Drittel des Monats April vorbei. Eigentlich sei erst Ende April die Blütezeit der Magnolien. Aber diese Laune der Natur sei ihr sehr willkommen, strahlt sie, als wir unseren Weg fortsetzten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 09.04.2010

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30.03.2010

Willem 856

Osterhase

„Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts." Diesen Ausspruch des Heidelberger Studenten Viktor Hase hörte ich dieser Tage von einem Bekannten auf die Frage, wie denn zu Ostern das Wetter wohl wird. Dabei bin ich schon ein alter Hase, der aber immer noch nicht das Wetter voraussagen kann. Und der immer noch den Osterhasen und seine bunten Eier schätzt. Wie damals, als wir noch die Osternester mit Moos auspolsterten. Und als die Großen uns verrieten, dass man den Osterhasen fangen könnte, wenn man ihm Salz auf den Schwanz streuen würde. Aber wir haben es nie geschafft. Angsthasen wurden wir deshalb aber nicht. Sein großes Fest steht ja vor der Tür. Laden wir ihn doch einfach ein, uns mit bunten Eiern aus Marzipan, Schokolade und bunten Frühlingsblumen zu beglücken!

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 31.03.2010

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28.03.2010

Willem 855

Braten = Wurde zu "Osterbraten"

Wenn die Kinder zu Ostern nach Hause kommen, soll es bei uns einen saftigen Braten geben. Meine Frau schickte mich deshalb zum Einkaufen. Ich sollte einen saftigen „Spießbraten" mitbringen. Verdutzt schaute ich sie an, denn darunter konnte ich mir nichts vorstellen. War der Braten schon am Spieß? Oder sollte er sich noch am Spieß drehen? Skeptisch wollte ich „dem Braten nicht trauen". Unter dem Schweinebraten und dem Rinderbraten kann ich mir die angepriesene Ware gut vorstellen. Nicht aber den Spieß-, Roll- oder Lummerbraten. Ich glaube, es ist gut, wenn man „den Braten riechen" kann.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 29.03.2010

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17.03.2010

Willem 854

Frühling

Endlich ist es so weit. Nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn von vor drei Wochen ist heute auch der kalendarische da. Gottlob erfreut uns der „Blumenfrühling" auf dem Wochenmarkt und in den Blumenläden schon lange mit der ganzen Farbpalette der Frühlingsboten wie Primeln, Narzissen, Tausendschönchen oder Stiefmütterchen. Jetzt sollte der Winter endgültig vorbei sein, und die Natur könnte „explodieren", ist man sich überall einig. „Es lenzt nicht, ehe es gewintert hat", sagt eine alte Bauernregel. Und wie es in diesem Jahr „gewintert" hat! Da muss doch der Lenz jetzt kommen! Krokusse, Märzbecher und Schneeglöckchen könnten jetzt den lang ersehnten Frühling einläuten. Schön, wenn man jetzt sagen könnte: „Hasch mich, ich bin der Frühling!"

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.03.2010

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14.03.2010

Willem 853

Anzeigen

Anzeigen in der Zeitung informieren die Leser und beleben das Geschäft. Andere Anzeigen sind wohl auch informativ, aber wohl mehr für Polizei und Gerichte interessant. Dass man sich aber auch selbst anzeigen kann, betrifft nicht nur eventuelle Steuersünder, sondern auch den einen oder anderen Autofahrer. Eine Bekannte rief dieser Tage die Polizei an. Sie hatte frühmorgens auf dem Parkplatz des Meppener Hallenbades einen anderen Wagen touchiert und einen leichten Kratzer verursacht. Da sie keinen Zettel unter die Scheibenwischer heften wollte, rief sie die Polizei an. Die gab ihr Recht. Es handelte sich zwar um eine Bagatelle, aber der Wind hätte ja den betreffenden Zettel wegwehen können. Und dann wäre es Fahrerflucht gewesen. Oh Schreck, oh Graus: Für dieses richtige Verhalten erhielt sie dann stehenden Fußes eine Geldbuße in Höhe von zwanzig Euro wegen der zugegebenen Ordnungswidrigkeit. Dass sie dann auch noch den verursachten Schaden von fast 200 Euro bezahlen musste, war ärgerlich. „Das war wohl nicht mein Tag", stöhnte die Frühschwimmerin. Ein Trost für sie jedoch: „Ehrlich währt am längsten".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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10.03.2010

Willem 852

Suncity

Dass man sich durch die Medien bilden kann, weiß man ja. Dass man vor allem in Zeitungen Neuigkeiten erfährt, weiß man auch. Dass ich aber in einer überregionalen Sonntagszeitung in einem großen Artikel von der „Suncity" in Meppen lesen konnte, weckte meine Neugierde. Bekannte aus Salzgitter schickten mir jetzt ein Doppelblatt einer Sonntagszeitung, in dem eine neue Serie mit dem Aufmacher „Meppen wird zur Suncity" begann. Berichtet wird vom Seniorenpark Heideweg unweit der Teglinger Schleuse. Bis 2012 will hier ein Meppener Bauunternehmer 40 barrierefreie Einfamilienhäuser bauen. Mit dem Modell des Betreuten Wohnens hat die Stadt Meppen bereits bundesweit für Furore gesorgt. Die Projekte „Jung und Alt wohnen gemeinsam" schlossen sich an. Hut ab! Denn jetzt wird der Baunimbus des Emslandes durch die „seniorenfreundlichen Eigenheime" in einem Seniorendorf aktualisiert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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03.03.2010

Willem 851

Zaunpfahl

Außer der Liste mit den „schönen Wörtern", über die ich schon berichtet habe, gibt es in meinem PC eine Liste mit „blumigen Ausdrücken". Daran wurde ich erinnert, als mein Nachbar sagte, sein Chef habe mal „Fraktur reden" müssen. Dieser habe seinem Kumpel unverblümt und deutlich Konsequenzen angedroht. Er hätte ihm auch „die Leviten lesen" können, fand ich in meiner Rubrik unter „Ermahnen". Dabei hätte der Bekannte die drohende Ermahnung auf sich zukommen sehen müssen. Denn schon einige Tage zuvor war der zurechtweisende Blick des Chefs „ein Wink mit dem Zaunpfahl". Dann sollte er es nicht so weit kommen lassen, dass der Chef ihm die Unregelmäßigkeit wutentbrannt „um die Ohren hauen" will.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 12.03.2010

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03.03.2010

Willem 850

Hinterziehen

Viel wird in den letzten Wochen über die Steuersünder berichtet und über die CD aus der Schweiz diskutiert. Das „Hinterziehen" von Steuergeldern macht die Runde. Dabei würde er es „vorziehen", nicht über Recht oder Unrecht des Daten-Ankaufs zu debattieren, sagt mein Kollege. Vielmehr scheint die ganze Sache Streit zwischen Deutschland und der Schweiz „nach sich zu ziehen". Steuersünder müssen sich sicher „warm anziehen" und sich eventuellen Nachforschungen „unterziehen". Auf jeden Fall müssen sie ihre Einkommen „hinterfragen" lassen. Denn die Redensart „Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen" würde keine Gewissensbisse „hinterlassen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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21.02.2010

Willem 849

Formulare

„Formulare, Formulare von der Wiege bis zur Bahre", wer kennt nicht diesen Stoßseufzer! Was sich aber die Finanzexperten des Bundes in diesem Jahr haben einfallen lassen, schlägt schon dem berühmten Fass den Boden aus. In diesen Wochen werden beim Finanzamt die ersten Anträge auf Steuererstattungen für 2009 gestellt. Mein Kollege ist jedes Jahr einer der Schnellsten und hat bereits Mitte Januar seinen Antrag beim Finanzamt eingereicht. Bisher keine Reaktion, keine Zurücksendung der Unterlagen. Er erfuhr auf Nachfrage, dass erst jetzt die Anträge bearbeitet werden können, da die Oberfinanzdirektion Hannover noch Änderungen hätte einarbeiten müssen. Kaum zu glauben, aber wahr. Hinzu kommt, dass die Steuererklärungen für 2009 detailliertere Angaben zu den allgemeinen Vorsorgeaufwendungen vorsehen und die Anträge umfangreicher als bisher sind. Statt eines reduzierten Formulars in Form eines einmal diskutierten „Bierdeckels" hat die Steuererklärung diesmal ein ganzes DIN-A4-Blatt mehr. „Oh, heiliger Bürokratius", stöhnte mein Kollege.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.02.2010

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19.02.2010

Willem 848

Winter ade

„Winter ade, Scheiden tut weh, aber dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht", textete Hoffmann von Fallersleben vor rund 150 Jahren. Und weiter spricht er vielen von uns aus der Seele, wenn er reimt: „Gerne vergess ich dein, kannst immer ferne sein" und auch „Gehst du nicht bald nach Haus, lacht dich der Kuckuck aus." Acht Wochen Schnee und Kälte reichen nun tatsächlich aus, sich auf die Seiten des Dichters der deutschen Nationalhymne zu schlagen. Die Sehnsucht, den Winter zu verabschieden, ist groß. Auch wenn der Kuckuck wie die anderen Zugvögel erst in rund sechs Wochen bei uns eintrifft. Nicht früh genug können sie in diesem Jahr kommen, die Frühlingsboten der Lüfte. Und denen, die nicht genug vom Schnee bekommen können, ein Trost: Der nächste Winter kommt bestimmt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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17.02.2010

Willem 847

Sonne

Allgemeines Aufatmen: Es gibt sie noch, die Sonne. Endlich kämpfte sie sich durch die graue Wolkenmasse und verwöhnte uns stundenlang mit ihren wärmenden Strahlen. Die Vögel danken es mit ihrem ersten frühjährlichen Balzgesang, und die Natur erholt sich zusehends. „Die Sonne bringt es an den Tag" möchte man mit dem Dichter sagen. Denn jetzt strecken die Frühlingsblüher ihre gelben und weißen Köpfchen in die Höhe. Nach diesen langen Wochen mit viel Schnee und Kälte wird die Redensart „Es schmilzt wie der Schnee an der Sonne" so richtig sichtbar. „Gestern meinte es die Sonne gut", freute sich meine Nachbarin. Und nicht nur die Olympioniken in Kanada „sonnen sich in ihrem Glück".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

 Erschienen am:

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14.02.2010

Willem 846

Erfinderisch

Die vergangenen frostigen und schneereichen Wochen haben bei vielen Zeitgenossen fast vergessene Gewohnheiten lebendig werden lassen. Sie wurden wieder so richtig erfinderisch, als es darum ging, Heizkosten zu sparen. Die einen heizen nur noch einen einzigen Raum in der Wohnung, während die anderen den guten alten „Kanonenofen" wieder aktivieren und das Holz und die Tannenzapfen dafür im nahen Wald sammeln. Auch werden Erinnerungen an kalte Winter in den ersten Nachkriegsjahren lebendig, als man undichten Fenstern und Türen nicht gerade fachmännisch begegnete. Wie damals hat man auch in diesem Winter gerollte Handtücher und Decken auf die Fensterbänke und vor die Haustüren gelegt, um die kalte Zugluft auszusperren. Aber das Ende dieser langen „Eiszeit" ist absehbar, denn die ersten Märzbecher und Schneeglöckchen werden schon bald und dazu noch termingerecht ihre Köpfchen durch den Schnee schieben.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 15.02.2010

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12.02.2010

Willem 845

Streusalz

Dieser Winter hat es mit seinem Dauerfrost und ständigen Schneefall in sich. Fast täglich muss man der Glätte auf den Gehwegen zuleibe rücken. Hier wird die Asche aus dem Kamin auf das Glatteis gestreut. Dort versucht man es mit den verschiedensten Salzen. Mein Kollege stieg, als der allgemeine Salzmangel einsetzte, zuerst auf Bittersalz um, das er normalerweise zur Düngung seiner Nadelbäume im Garten gebraucht. Dann kaufte er kiloweise grobkörniges Salz zur Wasserenthärtung in seiner Geschirrspüle. Schließlich fand er im Raiffeisenmarkt Natriumchlorid Viehsalz. Als es auch das nicht mehr gab, ersetzte er es durch buntes, grobkörniges Magnesia Kainit. Wegen seiner großen Grundstückslänge musste er bereits sechs 25-kg-Säcke kaufen. Gar nicht so billig, wie er feststellt. Ob die Stadt die Unkosten ein wenig ausgleicht, da die Straßen wegen der Schneemengen schon seit Wochen nicht mehr gereinigt werden können?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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06.02.2010

Willem 844

Schneegestöber Ist: Winterleid

„Harte Zeiten" heißt der Titel des diesjährigen großformatigen Jahreskalenders, herausgegeben von der Fritz-Wolf-Gesellschaft in Osnabrück. Fritz Wolf war jahrzehntelang der Karikaturist der NOZ und vieler anderer überregionalen Illustrierten und Wochenzeitungen. Er wurde 83 Jahre alt und starb im Jahre 2001. Wie zeitlos und aktuell seine markanten Zeichnungen sind, zeigt das große Blatt für die ersten zwei Februarwochen, das mit „Schneegestöber" überschrieben ist. In drei Sätzen beschreibt der Karikaturist unter den acht Bildern, was den Skifahrern am Hang und auf der Loipe widerfährt. Parallel dazu schreibt er in seiner typischen und pointierten Art im Bild selbst, was die Akteure denken, fühlen und auch leiden. Winterfreuden und Winterleiden, die so recht auch in die erste Februarhälfte dieses Jahres passen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 09.02.2010

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05.02.2010

Willem 843

Nachbarschaft

Zur Kommunikation von Haus zu Haus zählt auch die Nachbarschaftshilfe. Viele Probleme lassen sich spielend leicht lösen, und mit kleinen Hilfeleistungen kann man gute nachbarschaftliche Beziehungen pflegen. Nachbarn werden zum „Helfer in der Not". So geschehen jetzt in der Tulpenstraße in Meppen-Esterfeld. Ein Ehepaar war im Januar für mehrere Wochen mit dem Wohnmobil verreist. Die Nachbarn übernahmen den Schneeschiebedienst. Jetzt konnte sich das Ehepaar so richtig revanchieren, denn der reichliche Schneefall bot sich Tag für Tag zur Gegenleistung an. Die Redensart „Wie du mir, so ich dir" fand hier ihre positive Anwendung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 10.02.2010

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05.02.2010

Willem 842

Auffangen

Dieser Tage war es gefährlich glatt auf den Straßen sowie Geh- und Fahrradwegen. Es hatte geregnet, und die festgefahrenen Schneedecken glichen eisglatten Rutschbahnen. Auf der Esterfelder Stiege in Meppen hackte mein früherer Kollege Reinhard mit seiner Schaufel die feste Eisschicht des Gehweges locker. Eine Passantin gönnte sich und dem Bekannten eine kleine Verschnaufpause und bat, nicht mit hinweg geschaufelt zu werden. Nein, nein, lachte der „Eispicker". Er wolle nur die jungen Damen auffangen, wenn sie ausrutschen sollten. Befreiendes Lachen auf beiden Seiten. Wie lange er dann auf die erste junge Dame warten musste, ist mir nicht bekannt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.02.2010

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04.02.2010

Willem 841

Arme Sau

„Da kann ich doch nichts für", sagte überzeugt der Fahranfänger zum Fahrlehrer, als der Wagen auf der glatten Straße ausbrach. Und der: „Da habe ich nichts mit zu tun, wenn Sie jetzt eine Beule fabrizieren." Wäre nicht „Dafür kann ich nichts" und „Damit habe ich nichts zu tun" einfacher und zugleich sprachlich eleganter? Langsam, aber sicher wird so die so genannte deutsche Hochsprache durch die Umgangssprache erweitert und verändert. Es ist schon fast zur alltäglichen Sprachgewohnheit geworden, dass man die kleinen Wörtchen „dafür", „damit", „davon" oder „dazu" auseinander reißt. Auch im Rundfunk und Fernsehen. In der Zeitung las ich jetzt ein Zitat als fette Überschrift: „Da kann doch keine Sau mehr von leben". Was hat das kleine Wörtchen „von" dort hinten im Satz zu suchen? fragte mich mein Kollege. Klar, denn „Davon kann keine Sau mehr leben" ist besser. Arme Sau, möchte man da nur sagen.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.02.2010

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02.02.2010

Willem 840

Es reicht

„Genug ist genug", rief mir mein Nachbar beim morgendlichen Schneeschieben zu. Schon seit Mitte Dezember letzten Jahres wachsen die Schneeberge vor den Häusern, an den Zufahrten und an den Straßen- und Fußwegrändern. „Es genug sein lassen" sei angesagt, meint er, die damaligen Wünsche nach weißen Weihnachten seien mehr als genug in Erfüllung gegangen. „Es schneit schon wieder", stöhnen viele Zeitgenossen. Unter ihnen viele Rollifahrer und Mütter, die mit ihren Rollis und Kinderwagen große Mühe haben. Und wenn die Meteorologen Recht behalten, müssen wir noch mit weiteren Schneeschauern rechnen. So kann man die tägliche Frühgymnastik ganz nützlich vor der eigenen Haustür erledigen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Wilhelm

Ersch.: 03.02.2010

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29.01.2010

Willem 839

Bitterkalt

Bitterkalt war der schneidende Ostwind in den vergangenen Tagen. Es war klirrendkalt, und die grimmige Kälte ließ uns zittern und bibbern. Da lief es meinem Kollegen im wahrsten Sinn des Wortes „kalt den Rücken herunter". „Kaltlassen" konnte ihn diese sibirische Kälte nicht. Zumal er lachend ergänzte, dass er keineswegs angstvoll „kalte Füße bekommen" habe. Und mir fielen herrliche Wortspielereien mit der Kälte ein. Da kann man schon mal jemandem missbilligend „die kalte Schulter zeigen". Aber „kaltstellen" oder gar „kaltmachen" wollte ihn ja wohl niemand. Und eine überraschende Nachricht kann eine „kalte Dusche" sein. Obwohl sie eigentlich schon „kalter Kaffee" sein könnte. Ich freue mich schon heute bei dem inzwischen nasskalten Wetter auf die „kalte Platte" am Geburtstag meines Kollegen und die „kalte Ente" im kommenden Wonnemonat Mai.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 01.02.2010

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22.01.2010

Willem 838

Törfkopp

Mir wurde jetzt ein Buch empfohlen, dessen spannender und wortgewandter Inhalt treffend mit dem Titel „Das verborgene Wort" angedeutet wird. Der Roman ist wortgewaltig erzählt. Wohlgesetzte und klare Wörter lassen in jeder Zeile die Fabulierkunst der Schriftstellerin Ulla Hahn erkennen. Sie lässt Ihre Hauptakteurin Hildegard ein Schreibheft anlegen, in das sie „schöne Sätze" schreibt. Das erinnert mich selbst an meine Datei in meinem PC, in dem ich seit einiger Zeit „schöne Wörter" wie „Klammheimlich", "Kinkerlitzchen", „Verbale Karambolage" oder „Zappenduster" sammle. Ebenso fanden Ausdrücke wie „Ratzefummel" und „Korinthenkacker" Einlass. Und unter dem Stichwort ´Emsland` verbuche ich Wörter wie „Schnöttjunge", „Döispaddel", „Sagebuck" und „Törfkopp". Sie lassen unser Emsland sprachlich lebendig werden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 25.01.2010

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19.01.2010

Willem 837

Tauben

„Hier geht es ja zu wie in einem Taubenschlag", entsetzte sich dieser Tage eine Bekannte. Und sie hatte die Tauben im Visier, die hier in Esterfeld scharenweise heimisch geworden sind. Einer von drei Terminen ist bereits vorbei, an denen die Jäger Tauben schießen dürfen. Zwei folgen noch. Leider dürfen die Tauben nicht in Wohnsiedlungen geschossen werden, um die immer größer werdende Plage zu dezimieren. Das wäre jedoch wünschenswert, wenn man an die ununterbrochene Lärmbelästigung durch das enervierende Gurren denkt. Auch die Verunreinigungen durch den Taubenkot auf Rasen und Spielplätzen der Kinder sind immens. Da wünscht mancher die Realisierung des Sprichworts: „Lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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15.01.2010

Willem 836

Haltebucht

Der Schnee türmt sich derzeit auf manchen Gehwegen so hoch, dass sich zwei Passanten nur schwer begegnen können, zumal wenn man zur Seite mit der hohen Hecke nicht ausweichen kann. Und schon gar nicht, wenn einer der Fußgänger Gehhilfen benutzt oder Einkaufstaschen trägt. Aber es gibt in den Schneewällen, die die motorisierten Schneeschieber aufgeworfen haben, einige freigeschaufelte Stellen zu den Hauseingängen. Hier wartete jetzt in der Esterfelder Krokusstraße ein Passant und meinte: „Das ist eine richtige Haltebucht für Fußgänger im Schnee." „Seid nett zueinander", lachte der andere für das hilfreiche Ausweichmanöver.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.01.2010

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12.01.2010

Willem 835

Vorsicht

„Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" rief mir eine Meppenerin am Emseck zu, die in Richtung Kaufland unterwegs war. Und da der Gehweg hier leicht abschüssig und mit roten Ziegelsteinen ausgelegt ist, ist die Gefahr des Fallens auf dem schneerutschigen Weg besonders groß. Auch die Passanten in der Hasestraße und auf dem Alten Markt kannten und kennen die Gefahr, die von den „Emsland-Klinkern" ausgeht. Denn die schönen roten Klinker haben sich bei nassem Wetter und besonders beim jetzigen Schnee als überaus rutschig und gefährlich erwiesen, egal ob sie flach oder hochkant verlegt worden sind. Dann „brennt mir immer der Boden unter den Füßen", meinte meine Nachbarin, die damit die große Sturzgefahr umschreiben wollte. „Gebranntes Kind scheut das Feuer", sagt der Volksmund, wenn man aus Schaden klug geworden ist. Das wünscht sie sich auch vom Bauamt und den Ratsmitgliedern in Meppen, wenn es demnächst in der Planung um die Neugestaltung der Fußgängerzonen und des historischen Marktplatzes geht. Vielleicht sind Pflastersteine wie in der Kuhstraße, im Nagelshof oder in der Obergerichtsstraße doch rutschsicherer.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 13.01.2010

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08.01.2010

Willem 834

Balanceakt

Von Zweig zu Zweig hüpfen sie, die Amseln und Drosseln in der schneebedeckten Ilexhecke am Parkplatz zwischen der Hinterstraße und Am Neuen Markt in Meppen. Hier balancieren die fleißigen Beerenpflücker im dichten Geäst. Das Ziel ihrer Suche sind die leuchtendroten Beeren der Hecke. Auch drei Tauben finden sich ein und machen den anderen ihre Beute streitig. Wegen ihrer Größe jedoch gelangen sie ins Hintertreffen und sind klar benachteiligt. Denn ins dünne und verzweigte Astgewirr schaffen sie es nicht. Sie landen oben auf der Schneedecke und versuchen sie durch ihr Eigengewicht zu lockern. Aber tatenlos müssen sie von ihrer hohen Warte aus zusehen, wie die leichteren und dünneren Amseln die versteckten rot leuchtenden Beeren erhaschen und sogar von außen kolibriartig erbeuten. Ähnlich kunstgerecht balancieren die Passanten auf den fest getretenen, buckeligen Wegen. Die Balance halten ist angesagt, will man nicht schon zu Beginn des neuen Jahres ausrutschen und stürzen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.01.2010

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05.01.2010

Willem 833

Bratwurst

Dass die Berliner einfallsreich und in der Sprache wortschöpferisch sind, haben sie ja mit dem „langen Lulatsch" (Funkturm), der „Puderdose und Lippenstift" (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche) oder der „Waschmaschine" (Kanzleramt) bewiesen. Jetzt entdeckte ich bei einem Kurzbesuch in der Bundeshauptstadt eine schöne Werbung, die im Sony-Center ein Hingucker war. Auf einer Werbetafel vor einem Restaurant stand, schön untereinander geschrieben, zu lesen: „Eine große Bratwurst, ein Brötchen, eine Portion Senf, eine Serviette, und ein freundliches Lächeln, alles zusammen 2,50 Euro". Das alles bekam man auch woanders, aber nicht so schön verpackt. Übrigens: Erst jetzt wurde der Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz geschlossen und abgebaut.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 18.01.2010 (!)

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00.03.2010

Willem 832

Frühling

Endlich ist es so weit. Nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn von vor drei Wochen ist heute auch der kalendarische da. Gottlob erfreut uns der „Blumenfrühling" auf dem Wochenmarkt und in den Blumenläden schon lange mit der ganzen Farbpalette der Frühlingsboten wie Primeln, Narzissen, Tausendschönchen oder Stiefmütterchen. Jetzt sollte der Winter endgültig vorbei sein, und die Natur könnte „explodieren", ist man sich überall einig. „Es lenzt nicht, ehe es gewintert hat", sagt eine alte Bauernregel. Und wie es in diesem Jahr „gewintert" hat! Da muss doch der Lenz jetzt kommen! Krokusse, Märzbecher und Schneeglöckchen könnten jetzt den lang ersehnten Frühling einläuten. Schön, wenn man jetzt sagen könnte: „Hasch mich, ich bin der Frühling!"

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2010

Willem 831

Anzeigen

Anzeigen in der Zeitung informieren die Leser und beleben das Geschäft. Andere Anzeigen sind wohl auch informativ, aber wohl mehr für Polizei und Gerichte interessant. Dass man sich aber auch selbst anzeigen kann, betrifft nicht nur eventuelle Steuersünder, sondern auch den einen oder anderen Autofahrer. Eine Bekannte rief dieser Tage die Polizei an. Sie hatte frühmorgens auf dem Parkplatz des Meppener Hallenbades einen anderen Wagen touchiert und einen leichten Kratzer verursacht. Da sie keinen Zettel unter die Scheibenwischer heften wollte, rief sie die Polizei an. Die gab ihr Recht. Es handelte sich zwar um eine Bagatelle, aber der Wind hätte ja den betreffenden Zettel wegwehen können. Und dann wäre es Fahrerflucht gewesen. Oh Schreck, oh Graus: Für dieses richtige Verhalten erhielt sie dann stehenden Fußes eine Geldbuße in Höhe von zwanzig Euro wegen der zugegebenen Ordnungswidrigkeit. Dass sie dann auch noch den verursachten Schaden von fast 200 Euro bezahlen musste, war ärgerlich. „Das war wohl nicht mein Tag", stöhnte die Frühschwimmerin. Ein Trost für sie jedoch: „Ehrlich währt am längsten".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2010

Willem 830

Suncity

Dass man sich durch die Medien bilden kann, weiß man ja. Dass man vor allem in Zeitungen Neuigkeiten erfährt, weiß man auch. Dass ich aber in einer überregionalen Sonntagszeitung in einem großen Artikel von der „Suncity" in Meppen lesen konnte, weckte meine Neugierde. Bekannte aus Salzgitter schickten mir jetzt ein Doppelblatt einer Sonntagszeitung, in dem eine neue Serie mit dem Aufmacher „Meppen wird zur Suncity" begann. Berichtet wird vom Seniorenpark Heideweg unweit der Teglinger Schleuse. Bis 2012 will hier ein Meppener Bauunternehmer 40 barrierefreie Einfamilienhäuser bauen. Mit dem Modell des Betreuten Wohnens hat die Stadt Meppen bereits bundesweit für Furore gesorgt. Die Projekte „Jung und Alt wohnen gemeinsam" schlossen sich an. Hut ab! Denn jetzt wird der Baunimbus des Emslandes durch die „seniorenfreundlichen Eigenheime" in einem Seniorendorf aktualisiert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2010

Willem 829

Hinterziehen

Viel wird in den letzten Wochen über die Steuersünder berichtet und über die CD aus der Schweiz diskutiert. Das „Hinterziehen" von Steuergeldern macht die Runde. Dabei würde er es „vorziehen", nicht über Recht oder Unrecht des Daten-Ankaufs zu debattieren, sagt mein Kollege. Vielmehr scheint die ganze Sache Streit zwischen Deutschland und der Schweiz „nach sich zu ziehen". Steuersünder müssen sich sicher „warm anziehen" und sich eventuellen Nachforschungen „unterziehen". Auf jeden Fall müssen sie ihre Einkommen „hinterfragen" lassen. Denn die Redensart „Ein ruhiges Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen" würde keine Gewissensbisse „hinterlassen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2010

Willem 828

Sonne

Allgemeines Aufatmen: Es gibt sie noch, die Sonne. Endlich kämpfte sie sich durch die graue Wolkenmasse und verwöhnte uns stundenlang mit ihren wärmenden Strahlen. Die Vögel danken es mit ihrem ersten frühjährlichen Balzgesang, und die Natur erholt sich zusehends. „Die Sonne bringt es an den Tag" möchte man mit dem Dichter sagen. Denn jetzt strecken die Frühlingsblüher ihre gelben und weißen Köpfchen in die Höhe. Nach diesen langen Wochen mit viel Schnee und Kälte wird die Redensart „Es schmilzt wie der Schnee an der Sonne" so richtig sichtbar. „Gestern meinte es die Sonne gut", freute sich meine Nachbarin. Und nicht nur die Olympioniken in Kanada „sonnen sich in ihrem Glück".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.02.2010

Willem 827

Vorsicht

„Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" rief mir eine Meppenerin am Emseck zu, die in Richtung Kaufland unterwegs war. Und da der Gehweg hier leicht abschüssig und mit roten Ziegelsteinen ausgelegt ist, ist die Gefahr des Fallens auf dem schneerutschigen Weg besonders groß. Auch die Passanten in der Hasestraße und auf dem Alten Markt kannten und kennen die Gefahr, die von den „Emsland-Klinkern" ausgeht. Denn die schönen roten Klinker haben sich bei nassem Wetter und besonders beim jetzigen Schnee als überaus rutschig und gefährlich erwiesen, egal ob sie flach oder hochkant verlegt worden sind. Dann „brennt mir immer der Boden unter den Füßen", meinte meine Nachbarin, die damit die große Sturzgefahr umschreiben wollte. „Gebranntes Kind scheut das Feuer", sagt der Volksmund, wenn man aus Schaden klug geworden ist. Das wünscht sie sich auch vom Bauamt und den Ratsmitgliedern in Meppen, wenn es demnächst in der Planung um die Neugestaltung der Fußgängerzonen und des historischen Marktplatzes geht. Vielleicht sind Pflastersteine wie in der Kuhstraße, im Nagelshof oder in der Obergerichtsstraße doch rutschsicherer.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2010

Willem 826

Winter ade

„Winter ade, Scheiden tut weh, aber dein Scheiden macht, dass mir das Herze lacht", textete Hoffmann von Fallersleben vor rund 150 Jahren. Und weiter spricht er vielen von uns aus der Seele, wenn er reimt: „Gerne vergess ich dein, kannst immer ferne sein" und auch „Gehst du nicht bald nach Haus, lacht dich der Kuckuck aus." Zehn Wochen Schnee und Kälte reichen nun tatsächlich aus, sich auf die Seiten des Dichters der deutschen Nationalhymne zu schlagen. Die Sehnsucht, den Winter zu verabschieden, ist groß. Auch wenn der Kuckuck wie die anderen Zugvögel erst in rund vier Wochen bei uns eintrifft. Nicht früh genug können sie in diesem Jahr kommen, die Frühlingsboten der Lüfte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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30.12.2009

Willem 825

Reklamelauf

Erinnern Sie sich noch an meine Bekannte, an die mit dem flatternden BH auf dem Rücken? Sie hatte mit einem Schirm auf dem Rücken einen BH samt Bügel im Geschäft für Wäsche und Dessous in der Augustin-Wibbelt-Straße in Meppen aufgespießt. Ein Kunde wohnte jetzt einem Gespräch zwischen meiner Bekannten und den Verkäuferinnen bei, die die lustige Geschichte noch einmal Revue passieren ließen. Ungläubig mischte sich der Kunde ein. Das sei doch ein Gag der Zeitung gewesen, meinte er. Dann aber war er total von den Socken, als er der „Kundin mit dem BH auf dem Rücken" gegenüberstand. Nach einer Schocksekunde: „Da kann man doch etwas draus machen." Ein entsprechender Reklamelauf sei doch ein super Werbegag. Spontane Ideen seien schon oft die Ursache unglaublicher Erfolge gewesen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 02.01.2010

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Willem 824

Gesalzen

Zur Freude vieler Fußgänger, Rolli- und Rollstuhlfahrer, Fahrradfahrer und auch Jogger werden in diesen Tagen die Fuß- und Radwege in der Stadt mit grobem Salz gestreut. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wären die Wege sonst sehr gefährlich. Auch die Leinpfade an der Ems und dem Dortmund-Ems-Kanal sind so begeh- und befahrbar. Da braucht niemand einen „gesalzenen" Brief an die Ordnungsämter zu schreiben, meint mein Nachbar. Steigen aber die Ölpreise weiter, gibt es vielleicht Gründe genug, dass mancher über „gesalzene Preise" schimpft. Auch die Preise an der Tankstelle würden dann „gepfeffert und gesalzen" sein. Auf meine Frage, woher wohl diese Redewendung stammen könnte, vermutete mein Kollege, dass der Ursprung dieser Redewendung vielleicht darin zu finden ist, dass früher Salz und andere Gewürze sehr teuer waren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 05.01.2010

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28.12.2009

Willem 823

Zwischen

Ich bekam jetzt Besuch von meinen Verwandten in Börgermoor. Sie seien immer „zwischen den Jahren" auf Besuchstour, begrüßten sie uns. Aber das sei doch eine Zeit, die es gar nicht gibt, meinte ich. Denn zwischen 2009 und 2010 gebe es kein Zeitraum, da sich der Übergang fließend vollziehe. Meine Recherche im Internet ergab jedoch, dass der Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr so genannt wird. Es gebe eine mehrtägige Differenz zwischen dem Gregorianischen und Julianischen Kalender, und es habe sich im Sprachgebrauch deshalb „zwischen den Jahren" eingebürgert. Das sei umgangssprachlich zu vergleichen mit Ausdrücken wie „zwischen Tür und Angel" oder „zwischen zwei Stühlen sitzen", meinte mein Besuch. Und: Kann man etwas lesen, was hier gar nicht steht, dann kann man „zwischen den Zeilen lesen". Einen guten Rutsch und:

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.12.2009

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23.12.2009

Willem 822

Genetiv

Der Herbst diesen Jahres war mit Beginn des Winteranfangs am 21. Dezember zu Ende. „Eine Binsenwahrheit", lacht mich mein Kollege aus. Und doch steckt in diesem Satz ein Fehler, den sogar viele Politiker und Fernsehmoderatoren immer wieder machen. Es muss nämlich heißen: Der Herbst „dieses Jahres" ging zu Ende. Es leuchtete meinem Kollegen dann sofort ein, als ich als Beispiel diesen falschen Genetiv anfügte: Das Dach diesen Hauses war mittags immer noch mit Schnee bedeckt. Nein, nein, empörte er sich. Das müsse doch „dieses Hauses" heißen. Oder: Die Verpackung diesen Pakets war eingerissen. Klar, dass es „dieses Pakets" heißen muss. Das sage und schreibe auch jeder so. Aber ich gehe jede Wette ein, dass Sie die Wendung mit „diesen Jahres" noch im Fernsehen hören können, bevor das Ende dieses Jahres gekommen ist.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 28.12.2009

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21.12.2009

Willem 821

Schneekönig

Es hatte schon gefroren, als es zu schneien begann. So blieb der Schnee liegen und verzaubert jetzt die Umwelt mit der schönen weißen Pracht. „Das ist der Schnee von gestern", strahlte mich meine Nachbarin Annemarie an, die den Gehweg freifegte und die Redensart wörtlich nahm. Denn hier ging es ja nicht um etwas nicht mehr Aktuelles. Die Kinder „freuten sich wie ein Schneekönig" und tummelten sich mit ihren Schlitten am kleinen Hang am Bolzplatz unweit der Meppener Freilichtbühne. Wussten Sie, dass sich die Redensart vom Schneekönig auf unseren kleinsten Singvogel, den Zaun- oder Schneekönig, bezieht? Denn er bleibt trotz der Kälte und des Schnees in unseren Gärten, pfeift und singt und bedankt sich so zusammen mit dem Rotkehlchen für etwas fettreiches Futter.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.12.2009

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13.12.2009

Willem 820

Wintermärchen

Das Wintermärchen von weißen Weihnachten scheint in diesem Jahr wahr werden zu können, will man den Prognosen der Meteorologen Glauben schenken. Sie sprechen von arktischer Polarluft und einer stabilen Hochdruckwetterlage. Meteorologin Katja Horneffer sprach jetzt in der Heute-Sendung von einem „glühweintauglichen Adventswetter". Das wär´s doch für uns Emsländer, für Groß und Klein! Gerade bei uns auf dem flachen Land käme die weiße Pracht zu Weihnachten einem Wintermärchen gleich. Denn weiße Weihnachten gab es bei uns schon lange nicht mehr. Im Jahre 2000 schneite es am ersten Weihnachtstag, und der Schnee blieb sogar bis Silvester liegen. Auch 1994 und 1993 gab es etwas Schnee. Unvergessen bleibt die weiße Pracht, die 1986 am ersten Weihnachtstag vom Himmel fiel. Wir würden uns ja „freuen wie ein Schneekönig", wenn es außer dem angekündigten Frostwetter dieses Jahr auch wieder weiße Weihnachten gäbe.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 16.12.2009

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04.12.2009

Willem 819

BH verkehrt

Zu einem echten Hingucker gestaltete sich der BH einer Kundin. Nicht in dem Sinne, wie man meinen könnte. Sondern als aufgeblähte Segel, die im Winde flatterten. Was war passiert? Eine Bekannte hatte in dem Wäsche- und Dessous-Geschäft in der Augustin-Wibbelt-Straße in Meppen eingekauft. Wegen des ungewissen Wetters trug sie einen zusammengerollten Regenschirm lässig über ihrer Schulter. Der wiederum entpuppte sich als „Corpus Delicti". Denn infolge des dichten Gedränges in dem Geschäft hatte der Schirm einen schwarzen BH samt Bügel vom Ständer aufgespießt. Niemand im Laden hatte es bemerkt. Auf dem Weg zum Glühweinstand erschienen der BH-Trägerin die übrigen Marktbesucher ausgesprochen fröhlich und lustig. Bis die Lösung in Gestalt von zwei ehrenamtlichen Verkäuferinnen in der Losbude „Die Goldene Sieben" erschien. Sie sprachen die Bekannte an und machten auf den „verkehrten BH" aufmerksam. Das Entsetzen der Kundin war groß, und das Gelächter der beiden Entdeckerinnen wollte kein Ende nehmen. Dieses Kunststück sei wohl einmalig, waren sich alle Beteiligten einig.

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 08.12.2009

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02.12.2009

Willem 818

Schenken

Jetzt kommt die hohe Zeit der Geschenke, strahlte mich eine Kollegin an. Die Adventszeit sei die richtige Zeit, Dankeschön zu sagen und sich erkenntlich zu zeigen. Hier werden Gutscheine verschenkt, dort werben Geschäfte mit Preisnachlässen. Außer ausgefallenen Verkaufsstrategien haben auch das Schenken, Spendieren und Spenden Hochkonjunktur. Am heutigen Vorabend des Nikolaustages fällt quasi der Startschuss dazu. Stiefel, Schuhe und Tüten werden mit Lebkuchen, Schokolade und Bonbons gefüllt und allerorten verschenkt. Der Nikolaus erschien bereits gestern in den Schulen und Kindergärten und war ein gerne gesehener Gast. Heute kommt er in Meppen sogar per Boot und Kutsche und verschenkt die beliebten Stutenkerle. Aber es muss nicht immer etwas Leckeres sein, das erfreut. Auch Freude kann man verschenken. Oder Gehör, einen Blick oder einfach Aufmerksamkeit. Ebenso kann man jemandem sein Herz schenken in dieser schönen vorweihnachtlichen Zeit.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 05.12.2009

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23.11.2009

Willem 817

Ankommen

Gestern wurde in Meppen wieder der alljährliche und vier Wochen andauernde Weihnachtsmarkt eröffnet. „Da sind wir wieder angekommen", empfing „Glühwein-Hermann" seine ersten Gäste in seinem festlich geschmückten Stand. Auch ich strahlte über beide Backen, da konnten auch die warmen Temperaturen den Wunsch nach dem ersten heißen Punsch nicht verdrängen. Nun ist sie wieder da, die Zeit der Lichter und adventlich geschmückten Straßen. Der Kalender weist zwar erst zum nächsten Wochenende den ersten Advent, die Ankunftszeit, aus. Aber das tut der Vorfreude keinen Abbruch. „Darauf kommt es gar nicht an", ergänzt Hermann. Hauptsache sei, man könne endlich wieder auf- und durchatmen und ein wenig die Hast des Alltags abschütteln. Und ich freue mich morgens doppelt, wenn mir die adventlichen Straßenbeleuchtungen und Lichter in den Fenstern den Weg bei der Zustellung ein wenig beleuchten, um pünktlich anzukommen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.11.2009

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17.11.2009

Willem 816

Backsteine

„Da kann man wohl Backsteine und Bauklötze staunen," meinte eine Bekannte, als wir durch Meppens Fußgängerzone bummelten. Ja, ja, meinte ich, man sieht und hört sie laut klackern, die roten Pflastersteine. Denn über „Stock und Stein" geht es hier seit geraumer Zeit. „Zum Steinerweichen" seufzen nicht nur die gehbehinderten Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die vielen Rollifahrer, die nur holpernd und auch stolpernd vorankommen. Es seien im wahrsten Sinne des Wortes „Steine des Anstoßes", meinen sie leicht resignierend. Glücklicherweise kann einem aber „ein Stein vom Herzen fallen", da ja die Sanierung der Fußgängerzone beschlossene Sache ist. Derzeit allerdings muss man auch noch mit den kleinen schmutzigen Fontänen leben, die seitlich neben den Backsteinen hervor schießen. Hat sich nämlich unter den Steinen Regenwasser angesammelt, dann spritzt es hoch, wenn man drauf tritt, und die Hosen der Vorübergehenden müssen zur Reinigung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 21.11.2009

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13.11.2009

Willem 815

Löffel

Wer hat schon „die Weisheit mit Löffeln gefressen"? fragte ich mich jetzt, als mir meine Zahnärztin einen „Löffel" nach dem anderen in den Mund schob. Dabei bekam ich gar nichts zu schlucken. Denn die „Löffel" waren flache Formschalen, die mit einer weichen Masse gefüllt waren, die zwecks Abdrucks in meinem Mund aushärten musste. Glücklicherweise versprach mir meine Zahnärztin nicht, dass ich „eins hinter die Löffel bekäme". Wie facettenreich unsere Sprache doch ist, ging es mir während der Wartezeit bei weit geöffnetem Mund durch den Kopf. Die Löffel der Hasen fielen mir da ebenso ein wie die Löffel, mit denen meine Frau die leckeren Grießklößchen formt. Auch dachte ich daran, dass man sich etwas „hinter die Löffel schreiben" und dieselben aufsperren kann. Und „mit einem goldenen Löffel im Mund geboren" zu sein, ist auch nicht so schlecht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 27.11.2009

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06.11.2009

Willem 814

Versprechen

„Was man verspricht, muss man auch halten", erinnerte mich die kleine Emma aus Hemsen am Telefon. Da sie im ersten Anlauf den Sprung vom 3-Meter-Turm bei ihrer Schwimmprüfung im Meppener Hallenbad nicht gewagt hatte, versprach ich ihr eine Überraschung, wenn sie es geschafft hätte. Ich hatte ihr nicht „das Blaue vom Himmel" versprochen. Aber doch „hoch und heilig" etwas Schönes. Natürlich hielt ich mein Versprechen.

„In die Hand versprochen", sich zu bessern, hatte jetzt Moderator Sascha Hingst den Zuschauern in der Abendschau des rbb-Fernsehens. Ungewöhnlich für ihn hatte er sich in den Anmoderationen der einzelnen Beiträge mehrfach verhaspelt und versprochen. Das kennt man von ihm gar nicht, meinte meine Frau. Schön, wenn es auch im Fernsehen mal menschelt, dachte ich. „Morgen will ich mich nicht mehr versprechen, das verspreche ich", versprach er beim Abschied den Zuschauern. Und auch er hielt sein Wort.

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.11.2009

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31.10.2009

Willem 813

Farbenrausch

Zum weltberühmten Indian Summer müssen wir nicht in die USA oder nach Kanada fliegen. Auch bei uns breitet sich in diesen Tagen die ganze herbstliche Farbpalette aus. Wenn auch die Linden am Meppener Stadtwall und Emsdeich ihre Blätter abgeschüttelt und einen gesprenkelten Teppich auf den Hängen und Wiesen gezaubert haben, so kündet ebenso der verbleibende Farbenrausch vom Wechsel der Jahreszeit. Die herbstliche Farbenpracht reicht vom Goldgelb der Lärchen und Birken bis hin zum intensiven Rot der Rot-Eichen oder des japanischen Ahorns und dem Kakaobraun der Stieleichen und Kastanien. Gerade der Kontrast zwischen dem noch zarten Grün, dem leuchtenden Weinrot und den vielen Goldtönen zieht unser Auge magisch an. „Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah" und „O, stört sie nicht die Feier der Natur" möchte man mit dem Dichter schwelgen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 05.11.2009

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23.10.2009

Willem 812

Kontrolle

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Wer kennt nicht diese Maxime, die sowohl im amtlichen Geschäftsbereich als auch in der privaten Lebensführung gilt. Bescheide, das weiß man, können fehlerhaft sein. Man fährt gut, wenn man beispielsweise den Bank- und Kassenauszügen, den Bescheiden des Finanzamts oder der Berechnung der Rentenkasse nicht blind vertraut. So handelte unlängst auch das Bauamt der Stadt Meppen. In seinem Auftrag besserte eine Tiefbaufirma die Radwege an der Lathener Straße und an der Esterfelder Stiege aus. Leider jedoch nicht ganz sachgerecht, so dass sich einige Bürger beim Bauamt über das nachlässige Flickwerk beschwerten. Als dann nach einigen Wochen außer den ersten roten Farbmarkierungen für auszubessernde Partien weitere gelbe auftauchten, war klar, dass hier das Bauamt aktiv geworden war. Die Kontrolle hatte ergeben, dass hier nachgebessert werden musste. Gut so, denn niemand mag holprige und unfallträchtige Fahrradwege.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 24.10.2009

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21.10.2009

Willem 811

Anstellen

An der Rezeption einer Arztpraxis in Haselünne kam es jetzt zu einem kleinen Disput und Wortspiel. Als die Praxistür aufgeschlossen wurde, hatten sich bereits acht Patienten eingefunden. Normalerweise gibt es dann keine Rangelei und kein Geschubse. Denn man weiß, wann man dran ist. Nicht aber diesmal. Ein Patient, der als Fünfter gekommen war, schob sich nach vorne und war an der Rezeptionstheke plötzlich an zweiter Stelle. Und das wie ganz selbstverständlich, aber rücksichtslos. Der eigentlich Zweite wies ihn darauf hin, dass er noch nicht an der Reihe sei. „Nu stellen Sie sich man nicht so an," schimpfte der Zurechtgewiesene. Der seinerseits: „Was heißt hier anstellen? Sie sollten sich lieber hinten anstellen." Die anderen Patienten nickten beifällig. Denn auch sie hatten diese Beobachtungen „angestellt". Der Bloßgestellte sah ein, dass er etwas Falsches „angestellt" hatte, entschuldigte sich leise und ließ den anderen den Vortritt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.10.2009

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07.10.2009

Willem 810

Loben

Eine ehemalige Meppener Ratsfrau rief mich an und war voll der Anerkennung. „In den höchsten Tönen loben" wollte sie die MT-Redaktion und den Osnabrücker Verlag, dass es am vergangenen Wochenende trotz des nationalen Feiertages am Samstag die übliche Tageszeitung gab. Na, dann gebe es sicherlich am darauf folgenden Montag keine, habe sie zusammen mit ihrem Mann vermutet. Doch auch am Montag sei zu ihrer Überraschung die MT zugestellt worden. Dafür wollte sie sich einmal herzlich bedanken, war der Grund ihres Anrufs. Ob ich ihren Dank weitergeben könne, fragte sie. Man solle nicht immer nur „schimpfen wie ein Rohrspatz" und meckern, wenn einem etwas missfalle. Vielmehr sei es ihr ein großes Bedürfnis zu danken und zu loben. Denn ein Frühstück ohne die Zeitungslektüre sei kein richtiger Tagesbeginn. Und die Tagespost bedeute für sie immer „die guten Seiten des Tages". Als ich der Redaktion das Lob und die Anerkennung weitergab, erstrahlten deren Gesichter, und ein beifälliges Nicken galt der Anruferin: „Danke für die Blumen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: MT: "Zeitlich zu spät"

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27.09.2009

Willem 809

Vorfreude

Es seien nur noch knapp drei Monate Zeit bis Heiligabend, erinnerte dieser Tage ein Moderator im Fernsehen. Und nicht die Schadenfreude, sondern die Vorfreude sei die schönste Freude. So versucht man in den Geschäften schon seit Wochen, die Kunden auf die Adventszeit einzustimmen. Denn es gibt das Weihnachtsgebäck in allen Variationen. Mit der Vorfreude auf die Kerzen und Kaminfeuer sollen Spekulatius und Zimtsterne die Zeit verkürzen. In der Anzeige eines Harener Restaurants las ich jetzt: „Denken Sie auch an Ihre Weihnachtsfeier." Ja, ja, da ist es gut, sich wieder an den alten Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", zu erinnern. Auch die Natur erinnerte jetzt an die Zeit der geschmückten Weihnachtsbäume. Denn als jetzt die Morgensonne durch den Morgennebel drang, erstrahlte die Tanne im Garten des Nachbarn wie ein Tannenbaum mit strahlenden und glänzenden Silberfäden. Die Netze der Spinnen hatten sich in silberne Lichterketten verwandelt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 01.10.2009

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24.09.2009

Willem 808

ARTIG-Wahl

„Ist doch Ehrensache, dass wir am Sonntag wählen gehen", war sich mein Kollege vom Dienst sicher. Wahlrecht bedeute für ihn Wahlpflicht. Es sei aber für ihn diesmal eine „ARTIG-Wahl", fügte er bestimmt hinzu. Auf meinen fragenden Blick hin ergänzte er, dass „A" für Auswählen, „R" für Richtig-, „T" für Taktisch-, das „I" für Immer- und das „G" für Gut-wählen stehe. Es sei zwar eine Kunst, alles richtig zu machen, doch er wolle auch überlegt wählen und seine Stimme ganz bewusst abgeben. Er sei sich ganz sicher, dass am Sonntag alle wählen gehen. Denn dann könne man hinterher viel betroffener und engagierter den Wahlabend mit seinen Ergebnissen verfolgen und auf die folgenden Jahre warten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 26.09.2009

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15.09.2009

Willem 807

Mannomann

„Selbst ist der Mann" sagte sich ein Bekannter, als er den tropfenden Wasserhahn reparieren wollte. Den Klempner könne er sich sparen, war er sich sicher. Und „wenn Not am Mann ist", müsse er „Manns genug sein", das kleine Übel zu beseitigen. Nachdem der Versuch mit der Flachzange fehlgeschlagen war, kam die Kombizange zum Einsatz. Danach Hammer und Meißel. Doch plötzlich schoss ihm mit einem starken Strahl das Wasser ins Gesicht – der ganze Hahn war abgebrochen. Wie von einer Tarantel gestochen raste er in den Keller, um den Haupthahn zu schließen. Du musst auch nicht immer „den starken Mann markieren", wies ihn seine bessere Hälfte zurecht. „Mannomann", seufzte sie, und der Klempner hätte das schneller und billiger gemacht, fügte sie noch hinzu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 18.09.2009

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11.09.2009

Willem 806

Kleben

Eine grobe Unsitte macht sich breit: Überall in der Stadt Meppen werden die Wahlplakate mit kleinen weißen Zetteln überklebt. Dabei werden bewusst die Portraits der Wahlkandidaten verunziert. Hier werden Mund und Stirn, dort Wange und Hals überklebt und dadurch die Gesichter hässlich entstellt. Da möchte man jemandem „ein paar kleben", schimpfte einer meiner Kollegen. Und man sollte sich von diesen Schnöseln kein „Bonbon auf die Backe kleben", fuhr er fort. Dennoch wünschte er diesen Rabauken nicht, dass sie in der Schule „kleben bleiben" oder gar „Tüten kleben" müssten. In der Nähe der Hase-Hubbrücke wurden sogar schon die ersten Plakate zerrissen. Die Verursacher sollten bedenken, dass sie wegen groben Unfugs und Sachzerstörung bestraft werden könnten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.09.2009

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09.09.2009

Willem 805

Klickern

Im Schalterraum der Emsländischen Volksbank in der Meppener Emsstraße bediente ein Kunde den Münzzähler. Er leerte nach und nach sein Sparschwein in Form eines „Bonbonglases", das er mehrere Monate hauptsächlich mit ein und zwei Euromünzen gefüttert hatte. Inmitten des metallischen Geklimpers piepte es plötzlich, das Förderband hielt an, und eine Taste leuchtete rot auf. Fast im selben Augenblick erschien der Angestellte aus dem Geldschalter, um die Störung zu beheben. Zwei der acht kleinen Jutesäckchen waren voll und hatten den Störungsalarm ausgelöst. Der Kunde wunderte sich über die Schnelligkeit der Störungsbeseitigung. Der Bankangestellte: „Ja, ja, wenn es hier piept, klickert es hier oben." Und als er sich dabei an die Stirn tippte, „tickte" es bei dem Kunden: Klickern und Ticken seien doch lobenswerte Eigenschaften.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 10.09.2009

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04.09.2009

Willem 804

Flunkern

Vor dem evgl.-reformierten Gemeindehaus in Esterfeld stiegen drei ältere Herrschaften, zwei Frauen und ein Mann, aus einem Pkw. Eine der zwei Frauen drehte sich plötzlich um, öffnete die Heckklappe und suchte und suchte. Ohne das eigene Mitbringsel wollte sie doch nicht zum nachmittäglichen Stelldichein. „Bernd", rief sie ganz aufgeregt, „Häst´t du denn Körf nich mitbraocht?" Der Angesprochene blieb stehen, hob die Schultern und meinte ganz verschmitzt, dass er den Korb vielleicht ganz vergessen hätte. Dabei hielt er die Basttasche hinter seinem Rücken versteckt und nickte entschuldigend in Richtung Kirchturm. Das Suchen ging weiter, bis ein leises Fluchen zu hören war. Aber groß war die Freude, als der Begleiter mit dem Schalk im Nacken stolz das gesuchte Stück zeigte. Länger als nötig wollte er dann doch nicht im Schatten des Kirchturms flunkern. „Dem Himmel sei Dank!" rief seine Begleiterin erleichtert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.09.2009

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31.08.2009

Willem 803

Zwetschgen

Mir „läuft das Wasser im Mund zusammen", wenn ich jetzt beim Bäcker den saftigen Zwetschgenkuchen sehe. Der kann mir tatsächlich „den Mund wässrig machen". Zusammen mit meiner Cousine Annelene, die aus München zu Besuch kam, genossen wir jetzt den selbst gebackenen Kuchen mit den herrlichen Zwetschgen, deren Saison angebrochen ist. Und er schmeckte uns allen prächtig. Dabei verriet sie mir, dass der Pflaumenkuchen in Bayern „Zwetschgen-Datschi" heiße. Jeder Zwetschgen-Datschi sei zwar ein Zwetschgenkuchen, sagte sie. Aber nicht jeder Zwetschgenkuchen sei ein Zwetschgen-Datschi. Ein echter Datschi müsse eben mit Hefe gebacken werden. Noch warm schmecke er dann besonders gut.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 02.09.2009

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28.08.2009

Willem 802

Kinderwille

Im Außenbereich eines Eiscafes in der Meppener Innenstadt spielte sich eine Szene ab, die bei mehreren Gästen Erstaunen und Befremden auslöste. Eine junge Mutter näherte sich mit ihrer etwa dreijährigen Tochter dem Eiscafe. Sie steuerte auf einen freien Tisch zu, und im selben Augenblick begann die Kleine laut zu schreien. Nein, nein, sie wollte nicht draußen sitzen und ihr Eis genießen. Die Mutter fügte sich und ging mit ihrer Tochter ins Innere des Cafes. Eine Kundin am Nachbartisch schüttelte den Kopf und meinte: „Die Kleine bestimmt, wo es langgeht." Es gab keine Zurechtweisung der Mutter. „Die tanzt der Mutter schon heute auf dem Kopf rum", merkte die Nachbarin an. Aber weit tragischer sei, fügte sie hinzu, dass durch den Mangel an Grenzerfahrungen, Geboten und Vorschriften schwere Nachteile für das Mädchen in der späteren Lebensbewältigung zu befürchten seien.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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24.08.2009

Willem 801

Zwerge

Wer kennt es nicht, das Märchen von Schneewittchen und den sieben Zwergen! Auch die Spaziergänger und Besucher der Meppener Freilichtbühne erlebten in den letzten Wochen in unmittelbarer Nähe der Parkplätze märchenhafte sieben Zwerge. Ein Anlieger vom Berghamsweg hatte seinen Vorgarten neu gestaltet und als Blickfang sieben hübsche Zwerge aus Keramik auf die neuen mit Natursteinen gefüllten Drahtkörbe gestellt. Es sind keine üblichen Gartenzwerge mit roter Zipfelmütze, sondern possierliche Wichtelmänner in Gelb und Grün, die stets frische Blumen in ihren Händen trugen. Sechs Wochen lang erfreuten die lustigen und 30 cm großen Zwerge die Passanten, die ihren Spaß hatten und sie sogar umstellten, umdrehten oder versetzten. Bis sie jetzt eines Nachts verschwanden, das heißt gestohlen wurden. Die Besitzer sind sehr traurig, hoffen aber auf ein neues Märchen mit einem ebenfalls glücklichen Ende. Vielleicht tauchen die lustigen Gesellen ja eines Nachts wieder auf.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 26.08.2009

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12.08.2009

Willem 800

Blätterwald

Denkt man an Schumis Rückkehr, Ullas Dienstwagen oder Veras Busenwahlkampf, so ist das „Rauschen im Blätterwald" nicht mehr weit.  Ein ganz anderes Rauschen im Blätterwald erlebe ich in meiner Blutbuche. Selbst auf der entfernten Terrasse kann man das Rascheln zwischen den Blättern hören. Taube Bucheckern der dreikantigen Buchennüsse und leere harte Fruchtbecher fallen durch die Blätter zu Boden. Verursacht nicht vom Wind oder der erzielten Reife, sondern von einem jungen Eichhörnchen, das es sich in einer Astgabel schmecken lässt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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12.08.2009

Willem 799

Entschuldigung (Erschienener Titel: "Drei zu viel"

An der Kasse eines Discounters in Esterfeld verwandelten sich schlagartig die geschäftliche Tätigkeit des Kassierers und das geschäftige Einpacken der Kunden in eine selten lockere Stimmung. Ein türkischer Kunde hatte mit seiner kleinen Tochter gerade bezahlt und blieb dann kurz vor dem Ausgang stehen. Er zählte und zählte, verglich immer wieder die Ware in seinem Wagen mit dem Rechnungsbeleg und raufte sich die Haare. Plötzlich lenkte er die Aufmerksamkeit aller Kunden auf sich. Laut rief er: „Das kann nicht sein. Oder was ist mit mir los?" Der Kassierer verließ seinen Arbeitsplatz und überprüfte die Ware und stellte fest, dass der Kunde Recht hatte. Es waren 3 Packungen zu viel berechnet worden. Der Kunde strahlte und seine Tochter auch. Der junge Kassierer entschuldigte sich und meinte, dass Irren ja menschlich sei. „Schwamm drüber", so entschärfte der Kunde das Versehen und entschied sich zwecks Ausgleichs für weitere drei Packungen. Ein allgemeines und wohlwollendes Schmunzeln aller Umstehenden quittierte die friedliche Lösung des Problems.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 14.08.2009

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01.08.2009

Willem 798

Marienkäfer

Eine Invasion zahlloser Marienkäfer gibt es derzeit nicht nur an der Ostsee. Auch auf dem Friedhof an der Markstiege in Meppen können die Angehörigen der Gräber sie entdecken. Mein Nachbar machte sich jetzt daran, die Buchsbaum- und Lebensbaumhecken des Familiengrabes zurück zu schneiden. Was er dann erlebte, kann er kaum in Worte fassen. Es wimmelte und wuselte vor seiner elektrischen Schere dermaßen, dass er kaum schneiden konnte. Er musste die Sträucher zuerst schütteln, damit die Marienkäfer hinunter fielen oder davon flogen. Ob es der intensive Duft der Thujasträucher war, der die kleinen Glücksbringer hier in Massen verweilen ließ? Oder die besondere Ruhe des Ortes?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 04.08.2009

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30.07.2009

Willem 797

Abwarten

Zuerst sollte die Sanierung des Meppener Hallenbades zwei Wochen dauern, und alle Schwimmerinnen und Schwimmer stellten sich zu Beginn der Sommerferien darauf ein. Der Badebetrieb lief in dieser Zeit weiter. Natürlich gab es Einschränkungen in den Umkleide- und Duschbereichen. Aber das Ende war ja absehbar. Dann wurden die zwei Wochen um eine weitere verlängert, die sich inzwischen auf fünf ausgeweitet haben. Und ein Ende ist auch noch nicht in Sicht. Da heißt es nur Abwarten, denn „Gut Ding´ will Weile haben". Wenn dann auch alle Duschen wieder funktionieren und die maroden Stellen geflickt oder erneuert worden sind, werden alle Wartenden zufrieden sein. Wie lange werden die neuen Duschen und Umkleiden noch „auf sich warten lassen?" fragen sich nicht nur die Frühschwimmer. Denn auch die Parkplätze sind wegen der Baufahrzeuge rar geworden. Da scheint nur der volkstümliche Langmut gefragt zu sein, der da sagt: „Abwarten und Tee trinken."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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00.10.2009

Willem 796

Blätterwald

Denkt man an Schumis Rückkehr, Ullas Dienstwagen oder Veras Busenwahlkampf so ist das „Rauschen im Blätterwald" nicht mehr fern. Das Rauschen im Blätterwald meiner Blutbuche jedoch ist ganz anderer Natur. Selbst auf der entfernten Terrasse kann man das unaufhörliche Rascheln zwischen den Blättern hören. Taube Bucheckern der dreikantigen Buchennüsse und leere harte Fruchtbecher fallen durch die Blätter zu Boden. Verursacht nicht vom Wind oder der erzielten Reife, sondern von einem jungen Eichhörnchen, das es sich in einer Astgabel schmecken lässt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.10.2009

Willem 795

Kinderwille

Im Außenbereich eines Eiscafes in der Meppener Innenstadt spielte sich eine Szene ab, die bei mehreren Gästen Erstaunen und Befremden auslöste. Eine junge Mutter näherte sich mit ihrer etwa dreijährigen Tochter dem Eiscafe. Sie steuerte auf einen freien Tisch zu, und im selben Augenblick begann die Kleine laut zu schreien. Nein, nein, sie wollte nicht draußen sitzen und ihr Eis genießen. Die Mutter fügte sich und ging mit ihrer Tochter ins Innere des Cafes. Eine Kundin am Nachbartisch schüttelte den Kopf und meinte: „Die Kleine bestimmt, wo es langgeht." Es gab keine Zurechtweisung der Mutter. „Die tanzt der Mutter schon heute auf dem Kopf rum", merkte die Nachbarin an. Aber weit tragischer sei, fügte sie hinzu, dass durch den Mangel an Grenzerfahrungen, Geboten und Vorschriften schwere Nachteile für das Mädchen in der späteren Lebensbewältigung zu befürchten seien.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.08.2009

Willem 794

Ku-ckuck

Die deutsche Sprache ist schon eine schwere Sprache. Vor allem, wenn man an die Rechtschreibung denkt. Mein Enkel fragte mich, wie ich den „Kuckuck" trennen würde. Na wie Kuk-kuck, sagte ich selbstbewusst.. Aber das war falsch. Denn die seit etwa zehn Jahren geltende Rechtschreibreform beginnt in der neuen Zeile tatsächlich mit einem „ck". Da kann man nur schlu-cken, denn verstehen wird man es nicht. Ob sich inzwischen auch der Bä-cker daran gewöhnt hat, zum Ba-cken Zu-cker zu verwenden? Fens-ter und Wes-te werden heute dagegen so getrennt, während man früher „st" nie trennen durfte. Schwer wird´s mit dem „Pädagogen". Denn man kann ihn heute in „Pä-dagoge" oder in „Päd-agoge" trennen. Da kann man nur „Zum Ku-ckuck" sagen, dass uns die klugen Weisen solche Ku-ckuckseier ins Nest gelegt haben.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.08.2009

Willem 793

Abwarten

Zuerst sollte die Sanierung des Meppener Hallenbades zwei Wochen dauern, und alle Schwimmerinnen und Schwimmer stellten sich zu Beginn der Sommerferien darauf ein. Der Badebetrieb lief in dieser Zeit weiter. Natürlich gab es Einschränkungen in den Umkleide- und Duschbereichen. Aber das Ende war ja absehbar. Dann wurden die zwei Wochen um eine weitere verlängert, die sich inzwischen auf fünf ausgeweitet haben. Und ein Ende ist auch noch nicht in Sicht. Da heißt es nur Abwarten, denn „Gut Ding´ will Weile haben". Wenn dann auch alle Duschen wieder funktionieren und die maroden Stellen geflickt oder erneuert worden sind, werden alle Wartenden zufrieden sein. Wie lange werden die neuen Duschen und Umkleiden noch „auf sich warten lassen?" fragen sich nicht nur die Frühschwimmer. Denn auch die Parkplätze sind wegen der Baufahrzeuge rar geworden. Da scheint nur der volkstümliche Langmut gefragt zu sein, der da sagt: „Abwarten und Tee trinken."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.08.2009

Willem 792

Anstellen

An der Rezeption einer Arztpraxis in Haselünne kam es jetzt zu einem kleinen Disput und Wortspiel. Als die Praxistür aufgeschlossen wurde, hatten sich bereits acht Patienten eingefunden. Normalerweise gibt es dann keine Rangelei und kein Geschubse. Denn man weiß, wann man dran ist. Nicht aber diesmal. Ein Patient, der als Fünfter gekommen war, schob sich nach vorne und war an der Rezeptionstheke plötzlich an zweiter Stelle. Und das wie ganz selbstverständlich, aber rücksichtslos. Der eigentlich Zweite wies ihn darauf hin, dass er noch nicht an der Reihe sei. „Nu stellen Sie sich man nicht so an," schimpfte der Zurechtgewiesene. Der seinerseits: „Was heißt hier anstellen? Sie sollten sich lieber hinten anstellen." Die anderen Patienten nickten beifällig. Denn auch sie hatten diese Beobachtungen „angestellt". Der Bloßgestellte sah ein, dass er etwas Falsches „angestellt" hatte, entschuldigte sich leise und ließ den anderen den Vortritt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.07.2009

Willem 791

Loben

Eine ehemalige Meppener Ratsfrau rief mich an und war voll der Anerkennung. „In den höchsten Tönen loben" wollte sie die MT-Redaktion und den Osnabrücker Verlag, dass es am vergangenen Wochenende trotz des nationalen Feiertages am Samstag die übliche Tageszeitung gab. Na, dann gebe es sicherlich am darauf folgenden Montag keine, habe sie zusammen mit ihrem Mann vermutet. Doch auch am Montag sei zu ihrer Überraschung die MT zugestellt worden. Dafür wollte sie sich einmal herzlich bedanken, war der Grund ihres Anrufs. Ob ich ihren Dank weitergeben könne, fragte sie. Man solle nicht immer nur „schimpfen wie ein Rohrspatz" und meckern, wenn einem etwas missfalle. Vielmehr sei es ihr ein großes Bedürfnis zu danken und zu loben. Denn ein Frühstück ohne die Zeitungslektüre sei kein richtiger Tagesbeginn. Und die Tagespost bedeute für sie immer „die guten Seiten des Tages". Als ich der Redaktion das Lob und die Anerkennung weitergab, erstrahlten deren Gesichter, und ein beifälliges Nicken galt der Anruferin: „Danke für die Blumen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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20.07.2009

Willem 790

Ku-ckuck

Unlängst musste in der Zeitung der Kuckuck am Zeilenende getrennt werden. Ich traute meinen Augen nicht, denn da stand tatsächlich die Trennung „Ku-ckuck". Das kann nur ein Druckfehler sein, dachte ich mir. Hatten wir doch früher schon in der Grundschule gelernt, dass mit Hilfe des In-die-Hände-Klatschen nur Kuk-kuck richtig sein konnte. Aber: Falsch gedacht. Denn die seit etwa zehn Jahren geltende Rechtschreibreform beginnt in der neuen Zeile tatsächlich mit einem „ck". Das kann man nur schlu-cken, denn verstehen wird man es beim besten Willen nicht. Ob sich inzwischen auch der Bä-cker daran gewöhnt hat, zum Ba-cken Zu-cker zu verwenden? Dagegen klappt es mit dem Klatschrhythmus bei Fens-ter und Wes-te nach neuer Trennung gut. Früher dagegen galt die eiserne Regel, „st" nie zu trennen. Heute darf man´s. Völlig unverständlich wird der „Pädagoge". Denn wir können ihn in „Pä-dagoge" oder in „Päd-agoge" trennen. Verstehe, wer das will! Da kann man nur „Zum Ku-ckuck" sagen, dass uns die klugen Weisen solche Ku-ckuckseier ins Nest gelegt haben.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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15.07.2009

Willem 789

Dankeschön

Auch mein Nachbar hatte meinen jüngsten „Dank-Aufruf" gelesen und sprach mich am Gartenzaun darauf an. „Vielen Dank" sagte er und unterstrich den Wunsch nach mehr Erkenntlichkeit. „Danke und bitte, bitte", antwortete ich und konnte gerade noch das moderne „Gerne" hinunterschlucken. Das „Dankeschön" ließ mich schmunzeln, denn eine ganze Bandbreite von ähnlichen Dankesworten schoss mir durch den Kopf. Vom zweifachen „Danke, danke!" bis hin zum „Tausend Dank!" Ein wenig persönlicher ist es, wenn man mit „herzlichem Dank" reagiert. Aber Vorsicht: Mit „Danke für die Blumen" kann man auch auf ein Lob oder eine Kritik reagieren. Dann lieber keine Zweideutigkeit, sondern ein klares und ehrliches „Danke".

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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15.07.2009

Willem 788

Oooma, Ooopa

„Oooma, Ooopa", schallte es immer wieder am Meppener Wochenmarkttag über die Blumen- und Obststände hinweg. Ein Knirps von vielleicht drei Jahren stand auf den Spielgeräten mit dem drehbaren „Spiegel" und machte durch lautes Rufen auf sich aufmerksam. Die Rufe erschienen nicht ängstlich oder aufgeregt, dafür aber immer lauter und eindringlicher. Er wollte wohl nur erkunden, wo sich seine Großeltern befanden. Neben mir antwortete eine ältere Dame mit „Hier!" und etwas weiter eine zweite mit „Ja, hier". Am nahen Erdbeerstand hoben gleichzeitig mehrere Senioren und Seniorinnen ihre Arme und signalisierten ihren Standort. Alle schauten in Richtung Spielgeräte, als ob sie alle ihren Enkelsohn dort vermutet hätten. „So viele Omas und Opas kann der Junge doch gar nicht haben", lachte ich und wartete, bis er freudig auf seine richtige Oma zulief.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 17.07.2009

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09.07.2009

Willem 787

Schwalben

Auf dem Emsdeich beiderseits des früheren Kabelkrans in Meppen muss man in diesen Tagen wieder auf der Hut sein. Denn zahlreiche Schwalben jagen hier im Tiefflug nach Insekten für ihren Nachwuchs. Unmittelbar nach der Sommermahd der Böschungen und Uferwiesen scheint hier die Beute lohnend zu sein. Mit weit aufgerissenen Schnäbeln filtern sie sozusagen die Luft und fahren reiche Ernte ein. Jetzt gilt es nämlich die letzte Brut des Jahres flügge zu machen, um Anfang September zu Mariä Geburt (8. September) wegzuziehen. Vor allem die Fahrradfahrer müssen sich immer wieder ducken, um einen vermeintlichen Zusammenstoß mit den pfeilschnellen Seglern zu vermeiden. Ob es Mehl- oder Rauchschwalben sind, weiß ich nicht. Vielleicht sind es auch Uferschwalben. Die unmittelbare Nähe zur Ems lässt es vermuten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 10.07.2009

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08.07.2009

Willem 786

Lindenblüten

Nach den dicken Teppichen aus Kastanienblüten vor rund acht Wochen bewundere ich jetzt die Lindenblütenteppiche. Auf den Radwegen entlang des Dortmund-Ems-Kanals und am Emsdeich fährt es sich jetzt „wie auf Samt und Seide", wie mir ein Bekannter bestätigte. Hinzu käme aktuell ein angenehmes Knistern, das von den kleinen kugeligen Früchten herrühre, die jetzt mit den Flügelblättern zu Boden segeln. „Fliegende Teppiche" könnte man die fallenden Blüten nennen, die in diesem Jahr eine überreiche Ernte versprechen. Denn in dicken Trauben scheinen sie die Zweige zu verbiegen. Auf dem Emsdeich unweit der Meppener Freilichtbühne traf ich jetzt zwei junge Frauen, die Lindenblüten von den tief herabhängenden Zweigen sammelten. Denn neben den Holunderblüten gelten sie als bekanntes Heilmittel bei Fieber und Erkältungen. Die Linden spenden somit nicht nur den angenehmen Schatten, sondern liefern auch noch gratis einen wohlschmeckenden Tee.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.07.2009

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05.07.2009

Willem 785

Steigerungen

Manchmal geht es einem rundherum gut. Wer jetzt seinen Feierabend, sein Wochenende oder gar seinen Urlaub in „Bad Meingarten" oder auf „Balkonien" verbringt, wird mir zustimmen. Denn blauer Himmel, ein lindes Lüftchen und ein kühlendes Getränk versetzen uns in den Urlaub auf einer Insel. Der Liegestuhl auf der Terrasse gleicht einem Logenplatz mit Himmelblick. Steigerungen dieses entspannten Lebensgefühls sind kaum vorstellbar. Alles schien jetzt mit einem Schlag zerstört, als mein Enkel auf meine Bitte hin aus dem Keller zurückkam und meinte: „Das ist das einzigste Bier, was noch da war." Da war sie, die Steigerung, die es gar nicht gibt. „Ach, wenn er doch geschwiegen hätte", stöhnte ich unhörbar. Aber mein Enkel war sogar dankbar für den Hinweis auf die korrekte Form. Denn was einzig ist, gibt es nicht noch in gesteigerter Form. Er sah es sofort ein. Und er konterte, auch „tot" sei ein ähnliches Wort, das man nicht steigern könne. Höchstens wenn man die Reihe „fast tot – scheintot – mausetot" gelten lasse.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 07.07.2009

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30.06.2009

Leserbrief (für die NOZ)

Zu „Welch ein Tag" vom 30.06.2009, Titel: Alles arme Schweine

Mit großem Vergnügen und immer wieder schmunzelnd lese ich Ihre tägliche Glosse „Welch ein Tag". Da ist es einmal an der Zeit, Ihnen und dem Autor für die Lust an und mit der Sprache Lob und Anerkennung auszusprechen.

Sie binden wie im besagten Artikel stets die sprachlichen Feinheiten ein in einen Kontext, der wohltuend Ruhe und Besinnung ausstrahlt. So lassen Sie das „Suppenhuhn" und die „blöde Gans" ebenso Urständ feiern wie die „Drecksau" und den „Zickenkrieg". Haben Sie sich nicht auch schon einmal über jemanden geärgert und ihn „Neidhammel", „Rindvieh" oder „Hasenfuß" genannt? Leise grollend hat man vielleicht eine bestimmte Bekannte als „Zimtzicke" bezeichnet. Auch der „Angsthase", das „Rindvieh" oder der „Schluckspecht" kommen hier zu negativen Ehren. Etwas freundlicher und wohlwollender erklettern die kleinen Rabauken als „"Schmutzfink", Dreckspatz" oder „Frechdachs" eine imaginäre Werteskala. Und auf den „Bienenstich" und die „Katzenzungen" zum Nachmittagskaffee freue ich mich schon jetzt.

Wilhelm Bartels, Krokusstr. 17, 49716 Meppen

Erschienen am: 01.07.2009 (!)

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24.06.2009

Willem 784

Freibad

„Endlich Sommerferien!" jubelten die Schülerinnen und Schüler sämtlicher Schulen. Auch die Frühschwimmer im Meppener Freibad freuten sich, denn die Fahrten zum Bad finden jetzt entspannter statt, da die schier endlosen Fahrrad- und Autoschlangen in Richtung BBZ entfallen. Auch im Freibad ist der Sommer eingekehrt: Da das Hallenbad renoviert wird und deshalb geschlossen ist, findet auch das Frühschwimmen draußen statt. „Es ist wie Urlaub", freute sich eine Frühschwimmerin. Blauer Himmel, ein watschelndes Entenpärchen und zwei Austernfischer, die hier ihre Flug- und Pfeifkünste zum Besten geben. Und ein Rotkehlchen hüpfte neugierig fast bis an den Beckenrand. „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Schöne liegt so nah!" könnte man mit Goethe laut jubeln.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 26.06.2009

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24.06.2009

Willem 783

Erdbeeren

Mundraub wird es wohl nicht gewesen sein, was ich auf dem Meppener Wochenmarkt beobachtet habe. An einem Marktstand wurden Erdbeeren in Schälchen angeboten. Die Schälchen waren gestrichen voll. Aber das reichte einer Kunden nicht. Sie schaute verstohlen nach allen Seiten und „lieh" sich dann vom Nachbarschälchen drei schöne dicke Erdbeeren und häufte sie auf ihr Schälchen. Sie zahlte und wollte gehen. Beim Umdrehen kullerten ihr die drei stibitzten Erdbeeren vom Schälchen und fielen auf das Marktpflaster. Ich kann nicht verhehlen, dass ich so etwas wie Schadenfreude verspürte und dachte: „Wie gewonnen, so zerronnen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 25.06.2009

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19.06.2009

Willem 782

Cappuccino

Erinnern Sie sich noch an die „Wer-wird-Millionär"-Sendung, in der Günther Jauch dem Kandidaten vier verschiedene Schreibweisen für den Cappuccino zur Entscheidung vorlegte? Der stete Wandel in der Rechtschreibung lasst tatsächlich sehr leicht Zweifel aufkommen. Denn früher wurde der italienische Kaffee auch wie Cappucino und Capuccino geschrieben. Kein Wunder, dass damals der Kandidat in der Millionässendung versagte. Ich habe in der Eisdiele am Meppener Markt nachgefragt. Die Inhaberin Alida Feletti wusste Bescheid: Cappuccino stamme vom italienischen „cappuccio", das Kapuze heiße. Daher komme der Name des Kaffees, da seine Farbe an die braune Kutte der Kupuzinermönche erinnere. Vielleicht hilft als „Eselsohr" die deutsche „Kappe" und die Schlussfolgerung: Wenn schon zwei „pp", dann auch zwei „cc".

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 20.06.2009

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18.06.2009

Nach 53 Jahren treffen sich 18 Ehemalige des Windthorst-Gymnasiums zur Exkursion ins Moor

Erstes Abiturtreffen „50 + x" – Viele Theaterfahrten und zahlreiche Theaterrollen in der Schulzeit der frühen 50-er Jahre

Zu einem besonderen Erlebnis wurde die Wiedersehensfeier der Abiturienten des Jahrgangs 1956. Nach vorausgegangenen sechs Treffen im Fünf-Jahres-Rhythmus war dies das erste Wiedersehen, das nunmehr alle drei Jahre stattfindet. „50 plus x" heißt die Abiturfeier jetzt. 18 ehemalige Meppener Abiturienten nahmen teil.

Die Abiturtreffen des Jahrgangs 1956 bestehen seit der Silberfeier im Jahre 1981 nicht nur aus dem Kommersabend und den aufgefrischten Erinnerungen oder dem Wiedersehen mit ehemaligen Lehrern. Immer war es ein Anliegen der Organisatoren Wolfgang Persike und des inzwischen verstorbenen Dr. Josef Heimann, den Mitschülern, die zum großen Teil im Rheinland und in Bayern leben, ihre Musenstadt Meppen und die emsländische Heimat im Wandel der Zeit zu zeigen und zu erläutern. Somit standen immer Exkursionen in Stadt und Land auf dem Programm.

Diesmal war das Bourtanger Moor das zentrale Thema des Treffs. Per Bus ging es zur Esterfelder Höger-Siedlung, zum ehemaligen Kraftwerk Hakengraben und zum „Moorbahnhof" Groß Hesepe. Franz Josef Buchholz, pensionierter Leitender Baudirektor und Vorstandsmitglied des Heimatvereins aus Lingen, erläuterte seinen früheren Mitschülern die Entwicklung des Emslandes und die Nutzung des Bourtanger Moores. So wurden Erinnerungen wach an das Torfkraftwerk Hakengraben in Rühle, die „Vermessung der Welt" vom Kirchturm Groß Hesepe aus in den Jahren 1882 bis 1885 und die Verladestation des Torfs am Meppener Schützenhof.

Im Moormuseum in Groß Hesepe führte „Reiseführer" Buchholz durch die Ausstellung „Ein Eisberg". Per Feldbahn ging es dann ins Moor, um die Schönheit des emsländischen Moores zu bestaunen. Die blühende Glockenheide und das Wollgras spiegelten die Schönheit des Hochmoores wider. Freudig begrüßt wurde die Reisegruppe bei herrlichem Sonnenschein von einer Herde neugieriger Bentheimer Landschafen und Bunten Bentheimer Schweinen. Einen großen Teil der Exkursion widmete Franz Josef Buchholz der Kultivierung und Renaturierung des Moores. Sehr beeindruckend empfanden die Teilnehmer die detaillierten Beispiele und Ausführungen zur Wiedervernässung im Rühler und Heseper Moor.

Viele alte Fotos machten dann abends auf dem Kommers im Hotel Schmidt die Runde. Natürlich riefen die Fotos vom Abschied von der Penne und den Lehrern sowie von der Wagenfahrt durch die Stadt alte Erinnerungen wach. Besonderes Interesse fand ein Foto vom Lehrerkollegium des Gymnasiums aus dem Jahre 1949. Auch nach 60 Jahren waren alle Namen, Fächer und Eigenarten der Lehrer präsent. Denn bei fast allen 21 Studienräten hatte man in den Nachkriegsjahren Unterricht erlebt. Für die gute Klassengemeinschaft spricht, dass auch stets langjährige Klassenkameraden, die vor der Reifeprüfung abgingen oder das Abitur später machten, bis auf den heutigen Tag an diesen Abifeiern teilnehmen.

Im Mittelpunkt der Erinnerungen stand die Theaterleidenschaft des damaligen Schulleiters OStD Dr. Carl Knapstein. Er organisierte nicht nur Theaterfahrten nach Oldenburg, Bremen und Hamburg, sondern auch Aufführungen im Osnabrücker Stadttheater. Auf der Meppener Freilichtbühne inszenierte er „Die Perser" von Aischylos und das Calderón´sche „Welttheater", in denen die Abschlussklassen die Akteure waren. Außerdem agierten sie im Esterfelder Forst unter dem Intendanten Büscher als Statisten und auch in kleinen Rollen in den Stücken „Andreas Hofer" und im „Käthchen von Heilbronn".

Zu den Foto

 

Der Abiturjahrgang 1956 mit 19 Schülern des altsprachlichen Gymnasiums und sechs Schülern des neusprachlichen Zweigs.

Abschied auf dem Schulhof von der Penne und den Studienräten (von links) Hamacher, Boekwinkel, Ebker, Krüger und Seiters.

 

Die kleinste Abiturklasse des Gymnasiums mit (von links) Karl-Heinz Vehring, Hans Hunfeld, Gerd Wende, Wilhelm Diekmann, Fritz Dümmer und Willi Bartels.

Das Lehrerkollegium des Gymnasiums im Jahre 1949 mit (von links) Ebker, Molsen, Dubslaff, Dr. Langer, Dr. Ingelmann, Reer, Lange, Blanke, Bohlen, Lehmann, Scholz. Liebsch, OStD Dr. Leonard, Kraus, Trinkhaus, Boekwinkel, Eggern, Dr. Riedemann, Scholich, Henning und Toren.

Hausmeister Bindek danken hier Karl-Heinz Vehring und Franz Josef Buchholz (von links), die nach ihrer Ausbildung als Oberstadtdirektor und Ltd. Baudirektor in Lingen tätig waren.

OStD Dr. Carl Knapstein war Schulleiter und begeisterter Theaterliebhaber.

Zur ersten Abiturfeier „50+x" waren die ehemaligen Abiturienten (von links) Hubert Kötter, Alfons Kohlhoff, Hans und Rudolf Wilmes, Heinz Josef Klaßen, Karl-Heinz Vehring, Peter Wulf, Hans Hunfeld, Franz Josef Buchholz, Wolfgang Persike, Lothar Ziegler, Volker Dürsch, Manfred Hecker, Friedhelm Kossen, Franz-Josef Reinholz, Wilhelm Bartels, Uwe Bartels und Karl Materne (nicht auf dem Bild) in die Musenstadt gekommen.

Ersch.: Nachricht der MT am 02.07.09(!): MT berichtet nur beim 50.

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08.06.2009

Willem 781

Miteinander

Auf der Meppener Schülerwiese gab es ein idyllisches Bild zu bestaunen. Eine Schülergruppe – wahrscheinlich Abschlussschüler dieses Jahres – feierte friedlich im engen Kreis und freute sich wohl über den erfolgreichen Schulabschluss. In unmittelbarer Nähe watschelten zwei Entenpaare, zupften hier und da an den Grashalmen und suchten offenbar die Nähe der Feiernden. Trotz der so genannten Schafskälte ließen es sich beide Gruppen so richtig gutgehen. Passanten blieben stehen, und Fahrradtouristen hielten an, um sich an diesem friedlichen Miteinander zu erfreuen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.06.2009

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08.06.2009

Willem 780

Bad Boy

Auf der Heckscheibe des VW grüßt die Aufschrift „Bad boy". Wenn es schon „Bad Banks" und „Bad Money" gibt, dann soll es auch einen „Bad Boy" geben, hat sich wohl Oliver gedacht, der auch aus seinem Namen kein Hehl macht. Denn unter dem Nummernschild prangt er in großen Lettern. Seine weitere „Denke" – wie die Gemütsverfassung oder Einstellung heute heißt - bekundet der Fahrer mit dem Piktogramm des „Manneken Pis" auf der Heckscheibe. Damit aber nicht genug. Provozierend laut dringt der Bass des Autoradios in die Ohren der Passanten. Auch der Motor dröhnt und donnert. Mit 80 Sachen geht´s in die Kurven und durch die Meppener Innenstadt. Wenn doch die Polizei auf diesen „Bad Boy" aufmerksam würde, wünscht sich auch mein Nachbar.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.06.2009

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05.06.2009

Willem 779

Paket

Wir Zeitungsleute wissen, dass das richtige Deutsch zu unserer alltäglichen Arbeit gehört. Aber manchmal können auch wir ins Grübeln kommen und zum Duden greifen. Nicht nur Fremdwörter bereiten Schwierigkeiten und Zweifel, sondern auch ursprünglich deutsche Wörter können verwirren. Wenn ich morgens mein Paket Zeitungen aufschnüre, denke ich jedes Mal an das „Packet", das früher mit „ck" geschrieben wurde. Kann man es doch von „packen" ableiten. Heute würde das aber in der Schule angestrichen, da es „Paket" geschrieben werden muss. Aber jetzt gibt´s etwas zum Schmunzeln: Das Päckchen schreibt man tatsächlich mit „ck" und den Pack auch, der ein Bündel ist. Richtig, meine Zeitungen sind morgens in einem „Pack". Gut so, denn so ist mein „packen" gerettet.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 09.06.2009

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02.06.2009

Willem 778

Rote Rosen

„Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein laden uns ein, laden uns ein", heißt es in dem Schlager von Rene Caroll. Aber die roten Rosen auf den Beeten der Verkehrsinseln in der Meppener Innenstadt laden sicher nicht zum Diebstahl ein. In der Herzog-Arenberg-Straße unweit des Marienhauses geschah jetzt Unglaubliches und Freches zugleich: Da pflückte doch wie selbstverständlich eine Frau herrlich rote Rosen aus dem Blumenbeet unmittelbar vor dem nahe gelegenen Restaurant. Zur Freude aller Meppener, Gäste und Touristen pflanzte hier der Baubetriebshof wie auf vielen anderen Beeten reich tragende Rosenstöcke. In diesen Tagen entfalten sie ihre ganze Blütenpracht. Und dann dieser dreiste Diebstahl. Mit einem Papiertaschentuch schützte sie ihre Finger vor den Dornen. „Wenn sie doch gestochen hätten," wünschte meine Begleiterin im Auto angesichts dieses Blumenfrevels. Die alte Redensart wurde hier leider wieder einmal bestätigt: „Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert."

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.06.2009

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30.05.2009

Willem 777

Kerbholz

Das „Thema der Woche" brachte in täglichen Beiträgen interessante Einblicke in „Die Welt hinter Gittern". Und immer wieder begegnete ich in Gesprächen über diese uns eigentlich verschlossene Welt der Aussage: „Ja, die haben alle etwas auf dem Kerbholz." Auch im ARD-Beitrag „Das Wort zum Sonntag" tauchte vor kurzem diese Redensart auf, als sich die Theologin Gedanken über die Jugendlichen in den Justizvollzugsanstalten machte. Woher stammt eigentlich diese Redewendung vom Kerbholz, fragte ich mich. Mein Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten gibt Auskunft: Danach war das Kerbholz vor der Einführung schriftlicher Rechnungsbelegung das wichtigste Gerät zur Aufzeichnung von Lieferungen, Arbeitsleistungen und Schulden. Eine Kerbe markierte in einem oder zwei Holzstäben, was Sache war. Sie dienten zur gegenseitigen Kontrolle der Schuldner und der Gläubiger, etwa der Tagelöhner und der Arbeitgeber. Allerhand auf dem Kerbholz haben hieß demnach große Schulden haben. Im übertragenen Sinne ist derjenige, der etwas auf dem Kerbholz hat, nicht schuldlos und muss dafür eine Strafe verbüßen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 03.06.2009

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29.05.2009

Willem 776

Stolpersteine

Außer den messingfarbenen „Stolpersteinen", die an das Schicksal unserer jüdischen Mitbürger erinnern, gibt es in der Fußgängerzone der Kreisstadt viele echte Stolpersteine. Das Backsteinpflaster hat sich im Laufe der Jahre sehr gelockert, so dass man manchmal zu Recht vom „Stein des Anstoßes" sprechen kann. Am letzten Markttag sah ich, wie eine ältere Dame durch eben diese Pflastersteine ins Straucheln geriet. Und sicherlich wäre sie gestürzt, wenn sie nicht ihren Rollator dabei gehabt hätte. Gerne hätte ich ihr „die Steine aus dem Weg geräumt". Aber es war der betagten Einwohnerin schon ein großer Trost zu hören, dass die Stadtverwaltung ja eine grundsätzliche Restaurierung des Marktes geplant hat. Die Dame freute sich sehr, und ihr „fiel ein Stein vom Herzen". Die Verwaltung aber sollte tatsächlich nicht so lange warten, bis jemand „den ersten Stein wirft".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.05.2009 (ohne die unterstrichenen Sätze)

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22.05.2009

Willem 775

Grund

Heute wird unser Grundgesetz 60 Jahre alt. Wohl kaum ein anderes Wort wird in diesen Tagen so oft gebraucht wie das „Grund"-Wort. Das Grundgesetz legte schließlich 1949 den Grund-stein für die Entwicklung unserer Bundesrepublik. Eine Grund-lage des Staates sollte wohl das Gesetz und nicht die Macht eines Diktators oder Regimes sein. „Gründliche" Arbeit haben da die Väter unseres Grundgesetzes geleistet. In „Grund und Boden" verurteilten sie das vier Jahre zuvor „zu Grunde gegangene" Regime. Über das kann man sich ja immer noch „in Grund und Boden schämen", sagte einer meiner Bekannten. Auch in zahlreichen zusammengesetzten Adjektiven erkennen wir grund-legende Einsichten. Wir erklären etwas für grund-falsch, grund-hässlich oder grund-los. Aber auch eindeutig positive Eigenschaften gebrauchen wir gerne. So beispielsweise grund-solide, grund-anständig oder grund-ehrlich und grund-anständig. Hoffentlich wird auch in Zukunft unsere Demokratie nicht in ihren „Grundfesten" erschüttert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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16.05.2009

Willem 774

Klasse

„Das war echt klasse", strahlten die Erstklässler aus Stavern oben im Interregio. Sie kamen aus dem NaturZoo in Rheine und fuhren bis Meppen und wurden hier von den Eltern abgeholt. Den Mitreisenden im Zug verging die Fahrt wie im Flug. Einigen der jungen Staverner hatten die Affen im Affenwald besonders gefallen und imitierten gestenreich die Affenspiele. Von den vier Grundschulklassen hatte nur die erste und zweite Klasse den Ausflug in den Zoo gemacht, erfuhren die Mitreisenden. Dann verteilte die Lehrerin die Fahrkarten, die sofort gelesen und begutachtet wurden. Als die Schülerinnen und Schüler den Aufdruck „2. Klasse" lasen, protestierten sie energisch. Schließlich seien sie die Erste Klasse. Die Zweite Klasse sei im Nebenabteil. Die Lehrerin konnte schließlich ihre Rasselbande beruhigen. Denn sie seien die „Erste Klasse in der zweiten Wagenklasse". Und: „Ihr seid und bleibt die ersten, aber nur bis zu den Sommerferien", besänftigte die Lehrerin die aufgebrachten Gemüter. Die Mitreisenden jedenfalls fühlten sich bestens unterhalten und nannten die jungen Staverner „Spitzenklasse", „Superklasse" oder ganz einfach „Klasse".

Tschüß! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.05.2009

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12.05.2009

Willem 773

Erholung (MT: "Schlaf")

Die freundliche Bedienung eines Cafés in der Meppener Innenstadt fragte den neu hinzu gekommenen Gast nach seinen Wünschen. „Ich möchte nichts. Ich gehe gleich wieder. Ich wollte mich nur kurz erholen", so der Gefragte. Seine Bekannten erkundigten sich mitfühlend, ob er denn gerade aus dem Büro komme. Nein, nein, hieß die verschmitzte Antwort. Wenn er aus dem Büro käme, müsste er sich doch nicht erholen. „Aber Spaß beiseite", tat er kund, seine Beine seien eingeschlafen, deshalb habe er sich ein wenig bewegen müssen. Er müsse auch gleich wieder zurück. Denn im Büro sei „Hand in Hand arbeiten" angesagt. Und es sei ja im Büro vorteilhaft, wenn nur die Beine einschliefen. Denn den „Schlaf der Gerechten" könne man sich dort doch nicht erlauben.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.05.2009

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12.05.2009

Willem 772

Enten

Am Meppener Stadtgraben in Höhe des Amtsgerichts hatten die Erpel der Stockenten zu einem Rendezvous eingeladen. In der warmen Mittagssonne ließen sie es sich gut gehen. Währenddessen kümmerten sich ihre besseren Hälften um die Gelege oder die bereits geschlüpften Jungen. Aufgeregtes Geschnatter einer besorgten Entenmutter ließ dann die Aufmerksamkeit der Passanten von den Erpeln zu einer Entenfamilie wechseln. Auf der abschüssigen und mit hohem Gras bewachsenen Uferböschung watschelte eine Ente hin und her und rief ganz aufgeregt mit lautem Geschnatter nach ihren Küken. Sie erwies sich fürwahr nicht als „lahme Ente", sondern sie strebte zielsicher suchend von einem Grasbüschel zum andern. Offensichtlich gab es jedoch keinen Nachzügler, denn die besorgte Entenmutter stand plötzlich auf der hohen Uferbefestigung und begutachtete ihre schwimmenden Kleinen im tiefen Wasser. Als sie dann zu ihnen hinab flog, war das Entenglück wieder perfekt. Im Nu versammelte sich die kleine Schar um ihre Mutter. Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 14.05.2009

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07.05.2009

Willem 771

Teppiche

Außergewöhnlich reichlich blühen in diesem Frühjahr Büsche, Sträucher und Bäume. In der Meppener Innenstadt leuchten die Rotdornbäume ebenso voll und rot wie auf dem Esterfelder Berghamsweg. Auch die Kastanien wetteifern mit ihren weißen und roten Kerzen um den blühfreudigsten Titel. Mein Bekannter aber wundert sich seit Tagen über ein seltenes Phänomen: die Blütenteppiche. Die Rotbuche in seinem Garten werfe so viele taube Blüten ab wie selten zuvor. Schon seit zwei Wochen sei der Rasen unter dem Baum gesät voll. Geradezu einmalig seien die Blütenberge unter den Kastanien, berichtete mir eine Bekannte aus der Innenstadt. Noch nie habe sie solche Blütenberge in ihrem Hof zusammenkehren müssen. Auch auf dem Parkplatz der Emsländischen Volksbank am Püntkers Patt kann man jetzt „fliegende Teppiche" aus unzähligen Kastanienblüten beobachten. Ganz weich und sanft könne man hier „auf dem Teppich bleiben", wie ein Bankkunde feststellte. In der Tat, hier kann man „nichts unter den Teppich kehren".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 08.05.2009

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00.05.2009

Willem 770

Erholung

Die freundliche Bedienung eines Cafés in der Meppener Innenstadt fragte den neu hinzu gekommenen Gast nach seinen Wünschen. „Ich möchte nichts. Ich gehe gleich wieder. Ich wollte mich nur kurz erholen", so der Gefragte. Seine Bekannten erkundigten sich mitfühlend, ob er denn gerade aus dem Büro komme. Nein, nein, hieß die verschmitzte Antwort. Wenn er aus dem Büro käme, müsste er sich doch nicht erholen. „Aber Spaß beiseite", tat er kund, seine Beine seien eingeschlafen, deshalb habe er sich ein wenig bewegen müssen. Er müsse auch gleich wieder zurück. Denn im Büro sei „Hand in Hand arbeiten" angesagt. Und es sei ja im Büro vorteilhaft, wenn nur die Beine einschliefen. Denn den „Schlaf der Gerechten" könne man sich dort doch nicht erlauben.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2009

Willem 769

Vorfahrt

Mein Bekannter ist immer noch fassungslos über das, was er an zwei Straßeneinmündungen in Esterfeld erlebt hat. Er war mit dem Fahrrad, dem „Fahrzeug ohne Knautschzone" unterwegs. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" habe er sich gesagt, als er vorfahrtsberechtigt aus der Tulpenstraße in die Krokusstraße einbiegen wollte. Ohne diese Vorsicht hätte es gekracht, versicherte er mir noch ganz aufgeregt. Denn von links sei ein Pkw angebraust gekommen, ohne die 30 km/h-Beschränkung und den Radfahrer zu beachten. Ganz anders jedoch habe sich der Autofahrer verhalten, der aus dem Spiek auf die Esterfelder Stiege einbiegen wollte. Mein Bekannter per Rad habe dem vorfahrtberechtigten Autofahrer signalisiert, dass er als Radfahrer warten wollte. Denn hier gelte ja „rechts vor links". Der Pkw-Fahrer aber habe den Kopf geschüttelt und dieses Verhalten nicht verstanden und sogar missbilligt. Auch diese gleichzeitige und doppelte Rücksichtnahme hätte folgenschwer ausgehen können, ärgerte sich mein Bekannter.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2009

Willem 768

Maulwürfe

Ob am Emsufer unweit der Einmündung der Hase in die Ems, auf dem Bolzplatz unweit der Freilichtbühne oder den Rasenflächen am Hemberg, überall verwandeln frisch aufgeworfene Maulwurfhügel die Flächen in eine hügelige Landschaft. Niemand liebt die unterirdischen Wühler, die Artenschutz genießen, aber bei den Gartenbesitzern nicht willkommen sind. Dabei vertilgen sie als Fleischfresser Unmengen an Würmern, Insekten und sogar Pflanzenschädlingen und richten nur durch das Lockern des Bodens Schäden an Pflanzen an. Durch die unterirdische Tätigkeit des Maulwurfs erhielt er auch in unserem Sprachgebrauch Sinn und Anwendung. „Maulwürfe im Ministerium" und „Maulwürfe im Betrieb" sorgen immer wieder für Aufsehen in den Medien. Der eigentliche „Erdwerfer" wird hier zum hässlichen Mitteiler. Vor Nachstellungen gefeit kann sich auch derjenige nicht brüsten. der „blind wie ein Maulwurf", also kurzsichtig handelt. Positiv besetzt ist aber, wenn jemand voller Eifer und ohne Pause arbeitet, eben „wie ein Maulwurf wühlt".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.03.2009

Willem 767

Werbesprüche

Werbesprüche sind umso effektiver, je kürzer und prägnanter sie sind. Und wenn dann noch ein wenig Witz hinzukommt, hat man „den Nagel auf den Kopf getroffen". So wirbt eine Möbelfirma in Meppen-Esterfeld für ihre Wasserbetten mit dem Slogan „Bei uns liegen Sie richtig." Doppelsinnig und einprägsam auch die Behauptung einer Baustofffirma am Meppener Hafen, die ihre Ziegel mit „Der gute Ton beim Bauen" anpreist. Bewährt hat sich sicher auch der Slogan eines Haselünner Modegeschäfts, „das das Emsland anzieht." Für Aufsehen sorgen auch die Sprüche eines Meppener Gesundheitsstudios mit „Hier kriegen Sie Ihr Fett weg!" und eines Orthopäden in der Stadtmitte mit „Wir helfen Ihren Füßen auf die Beine."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2009

Willem 766

Gewinne

Am letzten Wochenende war ich voll „auf der Gewinnerstraße". Per Beilage in einer Programmzeitschrift gewann ich durch eine einfache Rätsellösung 50 000 Euro in bar, 60 monatliche Renten zu je 1 111 Euro und außer einem Cabrio auch noch „pures Gold" in horrender Höhe. Aber alle diese windigen Versprechen ließ ich ungenutzt. Auch besuche ich nicht die Neujahrsfeier eines Busreiseunternehmens, das an diesem Wochenende in einem Meppener Restaurant zur großen Fete einlädt. Dabei pfeife ich auf den „bereits garantiert gewonnenen Sparbuchgewinn" in Höhe von 1 000 Euro und auf weitere verlockende Preise. Alle Versprechen wanderten sofort in den Papierkorb. Ich möchte nämlich hinterher nicht sagen: „Wie gewonnen, so zerronnen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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Willem 765

Blütenpracht

„Wahnsinn, was sich so in der Natur tut", so begrüßte mich ein Bekannter in der Meppener Innenstadt. Nicht nur die Japanischen Kirschen am Hallenbad oder die typischen Maiblüher wie Azaleen und Rhododendren würden mit leuchtenden Farben den Frühling signalisieren, sondern auch der Gold- und Blauregen entfalte schon seine Blütenpracht. Ebenso hätten die Kastanien ihre weithin leuchtenden Kerzen aufgesteckt. Sein Nachbar habe schon die ersten Maiglöckchen zu herrlichen Sträußen gebunden, und der Flieder habe ebenso die Blütezeit vorverlegt. Sie sei eigentlich erst zum Muttertag im Mai fällig, versicherte er. Und dann konnte er sich kaum wieder einkriegen: In der Esterfelder Stiege würden schon die Pfingstrosen ihre ganze Pracht entfalten. Fürwahr, die Natur hat den noch Anfang April registrierten jahreszeitlichen Rückstand längst ein- und überholt. Das traditionelle grüne Birkensträußchen am Fahrrad wird also zum ersten Mai nicht fehlen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 30.04.2009

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12.04.2009 (Ostersonntag)

Willem 764

Explosionen

In den letzten Tagen konnte man die Natur „explodieren" hören. Mit superfeinen Mikrofonen entlockte man den Büschen, Sträuchern und Bäumen herrliche „Sounds". Die Sonne und die lang entbehrte Wärme ließen sie Knospen platzen und verwandelten die Natur in sattes Grün und bunte Farben. Die Kaiserkronen schossen in die Höhe, die Tulpen brachen auf, und die Forsythien versprengten ihr leuchtendes Gelb.

Und mit Wilhelm Busch konnte man feststellen: „Die Bäume fahren im Frühling aus der Haut": Die Magnolien verzauberten die Gärten, die Kastanien steckten über Nacht ihre Kerzen auf, und der Flieder ließ mit seinen ersten Blättern und Blütenknospen seine baldige Pracht erahnen. Buchen und Birken schlugen aus: fürwahr eine wahre Pracht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.04.2009

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06.04.2009

Willem 763

Osternester

In dieser Woche ist in vielen Familien das Osternestbauen angesagt. Denn den nahenden Osterhasen will man doch mit einem schönen Nest aus Moos begrüßen. Wir Kinder gingen früher bis in den Papenbusch oder den Esterfelder Forst, um Moos für die Auspolsterung der Nester zu sammeln. Heißbegehrt war das „Silbermoos", mit dem man den Rand der Nester oder den Weg zum Nest ausschmücken konnte. Schließlich sollte der Osterhase festlich begrüßt werden. Auch wurde vor Ostern Hafer oder Roggen ausgesät, um mit dem frischen Grün die Nester auszupolstern. Jetzt konnte der Osterhase seine Eier in das weiche Nest plumpsen lassen. Aber er legte die Eier nicht nur in die vorbereiteten Nester, sondern versteckte sie auch an den unmöglichsten Stellen. Und auch das Suchen machte viel Spaß. Wir wünschen viele Ostereier und frohe Ostern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: Sa., 11.04.2009 (Passt genau rechtzeitig!)

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02.04.2009

Willem 762

Sonnentage

„Endlich, endlich", jubeln und frohlocken nicht nur die Schulkinder, die jetzt so richtig ihre Osterferien genießen können. Denn rechtzeitig zu Beginn ihrer zweieinhalbwöchigen Freizeit zeigte sich endlich der Frühling mit blauem Himmel und wärmender Sonne. Auch die Erwachsenen scheinen aufzuwachen und nach dem langen Grau des Winters aufzuatmen. Schon werden die Sessel und Liegestühle auf die Balkone und Terrassen geholt, um die Sonne einzufangen. Auch in den Cafes in der Meppener Innenstadt kann man jetzt die Sonne einfangen. Hier und auch im windgeschützten Garten kann man als Sonnenanbeter den „Platz an der Sonne" genießen. Die Vögel wetteifern mit ihrem Gezwitscher, und Sträucher und Büsche werden über Nacht grün. Hoffentlich behalten die Meteorologen Recht, dass sich der Frühling festsetzt und uns auch zu Ostern mit der lang ersehnten Sonne verwöhnt. Denn sie schafft es mühelos und gratis, uns mit heiteren und fröhlichen Ostergeschenken zu überraschen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 04.04.2009

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24.03.2009

Willem 761

Rostlaube

Die Konjunktur werde durch die Abwrackprämie von 2 500 Euro für über neun Jahre alte Autos angeheizt, versicherte mir ein Bekannter. Denn die Autohändler verzeichneten gerade bei Kleinwagen einen großen Boom. Gleichzeitig würden die alten „Rostlauben" und „Klapperkisten" auf den Straßen weniger und der Verkehr damit sicherer. Despektierlich heißen die kleinen und schwach motorisierten Autos in Berlin abfällig „Nuckelpinne". Wir sagten schon mal zum Lloyd 300 von Borgward „Leukoplastbomber". Die kleinen Wagen bekamen in den 50-er Jahren im Volksmund witzige Namen. So erinnere ich mich, dass mein erstes Auto, die BMW-Isetta, „Knautschkugel" und der Messerschmitt Kabinenroller „Schneewittchensarg" genannt wurden. Diese ulkige Namensgebung setzt sich heute mit „Matchbox-Ferrari" für ein kleines rotes Auto und mit „Elefantenturnschuh" für den kleinen SMART fort. Klein, aber fein könnte man da sagen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.03.2009

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Willem 760

Maulwürfe

Ob am Emsufer unweit der Einmündung der Hase in die Ems, auf dem Bolzplatz unweit der Freilichtbühne oder den Rasenflächen am Hemberg, überall verwandeln frisch aufgeworfene Maulwurfhügel die Flächen in eine hügelige Landschaft. Niemand liebt die unterirdischen Wühler, die Artenschutz genießen, aber bei den Gartenbesitzern nicht willkommen sind. Dabei vertilgen sie als Fleischfresser Unmengen an Würmern, Insekten und sogar Pflanzenschädlingen und richten nur durch das Lockern des Bodens Schäden an Pflanzen an.

Durch die unterirdische Tätigkeit des Maulwurfs erhielt er auch in unserem Sprachgebrauch Sinn und Anwendung. „Maulwürfe im Ministerium" und „Maulwürfe im Betrieb" sorgen immer wieder für Aufsehen in den Medien. Der eigentliche „Erdwerfer" wird hier zum hässlichen Entdecker. Vor Nachstellungen gefeit kann sich auch derjenige nicht brüsten. der „blind wie ein Maulwurf", also kurzsichtig handelt. Positiv besetzt ist aber, wenn jemand voller Eifer und ohne Pause arbeitet, eben „wie ein Maulwurf wühlt".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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22.03.2009

Willem 759

Picknick

„Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte." Diese Zeilen von Eduard Mörike spiegelten in der vergangenen Woche auch in unserer emsländischen Region das Wetter wider. Blauer Himmel und Sonne pur kennzeichneten die Tage um den kalendarischen Frühlingsanfang. So zog es mich am letzten Samstag zum Schloss Clemenswerth in Sögel. Ein weiter Spaziergang rund um das Schloss führte mich auf herrlichen Waldwegen zu den Teichen unweit der Schlossanlage. Ein herrliches Bild friedlicher Idylle und feiertäglicher Stille umfing hier die wenigen Spaziergänger. Denn am Ufer des großen Teiches saß ein junges Pärchen mit dem Blick zum spiegelnden Wasser und der wärmenden Sonne im Rücken. Die jungen Leute hatten alles dabei, was zu einem Picknick gehört: eine Decke, einen Picknickkorb mit einer Thermoskanne, Tassen und Tellern. Und der Kuchen, oder waren es zu Hause geschmierte Schnittchen, schmeckte wohl ausgezeichnet. Das machte richtig Appetit.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.03.2009

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17.03.2009

Willem 758

Vorfahrt

Mein Bekannter ist immer noch fassungslos über das, was er an zwei Straßeneinmündungen in Esterfeld erlebt hat. Er war mit dem Fahrrad, dem „Fahrzeug ohne Knautschzone" unterwegs. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" habe er sich gesagt, als er vorfahrtsberechtigt aus der Tulpenstraße in die Krokusstraße einbiegen wollte. Ohne diese Vorsicht hätte es gekracht, versicherte er mir noch ganz aufgeregt. Denn von links sei ein Pkw angebraust gekommen, ohne die 30 km/h-Beschränkung und den Radfahrer zu beachten.

Ganz anders jedoch habe sich der Autofahrer verhalten, der aus dem Spiek auf die Esterfelder Stiege einbiegen wollte. Mein Bekannter per Rad habe dem vorfahrtberechtigten Autofahrer signalisiert, dass er als Radfahrer warten wollte. Denn hier gelte ja „rechts vor links". Der Pkw-Fahrer aber habe den Kopf geschüttelt und dieses Verhalten nicht verstanden und sogar missbilligt. Diese gleichzeitige Zuvorkommenheit von zwei Seiten sei so richtig „in die Hose gegangen", ärgerte sich mein Bekannter.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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16.03.2009

Willem 757

Kasten

Auf der Hochzeitsfeier einer Bekannten hielt ich unlängst die Ereignisse rund um das Brautpaar in zahlreichen Fotos fest. Als ich keine Fotos mehr schoss, fragte mich die Braut, ob ich alles „im Kasten" hätte. Als ich das bestätigte, meinte sie vielsagend, dass sie nicht so schnell wieder „im Kasten hängen" möchte. Und „etwas auf dem Kasten" haben, ist zweifelsfrei besser, als „nichts als Stroh im Stübchen" zu haben. So steht der „Kasten" einmal für den Gehirnkasten, dann für den Fotoapparat und auch für den städtischen Aushang. Noch eine Bedeutung: Meine ehemaligen Schulkameraden Dieter, Piet und Clemens waren in Meppen „im Kasten", d. h. im bischöflichen Konvikt. Ach ja, noch eine Version: Der Torwart kam am Sonntag dreimal nicht rechtzeitig aus seinem „Kasten" heraus.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 17.03.2009 (ohne die unterstrichene Zeile)

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21.02.2009 : Aktion der NOZ: "Wir suchen Ihre Geschichte" - Senioren erinnern sich an vergangene Tage. - Unser Medienhaus startet Buchprojekt

 

02.03.2009

Rettung im Boot und Schwein gehabt

Hochwasserkatastrophe im Februar 1946 in Meppen

Von Wilhelm Bartels

Das Hochwasser zwischen Radde und Ems hatte uns schon oft den Weg vom Schützenhof über den Bahndamm in die Neustadt versperrt. Fast in jedem Frühjahr standen die Wiesen hinter den Äckern des Bauern Brümmer unter Wasser. Die Nordradde trat regelmäßig über die Ufer und überschwemmte das angrenzende Weide- und Ackerland. Was wir aber im Februar des ersten Nachkriegsjahres erlebt haben, ist ein unvergessliches Ereignis. Eine Katastrophe unermesslichen Ausmaßes suchte die Stadt Meppen heim.

Mein Bruder Heinz und ich liefen damals im Februar 1946 alle halbe Stunde in unseren Garten am Schützenhof unweit des Meppener Emshafens, um aufgeregt das Ansteigen des Hochwassers zu markieren. Wir steckten immer ein Hölzchen in die Grenzlinie des Wassers. Wir Zehn- und Zwölfjährigen waren ganz aufgeregt, aber keineswegs ängstlich oder besorgt, wenn die Markierung dann wieder landunter zeigte.

Das war irgendwie spannend und aufregend. So etwas hatten wir noch nicht erlebt, obwohl wir jedes Jahr die negativen Auswirkungen des Frühjahrshochwassers auf den Wiesen und Feldern des Landwirts Brümmer erfuhren. Schließlich wurde uns alljährlich der Fußweg „über die Bahn" in die Neustädter Nordstraße zu Tante Angela und Onkel Bernd versperrt. Aber niemand hatte voraussehen können, dass wir jetzt von zwei Seiten eingekesselt werden würden. Nämlich von der Radde her und von der nahen Ems.

Die Polizeistreifen im Auto verkündeten am Nachmittag per Lautsprecher ein weiteres Ansteigen des Hochwassers und das Eintreffen einer Springflut auf der Ems. Sie riefen zur Vorsorge und Sicherung der Keller auf. In Windeseile füllten mein Vater und wir Jungen Säcke mit Sand, den wir per Schubkarre aus Betz Jansens Sandkuhle holten. Mit ihnen wurden die beiden Kellerfenster zugedeckt und abgedichtet, wie wir hofften.

Wie unsere Nachbarn mästeten wir damals in den Nachkriegsjahren zwei Schweine, die uns Fleisch, Wurst, Schinken und Speck garantierten. Aber erst dann, wenn wir Kinder die Abfälle von den damaligen Besatzungsmächten geholt oder im Sommer die Melde vom Acker oder die Brennnesseln für das gekochte Grünfutter gesammelt hatten. Zwei „Läufer" hatten wir im Stall, als das Hochwasser kam.

 

Schon am folgenden Morgen stand Meppen unter Wasser. Die Marktbewohner wurden per Boot versorgt. Weite Landstriche im Westen der Stadt, die Kuhweide und der gesamte Schützenhof waren bis zum Papenbusch überschwemmt. Der Garten und die angrenzenden Äcker waren eine einzige Seenlandschaft. Die Keller waren trotz der Sandsäcke bereits voll gelaufen. Als das Wasser dann schnell anstieg, waren die Schweine im Stall in Gefahr. Mein Vater begann, den Kessel in der damaligen Waschküche aufzuheizen. Er brauchte heißes Wasser, wenn die Schweine geschlachtet sein würden.

Doch bevor das Wasser im großen runden Kessel kochte, war der Wasserspiegel zwei Stufen hoch ins Haus gestiegen. Es dauerte nicht lange, bis das Hochwasser den Feuerrost des Kessels erreicht hatte und das Feuer löschte. Jetzt war guter Rat teuer. Ich weiß nicht mehr wie, aber irgendwie konnten meine Eltern unseren Onkel Bernd in der Neustadt benachrichtigen. Ich glaube, er wurde per Telefon und helfende Nachbarn um Hilfe gebeten. Das einzige Telefon am Schützenhof besaß damals der Lebensmittelladen Jürgens, der seinerseits den Laden Albers in der Nordstraße informierte.

Gegen Mittag kam dann Onkel Bernds Hilfe in Form eines Bootes, das mühelos unseren über einen Meter hohen Gartenzaun überfahren und mit dem Bug in die Waschküche manövriert werden konnte. Der Besitzer des breiten Holzbootes selbst, Schlüter Jupp aus der Schützenstraße, war der rettende Engel. Onkel Bernd hatte ihn alarmiert und um Hilfe ersucht. Schlüter Jupp fasste mit an, als mein Vater die beiden Schweine, die bereits bis zum Bauch im Wasser standen, zum Boot trieb und hinein hievte. Die Schweine verhielten sich selten still, fast lethargisch ließen sie alles mit sich geschehen. Es gab kein Quieken, kein Grunzen und kein Aufbäumen. Mein Vater und ich stiegen mit ins Boot, und schon bald ruderte uns unser Retter in Richtung Bahndamm an der Schützenstraße.

Auf halber Strecke spürten wir die starke Strömung des Wassers und glaubten, dass die Ems am Hafen aus ihrem Bett getreten war. Hier also musste die Springflut auf das schnelle Hochwasser der Ems getroffen sein und sich den Weg in Richtung Schützenhof und ebenso zur Kuhweide und Innenstadt gesucht haben. Krampfhaft hielten wir uns am Bootsrand fest. Das Wasser spritzte gegen die Bootswand. Die Angst ließ uns keinen klaren Gedanken fassen. Schier endlos kam uns die Entfernung von rund 600 Metern vor.

Auf halbem Wege sahen wir aus Richtung Gilbers einen hohen Lastwagen der Alliierten langsam in Richtung Drahtwerk Mertens fahren. Plötzlich neigte sich der Kastenwagen, so nannten wir damals die Planwagen der Soldaten, im Zeitlupentempo zur Seite. Der Laster schien mit samt seinen Leuten in die Fluten zu stürzen. Doch dann erschien es uns wie ein Wunder: Genau an dieser Stelle, wo der Wagen absackte, stand ein Telegrafenmast, und an ihm fand der Wagen Halt. „Schwein gehabt", raunte mir mein Vater zu.

Als eine Woche später das Hochwasser abgezogen war, sahen wir die Ursache des Unglücks. Die starke Strömung hatte an dieser Stelle die Straße zum Schützenhof hin aufgerissen und fortgespült. Der Telegrafenmast hatte sich beängstigend zur Seite geneigt, doch glücklicherweise hatte er dem Druck des Lasters standgehalten.

Am Ende der Schützenstraße wartete mein Onkel mit einem Bollerwagen, auf den dann die Schweine umgeladen wurden. Über die Hafen-, die Herzog-Arenberg- und die Mühlenstraße erreichten wir dann unser Ziel in der Nordstraße. Im dortigen Schweinestall wurde es dann für zwei Wochen richtig eng, bis die Ställe am Schützenhof vom Unrat der Überschwemmung gereinigt waren. Aber auch wir hatten so richtig „Schwein gehabt" mit dieser Rettungsaktion.

Viel Arbeit gab es dann, nachdem das Hochwasser abgelaufen war. Alle Zimmer im Erdgeschoss unseres Hauses hatten über einen halben Meter unter Wasser gestanden. Viele Möbel, die nicht mehr rechtzeitig in das erste Stockwerk gebracht oder höher gestellt werden konnten, waren beschädigt. Schmutz und Schlamm bedeckten Flure und Zimmer. Ebenso viel Arbeit gab es beim Aufräumen im Keller, denn Kohlen, Torf sowie Kartoffeln und Einmachgläser schwammen in einer trüben und übel riechenden Brühe.

Auch der Gehweg zum Haus und der gesamte Garten mussten vom Schlamm und Unrat befreit werden. Es dauerte Tage und Wochen, bis ein wenig Ordnung geschaffen war. Dann wurde eines Tages der Keller leer gepumpt. Leider zu früh. Denn der hohe Grundwasserspiegel ließ mit seinem enormen Druck eine Kellerwand bersten. Dieser Riss im Mauerwerk konnte aber später abgedichtet werden.

Im Winter darauf wurden dann die Schweine geschlachtet. Zum Schlachtfest wurden die Verwandten aus der Nordstraße eingeladen. Denn allgegenwärtig waren immer noch das Hochwasser und unser Rettungsunternehmen. Und als Dank durften wir Kinder auch einen dicken Braten, Wurstebrot und Brühe unserem „Bootsmann" in die Schützenstraße bringen.

An die

Osnabrücker Zeitung

Stichwort: Senioren schreiben Geschichte

Große Straße 17 – 19

49074 Osnabrück

hier: per E-Mail

 

Bartels, Wilhelm, geb. 12.04.1934

Krokusstr. 17

49716 Meppen

Tel. 0 59 31 / 1 31 01

 

Mit der Veröffentlichung meines Beitrags durch die NOZ bin ich einverstanden. Die NOZ behält sich das Recht zur Kürzung des Beitrags vor. Ich erkläre, dass ich den Beitrag selbst verfasst habe.

Meppen, den 01.03.2009

Wilhelm Bartels

Ersch.: Nein: Schriftliche Nachricht der NOZ am 23.07.2009: Zu viele Ein-

             sendungen (600)

 

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03.03.2009

Willem 756

Frühling

„Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt" heißt es nostalgisch in einem alten Frühlingslied aus Mähren. Heutzutage sind es die Trecker, die angelassen werden, aber die Bilder und Arbeiten der Landwirte ähneln sich doch sehr. Auch vielen meiner Bekannten juckt bereits der „grüne Daumen" und im Garten wird aufgeräumt und das erste Pflanzen vorbereitet. Die Temperaturen steigen langsam, und die ersten weißen Farbtupfer verscheuchen das triste Grau des Winters, in dem es bei uns im Emsland im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Landschaften so gut wie keinen Schnee gab. Vielleicht zögern die Schneeglöckchen deshalb das Öffnen ihrer Blüten hinaus. Die Märzbecher hingegen öffnen ihre Kelche mit den Girlanden gesäumten Kelchen gerade rechtzeitig. Die „Winterlinge" jedoch warten in diesem Jahr noch auf die wärmende Sonne, um mit ihrem strahlenden Gelb den Winter zu verscheuchen. „Die Welt wird schöner mit jedem Tag", verheißt der Dichter zuversichtlich.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.03.2009

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19.02.2009

Willem 755

Zimtzicke

Haben Sie sich nicht auch schon einmal über jemanden geärgert und ihn „Neidhammel", „Rindvieh" oder „Hasenfuß" genannt? Vielleicht leise grollend oder laut schimpfend? Oder die eine oder andere störrische Person als „Zimtzicke" oder „doofes Suppenhuhn" bezeichnet? Dieser Tage war ich der „Gelackmeierte", als mich ein Bekannter zum „Packesel" abstempelte. Dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: Zusammengesetzte Wörter mit Tiernamen haben oft eine negative Bedeutung. So auch, wenn jemand als „Angsthase", „Rindvieh" oder „Schluckspecht" tituliert wird. Auch der „Dreckspatz" und der „Schmutzfink" gehören dazu. „Lausbuben" und „Frechdachse" hingegen erscheinen positiv und stimmen ähnlich wie „Bienenstich" und „Katzenzungen" freundlich. Schön auch, wenn das eine oder andere Lied auf den zahlreichen Liedertafeln im Esterfelder Forst als „Ohrwurm" haften bleibt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.02.2009

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02.02.2009

Willem 754

Sonntagsspiel

Gestern produzierte ich doch tatsächlich eine journalistische „Ente". Denn ich verlegte das Spitzenspiel zwischen dem SV Meppen und Eintracht Nordhorn auf den kommenden Freitag. Den Termin fand ich bei meiner Recherche im Videotext des ndr auf Seite 230. Auf den zahlreichen Transparenten an Brücken, Einmündungen und auf freien Plätzen steht jedoch der richtige Termin, nämlich SONNTAG, der 8. Februar, 15 Uhr. Aber das habe ich wegen der fetzigen und flotten Hingucker in Textform überlesen. Also: Die Aktion des SV Meppen „Volle Vivaris Arena" unterstützen, damit die „Hütte" voller wird als beim letzten Mal im vorigen Jahr, als 7 100 Besucher gezählt wurden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 03.02.3009

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01.02.2009

Willem 753

Fußball

„Guck mal, Klappern gehört zum Geschäft", rief mir mein Nachbar zu, als wir am Wochenende zu einem Baumarkt in Nödike fuhren. Und er wies ganz aufgeregt mit ausgestrecktem Arm auf ein Transparent hin, das Werbung für den SV Meppen macht. „Wegen großem Andrang schon um 13 Uhr kommen" war da in großen Lettern zu lesen. Einige hundert Meter weiter das nächste Transparent, auf dem „Der Nachmittagskaffee fällt aus, der SV spielt" stand. Kurz und bündig, aber in bekannt provokanter und treffender Wortwahl animiert hier der Verseschmied des SV die Meppener, am kommenden Freitag zum Spitzenspiel ins Stadion zu kommen. Denn der Slogan „Meppen = Fußball" erinnert nicht zuletzt an den Fußball der Zweiten Bundesliga vor einigen Jahren. „Wir brauchen jeden – wir wollen nach oben" kennzeichnet die Brisanz der Tabellensituation. „Bitte Meppen weiträumig umfahren" lässt einen Zuschauerrekord im Spitzenspiel erwarten. Denn „Es Vau Em die Hütte – Hütte voll" verspricht ein riesiges Verkehrsaufkommen. Bleibt zu hoffen, dass das Versprechen auf einem weiteren Plakat „Bei uns gehen Sie als Sieger vom Platz" auch den Meppener Sieg prognostiziert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 02.02.2009

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13.01.2009

Willem 752

Gewinne

Am letzten Wochenende war ich voll „auf der Gewinnerstraße". Per Beilage in einer Programmzeitschrift gewann ich durch eine einfache Rätsellösung 50 000 Euro in bar, 60 monatliche Renten zu je 1 111 Euro und außer einem Cabrio auch noch „pures Gold" in horrender Höhe. Aber alle diese windigen Versprechen ließ ich ungenutzt. Auch besuche ich nicht die Neujahrsfeier eines Busreiseunternehmens, das an diesem Wochenende in einem Meppener Restaurant zur großen Fete einlädt. Dabei pfeife ich auf den „bereits garantiert gewonnenen Sparbuchgewinn" in Höhe von 1 000 Euro und auf weitere verlockende Preise. Alle Versprechen wanderten sofort in den Papierkorb. Ich möchte nämlich hinterher nicht sagen: „Wie gewonnen, so zerronnen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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08.01.2009

Willem 751

Eisschollen

Es ist ein schönes Naturschauspiel, das jetzt eingesetzte Eistreiben auf Ems und Hase. Ständig ihre Form verändernde Eisschollen treiben gemächlich flussabwärts. Eine feiertägliche Stille macht sich breit, unterbrochen nur durch das leise Schieben und Schurren der Schollen. Schon seit einigen Tagen sind die immer dicker und größer werdenden „Inseln mit weißen Rändern" zu bestaunen. Sie drehen sich im Kreise, stoßen unweigerlich mit anderen zusammen und bilden mit ihnen neue Inseln. Sie werden immer dicker, und ihr Zuckerrand türmt sich höher und höher. Blässhühner, Möwen und Enten entern die schwimmenden Inseln und lassen sich treiben. Klirrende Kälte und knackiger Frost haben sie entstehen lassen, die Eisschollen, den hiesigen Ersatz für fehlenden Schnee.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 09.01.2009  (Superschnell!)

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06.01.2009

Willem 750

Schnee

Erstaunt und überrascht waren gestern nicht wenige Passanten, die trotz der klirrenden Kälte dem Meppener Wochenmarkt entgegen eilten. An der Ampelanlage am Windthorstplatz bog plötzlich ein Pkw mit Darmstädter Kennzeichen um die Ecke. Und er war über und über mit Schnee bedeckt. Strahlende Sonne und blauer Himmel ließen den Schnee noch weißer erstrahlen. Es war im wahrsten Sinn des Wortes wohl „Schnee von gestern", der wegen der Minusgrade bei Tag und bei Tag keine Chance zum Schmelzen hatte. Überall soll es ja in Deutschland geschneit haben. Nur bei uns nicht. Aber sicher ist: Auch diese weiße Pracht wird schon bald „schmelzen wie Schnee an der Sonne".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 07.01.2009 (!!! = Schneller geht´s nicht)

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17.12.2008

Willem 749

Sprache

Wir schätzen unsere deutsche Muttersprache. Immer wieder aber kann man sprachliche Entgleisungen und Ausflüge vor allem ins Englische feststellen. Seit 2005 gibt es einen so genannten Anglizismen-Index, der bereits 6 800 Einträge von Anglizismen enthält. Jetzt erhielt diese Auflistung einen aktuellen Zuwachs durch die Ankündigung eines neuen Meppener Geschäftes. Im Schatten des Rathauses verkündet ein Plakat am Schaufenster eines Neubaus in englischer Kurzfassung, dass das Geschäft bald eröffnet wird. „Soon opening" steht da in fetten Lettern. Viele Passanten und vor allem ältere Bürgerinnen und Bürger schütteln die Köpfe und wissen nicht, was gemeint ist. Sie sind wohl als zukünftige Kunden nicht gefragt. Da ist doch der vielfache Hinweis im Kaufhaus am Neuen Markt verständlicher. Hier steht kurz, knapp und bündig an mehreren Warenregalen: „Schluss aus. Ware raus."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 06.01.2009 (!!!!!!!!!!!!!!!)

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17.12.2008

Willem 748

Wurzeln

Dem Motto „Das Übel an der Wurzel packen" folgten dieser Tage die Arbeiter des Meppener Baubetriebshofes. Sie entfernten auf dem Fuß- und Radweg entlang der Esterfelder Stiege gefährliche Fußangeln. Denn an mehreren Stellen hatten sich die Gehwegplatten gehoben, so dass die Gefahr des Stolperns entstanden war. Verursacht hatten das die Wurzeln der angrenzenden Laubbäume. Die Arbeiter hatten große Mühe, die langen und starken Ausläufer der Linden und Ahorne dem Boden zu entreißen. Die Redewendung „Geiz ist die Wurzel allen Übels" ist bei dem vorliegenden starken Wachstum der unterirdischen Triebe wohl nicht anzuwenden. Auch nicht die „mathematische Wurzel" die „Zahnwurzel" oder die Möhre, die im Emsland auch Moorrüben oder Wurzeln genannt werden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.01.2009 (!!!!!!!!!!!!!!!!!)

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17.12.2008

Willem 747

Kasten

Auf der Hochzeitsfeier einer Bekannten hielt ich die Ereignisse rund um das Brautpaar in zahlreichen Fotos fest. Als ich keine Fotos mehr schoss, fragte mich die Braut, ob ich „alles im Kasten" hätte. Als ich das bestätigte, meinte sie vielsagend, dass sie nicht so schnell wieder „im Kasten hängen" möchte. Und meinte das Aufgebot im Standesamt. Zufällig habe dort ein Kamerateam eine Filmszene gedreht, die dann auch „im Kasten" gewesen sei, als alles gelungen war. Und das gelang dem Kameramann natürlich, weil er „etwas auf dem Kasten" hatte. Ob meine Bekannte nun den Gehirnkasten, den Fotoapparat oder den städtischen Bekanntmachungskasten meinte, ganz schön vielschichtig ist die deutsche Sprache. Noch eine Bedeutung: Meine ehemaligen Schulkameraden Dieter, Piet und Clemens waren in Meppen „im Kasten", d. h. im bischöflichen Konvikt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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12.12.2008

Willem 746

Betroffen

Bei Unfällen oder Krankheiten ist man besonders betroffen, wenn es jemand aus der nächsten Nachbar-, Bekannt- oder Verwandtschaft ist. So ist es auch jetzt bei Streikbewegungen mit entsprechenden Arbeitsausfällen, die besonders betroffen machen, wenn man direkt betroffen ist. Sonst nimmt man sie nur beiläufig zur Kenntnis. Nicht aber, wenn nahe Angehörige in der Klinik liegen, die seit Tagen bestreikt wird. So geschehen jetzt in der Hedon Klinik in Lingen. Hier fallen Anwendungen und Therapiemaßnahmen aus, weil die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen hat. Das aber geht zu Lasten der Schwächsten der Schwachen, eben der Kranken. Sie suchen und erwarten hier in der Reha-Klinik Hilfe und Besserung. Streiks sind da unverantwortlich, besonders angesichts der nahen Feiertage, an denen Therapiemaßnahmen sowieso nur auf Sparflamme stattfinden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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11.12.2008

Willem 745

Abreißen

Viele Meppener hielten in der Hektik der Vorweihnachtszeit inne und schauten dem Abriss der beiden Häuser in der Emsstraße zu. Viel Holzgebälk türmte der Bagger auf. Und es wurde offensichtlich, dass früher fast nur mit Holz und nicht mit Steinen und Stahlträgern gebaut wurde. „Abreißen" war angesagt, bevor Neues aufgebaut werden kann. Abreißen kann man jetzt auch die letzten Blätter vom Jahreskalender. Aber sich die „Hacken abreißen" sollte man nicht. Denn oft hat man mehr Zeit, als man glaubt. Und will mir jemand „den Kopf abreißen", möchte ich, dass „das Gespräch abreißt", damit ich wieder Luft schöpfen kann.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.12.2008

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10.12.2008

Willem 744

Schneeflocken

Schneeflocken rieselten jetzt langsam aus dem grauen Himmel und verzauberten die Umwelt. Der leichte Schneefall deckte nicht nur den grauen Alltag zu, sondern erhellte und faszinierte. Alle Kinder in den Kindergärten und Grundschulen liefen zu den Fenstern und beklatschten die tanzenden Flocken. Auch die beiden Mädchen in der Neelandstraße in Meppen-Esterfeld verhielten sich auf ihren Fahrrädern wie verzaubert. Mit ihren Schultaschen auf dem Rücken kamen die etwa Acht- bis Neunjährigen aus der Marienschule und sangen lauthals: „So schön ist die Welt, wie uns das gefällt! Das ist ein Spaß, wir werden gar nicht nass."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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09.12.2008

Willem 743

Schneebälle

Es hat nicht geschneit, aber dennoch gibt es seit einigen Tagen die bei Kindern so beliebte Schneeballschlacht. Wo? Auf und am Rande der Eislauffläche auf dem Meppener Weihnachtsmarkt. Regelmäßig kehrt hier ein Betreuer der Eisbahn mit einem großen Schneeschieber die weiße Pracht von der Eisfläche. Hier nämlich entsteht ähnlich wie in der Gefriertruhe zu Hause durch den direkten Kontakt mit der feuchten Luft

Raureif, der die Eisbahn ein wenig stumpf macht. Inzwischen ist der Schneeberg am Rande der Eisfläche schon zu einem kleinen Schneehügel angewachsen, der den Kindern genug Wurfmaterial liefert. Sie freuen sich wie ein Schneekönig, lachte ein Besucher des Weihnachtsmarktes. Und es sei kein „Schnee von gestern".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 10.12.2008

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07.12.2008

Leserbrief

Meppener, wehrt euch!

Viele Bürgerinnen und Bürger verstehen in Meppen die Welt nicht mehr. Da beklagt man jahrzehntelang etliche Bausünden und radikale Abrisse historischer Gebäude im Zentrum der Stadt und jetzt das. Viele Meppener fragen sich, warum man diesen „Protz-Klotz" von Sparkasse inmitten der Stadt hat errichten können. An diesem Standort wäre die Chance gewesen, durch attraktive Geschäftsbauten beide Stadtteile sinnvoller miteinander zu verbinden. Außerdem sei es ein Jammer, dass der Neubau der Sparkasse die neue Hasehubbrücke erdrückt und einengt.

Das gesamte Bauwerk lässt wenig Verkehrssinn erkennen. Selbst aus der unübersichtlichen Anbindung des Straßenzuges Püntkers Patt hat man nichts gelernt. Denn dort verursachte der vorherige Neubau der Sparkasse eine unübersichtliche und gefährliche Einmündung. Und erneut haben jetzt die hauseigenen und auch die städtischen Planer nicht nur ihre Arbeit ad absurdum geführt, sondern auch schildbürgerartig „zugeschlagen". Fußgängern, Müttern mit Kinderwagen, älteren Leuten mit Rollis und sogar Rollstuhlfahrern werden diesen Straßenabschnitt meiden. Denn als geradezu unfallträchtig erweist sich der gerade fertig gestellte Bürgersteig. Er ist nicht nur zu eng, sondern neue Lichtmasten erschweren barriereartig inmitten dieses fahrbahnnahen Gehweges den Passanten ein Weiterkommen. Auch die nicht eingehaltene Fluchtlinie des östlichen Brückengeländers stößt negativ auf.

Meppener, wehrt euch! Wir sollten auf die Straße gehen und demonstrieren. Wir sollten uns das nicht gefallen lassen. Wir sollten protestieren und die Zurücknahme wenigstens der Installation der Lichtmasten fordern. Wir sollten das Rathaus mit Anrufen und Eingaben zudecken. Aber leider gewinnt selbst dann der Neubau der Sparkasse nicht an Attraktivität. Es wäre fatal, wenn viele Bürgerinnen und Bürger in ihrer Meinung Recht bekommen, wenn sie sagen: Geld regiert die Welt.

Wilhelm Bartels, Krokusstraße 17, 49716 Meppen

Erschienen am:

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05.12.2008

Willem 742

Deutsch

Derzeit erregt die Diskussion um die Eintragung der deutschen Sprache ins Grundgesetz die Gemüter der Nation. Weiß nicht jeder, dass man in Deutschland erstrangig Deutsch spricht? Oder in Frankreich Französisch und in England Englisch? Sollte man da nicht ohne Umschweife und Hintergedanken und offen und geradeheraus „auf gut deutsch sagen", dass die Diskussion überflüssig wie ein Kropf ist? Man könnte auch angesichts der unverständlichen Erörterungen sagen: „Typisch deutsch". Das klingt wenig schmeichelhaft, vielmehr vorwurfsvoll. Kein Wunder, dass uns die Dänen als laut und angeberisch bezeichnen. Bei den Franzosen sind wir mit „Tete carrée allemande" die Vierschrötigen, bei den Amerikanern die „Krauts" und bei den Österreichern abwertend die „Piefkes". Das ist aber vielleicht besser als „nicht deutsch verstehen zu wollen". Denn wer will schon als dumm oder stur verschrien sein? Unverblümt und ohne Beschönigung sollten wir doch weiterhin „deutsch von der Leber weg reden" und schreiben, was wir denken und wollen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.12.1008

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04.12.2008

Willem 741

Schildbürger

In Meppen gibt es ja „Poahlbürger" und neuerdings auch Schildbürger. Ob es die Planer der Sparkasse oder die Manager des städtischen Bau- oder Ordnungsamtes sind? Egal, die Meppener können jetzt einen aktuellen Schildbürgerstreich verzeichnen. Mitten auf dem sowieso schon schmalen Gehweg entlang der neuen Sparkasse wurden vier Lichtmasten installiert, die wie Sperren wirken und außerdem als Menetekel Unfälle prognostizieren. Ein Schildbürgerstreich, den man nicht in seiner eigentlichen Wortbedeutung als närrisches Tun oder bewussten Streich abtun kann. Für Rollstuhlfahrer wird dieser Gehweg nicht zu bewältigen sein. Ein Schildbürgerstreich nicht wie anno dazumal für die Bürger in Schilda, sondern für die heutigen Meppener.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 05.12.2008

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03.12.2008

Willem 740

Geschenkt

Ich wollte bei meinem Lieblingsbäcker unweit des Meppener Rathauses Westfälisches Pumpernickel kaufen. Leider war es nicht in meiner Verpackungsgröße vorhanden. Ob ich denn das ostfriesische Schwarzbrot schon gekostet hätte, fragte mich die Verkäuferin. Und sie schnitt eins der Schwarzbrote an und einige Scheiben ab. „Für Sie zu Hause zum Probieren", meinte sie freundlich und packte die Scheiben ein. Aus dem Hintergrund wurde eine Stimme laut: „Schenken Sie mir auch ein paar Scheiben? Dann brauche ich mir keine zu kaufen." Und ohne viel Federlesens bekam diese Kundin ebenfalls ihre Schwarzbrotscheiben geschnitten und geschenkt. Das nenne ich einen Service par excellence. Da muss man nicht erst auf einige Aufmerksamkeiten zu Weihnachten warten.

Tschüss! Euer Zeitungbote Willem

Ersch.: 04.12.2008

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01.12.2008

Willem 739

Geschenke

150 Euro geschenkt und ein Foto-Handy gratis dazu! So konnte ich es jetzt lesen. Nicht mehr „Geiz ist geil" heißt das Werbemotto der Stunde, sondern „Geschenke am laufenden Band". Industrie, Handel und Gewerbe überbieten sich und machen es uns potentiellen Kunden verlockend schmackhaft. Geschenkideen en masse. Nur noch drei Wochen bleiben bis zum Fest der Geschenke. „Drastisch reduzierte Preise" wetteifern mit attraktiven Zugaben, Gutscheinen und „Rabatte ohne Ende". Die „rabattierte Grundgebühr" gehört zur aktuellen sprachlichen Neuschöpfung. Hier soll ich drei Hosen kaufen und zwei bezahlen, dort bekomme ich vier Tausend Euro geschenkt, wenn ich ein neues Auto kaufe. Ob die fallenden Heizöl- und Spritpreise auch Geschenke in dieser vorweihnachtlichen Zeit sind? Wie wär´s, wenn man jemandem sein Herz schenkt, raunte mir jetzt eine Bekannte zu.

Tschüss! Euer Zeitungbote Willem

Ersch.: 02.12.2008

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29.11.2008

Willem 738

Übung

Übung macht den Meister" sagt man wohl nicht zu unrecht. Der Automechaniker, die Büroangestellte oder der Facharzt sind genauso betroffen wie der Sportler, der Schachspieler oder der Rettungshelfer. Vor allem muss man mit technischen Geräten ständig umgehen. Egal ob es sich um die elektrische Schreibmaschine, den digitalen Fotoapparat, die E-Mail im Internet oder das Handy handelt: Allzu schnell vergisst man die schon fast todsicher geglaubte Handhabung. Als ich jetzt meine Schreibmaschine nach etlichen Jahren der Kellerruhe gebrauchen musste, wusste ich nicht mehr, welche Tasten ich wählen musste. Ähnlich erging es mir mit meiner Fuji-FinePix-Kamera, die ich lange nicht mehr benutzt hatte. Und verwirrend die vielen verschiedenen Knöpfe und Rädchen mit Mehrfachfunktionen. Wie gut, wenn es einem dann allmählich wieder „dämmert" und alle Rädchen im „oberen Stübchen" wieder ineinander greifen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 01.12.2008 (ohne die unterstrichenen Passagen)

             03.12.2008 (mit den unterstrichenen Passagen)

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27.11.2008

Willem 737

Fliegenfalle

Bei einem Bekannten ging es um die richtige Fliegen- und Mückenfalle. In der jetzigen Nachsaison der kleinen Plagegeister habe man ja genügend Zeit, über einen effektiven Schutz und verschiedene Methoden und Modelle nachzudenken. Insektenschutzgitter aus einem fast unsichtbaren Fiberglas-Maschengewebe scheinen eine umweltfreundliche und dauerhafte Lösung zu versprechen. Aber weitaus ökonomischer und ökologischer hat mein Enkel Johan seine Lösung parat: Oben in seiner Zimmerecke wartet seine Hausspinne am Rande ihres Fangnetzes auf die nächste Fliege. Das sei die beste Methode, der Fliegen und Mücken Herr zu werden, sagte er ganz bestimmt. „Opa", meinte er, „Mach doch aus einer Fliege keinen Elefanten." Sieh, mit einer eigenen Spinne kann man sich nicht „über die Fliege an der Wand ärgern."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 28.11.2008

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25.11.2008

Willem 736

Glühweinhermann

Alljährlich wartet „Glühweinhermann" auf dem Meppener Weihnachtsmarkt mit Neuigkeiten und Annehmlichkeiten für die Gäste auf. War es vor einigen Jahren die „Raststätte und Ablage für Männer und Geschenke" oder die offene „Feuerstelle" neben der Eisbahn oder waren es die Stehtische und Gasfackeln. In diesem Jahr bieten zwei Klapptische im hinteren Bereich des Glühweinstandes beidseitig rund zehn Gästen mehr Platz zum Genießen und Smalltalk. Darin ist der beliebte Hermann ganz groß. So auch zu Beginn der Woche am Eröffnungstag. Nach außen könne er ja seinen Stand wegen der angrenzenden Geschäfte nicht erweitern, bedauerte er. Aber „klein und fein und voll und toll", sagt er sei besser als groß und leer.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 26.11.2008

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22.11.2008

Willem 735

Schneekönige

Gerade noch rechtzeitig fegte der böige Wind der letzten Woche die Blätter von Bäumen und Sträuchern, bevor es am Wochenende zu schneien begann. Die Natur, die sich selbst „entblättert" hatte und ohne dichtes Laubwerk neue Ein- und Durchblicke gewährte, wechselte erneut und verzauberte die Umwelt mit der schönen weißen Pracht. „Das ist kein Schnee von gestern", strahlte mich meine Nachbarin Annemarie an, die am Samstag gutgelaunt den Gehweg vom Schnee frei schob. Und die Kinder „freuten sich wie ein Schneekönig" und bauten den ersten Schneemann dieses frühen Winters. Wussten Sie, dass sich diese Redensart auf unseren kleinsten Singvogel, den Zaun- oder Schneekönig, bezieht? Er bleibt trotz der Kälte und des Schnees in unseren Gärten, pfeift und singt und bedankt sich so für etwas fettreiches Futter.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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21.11.2008

Willem 734

Weite Welt

Rechtzeitig zum Beginn des kälteren Wetters und der ersten Schneeflocken dieses Winters hat sich auch die Vegetation umgestellt. Die Natur hat sich selbst entblättert, nannte das mein ehemaliger Kollege Willibald. Laub unter Bäumen und Büschen, wohin man auch schaut. Gleichzeitig werden Umwelt und Horizont weiter. Enge Begrenzungen durch dichtes Laubwerk fallen weg. Ganz neue Bilder und Blickwinkel tun sich auf, so dass bisher Verborgenes sichtbar wird. Eine neue weite Welt wird sichtbar. Silhouettenartig verleihen die nackten Zweige am Meppener Stadtwall dem Karree der Schülerwiese einen neuen Rahmen. Auch der so genannte Trauermonat hat seine schöne Seiten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: Wegen des Wintereinbruchs mit Schnee ungeeignet: Dafür neu: s.o.

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19.11.2008

Betr.: Archiv - Stadt Meppen - Unbekanntes Foto

Der Inhaber der Alten Stadtapotheke in Meppen, Herr Dr. Friedrich Kerckhoff, und sein Sohn, Dr. Hermann Kerckhoff, gaben mir heute den ersten und entscheidenden Hinweis:

Das Foto zeigt die Gartenmauer des rückwärtigen GERTRUDENSTIFTS in der Ludmillenstraße in Meppen (etwa um 1930). Die Mauer selbst

habe ich noch als Schüler in den Jahren nach 1945 gekannt.

(Dieser Hinweis erscheint hier, da ich wider Erwarten keinen Zugriff mehr habe auf meine Archiv-Seite, um sie zu ergänzen. "C´est la vie" oder "C´est la technique".)

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11.11.2008

Willem 733

Rauchfrei

Rauchfrei ist natürlich seit Jahren auch das Meppener Krankenhaus Ludmillenstift. Was sich aber seit Jahren vor dem Haupteingang abspielt, geht nicht auf die berühmte Kuhhaut. Patienten und Besucher müssen sich hier durch nikotingeschwängerte Rauchschwaden und beißenden und pestilenzartigen Gestank in die große Klinik durchkämpfen. Sargnägel würden hier ohne Hammer und Amboss produziert, verriet mir jetzt ein Bekannter. Er besuche täglich seine Frau, die nach einem Sturz mehrere Wochen stationär behandelt wird. Aber bei jedem Besuch „bleibe einem die Luft weg", sagt er. Dicke Luft herrsche hier. Dabei sei das Krankenhaus doch eine Stätte der Gesundheit, Heilung und Genesung. Und dem Image des Krankenhauses ist der Qualm auch nicht gerade förderlich, füge ich hinzu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 13.11.2008

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21.10.2008

Willem 732

Wünsche

Zwei ältere Damen unterhalten sich im Laden eines Esterfelder Discounters angeregt und etwas aufgeregt über die Wünsche der Kinder und Jugendlichen. Ein Handy und auch ein Computer müssten es heute als Geburtstagsgeschenke sein. Da sei man doch früher genügsamer und bescheidener gewesen. Und dann erfuhr ich als unfreiwilliger Mithörer, wie das früher mit den Geschenken so war. Eine der Kundinnen: „Früher bekamen wir mit 19 ein Fahrrad, heute muss es mit 18 schon ein Auto sein." Und die andere: „In meiner Jugendzeit gab es in unserer Straße nur ein Telefon beim Kaufmann. Heute hat es schon jedes Kind in der Tasche." Und dann ertönte plötzlich in der Einkaufstasche der zweiten Kundin ein Handy. Ja, meinte sie, man müsse doch mit der Technik gehen, denn so sei man immer und überall erreichbar.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.10.2008

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21.10.2008

Willem 731

Kinderleicht

Auf dem Flur vor dem Bürgeramt der Stadt Meppen warten mehrere Kunden. Auch eine Mutter mit ihrer etwa 5-jährigen Tochter. Die Wartezeit nutzen einige Bürger und schauen sich die neue Fotoausstellung im Stadthaus an. Allen gemeinsam ist, die Zeit nicht nutzlos verstreichen zu lassen. Die junge Mutter kümmert sich um ihre Tochter und übt Kopfrechnen. Auf die Frage, wie viel zwei und zwei ist, ruft die Kleine: „Das ist doch kinderleicht: 22". Und sie sagt nicht etwa zwei zwei, sondern richtig zweiundzwanzig. So einfach kann Rechnen sein, schmunzelten die Umstehenden. Und so ganz Unrecht hat die Kleine ja auch nicht. Ganz schön clever, dachte ich. Und dass sie das mathematische Ergebnis kannte, ahnten auch alle.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 27.10.2008

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13.10.2008

Willem 731

Umleitungen

Wegen der Restaurierungsarbeiten an der Brücke über die Ems im Zuge der nördlichen Emsüberquerung der Umgehungsstraße ist der Leinpfad an der Ems nur noch bis zur Baustelle begeh- und befahrbar. In diesen Tagen wird das Baugerüst abgebaut, so dass die Umleitungen für die Radtouristen bald entfallen. Große gelbe Umleitungsschilder führten die Radler um die Baustelle herum. Zwei davon stehen auf der Esterfelder Stiege, deren Sinn und Platzierung vielen Esterfeldern nicht einsichtig waren. Eins steht stadteinwärts hinter der Unterführung Esterfelder Straße / Umgehungsstraße. Das zweite fordert unmittelbar am Happy Shop vor der Einmündung der Grabbestraße die Radfahrer zum Abbiegen nach rechts auf. Als ich jedoch jetzt am Bolzplatz an der Ems unmittelbar an der Absperrung die entsprechenden Schilder für die Radfahrer sah, ging mir ein Licht auf. Denn es sind die Umleitungen für die Radler auf dem Emsweg. „Irren ist menschlich", kann man da nur sagen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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10.10.2008

Willem 730

Blätterwald

Wir müssen nicht in die USA oder nach Kanada reisen, um die herrlichen Herbstfarben des „Indian Summer" zu bestaunen. Auch bei uns lässt die Sonne ein buntes Farbenspiel des Ahorns, der Akazie oder der Buche erstrahlen. Und wer jetzt über den Meppener Wall spaziert, kann sich am herbstlichen Gelb der Linden, dem sonnigen Schattenspiel unter den Bäumen und dem leise rieselnden Laub erfreuen. Des einen Freud ist des anderen Leid, könnte man sagen, wenn man an das Laub auf Rasen und Wegen denkt, das jetzt weggeharkt werden muss. Und der Sturm der vergangenen Tage – übrigens auch der an der Börse - hat ja auch ganz kräftig „im Blätterwald gerauscht". Und kein „Blatt vor den Mund nehmen", wollen meine Skatfreunde, die ihre Skatrunde mit einem „Gut Blatt!" beginnen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.10.2008

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01.10.2008

Willem 729

Eine Handvoll Herbst

Ob er ihr „eine Handvoll Herbst" schenken dürfe, fragte mein Enkel Johan seine Großmutter. Dabei hielt er seine Hände hinter dem Rücken versteckt. Aber erst müsse sie raten, was es denn wohl sei, gab er als augenscheinlich leicht zu lösendes Rätsel auf. Schönes buntes Ahornlaub könnte es sein, mutmaßte seine Oma. Als nächste Lösung versuchte sie es mit Blättern der Stieleiche und des Essigbaums. Johan strahlte, da sie total daneben lag. Etwas Hartes ist es, verriet er. Und es wachse und reife auf den Bäumen. Mit Nüssen, Eicheln und Bucheckern hatte sie wieder kein Glück. Es waren Kastanien, die jetzt der böige Wind in Massen von den Bäumen schüttelte. Wahre Handschmeichler seien sie, meinte die Oma, die glänzenden, braunen und glatten Herbstfrüchte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.10.2008

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24.09.2008

Willem 728

Davor – dahinter

Auf der Esterfelder Stiege in Meppen stehen seit einigen Tagen zwei Verkehrsschilder, deren Sinn und Platzierung vielen Passanten nicht so recht einleuchten wollen. Eins von ihnen steht auf der rechten Seite hinter der Unterführung Esterfelder Straße / Umgehungsstraße. Es weist mit einem abknickenden Pfeil die Radfahrer darauf hin, dass ein Wechsel zur linken Straßenseite angebracht ist. An dieser Stelle jedoch hat man die Gefahrenstelle, die durch die dortige Baustelleneinfahrt entsteht, bereits hinter sich. Ebenso schütteln die Fahrradfahrer verständnislos den Kopf, wenn sie zurück aus der Stadt kommen. Unmittelbar am Happy Shop vor der Einmündung der Grabbestraße werden alle Radfahrer zum Abbiegen nach rechts aufgefordert. Sollen sie zum Besuch des Discounters, der Freilichtbühne oder des Königreichsaals animiert werden? „Irren ist menschlich", kann man da nur sagen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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22.09.2008

Willem 727

Lungenzug

Die Debatten und Diskussionen um das Rauchverbot in Gaststätten, öffentlichen Gebäuden und den Bahnzügen sind bei uns abgeebbt. Nicht so in der Schweiz, wovon ich mich während eines Kurzurlaubs am Bodensee überzeugen konnte. Während in unserer Zeitung vor einem Jahr das Rauchverbot in den Zügen mit dem schönen Wortspiel „Kein Zug in der Bahn" kommentiert wurde, las ich in den Schweizer Zügen: „Danke. Liebe Raucherin, lieber Raucher, dies ist kein Lungenzug." Auch kein schlechter „Zug", dachte ich mir. Und auf dem Bahnhof von St. Gallen las ich in großen Lettern: „Guter Zug! Weniger Rauch, mehr Leben." Dabei wissen die Schweizer, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch alle Züge und Gaststätten rauchfrei sind. „Auf den fahrenden Zug aufspringen" müsste eigentlich das Gebot der Stunde lauten.Tschüss! Euer Zeitungsbote

Ersch.: 10.10.2008

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20.09.2008

Willem 726

Pferdeäpfel

Der heute beginnende kalendarische Herbst spiegelt sich auch in der Ernte wider. Während in den Weinbergen die diesjährige Weinlese beginnt, ist bei uns die Ernte der Kartoffeln, des Gemüses und des Obstes in vollem Gang. Nicht schlecht staunten an diesem Wochenende die Besucher des Meppener Wochenmarktes, als sie außer den beliebten Apfelsorten wie Elstar, Cox Orange, Gloster und Boskoop in unmittelbarer Nähe des Marktes auch Pferdeäpfel entdeckten. Und das direkt vor der Apotheke am Neuen Markt. Der Volksmund sagt zwar, „man habe schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehn". Dass aber die beim Kleingärtner so beliebten Pferdeäpfel hier direkt vor der Apotheke zu haben waren, war auch nicht alltäglich. Und das sogar gratis.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.09.2008

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10.09.2008

Willem 725

Zwetschgen

Sehe ich beim Bäcker einen Bienenstich, dann „läuft mir das Wasser im Mund zusammen". Und meistens ist es dann um meine guten Vorsätze bezüglich der Kalorien geschehen. Auch bei meiner Frau, der ich dann leicht „den Mund wässrig machen" kann. Ähnlich ergeht es mir mit den Zwetschgen, deren Saison angebrochen ist. Dabei kaufe ich keinen Zwetschgenkuchen, sondern backe den Blechkuchen selbst. Schnell sind die Zutaten für den „Zwetschgendatschi" beisammen: 2 kg Zwetschgen, eine Tüte 550-er Mehl, etwas Zucker und Zimt sowie ein Päckchen Hefe. Hefe muss sein, denn ohne Hefe wäre der Zwetschgenkuchen kein Zwetschgendatschi. Noch warm schmeckt er dann besonders gut.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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10.09.2008

Willem 724

Schwäne

Majestätisch gaben sich jetzt drei Schwäne unterhalb der Alten- und Pflegewohnungen am Meppener Emsdeich ein Stelldichein. Während bisher Enten, Blässhühner, Kormorane und auch Möwen die Szenerie unterhalb der Emsbrücke belebten, vermitteln die Schwäne ein neues Flair am Wasser. An mehreren Tagen fanden sie sich ein und schienen nach dem Ende des Meppener Hafenbetriebs die Vision vom Wohnen am Wasser zu beflügeln. Angesicht dieses idyllischen Bildes möchte man am liebsten voller Begeisterung "Mein lieber Schwan!" ausrufen. Bleibt zu hoffen, dass wir bezüglich der städtebaulichen Planungen eines Tages keinen „Schwanengesang" anstimmen müssen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 13.09.2008

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06.09.2008

Willem 723

Leine

„Anna, Leine lassen, Leine lassen!" rief der Vater dem kleinen Mädchen zu, das am Wochenende auf dem Bolzplatz nahe der Meppener Freilichtbühne ihren neuen Lenkdrachen in die Luft gebracht hatte. Anna jedoch verstand den Vater offensichtlich nicht und auch nicht ihre beiden Brüder. Sie gab dem Drachen, der in die nahen Linden zu sinken drohte, nicht mehr Leine und somit keine Möglichkeit zum Steigen. Sie lief und lief, schaute unentwegt nach oben, bis sie stolperte und sich der Drachen in den Zweigen der Linden verfing. Dem Betrachter bot sich ein untrügliches Zeichen für das Nahen des Herbstes. Denn nicht nur die ersten Drachen deuteten darauf hin, sondern auch die mit gelben Blättern übersäte Wiese des Bolzplatzes. Anna jedoch ließ sich nicht „an die Leine legen" und bekam mit einigem Geschick ihren Drachen wieder frei. „Zieht Leine" mag sie gedacht haben, als ihre Brüder vergeblich ihr Glück mit dem zweiten Drachen versuchten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 08.09.2008

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05.09.2008

Willem 722

EMS

Schön wäre es gewesen, wenn wir im Zuge der Kreisreform das Kfz-Kennzeichen EMS erhalten hätten. Das jedoch war leider schon für den Rhein-Lahn-Kreis in Bad Ems vergeben. Jetzt kommt die EMS doch wieder ins Gespräch: Ich las von neuen Fitness-Trends in den Fitness-Studios. Unter den neuen Übungsarten, die bessere Ergebnisse bei kürzeren Trainingszeiten versprechen, fand ich auch das „EMS-Training". Es ist nicht das Training in der Ems, sondern vielmehr steht „EMS" für Elektromyostimulation. Dabei wird der Körper mit Gürtel und Westen eingehüllt, und Kabel verbinden sie mit einem Steuerpult. Dieses reguliert elektrische Impulse, die die Muskeln „anspannen". Quasi ohne eigene Bewegung und Anstrengung. Ach, wär das schön! Bauch, Beine und Po sollten es uns danken. Und Rettungsringe verwandelten sich in einen Waschbrettbauch. Ob jetzt das geflügelte Wort: „Ohne Fleiß kein Preis" nicht mehr gilt?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 06.09.2008

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30.08.2008

Willem 721

Gläser

Eine meiner Bekannten feiert demnächst Hochzeit. Als Geschenk wünscht sie sich gezielt Gläser. Aber wer die Wahl hat, hat die Qual. Selbst die Einengung auf Weingläser hilft nicht wirklich weiter. Als weitere Spezialisierung kommen „Rotweingläser" infrage. Hier aber stehen Rotweinkelche, Süßwein-, Bordeaux- oder Roségläser zur Auswahl bereit. Meine Nachfrage ergab hier auch keinen Treffer. Man wünschte sich „Burgundergläser". Nein, nein, ich habe nicht „zu tief ins Glas geschaut", sagte ich meiner Frau. Aber jetzt musste zwischen „Glas", „Pokal" und „Kelch" unterschieden werden. Ein langer Entscheidungsweg, fürwahr. Aber jetzt wissen wir, dass unser Geschenk richtig und hundertmal besser als ein Flachgeschenk ist. Und nach der schwierigen Entscheidung genehmigte ich mir einen edlen Tropfen. Denn „ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 01.09.2008

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30.08.2008

Willem 720

Gerne

„Dich hab ich gerne", raunte mir die kleine Linda zu, damit es ihre Mami nicht hören konnte. So klein und schon so schlau, dachte ich. Linda weiß genau, wie sie mich um den Finger wickeln kann. Aber Hustelienchen mag sie doch so gerne. Und als sie dann das erste genussvoll in den Mund steckt, sagt sie lieb und ehrlich: „Danke, Opa." „Bitte sehr, gern geschehen", war meine Antwort. Fast wäre mir das heute so gebräuchliche „gerne" heraus gerutscht. Ein Wörtchen, das im Dienstleistungsberuf zur alltäglichen Floskel degradiert worden ist. Denn als mir gestern im Kaufhaus die Angestellte den richtigen Weg zeigte, bedankte ich mich. Worauf sie mit „sehr gerne" antwortete. Früher hätte sie wahrscheinlich „Nichts zu danken" oder „Da nicht für" gesagt. Oder meinen Dank mit „Schon in Ordnung" oder „Mit Vergnügen" beantwortet.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 15.09.2008

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21.08.2008

Willem 719

Aus und raus

Wie sich doch unsere Sprache im Laufe der Zeit ändert! In der Kürze liegt die Würze, möchte man sagen. Beispiele gibt es überall. Beim Besuch der Blumenausstellung in Papenburg waren draußen an der Tafel eines Restaurants am Kanal die angepriesenen Reibekuchen durchgestrichen und mit einem dicken „Aus" überschrieben. In der Meppener Industriestraße kann man kurz und bündig den Werbeslogan einer Waschstraße lesen: „Fahren Sie nicht vorbei, fahren Sie durch." Dass ich bald einmal vorbei kommen würde, versprach ich meinem früheren Harener Kollegen Franz, der mit „Nicht vorbei, sondern rein" antwortete. Bei der Qualifikation zum olympischen Stabhochsprung hieß es vom Reporter klipp und klar: „Nicht drüber heißt raus." Kurz und knapp und unmissverständlich.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 23.08.2008

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16.08.2008

Willem 718

Es blüht und blüht

„In Papenburg – da blüht dir was" heißt das Motto der diesjährigen Blumenschau beiderseits des farbenprächtigen Hauptkanals. Der Werbeslogan macht neugierig, was einem denn da in Papenburg widerfahren sollte. Denn die Redewendung hält eigentlich eine negative Überraschung bereit und kann Unheil oder Strafe als Menetekel erahnen lassen. Hier aber haben die Werbemanager der Blumenschau „etwas durch die Blume sagen" wollen. Nicht versteckt, nicht verblümt und nicht nur als Andeutung. Hier trifft der Werbeslogan ins Schwarze. Hier gibt es tatsächlich Blumen in Hülle und Fülle in einer blühenden Stadt. Die Augen gehen einem über, wenn man vom Rathaus bis zur Blumenhalle in blühenden Farben schwelgen kann. Hier kann man in der Tat „von einer Blume zur anderen flattern" und es unverblümt sagen: „Vielen Dank für die Blumen."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 18.08.2008

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09.08.2008

Willem 717

Ringe

Seit diesem Wochenende stehen weltweit die Olympischen Ringe symbolträchtig im Mittelpunkt des Interesses. Mit einer spektakulären Feier wurden die Spiele in Peking eröffnet. Der kreisrunde Ring als Zeichen der Harmonie und Eintracht drückte auch der chinesischen Feier seinen Stempel auf. Auch bei uns im Emsland besitzen die Trau-, Verlobungs- und Freundschaftsringe mit der Gravur „08.08.08" einmaligen Charakter. Manche der Feiern dauerten ähnlich wie in Peking bis weit nach Mitternacht, so dass ungewollt „Ringe unter den Augen" vorprogrammiert waren. Bleibt zu hoffen, dass niemand in den nächsten zwei Wochen dieselben von den zahlreichen Übertragungen aus Peking bekommt. Auch keine Stielaugen. Dann heißt es einfach: „Holzauge, sei wachsam."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.08.2008

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09.08.2008 (zur Information für die namentlich unbekannten Touristen.)

  Am Wall zwischen Ludmillenstift und Windthorst-Gymnasium: Radtouristen machen Halt in Meppen, und der Sohn füttert 5 kleine Enten inmitten einer großen Entenschar.

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08.08.2008

Willem 716

Gewitzt

„Kathie, du bist richtig schön", rief einer der beiden kleinen Brüder der älteren Schwester zu, als sie den Einkaufsmarkt am Meppener Neumarkt betrat. Die beiden etwa vier- und sechsjährigen Jungen saßen schon auf den beiden Spielgeräten im Eingangsbereich und hofften so auf etwas Kleingeld für einen elektrischen Start. „Die sind aber gewitzt, raffiniert oder schon erfahren?" fragte sich mancher der umstehenden Kunden. Die Schwester durchschaute das Spiel der beiden. Sie kannte offensichtlich das vordergründige Kompliment ihrer Brüder, die sich etwas Kleingeld erhofften. „Besten Dank für die Blumen", hieß die Antwort der Schwester, die sich aber sichtlich über die brüderliche Feststellung freute. „Aber wo er recht hat, hat er recht", mischte sich ein anderer Kunde ein. Und sie? Sie machte auf dem Absatz kehrt, holte zwei Euros aus ihrem Portemonnaie, und die beiden Brüder juchzten: „Danke, es war auch nicht geflunkert."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 09.08.2008

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03.08.2008

Willem 715

Waschbeton

Die Fassaden der Häuser in Schiefer, Sandstein oder Klinker spiegeln oft die heimischen Bodenvorkommen wider. Aber die Häuser – private wie öffentliche – lassen oft auch die Zeichen der Zeit erkennen. So wurde bei uns im Emsland in den 60-er und 70er Jahren gerne mit dem damals beliebten Waschbeton gestaltet und verkleidet. Heute jedoch sind die Gartenplatten aus diesem Material und auch die Außenwände aus Waschbeton nicht mehr zeitgemäß. Sie wirken antiquiert, verschmutzt und hässlich. Beispiele dieser Art finden sich überall. So in den Berufsbildenden Schulen und im Amtsgericht in Meppen oder im Harener Schulzentrum. Ein Lob gebührt deshalb den Verantwortlichen der Firma Ceka und der Sparkasse in Meppen, die sich beim jetzigen Umbau für Klinker entschieden haben. „Echte Klunker diese Klinker", bemerkte jetzt anerkennend ein Meppener Poalbörger angesichts der Neugestaltung des Windhorstplatzes.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 05.08.2008

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31.07.2008

Willem 714

Kurze Beine

Dackel haben kurze Beine. Und meistens krumme dazu. Nicht von ungefähr sagt der Volksmund: „Da kommt er angedackelt." Da trafen sich jetzt zwei Bekannte am Rande des Meppener Wochenmarktes, von denen einer einen Dackel an der Leine hielt. Der kleine Vierbeiner hatte es sich auf dem warmen Straßenpflaster bequem gemacht und schien sichtlich erschöpft. Auf die besorgte Frage seines Freundes meinte der Hundebesitzer: „Ja, das ist auch verständlich, denn er muss sich ja auch wegen der kurzen Beine besonders anstrengen." „Klein, aber fein", konnte ich dann nur ergänzen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 02.08.2008

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29.07.2008

Willem 713

Corpus Delicti

Die Berliner sind bekannt für ihre Schlagfertigkeit und ihren Wortwitz. Bezeichnungen wie „Puderdose und Lippenstift" (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche), „Der Lange Lulatsch" (Funkturm) oder die „Hungerharke" (Luftbrückendenkmal am Flughafen Tempelhof) sind beredte Beispiele. Schmunzeln musste ich jetzt bei einem Kurzbesuch in Berlin über die Abfallbehälter an den Straßen. Ihre graue Farbe haben die Berliner aufgemotzt mit Sprüchen wie „Wenn Sie auch mal was loswerden möchten" oder „Wow Wow, Hervorragend, dass Sie die Hinterlassenschaft Ihres Vierbeiners eingetütet haben und jetzt loswerden möchten". Ganz besonders gut gefielen mir die Sprüche „Was du heute kannst entsorgen…" (nicht: besorgen) und „Corpus für alle Delicti". Ja, ja, in der Kürze liegt die Würze.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 06.08.2008

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29.07.2008

Willem 712

Dusche

Nicht „Ab ins Bad" heißt in diesen heißen Tagen meine Devise, sondern „Ab unter die Dusche". Diese Aufforderung wird nämlich jetzt schon morgens für mich zu einem geflügelten Wort, wenn ich aus dem Garten komme. Frühmorgens ist bei dieser Wetterlage die ideale Zeit, um Büsche, Sträucher und Blumen im Garten zu wässern. Dennoch rinnt bald auch ohne körperliche Anstrengung der Schweiß in Strömen. Dann heißt es: „Ab unter die Dusche." Kalt und erfrischend kann sie dann schon sein. Eine „kalte Dusche bekommen" möchte ich jedoch nicht, da ich keine Enttäuschung liebe. Auch keine „Wechseldusche erhalten", denn unangenehme Überraschungen tun auch nicht gut.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.08.2008

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12.07.2008

Willem 711

Schnecken

An der Ems in unmittelbarer Nähe der Freilichtbühne findet ein Schneckenrennen statt. Es sind die braunen Weinbergschnecken, die es hier in allen Größen und in großer Anzahl gibt. Sie liefern sich sozusagen ein internes Rennen auf dem neu asphaltierten Weg zwischen Bolzplatz und gegenüber liegender Wiese. Fußgänger müssen gehörig aufpassen, dass sie nicht ausrutschen. Radfahrer fahren slalomartig, um die dunkelbraunen Kriechtiere nicht zu überfahren. Nur „im Schneckentempo" kann man sich hier bewegen, ohne „jemanden zur Schnecke zu machen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 14.07.2008

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12.07.2008 + 17.07. + 28.07.2008

Willem 710

Blinken

Eigentlich ist es ja selbstverständlich, dass man seine Fahrtrichtung durch Blinkzeichen anzeigt. Gefährlich für alle Verkehrsteilnehmer kann es allerdings werden, wenn man nicht blinkt und trotzdem abbiegt. Umgekehrt jedoch auch. Jetzt geschehen in der Ludmillenstraße. Der Pkw kam aus Richtung Burgstraße und blinkte auf der Höhe des Bauamtes nach rechts. Also wollte die Fahrerin offensichtlich auf den kleinen Parkplatz am Krankenhaus einbiegen. Just in diesem Moment kam aus dieser Richtung ein Radfahrer, der das Blinkzeichen als eigene freie Fahrt verstand. Denkste, hätte mein Nachbar gesagt. Fast hätte es gekracht. Denn die Fahrerin wollte nicht nach rechts, sondern nach links in die Tiefgarage des Krankenhauses. Ein Passant, der das beobachtet hatte, rief dem Radfahrer zu: „Typisch Engländer." Auf mein fragendes Achselzucken ergänzte er: „Links fahren und rechts blinken."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.07.2008

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10.07.2008

Willem 709

Sturmfest

„Wir sind die Niedersachsen, sturmfest und erdverwachsen", heißt es im Niedersachsenlied. Die Melodie ging mir den ganzen Tag über nicht mehr aus dem Kopf, und der Vergleich mit den starken Eichen drängte sich vielen Esterfeldern auf. Denn eine Lübecker Spezialfirma untersucht im Auftrag der Stadt Meppen die Standfestigkeit der Straßenlaternen, Signalanlagen und Verkehrszeichen. Der Greifarm eines Baggers umfasst dabei die Masten und computergestützt werden die Peitschenlampen „geschüttelt". „Auf Herz und Nieren geprüft" werden die Anlagen, um die Sturmfestigkeit, aber auch eventuelle Schwachstellen aufzuspüren. Sozusagen ein TÜV für die Straßenlaternen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 21.07.2008

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10.07.2008

Willem 708

Schülerinvasion

Mitte der Woche begannen die Sommerferien, und gleichzeitig nach der dritten Unterrichtsstunde verließen Scharen von Schülerinnen und Schülern die allgemein- und berufsbildenden Schulen. Zu Fuß oder per Rad kehrten sie der Schule den Rücken. Auf der Herzog-Arenberg-Straße und der Haselünner Straße gab es ebenso wie auf der Markstiege und der Lingener Straße kaum ein Durchkommen. Überall fröhliche junge Menschen mit heiteren und erwartungsvollen Gesichtern. Die lang herbei gesehnten Sommerferien waren da und vergessen die manchmal quälenden Schulstunden. Jetzt können die geschmiedeten Pläne realisiert werden, jetzt kann man endlich so richtig die Seele baumeln lassen.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.07.2008

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09.07.2008

Willem 707

Wettern

Über der Meppener Emsbrücke braute sich jetzt nicht nur am Himmel ein Wetter zusammen, sondern es entlud sich auch zwischen zwei Radlern ein kleines Unwetter. Kurz vor der gefährlichen Einmündung der Deichstraße in die Esterfelder Stiege geschah es. Ein Radfahrer, der über die Emsbrücke in Richtung Esterfelder Stiege fuhr, wetterte plötzlich ganz fürchterlich. Um Haaresbreite war er gerade noch einem Zusammenstoß mit einer älteren Radfahrerin entgangen. Diese fuhr vor ihm und wollte nach links auf den Schullendamm abbiegen. Unflätige Worte stieß er dann aus, als er wieder seinen Drahtesel bestieg. Dabei hatte er ganz eindeutig den drohenden Unfall verursacht, denn die vor ihm fahrende Radlerin hatte das Abbiegen nach links rechtzeitig und deutlich angezeigt. Entsetzt und ungläubig schüttelte sie ihren Kopf und konnte die unberechtigte Aufregung des wetternden Zeitgenossen nicht begreifen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen: 12.07.2008

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09.07.2008

Willem 706

Geizhals

„Jetzt werde ich doch noch zum Geizhals", vertraute mir ein Freund an. Man muss wissen, dass er bislang mit dem Slogan „Geiz ist geil" nichts anzufangen wusste. Denn er sah hinter den superbilligen Angeboten immer die belastenden Produktionswege der Erzeuger und Hersteller. Die immens gestiegenen Energiekosten seien jetzt seinen Sinneswandel „in Schuld", sagte er typisch emsländisch. Denn jetzt sei er gezwungen, nicht nur die gut gemeinten „Tipps zum Sparen beim Fahren" zu beherzigen, sondern vor allem im nächsten Winter die „Tipps zum Geizen beim Heizen". Denn die Kosten für Heizöl gingen fast schon an die Grenze der Belastbarkeit. Für 3 000 Liter habe er 1972 nur 310 DM bezahlt. 3000 Liter kosteten dann 2005 in Euro 1 700 und Anfang dieses Jahres sogar 2 200 Euro. Derzeit müsse man für dieselbe Menge sage und schreibe 2 850 Euro berappen. Da müsse er beim Heizen geizen und sich im kommenden Winter warm anziehen.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen: 10.07.2008

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02.07.2008

Willem 705

Barbäuchig

Schon die Morgendämmerung um kurz nach vier Uhr lässt einen warmen Tag mit viel Sonne erahnen. Kurzärmelig fährt man morgens ins Büro oder Geschäft. Auch meine Shorts verdrängen die Jeans, und die Tops versprechen viel Lüftung und Kühlung. Sandalen und Cloques treten an die Stelle fester Schuhe. Eine meiner Bekannten, die besonders gesundheitsbewusst ist, läuft jetzt nur noch „barfuß". Aber „barhäuptig", draußen zu gehen, traut sie sich doch nicht. Ein kleines neckisch aussehendes Hütchen soll gegen schädigende Sonnenstrahlen schützen. Und „barbusig" zu gehen, sei doch wohl „bar jeder Vernunft", meint sie verschmitzt. Außerdem sei sie für die „barbäuchige" Mode nicht mehr jung genug, stellte sie achselzuckend fest. Auch der Blick in den Spiegel verbiete es ihr.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 04.07.2008

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01.07.2008

Willem 704

Richtung

Vier Nödiker Mädchen im Grundschulalter nutzten das schöne Wetter, um ins Meppener Freibad zu radeln. Voll gepackt waren ihre Taschen auf den Gepäckträgern mit Decken, Bällen, Keksschachteln und Getränkeflaschen. Auch ich radelte vom Sophienplatz in Richtung Emsbrücke und beobachtete die Mädchen, die gefährliche Kreuzungen und Einmündungen zu meistern hatten. Gottlob ging alles gut. Aber ein wenig Angst hatte ich doch. Sie fuhren zwar ordentlich hintereinander, aber weder im Kreisverkehr an der Lingener Straße, an der Kreuzung zur Wallstraße noch im Bereich der Markstiege zeigten sie ihre Fahrtrichtung an. Als ich sie dann An der Bleiche überholte, wies ich sie darauf hin. Sie nickten und gelobten still und schuldbewusst Besserung. Und tatsächlich: An der Kreuzung zum Hallen- und Freibad verhielten sie sich vorschriftsmäßig, zeigten ihr Abbiegen an und strahlten übers ganze Gesicht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 05.07.2008

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21.06.2008

Willem 703

Gekippter Wein

Aufregung und Kopfschütteln beim Esterfelder Discounter am Wochenende. Ein Kunde hatte eine noch fast volle Flasche Rotwein zurückgebracht. Der Wein sei „gekippt" sagte er und konnte sich als Ersatz eine neue aus dem Regal holen. Diesen Sachverhalt erklärte die erfahrene und langjährige Kassiererin dem Geschäftsleiter, als dieser den Grund der angebrochenen Flasche wissen wollte. Ungeachtet der langen Warteschlangen an zwei der drei Kassen mokierte er sich laut über den erfolgten Umtausch. „Gekippt", das könne ja jeder sagen, schimpfte er und erntete nur Unverständnis und Kopfschütteln bei den wartenden Kunden. „Der Wein ist ihm wohl zu Kopf gestiegen", meinte einer unter ihnen. Es sei doch an der Zeit, „ihm reinen Wein einzuschenken", und mit Kundenfreundlichkeit habe sein Verhalten jedenfalls nichts zu tun.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.06.2008

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15.06.2008

Willem 702

Hafenenten

Das Ende des Meppener Hafens ist zum Ende des Jahres besiegelt. Das tägliche Löschen der Kies- und Futtermittelschiffe findet schon jetzt nicht mehr statt. Ruhe ist am Hafen eingekehrt, die nur noch vom Abbau der Lagergebäude und Siloanlagen unterbrochen wird. Und vom Quaken der zahlreichen Enten, die immer noch die Anlege- und Löschstelle der Getreideschiffe belagern. Neugierig und aufgeregt schwimmen sie hin und her und besetzen die Anlegestellen. Sie scheinen wie gewohnt auf das nächste Getreideschiff zu warten, um einige der aus dem Greifer fallenden Körner zu erhaschen. „Lahme Enten" sind es jedenfalls nicht. Denn stundenlang ziehen sie hier aufgeregt ihre Kreise – allerdings vergeblich.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 17.06.2008

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15.06.2008

Willem 701

Rollis

Auf dem Meppener Wochenmarkt hörte ich dem lebhaften Gespräch zweier Marktbesucher zu. Begeistert und stolz erzählten sie von ihren Einkäufen. Freudig gestikulierend, schwärmten sie offensichtlich von ein und derselben Sache. Die Ältere der beiden lobte die Nützlichkeit ihres neuen Eigentums, das sie täglich gebrauche. Ich hörte, dass es klappbar, leicht und locker und farblich ansprechend sei. Genau wie meins, bestätigte die andere Dame. Faltbar und modisch sei er. Die erste: „Qualitativ hervorragend und wertbeständig soll er sein. Das freut mich besonders." Die zweite: „Meiner auch. Er ist waschbar und sehr hautfreundlich." Jetzt wurde ich noch neugieriger. Über was unterhielten sich die Damen eigentlich? Als beide dann lauthals loslachten, war der berühmte Groschen gefallen: Denn eine Klingel konnte nur eine der beiden Damen anbringen lassen. Sie sprachen über „Rollis", wenn auch über verschiedene. Und dann erinnerten sich beide schlagartig an ein Rätselspiel früherer Zeiten, das „Teekesselchen". Hatten sie doch den Rolli als Rollkragenpullover und den Rolli als hilfreichen Rollator gemeint.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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03.06.2008

Willem 700

Tropfenweise

„Das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein", meinten Bekannte im Café am Meppener Rathaus. Und sie sprachen vom Regen, der vorige Tage das Thema schlechthin war. Es brauche ja nicht gleich so viel zu geben wie im Münsterland oder in der Bremer Gegend. Aber etwas mehr als fast gar nichts sei eben so viel wie nichts. Vormittags hatte es lange anhaltend gedonnert, aber in der Innenstadt und in Esterfeld hatte es nur wenige Tropfen gegeben. Nur tropfenweise wurden viele Erwartungen erfüllt. Wie unterschiedlich die Niederschläge waren, zeigte auch ein Vergleich mit Nödike, wo zur gleichen Zeit richtige Pfützen auf den Straßen standen. Es müsse ja nicht gleich „wie aus Kübeln gießen", war man sich an den Cafétischen einig. Aber nachts könne es ruhig „schlank" regnen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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29.05.2008

Willem 699

Saharagelb

Für gewöhnlich ist es normaler Staub, der sich auf Fensterbänke, Autos und Mülltonnen niederlegt. Vor einigen Wochen waren es dann die Blütenpollen, die in Esterfeld alles mit einem Mattgelb überzogen. Jetzt war es der Saharasand, der die Entfernung von bis zu 5 000 Kilometern in einer subtropischen Warmluft schaffte. Nach dem nächtlichen Regen waren Fenster, Autos und Räder im Emsland gelbgescheckt. Die Regentropfen hatten den feinen Staub fleckenartig verdichtet. Ein Glück, dass es sich um keinen feinkörnigen Saharasand handelte, der auf dem Lack seine hässlichen Spuren hinterlassen hätte. Butterweich fühlte sich die „afrikanische Farbe" an, wenn ich sie zwischen den Fingern zerrieb. Nicht safrangelb, sondern etwas rötlich, eben saharagelb.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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28.05.2008

Wilhelm 698

Schwarzrotgold

Jetzt flattern und knattern sie wieder, die schwarzrotgoldenen Fähnchen an den Autos. Täglich werden es mehr, die die Freude auf die beginnende EM ankündigen. Die Fangemeinschaft wächst zusehends. Sie möchte den Sieg „an ihre Fahnen heften", aber zumindest die Begeisterung. Auch wenn es nicht der Gewinn der Meisterschaft sein sollte, dann doch wenigstens begeisternde Spiele in Österreich und der Schweiz. In den Geschäften wächst die Nachfrage nach den Fahnen Schwarz-Rot-Gold. Auch die Stadt Meppen schürt die Begeisterung. Denn Mitte der Woche montierte der Baubetriebshof Werbebänder in der Innenstadt, die zum kostenlosen „Public Viewing" der Spiele auf der Schülerwiese einladen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.05.2008

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24.05.2008

Willem 697

Steht auf!

„Steht auf, wenn ihr Mepp´ner seid, steht auf, steht auf!" hallte es am letzten Freitagabend durch das weite Rund der Vivaris Arena, und über 7 000 begeisterte Fußballfans trieben mit ihren Gesängen und „Meppen-Meppen-Rufen" die Blauweißen nach vorne. Und konnten schließlich den verdienten 3:2 Erfolg enthusiastisch feiern. Der frühere Ratsherr Hermann Eggen aus Teglingen rief mir in der Halbzeit zu: „Wie zu schönsten Zweitliga-Zeiten." Die überschwängliche Begeisterung kannte im wahrsten Sinn des Wortes keine Grenzen. Denn um mich herum feuerten viele Ratsmitglieder und Verwaltungsangehörige aus Emmen und Meppen unsere Mannschaft mit an. Hier gab es keine unterschiedliche Interessen. Alle wünschten sich einen Meppener Sieg und konnten ihn schließlich bejubeln. Herrlich, wie die Emsländer die holländischen Gäste zum „Meppener Sommermärchen" mitrissen. Oder war es umgekehrt?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 26.05.2008

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06.05.2008

Willem 696

Aufgelaufen

Die neu planierten und geteerten Leinpfade entlang der Ems und des Dortmund-Ems-Kanals laden inzwischen zum lustvollen Radfahren, Joggen und Skaten ein. Vor einigen Wochen wurden die Bankette eingesät. Die Grassaat ist inzwischen „aufgelaufen", erzählte mir meine Rad fahrende Nachbarin, die begeistert vom erfolgten Ausbau der Leinpfade schwärmte. Spontan fiel mir der SVM ein, der hier in Meppen am letzten Sonntag hoffnungsfroh „aufgelaufen" ist und mit einem Sieg belohnt wurde. Auch „Aufgelaufen", allerdings auf eine Sandbank, ist dagegen das Kreuzfahrtschiff „Mona Lisa", dessen Passagiere evakuiert werden mussten. Wie ausdrucksstark und variantenreich unsere Sprache ist, zeigen auch das Wasser, das bei Flut „aufläuft" oder der Läufer, der auf die Führenden „aufläuft".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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06.05.2008

Willem 695

Nachwuchs

Am Meppener Stadtgraben und auf dem DEK nahe der Schülerwiese kann man in diesen Tagen den Nachwuchs zahlreicher Enten bestaunen. Während sich die ersten fünf Küken der vergangenen Woche schon mutig ein wenig von der Entenmutter entfernen und auf Entdeckungsreise schwimmen, bleiben die elf Entenküken, die ich heute Morgen neu entdeckte, sehr dicht bei ihrer Mutter. Vielleicht erkundeten sie im Schutz ihrer Mutter zum ersten Mal die Umgebung ihres Nestes. Flora und Fauna zeugen jetzt auf Schritt und Tritt vom Werden und Wachsen in der Natur. Zu bewundern gab es dieser Tage auch drei junge Eichhörnchen, die sich auf einem breiten Fichtenzweig am Esterfelder Akeleiweg sonnten. Fast übermütig turnten sie auf dem Zweig, schnupperten hier, zupften dort und erprobten im Spiel ihr Klettern und Balancieren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 09.05.2008

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26.04.2008

Willem 694

Frühlingswetter

Endlich hat es der Frühling geschafft: Die verheißungsvollen Prognosen der Meteorologen trafen zu, die Temperaturen stiegen auf die 20-Grad-Marke, und schlagartig stellten sich auch die gute Laune und eine sichtbare Feierstimmung ein. Auf dem Meppener Wochenmarkt waren sie sogar hörbar im fröhlichen Lachen und lauten Händeschütteln der Marktbesucher. Vor dem Rathauscafé schaute man entspannt und belustigt dem Ententrio zu, das zwischen den Cafétischen hin und her watschelte. Spontan verabredeten sich Bekannte zum Treff am frühen Abend, um die Grillsaison zu eröffnen. Und tatsächlich: Die marinierten Fleischspezialitäten wie Cowboysteaks, Zwiebeltaschen oder Bratwürste gingen in der Schlachterei an der Versener Straße weg wie warme Semmeln.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 29.04.2008

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26.04.2008

Willem 693

Frühlingswetter II = Gebabbelt

Auch unsere holländischen Nachbarn ließen in der vergangenen Woche ob des schönen Wetters die Seele baumeln. In der Tageszeitung ´De Telegraaf` stand unter der Überschrift „Salto in de zon" ein Satz, der mich schmunzeln ließ: „Op het Amsterdamse Museumsplein genieten inwoners en toeristen van het mooie vorjaarsweer" (Auf dem Amsterdamer Museumsplatz genießen Einwohner und Touristen das schöne Frühlingswetter). Nicht zu übersetzen brauche ich den folgenden Satz mit der bildhaften Beschreibung: „Op bankjes en gras gezeten wordt gebabbelt, gegeten, gelezen en naar passanten gekeken."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 05.05.2008

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18.04.2008

Willem 692

Erfroren

Die Nachtfröste der vergangenen Tage haben den frühen Blüten vieler Sträucher und Büsche sehr geschadet. Überall in der Esterfelder Stiege oder am Schützenhof zeugen die Blüten der Magnolien und die Blätter der Hortensien von den kalten Nächten. Es soll jetzt zwar wärmer werden, aber mein Nachbar wartet noch mit dem Pflanzen der Sommerblumen. „Gut Ding will Weile haben" sagt er. Die Knospen der Kastanien, Tulpen oder Rhododendren öffnen sich in diesem Jahr nur zögernd. Aber das hat auch sein Gutes. Denn wir Menschen können uns jetzt mehrere Wochen lang am langsamen Erwachen der Natur erfreuen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.04.2008

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15.04.2008

Willem 691

Hörgerät

Eine Bekannte erzählte mir ganz aufgeregt von der Suche nach einem ihrer kostspieligen Hörgeräte und dem Wiederauftauchen. Beim Braten von Rouladen hatte eins der Hörgeräte hinter dem Ohr schmerzhaft gedrückt, so dass die Trägerin es herausnahm und seitlich auf die Küchenarbeitsplatte legte. Nachdem in der Küche „Klarschiff" gemacht und ein Mittagsschläfchen verdient worden war, fehlte das besagte Hörgerät. Es folgten ein tagelanges Suchen und ein permanentes Wiederholen der Handlungsabläufe am Tage des Verlustes. Es half alles nichts. Das Hörgerät blieb verschwunden. Bis eine frühere Kollegin anrief und nach einem bestimmten Rezept für Rouladen fragte. Und dann hallte der Freudenschrei durch das ganze Haus bis hin in die Haselünner Straße: „Das Hörgerät, das Hörgerät ist wieder da." Es hatte sich im Kochbuch versteckt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.04.2008

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08.04.2008

Willem 690

Reifezeit

„Gut Ding will Weile haben" sagt manchmal der Volksmund zu Recht. Es ist in diesem Jahr besonders die Natur, die diese Volksweisheit anwenden könnte. Denn die kühle Witterung der letzten Wochen verhindert ein Explodieren der Blüten und Blätter. Ganz gemächlich treiben die Büsche und Sträucher aus. Ganz vorsichtig öffnen sich die Knospen der Kastanien, Tulpen und Rhododendren. So ist das langsame Erwachen der Natur gleichsam eine viel versprechende Reifezeit. Denn wir Menschen können uns jetzt mehrere Wochen lang am langsamen Erwachen der Natur erfreuen. Auch das gestartete Umweltbildungsprojekt „Erlebter Frühling" für die 6- bis 13-Jährigen kann davon profitieren, wobei sie in diesem Jahr den Frühling im wahrsten Sinn des Wortes erleben können.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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05.04.2008

Willem 689

Autoradio

In der vordersten Reihe der wartenden Autos vor der roten Ampel im Kreuzungsbereich Industriestraße/Nödiker Straße in Meppen stand ein Pkw, dessen Radio oder CD-Player nicht nur die Autoinsassen unterhielt, sondern auch die wartenden Radler. Der Bass der Musik wummerte und dröhnte, dass man sich fast die Ohren zuhalten musste. „Man hört nichts, lauter" rief einer der Radler dem Beifahrer zu. Der verstand natürlich nichts, drehte aber das Fenster runter und wollte wissen, was los sei. „Man hört nichts, lauter!" rief der Radler gutgelaunt noch einmal. Der Beifahrer gab seinem Fahrer einen Wink. Der stellte das Autoradio tatsächlich leiser, und die Umstehenden gaben mit einem Daumen-nach-oben-Zeichen ihre Zustimmung zu verstehen. Der Ton macht also die Musik, dachte ich. Ob der Fahrer auch so reagiert hätte, wenn der Radler geschimpft und schafutert hätte? Und profitieren davon konnte nicht zuletzt wegen der besseren Verkehrssicherheit vor allem der Fahrer.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 07.04.2008

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05.04.2008

Willem 688

Werbesprüche

Werbesprüche sind umso effektiver, je kürzer und prägnanter sie sind. Und wenn dann noch ein wenig Witz hinzukommt, ist man bestimmt auf der richtigen Seite. So wirbt eine Möbelfirma in Meppen-Esterfeld für ihre Wasserbetten mit dem Slogan „Bei uns liegen Sie richtig." Doppelsinnig und einprägsam auch die Behauptung einer Baustofffirma am Meppener Hafen, die ihre Ziegel mit „Der gute Ton beim Bauen" anpreist. Bewährt hat sich sicher auch der Slogan eines Haselünner Modegeschäfts, „das das Emsland anzieht." Für Aufsehen sorgen auch die Sprüche eines Meppener Gesundheitsstudios mit „Hier kriegen Sie Ihr Fett weg!" und eines Orthopäden in der Stadtmitte mit „Wir helfen Ihren Füßen auf die Beine."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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27.03.2008

Willem 687

Zimmerleute

Ich fuhr auf dem neuen Radweg am Dortmund-Ems-Kanal und hörte schon von weitem das rhythmische Hämmern der Zimmerleute, die am Ende der Burgriede den Dachstuhl auf einem Neubau errichteten. Mit gezielten Schlägen wurden die langen Nägel in die Balken getrieben, wobei die Hammerschläge taktmäßig einander zu antworten schienen. Die Zimmerer legten Wert darauf, dass der Bauherr bald „ein Dach über dem Kopf haben" sollte. Bald stimmte ein Specht im nahen kleinen Wäldchen zwischen der Burgriede und dem Kanal in das laute Hämmern ein. Auch er baute sich eine Wohnung, indem er mit einem rasanten Trommelwirbel eine Höhle in einen Baumstamm meißelte. Offensichtlich waren die Zimmerleute darauf bedacht, alles planmäßig und ordentlich „unter Dach und Fach zu bringen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 29.03.2008

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22.03.2008

Willem 686

Entenhasen

„Opa, Opa, guck mal, da sind zwei Osterhasen!" rief mir ganz aufgeregt mein Enkel Johan zu. Tatsächlich, ich wollte meinen Augen nicht trauen, als wir am Karsamstag vor der Ampel Schullendamm/Kleiststraße warten mussten. Zwei braunweiße Hinterteile bewegten sich im hohen Gras unter den Eichenbäumen hin und her, auf und ab. Trotz des lebhaften Autoverkehrs ließen sich die Tiere auf dem Grünstreifen zwischen Straße und Fahrradweg nicht stören. Angsthasen waren es keineswegs. Bis wir plötzlich sahen, dass es zwei Enten waren, die im hohen Gras nach Futter in Form von Eicheln suchten. Das sind keine Osterhasen, meinte dann mein Enkelsohn etwas enttäuscht. Es sind dann eben Entenhasen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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11.03.2008

Willem 685

Altpapier

„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", heißt es in einem Sprichwort. Seinen Ursprung hat die Redewendung wohl im Handwerk des Müllers. Auch bei den hiesigen Müllern in Versen, Rütenbrock, Haren, Stavern, Hüven, Aselage oder Meppen wurde das Getreide desjenigen Landwirts zuerst gemahlen, der zuerst an der Mühle angekommen war. Heute meint das Wort vom vorrangigen Mahlen den Erhalt eines Schnäppchens oder eines Logenplatzes. Mein Nachbar gebrauchte das geflügelte Wort jetzt während der Diskussion um die Blauen Tonnen. Als der Harener Verein Kape Kids die Blauen Tonnen verteilte, meinte er, dass der wohl die Nase vorne hätte, weil er der erste war. Und in der Papiermühle gilt dann wohl die alte Weisheit von den zuerst Angekommenen erneut.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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06.03.2008

Willem 684

Am See

Bei einem Spaziergang rund um den Haselünner See musste ich schmunzeln und vor den beiden großen Schautafeln den imaginären Hut ziehen. In fetten Lettern steht als Überschrift auf der von der Touristinformation der Stadt Haselünne gestalteten Tafelseite der Slogan „Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr." 20 Fotos und kurzweilige Texte informieren den Wanderer über interessante Angebote und örtliche Attraktionen. Die selbstbewusste und wortschöpferische Überschrift ist fürwahr eine schöne, ideenreiche und amüsante Wortspielerei und stammt aus der Feder der städtischen Mitarbeiterin Sylvia Michele. Ähnliche Assoziationen hatte schon Goethe, der in seinem Gedicht ´Erinnerungen` schrieb: „Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 07.03.2008 (aber leider ohne die unterstrichenen Passagen)

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00.02.2008

Willem 683

Schneeflocken

Schneeflocken rieselten jetzt langsam aus dem grauen Himmel und verzauberten die Umwelt. Der leichte Schneefall deckte nicht nur den grauen Alltag zu, sondern erhellte und faszinierte. Alle Kinder in den Kindergärten und Grundschulen liefen zu den Fenstern und beklatschten die tanzenden Flocken. Auch die beiden Mädchen in der Neelandstraße in Meppen-Esterfeld verhielten sich auf ihren Fahrrädern wie verzaubert. Mit ihren Schultaschen auf dem Rücken kamen die etwa Acht- bis Neunjährigen aus der Marienschule und sangen lauthals: „So schön ist die Welt, wie uns das gefällt! Das ist ein Spaß, wir werden gar nicht nass."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.02.2008

Willem 682

Schneekönige

Gerade noch rechtzeitig fegte der böige Wind der letzten Woche die Blätter von Bäumen und Sträuchern, bevor es am Wochenende zu schneien begann. Die Natur, die sich selbst „entblättert" hatte und ohne dichtes Laubwerk neue Ein- und Durchblicke gewährte, wechselte erneut und verzauberte die Umwelt mit der schönen weißen Pracht. „Das ist kein Schnee von gestern", strahlte mich meine Nachbarin Annemarie an, die am Samstag gutgelaunt den Gehweg vom Schnee frei schob. Und die Kinder „freuten sich wie ein Schneekönig" und bauten den ersten Schneemann dieses frühen Winters. Wussten Sie, dass sich diese Redensart auf unseren kleinsten Singvogel, den Zaun- oder Schneekönig, bezieht? Er bleibt trotz der Kälte und des Schnees in unseren Gärten, pfeift und singt und bedankt sich so für etwas fettreiches Futter.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.02.2008

Willem 681

Tropfenweise

„Das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein", meinten Bekannte im Café am Meppener Rathaus. Und sie sprachen vom Regen, der vorige Tage das Thema schlechthin war. Es brauche ja nicht gleich so viel zu geben wie im Münsterland oder in der Bremer Gegend. Aber etwas mehr als fast gar nichts sei eben so viel wie nichts. Vormittags hatte es lange anhaltend gedonnert, aber in der Innenstadt und in Esterfeld hatte es nur wenige Tropfen gegeben. Nur tropfenweise wurden viele Erwartungen erfüllt. Wie unterschiedlich die Niederschläge waren, zeigte auch ein Vergleich mit Nödike, wo zur gleichen Zeit richtige Pfützen auf den Straßen standen. Es müsse ja nicht gleich „wie aus Kübeln gießen", war man sich an den Cafétischen einig. Aber nachts könne es ruhig „schlank" regnen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.02.2008

Willem 680

Aufschneider

Mit dem Können und der Kreativität des Kochs oder der Köchin steht und fällt der Ruf eines jeden Restaurants. Nur selten erfährt die Küche, wie die Gerichte „angekommen" sind. Dabei ist heute das Feedback doch so wichtig. Im Jagdhaus in Haselünne hörte ich jetzt, wie ein Gast der Bedienung ein besonderes Lob für den Koch auftrug. „Viele Köche verderben den Brei" heißt es wohl in einer Redensart. Das jedoch trifft hier nicht zu. Denn hier „kocht nicht jeder sein eigenes Süppchen", sondern der Gast wird mit kulinarischen Überraschungen verwöhnt. Da ist der Koch kein „Aufschneider", kein „Schaumschläger" und auch kein „Hochstapler", wie er je nach Gericht scherzhaft genannt wird. Sprachlich interessant auch das Angebot am Kuchenbuffet, wo Tiere als Paten für Kuchenbezeichnungen zur Verfügung standen: der „Kalte Hund", der „Bienenstich", der „Rehrücken" und auch die „Hefeschnecken" warten hier auf die kleinen und großen Gäste. Da läuft mir glatt das Wasser im Mund zusammen.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

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00.02.2008

Willem 679

Ordnungsliebe

„Gemeinnutz geht vor Eigennutz" sollte der Geist der Gesetze sein, postulierte schon vor 400 Jahren der französische Schriftsteller und Staatstheoretiker Montesquieu. Nach dieser Maxime handelte wohl ein älterer und gehbehinderter Spaziergänger in der Nähe des Emsecks und des Walls in Meppen. Denn uneigennützig und nicht auf den städtischen Reinigungsdienst wartend, bückte er sich nach einer leeren Papierschachtel, die auf dem geklinkerten Gehweg lag. Das Stück Papier war ihm ein Dorn im Auge. Als er dann die sicherlich gedankenlos weggeworfene Pappe in den nahe gelegenen Abfallbehälter brachte, handelte er nach der Devise von Goethes Faust: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst Taten sprechen". Umweltverschmutzung dort, Ordnungsliebe hier.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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21.02.2008

Willem 678

Ordnungsliebe

„Gemeinnutz geht vor Eigennutz" sollte der Geist der Gesetze sein, postulierte schon vor 300 Jahren der französische Schriftsteller und Staatstheoretiker Montesquieu. Nach dieser Maxime handelte wohl ein älterer und gehbehinderter Spaziergänger in der Nähe des Emsecks und des Walls in Meppen. Denn uneigennützig und nicht auf den städtischen Reinigungsdienst wartend, bückte er sich nach einer leeren Papierschachtel, die auf dem geklinkerten Gehweg lag. Das Stück Papier war ihm ein Dorn im Auge. Als er dann die sicherlich gedankenlos weggeworfene Pappe in den nahe gelegenen Abfallbehälter brachte, handelte er nach der Devise von Goethes Faust: „Der Worte sind genug gewechselt, lasst Taten sprechen". Umweltverschmutzung dort, Ordnungsliebe hier.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.02.2008

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21.02.2008

Willem 677

Aufschneider

Mit dem Können und der Kreativität des Kochs oder der Köchin steht und fällt der Ruf eines jeden Restaurants. Nur selten erfährt die Küche, wie die Gerichte „angekommen" sind. Dabei ist heute das Feedback doch so wichtig. Im Jagdhaus in Haselünne hörte ich jetzt, wie ein Gast der Bedienung ein besonderes Lob für den Koch auftrug. „Viele Köche verderben den Brei" heißt es wohl in einer Redensart. Das jedoch trifft hier nicht zu. Denn hier „kocht nicht jeder sein eigenes Süppchen", sondern der Gast wird mit kulinarischen Überraschungen verwöhnt. Da ist der Koch kein „Aufschneider", kein „Schaumschläger" und auch kein „Hochstapler", wie er je nach Gericht scherzhaft genannt wird. Sprachlich interessant auch das Angebot am Kuchenbuffet, wo Tiere als Paten für Kuchenbezeichnungen zur Verfügung standen: der „Kalte Hund", der „Bienenstich", der „Rehrücken" und auch die „Hefeschnecken" warten hier auf die kleinen und großen Gäste. Da läuft mir glatt das Wasser im Mund zusammen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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11.02.2008

Willem 676

Narzissenpracht

Der herrliche Sonnenschein der letzten Tage hat uns und die Natur fast die Winterzeit vergessen lassen. Die Plätze vor dem Café am Meppener Stadtgraben sind voll besetzt. Auch die Eissaison hat schon begonnen. In der Natur regt sich ebenfalls der Frühling. Die ersten Marienkäfer sind schon munter, und der erste Kohlweißling flattert bereits von einer Blütenstaude zur anderen. Die Singvögel lassen ihr Balzkonzert hören, und die Amseln und Elstern schaffen Nistmaterial heran. Die Knospen der Frühlingsblumen füllen sich, und einige öffnen sich bereits. So auch am Rühler Sommerweg, der in diesem Jahr besonders früh seine Blütenpracht entfalten will, denn die ersten Narzissen blühen schon. Tausende Osterglocken, die hier vor einigen Jahren gepflanzt wurden, werden den beliebten Wanderweg in eine drei Kilometer lange blühende Allee verwandeln. Alle drei Schritte seien damals, so erzählte mir einer der Anlieger der L 48 voller Stolz, die Narzissen in unregelmäßigen Tuffs gepflanzt worden. Man könnte fast vermuten, die Osterglocken wollen jetzt schon das diesjährige frühe Osterfest in rund fünf Wochen einläuten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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08.02.2008

Willem 675

Grünkohl

In einem Restaurant am Markt in Meppen wurde ich Zeuge eines amüsanten Gesprächs über ein Gericht auf der Speisekarte. Es war der Grünkohl, der als typisches Wintergemüse die Gemüter erhitzte. Ein Meppener, eine Touristin und Holländer am Nebentisch waren sich einig, dass der Grünkohl früher in jedem Garten angebaut wurde. Geerntet wurde er jedoch immer erst nach dem ersten Frost. Gegenstand der lebhaften Unterhaltung allerdings waren die Gerichte mit Grünkohl, der „Palme des Nordens". Während hier der Grünkohl mit Bratwurst und Eisbein angepriesen wird, gibt es ihn dort mit Pinkel, Kassler und Speck, auch mit Bratwurst, Schweinebacke und Bratkartoffeln und in Holland als Grünkohleintopf mit „Gelderse rookworst". In der Braunschweiger Gegend jedoch werde der Grünkohl als Suppe serviert, sagte die Touristin aus der Braunschweiger Gegend, obwohl der Grünkohl dort Braunkohl genannt wird. Bei uns kommt der Grünkohl in Vereinen, Gruppen und Schulkollegien durch die lustige Wahl des Grünkohlkönigs zu Ehren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.02.2008

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30.01.2008

Willem 674

Schaltjahr

Dieses Jahr ist zum „Jahr der Mathematik" ernannt worden, und über 1000 Leserinnen und Leser hatten Spaß beim Mathe-Rätsel unserer Zeitung. Auch das diesjährige Schaltjahr verleitet zum Rechnen, sagte mir mein früherer Lehrer, als ich ihn zufällig traf. Ein astronomisches Jahr dauere 365 Tage und fast sechs Stunden. Der weltweit gebräuchliche Gregorianische Kalender weist das Jahr mit 365,2425 Tagen aus. In vier Jahren summiert sich der Überhang zu einem Tag, der dann im Februar angehängt wird. Ob man denn genau berechnen könne, wann es ein Schaltjahr, also ein Jahr mit einem zusätzlichen Tag gebe, wollte ich wissen. Und ob, war die Antwort meines geschätzten Lehrers. Alle Jahre, die durch 4 ohne Rest teilbar seien, sind Schaltjahre. Alle Jahre, die durch 100 ohne Rest teilbar sind, seien keine Schaltjahre wie z. B. die Jahre 1800, 1900 und 2100. Und alle Jahre, die durch 400 ohne Rest teilbar sind, seien wiederum Schaltjahre.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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30.01.2008

Willem 673

Hartherzig

Was mir jetzt eine Bekannte erzählte, ist kaum zu glauben. Eine verwirrte 87-jährige Frau hatte, ohne dass ihre Betreuerin das bemerkt hatte, gegen halb fünf morgens im dünnen Schlafanzug das Haus verlassen und an einer Tür in der Nachbarschaft geläutet. Die Nachbarn baten die Frau nicht herein, sondern machten sogar die Haustür wieder zu. Sie ließen die hilfebedürftige Frau einfach draußen in der Kälte stehen, bis die angerufene Polizei eintraf. Erst jetzt wurde die Frau von der Hartherzigkeit und Unmenschlichkeit ihrer Zeitgenossen erlöst. Viel erschreckender und unmenschlicher kann man sich doch gar nicht verhalten als diese Anwohner der St.-Antonius-Straße in Meppens Innenstadt, erboste sich meine Bekannte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 31.01.2008

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22.01.2008

Willem 672

Bindfäden

„Es regnete Bindfäden" bei der offiziellen Eröffnung der vierspurig ausgebauten A 37 von Emmen bis zur Emslandautobahn. In der Tat: Seit drei Tagen „schüttete es wie aus Kübeln". Da mochte man keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken und vor die Tür jagen. Auch war ein Spaziergang unerfreulich, auch wenn man „gut beschirmt oder behütet" war. Äcker und Feldwege sind aufgeweicht, so dass ein Befahren unmöglich ist. Flüsse und Bäche sind angeschwollen und über die Ufer getreten. Das Hochwasser setzt jetzt auch vermehrt die Meppener Hasehubbrücke in Betrieb. Autofahrer müssen Wartezeiten einkalkulieren. Das jedoch ist immer noch erträglicher als das gestiegene Grundwasser in manchen Stadtteilen. So kam das Nass hier nicht nur von oben, sondern in der Lingener Straße sogar von unten. Hier liefen Keller voll, weil der Wasserdruck des Grundwassers und des Abwasserkanals zu groß geworden war.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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00.01.2008

Willem 671

Abbruch

Abbruch oder Renovierung, vor dieser alternativen Entscheidung stehen wir fast täglich. Privat und auch öffentlich. Bei der Hasehubbrücke war dies das Thema mehrerer Jahre. Volksbank und Sparkasse hatten dasselbe Problem. Auf der Tagesordnung steht der Abriss ganzer Häuserblöcke, wenn Einkaufspassagen geplant sind. Neugestaltungen und attraktive Blickwinkel können sich ergeben. So erlebten wir es auch nahe der Emsbrücke am so genannten Emseck, am Neuen Markt oder demnächst am Stadtgraben. Dagegen bedauern viele noch heute den Abriss des Amtsgerichts und des benachbarten Hotel Warren. Auch Liegenschaften an der Burgstraße trauert man noch nach. Jetzt steht die Neugestaltung des Meppener Emshafens ins Haus. Ebenso mausert sich die Hinterstraße. Das baufällige Haus als Relikt aus Vorkriegsjahren wurde jetzt abgerissen und macht einem erweiterten Parkplatz der Alten Stadtapotheke Platz. Auch Meppens „schiefe Villa" Am Wall fiel dem Abrissbagger zum Opfer. Schade, dass es den Vergleich mit dem schiefen Turm von Pisa nicht mehr gibt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2008

Willem 670

Schaltjahr

Dieses Jahr ist zum „Jahr der Mathematik" ernannt worden, und über 1000 Leserinnen und Leser hatten Spaß beim Mathe-Rätsel unserer Zeitung. Auch das diesjährige Schaltjahr verleitet zum Rechnen, sagte mir mein früherer Lehrer, als ich ihn zufällig traf. Ein astronomisches Jahr dauere 365 Tage und fast sechs Stunden. Der weltweit gebräuchliche Gregorianische Kalender weist das Jahr mit 365,2425 Tagen aus. In vier Jahren summiert sich der Überhang zu einem Tag, der dann im Februar angehängt wird. Ob man denn genau berechnen könne, wann es ein Schaltjahr, also ein Jahr mit einem zusätzlichen Tag gebe, wollte ich wissen. Und ob, war die Antwort meines geschätzten Lehrers. Alle Jahre, die durch 4 ohne Rest teilbar seien, sind Schaltjahre. Alle Jahre, die durch 100 ohne Rest teilbar sind, seien keine Schaltjahre wie z. B. die Jahre 1800, 1900 und 2100. Und alle Jahre, die durch 400 ohne Rest teilbar sind, seien wiederum Schaltjahre.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2008

Willem 669

Bindfäden

„Es regnete Bindfäden" bei der offiziellen Eröffnung der vierspurig ausgebauten A 37 von Emmen bis zur Emslandautobahn. In der Tat: Seit drei Tagen „schüttete es wie aus Kübeln". Da mochte man keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken und vor die Tür jagen. Auch war ein Spaziergang unerfreulich, auch wenn man „gut beschirmt oder behütet" war. Äcker und Feldwege sind aufgeweicht, so dass ein Befahren unmöglich ist. Flüsse und Bäche sind angeschwollen und über die Ufer getreten. Das Hochwasser setzt jetzt auch vermehrt die Meppener Hasehubbrücke in Betrieb. Autofahrer müssen Wartezeiten einkalkulieren. Das jedoch ist immer noch erträglicher als das gestiegene Grundwasser in manchen Stadtteilen. So kam das Nass hier nicht nur von oben, sondern in der Lingener Straße sogar von unten. Hier liefen Keller voll, weil der Wasserdruck des Grundwassers und des Abwasserkanals zu groß geworden war.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2008

Willem 668

Glosse Willem

Die Berliner Morgenpost hat unlängst eine Umfrage gestartet, um die Beliebtheit ihrer täglichen Glosse „Kasupke sagt" zu testen. Sie steht immer einspaltig links unten auf der ersten Seite und soll das erste sein, auf das sich die Leser morgens konzentrieren: „Janz ville ham jeschrieben, de tick det Erste bin, wat se inne Morjenpost lesen." Auch dieser „Willem" kann sich sehen, das heißt lesen lassen: Denn viele Leserinnen und Leser überfliegen allmorgendlich diese Kolumne und starten vergnügt in den Tag. Mal kann man beifällig nicken und der geschriebenen Meinung aufgrund großer Sachkenntnis beipflichten. Mal schüttelt man ob der Dreistigkeit des Geschehens den Kopf. Und mal muss man schmunzeln wegen der sprachlichen Überschläge des Autors. Aber immer soll die Glosse ja leicht lesbar sein, so wie die Serie „Welch ein Tag"" oder „Rabenaus wundersame Erlebnisse" im überregionalen Teil unserer Zeitung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.2008

Willem 667

Parken

Auf dem kleinen Parkplatz an der Augustin-Wibbelt-Straße nahe dem Neuen Markt rief ein Autofahrer dem nächsten zu: „Hol dir lieber einen Parkschein. Die sind hier sehr streng." Damit wollte er seinen Bekannten wohl vor einem Knöllchen warnen, das die Ordnungshüter so gerne an die zahlungssäumigen und nachlässigen Autofahrer in der Innenstadt verteilen. Da erboste sich eine Meppenerin wohl zu recht, als sie auf der Zahlungsaufforderung nicht nur ihre „Straftat", nämlich das Parken im Halteverbot, las, sondern auch noch ihre genaue Abwesenheit von zehn Minuten quittiert bekam. Da hätte doch der Beauftragte des städtischen Ordnungsamtes sie ansprechen und auf das falsche Parken aufmerksam machen können, erboste sie sich. Ganz im Gegenteil: Er habe noch schriftlich festgelegt, wann sie gekommen und wann sie abgefahren sei. Das heiße nichts anderes, als dass er sie beobachtet habe, schimpfte sie weiter. Wer andern eine Grube gräbt, soll ruhig selber hineinfallen, meinte sie und hielt das Verhalten des Ordnungshüters für nicht nachvollziehbar.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

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00.01.08

Willem 666

Raser

Angesichts vermehrter tödlicher Verkehrsunfälle auf den Straßen scheinen mir die plakativen Maßnahmen der Verkehrswacht, der Verbände und des Landkreises Emsland nicht übertrieben. Denn auch den Rasern auf der Autobahn geht es jetzt an den Kragen, sagte meine Frau auf der Fahrt nach Berlin. Hoffentlich geht es ihnen auch an die Nieren, ergänzte ich. Denn große weiße Holzkreuze auf den Mittel- oder Seitenstreifen der Autobahnen erinnern immer wieder an den Unfalltod. Außerdem werden die Autobahnplakate, die die Raser als wenig cool, sexy und mit wenig Grips belegen, durch neue Plakate an den Brücken ergänzt. Ein großes „No!" kämpft so mit Assoziationen zum „Unfalltod" und „Road death" sowie „Komm wieder" und „Come home" gegen das wahnwitzige Rasen. Auch ein großflächiges schrillbuntes Plakat mahnt aus dem OP eines Krankenhauses: „Sie passen auf – Wir kümmern uns um den Rest." Für uns war dieses Plakat nichts Neues, denn wir kennen ähnlich drastische Hinweise auf Plakaten im benachbarten Holland. Tempo runter muss wohl die Devise lauten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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17.01.2008

Willem 665

Möwen

Zu Dutzenden sitzen sie auf dem Geländer des Amisia-Anlegers an der Emsbrücke in Meppen: die Möwen. Wie an und von einer Messlatte ausgerichtet sitzen sie dicht nebeneinander und alle mit Blick in Richtung Brücke. Das ist immer so, wenn der Wind aus südlicher Richtung kommt. Sie sitzen nämlich immer gegen den Wind, damit er ihr Gefieder nicht zu sehr zerzaust.

Einen großen Schwarm Möwen konnte man jetzt am Stadtwall direkt über dem Schulhof der Johannesschule beobachten. Kreischend zogen sie ihre Kreise und spähten offensichtlich nach fressbaren Resten der Frühstücksbrote aus. Dabei plündern sie gerne die Abfallkörbe und verstreuen ihren Inhalt. Später fällt dann oft der Verdacht auf die Schüler, die angeblich so unordentlich sind. Auch auf dem Emsdeich kann man dieses freche Verhalten der Möwen beobachten, wo sie immer wieder die Abfallkörbe neben den Ruhebänken durchsuchen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 22.01.2008

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17.01.2008

Willem 664

Frühblüher

Die ersten Frühlingsblüher müssten eigentlich „Frühblüher" heißen. Denn in einigen Vorgärten unweit der Meppener Freilichtbühne blühen sie schon: die Märzbecher und Schneeglöckchen. Sie sind offenbar die zeitigen Nachfolger der Christrosen, die aber immer noch mit ihren weißen Blüten die ansonsten tristen Beete schmücken. Auch die Krokusse können den Frühlingsanfang nicht nur in der Esterfelder Krokusstraße abwarten, sondern stecken schon überall vorwitzig ebenso wie die Buschwindröschen und Märzveilchen ihre grünen Blattspitzen aus der Erde. Scheinbar abgesprochen mit ihnen haben es verschiedene Sträucher, die ihre Knospen schon anschwellen lassen oder bereits zu blühen beginnen. So beispielsweise die Zaubernuss, die Scheinhasel und die Forsythien. Ob diese Vorboten des Frühlings das diesjährige Ende des Winters ankündigen? Schön wär´s ja, wenn man an die derzeit hohen Heizkosten denkt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 21.01.2008

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15.01.2008

Willem 663

Willem

Die Berliner Morgenpost hat unlängst eine Umfrage gestartet, um die Beliebtheit ihrer täglichen Glosse „Kasupke sagt" zu testen. Sie steht immer einspaltig links unten auf der ersten Seite und soll das erste sein, auf das sich die Leser morgens konzentrieren: „Janz ville ham jeschrieben, de tick det Erste bin, wat se inne Morjenpost lesen." Auch dieser „Willem" kann sich sehen, das heißt lesen lassen: Denn viele Leserinnen und Leser überfliegen allmorgendlich diese Kolumne und starten vergnügt in den Tag. Mal kann man beifällig nicken und der geschriebenen Meinung aufgrund großer Sachkenntnis beipflichten. Mal schüttelt man ob der Dreistigkeit des Geschehens den Kopf. Und mal muss man schmunzeln wegen der sprachlichen Überschläge des Autors. Aber immer soll die Glosse ja leicht lesbar sein, so wie die Serie „Welch ein Tag"" oder „Rabenaus wundersame Erlebnisse" im überregionalen Teil unserer Zeitung. Auch ich bin manchmal polemisch und satirisch und höre dabei gerne auf einen möglichen Beifall.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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15.01.2008

Willem 662

Glück

Der Maurerkübel unter dem Carport war schuld an der Beule des Autos des Bäckermeisters i. R. in der Mozartstraße. Erst der plötzliche und unsanfte Stoß gegen das Auto machte auf das Hindernis aufmerksam. „Durch Schaden wird man klug" sagte sich der Bäcker und steuerte nach der Terminabsprache seine Werkstatt an. Der Werkstattmeister jedoch ging zweimal um das Auto herum und schüttelte ungläubig den Kopf. Denn nirgends konnte er am Auto eine Beule entdecken. Unser Bäckermeister wollte seinen Augen nicht trauen: Wie von Geisterhand war der Schaden verschwunden. Die Zeit der Heinzelmännchen und der Schlümpfe sei doch längst vorbei, gab er zu bedenken. Auch wies er eine gewisse Altersvergesslichkeit weit von sich. Schließlich konnte seine Frau die besagte Beule bezeugen. Dann erhellte sich sein Gesicht, als der Werkstattmeister ihm erklärte, dass die Beule in der Kunststoffkarosserie von selbst zurückgesprungen sei. Mit sehr viel Glück käme das schon vor. Aber er riet seinem Kunden, das Glück jetzt zu Beginn des Jahres zu genießen, aber nicht über die Maßen zu beanspruchen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 19.01.2008

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12.01.2008

Willem 661

Fußball

Bald beginnt in allen Liegen die Rückrunde der Fußballsaison 2007/2008. Fleißig wird derzeit noch trainiert. Die einen kicken im Ausland, die anderen bei Hallenturnieren. Auch die beiden elfjährigen Freunde Lukas und Jonas trainieren auf dem Bolzplatz nahe der Freilichtbühne. Der eine zum andern: „Schau her, so musst du die Flanke hereingeben. Und so hältst du dann aufs Tor." Er nahm Anlauf, aber der Ball traf nicht ins leere Tor, sondern kullerte fast die Böschung hinter dem Tor hinauf. „Übung macht den Meister", riefen die vorbeifahrenden Radler den Freizeitfußballern zu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 15.01.2008

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12.01.2008

Willem 660

Parken

Auf dem kleinen Parkplatz an der Augustin-Wibbelt-Straße nahe dem Neuen Markt rief ein Autofahrer dem nächsten zu: „Hol dir lieber einen Parkschein. Die sind hier sehr streng." Damit wollte er seinen Bekannten wohl vor einem Knöllchen warnen, das die Ordnungshüter so gerne an die zahlungssäumigen Autofahrer in der Innenstadt verteilen. Dem Image der Stadt dient das gewiss nicht.

Da erboste sich eine Meppenerin wohl zu recht, als sie auf der Zahlungsaufforderung nicht nur ihre „Straftat", nämlich das Parken im Halteverbot, las, sondern auch noch ihre genaue Abwesenheit von zehn Minuten quittiert bekam. Da hätte doch der Beauftragte des städtischen Ordnungsamtes sie ansprechen und auf das falsche Parken aufmerksam machen können, erboste sie sich. Ganz im Gegenteil: Er habe noch schriftlich festgelegt, wann sie gekommen und wann sie abgefahren sei. Das heiße nichts anderes, als dass er sie beobachtet habe, schimpfte sie weiter.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 26.01.2008  (!!)

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11.01.2008

Willem 659

Geschlossen

„Wann haben Sie denn einmal geöffnet?" fragte eine Kundin die Inhaberin eines Konfektionsladens am Meppener Emseck. Verdutzt schaute diese und wusste mit dieser Frage nichts anzufangen. Bis die Kundin dann erklärte, sie könne ja tagein tagaus in der Auslage das Schild „closed" lesen. Da musste die Geschäftsfrau doch lachen und klärte auf, dass „closed" eine bekannte Konfektionsmarke sei und hier nicht „geschlossen" bedeute. Ins Grübeln kämen hingegen zu recht diejenigen, die im Laden einen Warenständer mit „New Arrivals" tituliert sehen. Das seien eben die neuen Zugänge, Eingänge oder Ankömmlinge der neuen Kollektion. Und sie fügte hinzu, dass sie doch schmunzeln musste, als jetzt eine ältere Kundin „Sale" verlangte, das doch überall angeboten würde. Und man könne auch gar nicht darüber lachen, dass die Kundin das Wort so ausgesprochen habe, wie es geschrieben werde, eben wie den Nebenfluss der Elbe: die Saale. Man solle doch, fügte sie hinzu, bei bekannten deutschen Begriffen wie „Ausverkauf" oder „Neue Ware" bleiben. Die könne dann auch jeder verstehen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 12.01.2008

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11.01.2008

Willem 658

Geldwäsche

Meine Frau staunte nicht schlecht, als ihre Arbeit an der Waschmaschine sogleich belohnt wurde. Denn beim Leeren der Trommel entdeckte sie auf ihrem Boden einen Fünf-Euro-Schein. Er musste wohl aus der Brusttasche meines Oberhemdes gespült worden sein. „Das ist eine saubere Geldwäsche", sagte sie, als sie mir den zwar zerknitterten, aber sonst schadlosen Schein gab. Der sei jetzt „mit allen Wassern gewaschen", fügte sie hinzu. Kein Fitzelchen Farbe oder Kennzeichen sei der Wäsche zum Opfer gefallen. Und glücklicherweise sei ja diese Geldwäsche nicht strafbar. Sie jedenfalls wolle „ihre Hände in Unschuld waschen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 14.01.2008

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01.01.2008

Willem 657

Zickiger Hund

Heiko und Corinna aus Hemsen sind „auf den Hund gekommen". Auch Tochter Emma liebt den jungen Golden Retriever heiß und innig. Er ist, so sind sich alle einig, ein lieber, treuer und wachsamer Hund. Kein scharfer, frecher oder gar falscher.

In Esterfeld sah ich jetzt an einer Gartenpforte An der Torfbahn die Warnung „Zickiger Hund". Da musste ich doch herzhaft lachen. Ich kenne wohl einen bissigen Hund und auch den Zickenkrieg in der Sparte Eisschnelllauf und Bayreuther Festspiele. Ein „zickiger Hund" als Warnung vor einem bissigen und vielleicht unberechenbaren Hund? Oder soll hier ein nerviges Bellen angezeigt werden? Aber ich weiß ja, „bellende Hunde beißen nicht". Vielleicht „liegt da der (zickige) Hund begraben".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 02.01.2008

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14.12.2007

Willem 656

Vorfahrt

Ich fuhr auf der Esterfelder Stiege mit dem Fahrrad und hatte fast die Emsbrücke erreicht. Entgegen kam mir eine nicht mehr sehr junge Radlerin. Plötzlich gestikulierte sie winkend in Richtung Deichstraße. Denn aus dieser Straße näherte sich von rechts ein Pkw. Das Auto hielt an und ließ die Frau vorbei. Mir rief sie zu: „Der musste doch warten, oder?" Au weia, dachte ich, da hat sie aber mächtig Glück gehabt. Aber wissen hätte sie es können, dass in Wohngebieten seit mehr als einem Jahr die 30-kmh-Zonen eingerichtet wurden und dass der Verkehr von rechts immer Vorfahrt hat. Zugegeben: Die Deichstraße biegt hier von der Esterfelder Stiege schon knapp hinter der Emsbrücke ab und stellt eine unfallträchtige Einmündung dar. Aber mit Winken seine Vorfahrt zu erzwingen ist doch mehr als gefährlich, dachte ich. „Nein, nein", konnte ich der ahnungslosen Radlerin noch schnell zurufen. Man sollte doch seinen Schutzengel nicht über die Maßen strapazieren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 15.12.2007

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14.12.2007

Willem 655

Fairness

Die evangelische und die katholische Kirche haben wie in jedem Jahr ihre adventlichen Spendenaktionen begonnen. Hier heißt die Aktion „Brot für die Welt", dort „Misereor". Notleidenden Menschen soll zur Selbsthilfe geholfen werden. Wie sehr die Menschen auf einander angewiesen sind, drückt ein Plakat aus, das ich jetzt sah. „Niemand isst für sich allein" stand da unübersehbar und unmissverständlich. Man sollte und könnte auch „isst" durch „ist" ersetzen, riet mir ein Kollege. Ein anderes Plakat am Aushang einer Sparkasse setzte ebenfalls auf die Lautschrift. Denn das Vergeben, Versorgen und Verteilen wurde hier ohne den mahnenden Zeigefinger geändert in Fair-geben, Fair-sorgen und Fair-teilen. Toll, dachte ich, eine Fairness-Kampagne mit Herz und Verstand.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 17.12.2007

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14.12.2007

Willem 654

Ausdauer

Auf dem neu asphaltierten Leinpfad am südlichen Ufer des Dortmund-Ems-Kanals trafen sich rein zufällig ein Radfahrer, zwei Geherinnen und eine Joggerin. Der Radfahrer fuhr etwa eine Geschwindigkeit von 14 km/h, die Läuferin lief der Meppener Schleusengruppe mit 10 km/h entgegen, und auch das Tempo der beiden Geherinnen konnte sich sehen lassen. „Schnell, schneller, am schnellsten", betitelte der Radfahrer das zufällige Treffen, ohne anzuhalten. Ja, es ginge alles besser, wenn man mehr ginge, antworteten die Geherinnen und setzten ihren Weg in Richtung Hubbrücke fort. Und die Läuferin meinte: „Wir setzen alle Hebel in Bewegung, und das ist gut so."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 31.12.2007

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12.12.2007

Willem 653

Kalte Füße

Wenn ich mich jetzt morgens aufs Fahrrad schwinge, ist es manchmal schon „lausigkalt". Aber dann trete ich „wieselflink" in die Pedalen, um ein wenig innere Wärme zu erzeugen. „Kalte Füße bekommen" möchte ich nicht, denn ich will ja keinen Rückzieher bei meinem Job machen. Tatsächlich bekomme ich aber kalte Füße. Der Volksmund sagt ja, dass dann Schnee in der Luft liegt. Und das zu Weihnachten, das wäre ja toll. Nicht nur die Kinder würden sich wie ein Schneekönig freuen. Jetzt hat es wieder einen Trainer in der Bundesliga „kalt erwischt", das heißt, er ist entlassen worden. Wenn ich daran denke, dass das auch mir passieren könnte, „läuft es mir heiß und kalt den Rücken runter". Deshalb muss ich mich sputen, wie es der Weihnachtsmann in diesen Tagen ja auch tun muss, wenn er überall rechtzeitig ankommen will.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 18.12.2007

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10.12.2007

Willem 652

Rudern

Bei herrlichem Sonnenschein herrschte am zweiten Adventssonntag reger Ruderbetrieb auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Ein flotter Einer, schnellere Vierer und ein imposanter Achter mit Steuermann zogen zwischen Bootshaus und Meppener Schleusengruppe ihre Bahnen. Viele Zuschauer und Bewunderer dieses Sports grüßten die Sportler vom Ufer aus oder von den hohen Schleusenbrücken. Schöne Farbtupfer lieferten die roten Nikolausmützen, die bereits die letzten Rudereinheiten zum Jahresende signalisierten. „An den Riemen reißen" mussten sich die Wassersportler keineswegs, denn man sah, dass sie sich voller Lust und sonntäglicher Freude kraftvoll „in die Riemen legten". Richtig neidisch wurden manche der bewundernden Zuschauer am Ufer.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.12.2007

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10.12.2007

Willem 651

Abbruch

Abbruch oder Renovierung, vor dieser alternativen Entscheidung stehen wir fast täglich. Privat und auch öffentlich. Bei der Hasehubbrücke war dies das Thema mehrerer Jahre. Volksbank und Sparkasse hatten dasselbe Problem. Auf der Tagesordnung steht der Abriss ganzer Häuserblöcke, wenn Einkaufspassagen geplant sind. Neugestaltungen und attraktive Blickwinkel können sich ergeben. So erlebten wir es auch nahe der Emsbrücke am so genannten Emseck, am Neuen Markt oder demnächst am Stadtgraben. Dagegen bedauern viele noch heute den Abriss des Amtsgerichts und des benachbarten Hotel Warren. Auch Liegenschaften an der Burgstraße trauert man noch nach. Jetzt steht die Neugestaltung des Meppener Emshafens ins Haus. Ebenso mausert sich die Hinterstraße. Das baufällige Haus als Relikt aus Vorkriegsjahren wurde jetzt abgerissen und macht einem erweiterten Parkplatz der Alten Stadtapotheke Platz. Auch Meppens „schiefe Villa" Am Wall fiel dem Abrissbagger zum Opfer. Die Schräglage schien zu bedrohlich. Gut, wenn sich später kein Bedauern einstellt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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07.12.2007

Willem 650

Raser

Angesichts des tödlichen Verkehrsunfalls auf der Fullener Straße in Meppen scheinen mir die plakativen Maßnahmen der Verkehrswacht, der Verbände und der Landkreise nicht übertrieben. Denn auch den Rasern auf der Autobahn geht es jetzt an den Kragen, sagte meine Frau auf der Fahrt nach Berlin. Hoffentlich geht es ihnen an die Nieren, ergänzte ich. Denn große weiße Holzkreuze auf den Mittel- oder Seitenstreifen der Autobahnen erinnern immer wieder an den Unfalltod. Außerdem werden die Autobahnplakate, die die Raser als wenig cool, sexy und mit wenig Grips belegen, durch neue Plakate an den Brücken ergänzt. Ein großes „No!" kämpft mit Assoziationen zum „Unfalltod" und „Road death" sowie „Komm wieder" und „Come home" gegen das wahnwitzige Rasen. Makaber, aber sicher nicht unberechtigt steht auf einem Siegerpodest in Sachsen-Anhalt auf der A 2 der „Sieger des Jahres" auf dem höchsten Treppchen und ist mit einem Siegerkranz und einem schwarzen Kreuz dekoriert. Auch ein großflächiges schrillbuntes Plakat mahnt aus dem OP eines Krankenhauses: „Sie passen auf – Wir kümmern uns um den Rest." Für uns war dieses Plakat nichts Neues, denn wir kennen ähnlich drastische Hinweise von Plakaten im benachbarten Holland. Nicht erst der tödliche Unfall dürfte zur Einkehr und weniger Tempo sorgen.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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07.12.2007

Willem 649

Jahreswechsel

Eine größere Reparatur sei „zwischen den Jahren" nicht zu machen, entschied der Meister einer Autowerkstatt in der Kreisstadt. Der Kunde horchte auf, denn mit dieser Zeitangabe konnte er nur wenig anfangen. Bis der Meister ihm erklärte, dass zwischen Weihnachten und Neujahr nur zwei Arbeitstage lägen und dass der Betrieb in dieser Zeit nur mit einem Notdienst versehen sei. In der Tat, da Heiligabend und die beiden Weihnachtstage in diesem Jahr mehr als eine halbe Arbeitswoche einnehmen, bleiben nur der Donnerstag und Freitag als Werktage in dieser letzten Jahreswoche. Eigentlich sei die Redewendung „zwischen den Jahren" ja sinnlos und weltfremd, meinte der Meister, da es diese Zeit ja gar nicht gebe. Nahtlos und in einem Sekundenbruchteil wechselt ja das Jahr.

Früher hingegen sei die Zeit zwischen dem 26. Dezember und 6. Januar eine besonders stille Zeit gewesen, erinnern sich die Emsländer. Denn auf dem Lande hatten Knechte und Mägde frei, und die Hausarbeiten wie Wäschewaschen mussten ruhen. Dabei hält der „Sprung ins nächste Jahr", so sagt man, eine Fülle an Merkwürdigkeiten bereit. Mit Weissagungen, Orakeln und Kartenlegen will man einen prophetischen Blick in die Zukunft wagen. Auch das am Silvesterabend beliebte Bleigießen gehört zu dieser Praxis und war bei uns Kindern immer beliebt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.12.2007 (ohne den fettgedruckten Absatz)

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Willem 648

Abfahrt

Erleichterndes Aufatmen bei vielen Kreisstädtern. Denn jetzt heißt es nicht mehr „Meppen bei Rühle". An der Abfahrt „Twist" der A 31 mussten die Reisenden bisher genau wissen, dass Meppen bei Rühle liegt, denn außer Twist war hier nur die Ortschaft Rühle ausgewiesen. Jetzt jedoch hat die Kreisstadt gleich zwei Abfahrten von der Emslandautobahn erhalten: Meppen-West und Meppen-Nord. Da sage noch einer, die Kreisstadt mache sich nicht. Mein Kollege meinte anerkennend: „Ehre, wem Ehre gebührt. "Die Autofahrer in Richtung Meppen können aber auf der L 47 nicht Rühle „links liegen lassen". Die kleine Ortschaft will wohl beachtet werden. Schließlich liegt sie „rechts" der Landesstraße zwischen Twist und Meppen und ist ein schickes Dörfchen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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29.11.2007

Willem 647

Trennung

Dass man nicht verallgemeinern kann, ist mir jetzt wieder bewusst geworden. Mir war berichtet worden, dass ein Privatpatient wegen eines Termins bei einem Facharzt bevorzugt worden war. Jetzt erfuhr ich von einem anderen Bekannten, dass auch er als Privatpatient Wartelisten und sogar eine unverständliche Behandlung zu ertragen hätte. Auf einen Termin bei seiner Augenärztin habe er ganze fünf Wochen warten müssen. Er sei jetzt sogar von seinem Hausarzt vor die Tür gesetzt worden.

Was denn passiert sei, wollte ich wissen. Er hatte seinem Hausarzt bei einer Untersuchung mitgeteilt, dass er nun nach wochenlanger Behandlung und des immer wiederkehrenden Vertröstens die Fachärzte im Krankenhaus Ludmillenstift konsultieren werde. Das habe der Hausarzt als „gestörtes Vertrauensverhältnis" ausgelegt und eine Trennung empfohlen. Das sei auf gut Deutsch ein richtiger Rausschmiss gewesen. Als Patient jedoch sei er nach einer Lungenembolie auf laufende Untersuchungen und Blutanalysen angewiesen gewesen. Dann jedoch habe er als Privatpatient auf der Straße gestanden und sich einen neuen Hausarzt suchen müssen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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27.11.2007

Willem 646

Trennung

„Mir schwillt der Kamm", erboste sich ein Bekannter, als er den gestrigen Willem gelesen hatte. Ein Privatpatient war wegen eines Termins bevorzugt worden. Er konnte sich gar nicht wieder beruhigen. „Man sollte nicht alle über einen Kamm scheren", setzte er erneut zu einem Redeschwall an. Auf einen Termin bei seiner Augenärztin habe er ganze fünf Wochen warten müssen. Er sei jetzt sogar von seinem Hausarzt vor die Tür gesetzt worden. Mit anderen Worten: Er sei rausgeschmissen worden. Was denn passiert sei, wollte ich wissen.

Er hatte seinem Hausarzt bei einer Untersuchung mitgeteilt, dass er nun nach wochenlanger Behandlung und des immer wiederkehrenden Vertröstens die Fachärzte im Krankenhaus Ludmillenstift konsultieren werde. Das habe der Hausarzt als „gestörtes Vertrauensverhältnis" ausgelegt und eine Trennung empfohlen. Das sei auf gut Deutsch ein richtiger Rausschmiss gewesen. Berufsethos und hippokratischer Eid seien für diesen Arzt wohl Fremdwörter. Als Patient jedoch sei er nach einer Lungenembolie auf laufende Untersuchungen und Blutanalysen angewiesen gewesen. Dann jedoch habe er als Privatpatient auf der Straße gestanden und sich einen neuen Hausarzt suchen müssen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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22.11.2007

Willem 645

Bärenstark

Im Schaufenster eines Geschäftes an der Lingener Straße las ich ein Matratzenangebot zu einem „saubilligen" Preis. Ich glaubte es kaum, da doch die „Geiz-ist geil"-Welle der Vergangenheit angehören soll. Denn bei ihr blieb zu viel Qualität auf der Strecke. Aber immerhin besser als „schweineteuer", sagte meine Frau, die diesen Modeausdruck vergangenen Jahrzehnte noch gut in Erinnerung hat. „Bärenstark" kann man da nur anerkennend zustimmen. Wie gut, dass ich mich nicht „hundeelend" fühlte. Denn „bienenfleißig" und „pudelwohl" versah ich meinen Dienst, um mit einer „Pudelmütze" dem „saukalten" Wetter Paroli bieten zu können.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 26.11.2007

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21.11.2007

Willem 644

Rabatte

In einer Werbeaktion einer Meppener Apotheke wird für eine bestimmte Körperlotion geworben und zehn Prozent Rabatt versprochen. Da ich diese Lotion seit mehreren Jahren benutze, interessierte mich die Werbung. Ich zahlte bisher in meiner Apotheke am Schullendamm für einen Nachfüllbeutel 12,55 Euro. Ich staunte nicht schlecht, als ich den gleichen Artikel in besagter Marktapotheke zu 13,95 Euro ausgewiesen sah. Zehn Prozent auf diese unverbindliche Preisempfehlung sind 1,40 Euro, so dass ich auf genau denselben Preis von 12,55 Euro wie in meiner Hausapotheke kam. Und das dort ohne Werbetrommel und als Dauerpreis. Gewusst wo, sagte mein Onkel immer.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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19.11.2007

Willem 643

Schalten

„Unsere Leser wollen was erleben. Also schalten Sie", stand als Info auf unserer Anzeigenseite. Dieser Aufforderung kam ich sofort nach, denn ich „schaltete schnell" und ahnte, was gemeint war. Mein Kollege wusste es besser. Die Aufforderung beinhalte, eine Anzeige zu „schalten", d. h. aufzugeben. Da konnte ich „auf Durchzug schalten", denn ich hatte nichts zu annoncieren. Ich konnte das Licht „anschalten" und die Heizung auf warm schalten. Wegen der steigenden Heizkosten sollte ich mir vielleicht überlegen, auf „Sparflamme zu schalten". Mein Enkelsohn Johan wird in diesem Monat 18 und damit volljährig. Er bekommt als Geschenk ein Sparbuch, das bei seiner Geburt mit einem 5-Mark-Geschenk der Bank seinen ersten Eintrag erfuhr. Mit einem ansehnlichen Betrag kann er „schalten und walten", wie er will: vielleicht für seinen Führerschein.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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19.11.2007

Willem 642

Emsweg

Bekannte erzählten mir von sehr unterschiedlichen Reaktionen über den neuen Leinpfad entlang der Ems von der Meppener Emsbrücke bis zur Freilichtbühne. Es sei sehr gefährlich, den Weg im Dunkeln zu gehen, da der hohe Teerbelag seitlich keine Begrenzung habe. Klar, solange die Bankette noch nicht fertig gestellt sind, kann man leicht an den Seiten abrutschen. Vorsicht ist also geboten, zumal der Leinpfad ja auch noch nicht freigegeben ist. Die Rollifahrer sind voll des Lobes, schimpfen aber über die Fahrradfahrer. Sie seien rücksichtslos, wenn sie ihr Nahen nicht rechtzeitig per Klingel ankündigten. Manche Zeitgenossen sind sehr aufgebracht und „schimpfen wie ein Rohrspatz".

Vollkommen unverständlich ist die Meinung einiger Esterfelder, die die Umgestaltung des Leinpfades als Verfremdung nostalgischer Vorstellungen verstanden wissen wollen. Der ursprüngliche Charakter des Emsweges sei durch die Asphaltdecke verloren gegangen. Mein Nachbar meint dazu, dass man wohl zu schnell den katastrophalen Zustand des Leinpfades vergessen habe. Hier spiele die gewonnene Sicherheit die entscheidende Rolle: für Jung und Alt, für Fußgänger und Radfahrer, für Jogger und Touristen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 21.11.2007

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19.11.2007

Willem 641

Schalten

„Unsere Leser wollen was erleben. Also schalten Sie", stand als Info auf unserer Anzeigenseite. Dieser Aufforderung kam ich sofort nach, denn ich „schaltete schnell" und ahnte, was gemeint war. Mein Kollege wusste es besser. Die Aufforderung beinhalte, eine Anzeige zu „schalten", d. h. aufzugeben. Da konnte ich „auf Durchzug schalten", denn ich hatte nichts zu annoncieren. Ich konnte das Licht „anschalten" und die Heizung auf warm schalten. Wegen der steigenden Heizkosten sollte ich mir vielleicht überlegen, auf „Sparflamme zu schalten".

Mein Enkelsohn Johan wird in diesem Monat 18 und damit volljährig. Er bekommt als Geschenk ein Sparbuch, das bei seiner Geburt mit einem 5-Mark-Geschenk der Bank seinen ersten Eintrag erfuhr. Mit einem ansehnlichen Betrag kann er „schalten und walten", wie er will: vielleicht für seinen Führerschein.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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16.11.2007

Willem 640

Rollbahn

„Dass wir das noch erleben dürfen!" freuten sich meine Bekannte Karin und ihre Freundin Agathe aus dem Altenheim Emsblick. Beide waren auf dem Emsdeich mit einem Rollator unterwegs. Ihr bisheriger Horrorweg sei jetzt ihr schönster Spazierweg, waren sich beide einig. Denn auch dieser Leinpfad wurde in diesen Tagen von der Emsbrücke bis zur Freilichtbühne mit einer dicken Asphaltdecke versehen. Die Kunde vom neuen stolperfreien Weg entlang der Ems verbreitete sich in Windeseile unter den Bewohnerinnen und Bewohnern des Deichorts. Der Emsweg sei bisher ihr „Stein des Anstoßes" und sehr gefährlich gewesen, sagen sie. Jetzt aber sei ihnen „ein Stein vom Herzen gefallen". Mit ihren Rollis ginge es auf der neuen „Rollbahn" fast wie von selbst. Auch die Radfahrer würden sich riesig freuen, strahlte mein früherer Chef, dem ich hier regelmäßig mit seinem Hund begegne.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 17.11.2007

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12.11.2007

Willem 639

Wiedervereinigung

Zu einer kleinen „Wiedervereinigungsfeier" gestaltete sich die Freigabe der neuen Hasehubbrücke. Nach den offiziellen Ansprachen nahmen die Meppener Besitz von ihrer neuen Brücke. Die Schranken hoben sich, und im Nu gab es auf der Brücke kein Durchkommen mehr. Eine euphorische Stimmung machte sich breit, als die Brücke das verband, „was zusammengehört". Nämlich die Neustadt und die Altstadt. Das herrliche Feuerwerk erinnerte einige Besucher an den Fall der Mauer in Berlin vor genau 18 Jahren. Einige Meppener sprachen von einer „kleinen Wiedervereinigung". Festtagsstimmung überall und heiter und fröhlich gestimmte Besucher. Als das farbenprächtige Spektakel am Himmel zu Ende ging, sagte ein kleines Mädchen zu seiner Mutter: „Schade, schon zu Ende. Es war so schön."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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10.11.2007

Freigabe der neuen Hasehubbrücke

hier: nur Fotos

(s. auch "Menschen im Gespräch")

      

 

      

 

 

      

 

 

 

Anm.: Keine Berichterstattung für die MT

 

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09.11.2007

Willem 638

Hasehub

Zwei Busse trafen sich vorgestern vor der neuen Hubbrücke, um die Fahrt im Begegnungsverkehr an der Baustelle der Sparkasse zu testen. Da Polizeihauptkommissar Ernst August Johanningmeier und Amtsleiter Joseph Strodt testeten die Passage zwischen der Emsländischen Volksbank und dem Neubau der Sparkasse. Ergebnis: Der Bauzaun muss zurückgesetzt werden. Neu: Die Brückenfahrbahn erhält seitlich Markierungen für die Fahrradfahrer. Die Ampeln wurden in der Ems- und Obergerichtsstraße neu programmiert.

Aber es gab auch Grund zum Lachen. Das elektrische Schriftband an den Hubtürmen informierte in leuchtenden Lettern, dass es sich hier um die „Hasehub-Brücke" handelt. Da habe der Mitarbeiter am PC wohl die „Hase-Hubbrücke" schreiben wollen, wie es ja auch auf der Homepage des Wasser- und Schifffahrtsamtes stehe, lachten die Besucher. Diese neue Variante des Brückennamens sei einmalig. Bedeute sie doch, dass es eine Brücke über den „Hasehub" gibt. Grund zum Schmunzeln gab es ebenso über die kleinen Brückenampeln für die Fußgänger und Radfahrer. Sie zeigen im Betrieb das Ampelmännchen der früheren DDR. Es sei lustig und wohl auch eine Erinnerungsmarke der Magdeburger Brückenbaufirma, war man sich einig.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 10.11.2007

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08.11.2007

Willem 637

Bewegung

„Kinder müssen sich bewegen", wissen nicht nur Pädagogen, Ärzte und Erzieherinnen. Es ist, als ob es ihnen angeboren ist, meinte jetzt eine Bekannte, die ihren dreijährigen Lukas und ihre fünfjährige Maren kaum bändigen kann. Ständig sind sie in Bewegung, ob zu Hause oder draußen. Sie hüpfen, springen, laufen und toben, dass es eine Freude ist, sie zu beobachten. Anreize für diesen Bewegungsdrang müsse man kaum schaffen, fügt sie hinzu. Die Kinder seien sehr kreativ und brauchten kaum Anleitungen.

So habe sie beim Spaziergang auf dem „Philosophenweg" zur Wekenborg bei Bokeloh mehrere Kinder gesehen, die im dichten Laub unter den Buchen und Eichen tollten. Das raschelnde Laub wurde mit den Füßen zusammengeschoben und dann mit lautem Juchzen in den Wind geworfen. Auch lade die kleinste Regenpfütze die Kleinen zu einem Schlusssprung ein. Sie hopsen mit beiden Füßen gleichzeitig ins Wasser, so dass es aufspritzt. Auch könne man überall beobachten, wie gerne die Kleinen zum Balancieren auf die flachen Gartenzäune klettern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 15.11.2007

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08.11.2007

Willem 636

Golddraht

Ein Juwelier in der Bahnhofstraße hatte jetzt einen Goldschmied der Schmuckmanufaktur Wellendorff in Pforzheim zu Gast in seinem Geschäft. Aus hauchdünnem Golddraht fertigte er feine Spiralen und verarbeitete sie zu flexiblen Armbändern, Ketten und Colliers. Neben Berlin, Köln, Zürich und Karlsruhe war auch die Kreisstadt Ziel der Manufaktur. Rechtzeitig zum Weihnachtsfest zeigte der Goldschmied, wie man „goldene Brücken bauen" kann.

„Gold und Silber lieb ich sehr" möchte ich da leise singen und mir ein kleines Weihnachtsgeschenk für meine Frau gönnen. Doch leider habe ich keinen „Goldesel". Ich werde wohl mit der „goldnen Abendsonne" vorlieb nehmen und auch „die goldnen Sternlein prangen" anstimmen. Weiß ich doch: „Eigner Herd ist Goldes wert."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 09.11.2007

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07.11.2007

Willem 635

Hasehubbrücke

Brücken verbinden Stadtteile und damit auch viele Menschen. Wer wüsste das nicht besser als die Meppener, die seit über einem Jahr mit einer Behelfsbrücke vorlieb nehmen müssen. Das hat an diesem Samstag endlich ein Ende. Ein Termin, den alle Organisatoren, Planer und Bauausführende herbeisehnen. Und erst recht die zahlreichen Angestellten, die in der Neustadt wohnen, jedoch in der Altstadt oder in Esterfeld ihren Arbeitsplatz haben. Und umgekehrt. Für viele waren die morgendlichen und mittäglichen Überquerungen der Behelfsbrücke eine Horrorvorstellung. Denn oft war es gefährlich, sich gegen die Rad fahrenden Schülerinnen und Schüler zu behaupten. Viele Erwachsene zogen es vor, diese Stosszeiten zu meiden, da die Jugend auf ihrem Schulweg auf der Brücke das Sagen hatte.

Die öffentlichen Querelen der Jahre 2002 und 2003 gehen jetzt mit der Fertigstellung der Brücke zu Ende. Das Wasser- und Schifffahrtsamt hat der Stadt Meppen nicht nur „eine goldene Brücke gebaut" und planerische Scharmützel ausgeglichen, sondern eine „Brücke geschlagen" zwischen der Neu- und Altstadt. Gleichzeitig zwischen Jung und Alt. Zwischen Fußgängern samt Radfahrern und dem motorisierten Verkehr. Zwischen Einheimischen und Touristen. Eine Brücke zum besseren gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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06.11 2007

Willem 634

Weiße Götter

Ich dachte immer, die Zeit der „Götter in Weiß" sei vorbei, als die Menschen vor ihren Ärzten „katzbuckeln" mussten. Als die Patienten mit einer übertriebenen Ehrerbietung und Unterwürfigkeit noch keine mündigen Patienten waren. Aber ich musste mich jetzt eines besseren belehren lassen. Mein Nachbar schimpfte, als er nicht die übliche Medizin vom Arzt verordnet bekam. Anschließend bekam er auch in der Apotheke die gerade neu verordnete Medizin nicht. Ein Vertrag zwischen der Pharmaindustrie und der Krankenkasse schreibe ein anderes Medikament vor, hieß es. Da solle sich noch jemand zurechtfinden, wetterte er.

Über die „Götter in Weiß" beklagte sich auch mein Kollege. Er hatte seinem Hausarzt bei einer Untersuchung mitgeteilt, dass er nun nach wochenlanger Behandlung und des immer wiederkehrenden Vertröstens die Fachärzte im Krankenhaus Ludmillenstift konsultieren werde. Das habe der Hausarzt als „gestörtes Vertrauensverhältnis" ausgelegt und eine Trennung empfohlen. Also sei das auf gut Deutsch ein richtiger Rausschmiss gewesen. Berufsethos und hippokratischer Eid seien für diesen Arzt am Neuen Markt wohl Fremdwörter.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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04.11.2007

Willem 633

Uferpromenaden

„Da fährt sich´s wie auf Butter", schwärmte mein Nachbar, der gerade von seiner täglichen Fahrradtour zurückkam. Da könne er „glatt ein Tänzchen aufs Parkett legen", ergänzte er. Er meinte die gerade neu asphaltierten Leinpfade an beiden Seiten des Dortmund-Ems-Kanals von der neuen Hubbrücke bis zur Teglinger Schleuse. In aufwändigen Arbeitsphasen sind die Wege in beispielhafte Uferpromenaden umgestaltet worden. Rechtzeitig zur offiziellen Freigabe der Hasehubbrücke.

Dank der Kooperation von Wasser- und Schifffahrtsamt, Landkreis Emsland und Stadt Meppen wird jetzt auch noch der Deichweg von der Emsbrücke bis zur Freilichtbühne zur Freude aller Esterfelder, Touristen und Freilichtbühnenbesucher ausgebaut. Jetzt macht das Fahrradfahren wieder richtig Spaß, sagen die Radler, und auch die Spaziergänger und Jogger freuen sich. „Das geht jetzt wie geschmiert", sagte mein Nachbar begeistert.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 06.11.2007

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01.11.2007

Willem 632

Sprache

Es ist wohl modern, englische statt deutsche Begriffe zu gebrauchen. Input und Output gehören bei den Kommunikationsgeräten schon zur üblichen Kennzeichnung. Was aber bedeutet eigentlich „Outlet"? Am Schullendamm las ich die Werbung „Matratzen-Outlet". Ein Wort, das immer öfter ähnlich wie „Sale" für Verkauf oder Ausverkauf gebraucht wird. Im Wörterbuch von Schöffler/Weis fand ich als passende Übersetzung, dass „Outlet" die Verkaufsstelle heißen kann. An „Kids" und „Girlies" haben wir uns ja inzwischen gewöhnt. Nicht aber an eine neue Wortschöpfung, die ich in Nödike las. Da stand nämlich in Anlehnung an den inzwischen eingedeutschten Nightclub die Werbung für den „Tight-Club", also das Tageslokal. Und ein kleines Stückchen weiter in der Industriestraße wurde für die bequeme Matratze ein besonderes „Night-Feeling" garantiert. Auch die „News" und den „New Look" findet man im Duden. Echt „cool", oder? Unsere Sprache verändert sich langsam, aber sicher. Da „bleibt einem schon oft die Sprache weg", auch wenn man „in Sprachen bewandert ist".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 05.11.2007

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01.11.2007

Willem 631

Schafutern

Als ich mein Auto aus der Werkstatt abholte, war der Meister ganz außer sich und konnte nicht verstehen, warum der Azubi die Ölablassschraube nicht wieder fest angezogen hatte. Lauthals schimpfte er, ohne Atem zu holen. Er „schafutert" mal wieder, sagte der Chef, aber er kanzele den Lehrling zu Recht ab. Schlagartig fielen mir bei diesem Wort weitere typisch emsländische Ausdrücke ein: Nicht nur die Schafe können „blöken", sondern auch die Menschen, wenn sie jemanden „anblöken". Auch „krakelen" kann man und „schimpfen wie ein Rohrspatz". „Meckern wie eine Ziege" ist dagegen schon leiser, aber dafür auch nerviger. Ähnlich unbeliebt ist ein Bekannter, der nur „nöhlen" kann. Da lobe ich mir meinen Kollegen, der leise, aber geradeheraus sagt, was Sache ist. Auch den Meister, wenn er „schafutert".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 03.11.2007

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25.10.2007

Willem 630

Ach du liebe Zeit

„Jetzt kommt die festliche Zeit", verkündeten dieser Tage in der Zeitung die Gaststätten, Restaurants, Hotels und Gasthöfe. Die Leserinnen und Leser wurden in Stadt und Land zu „Weihnachtsfeiern aller Art", zu „brillanten Silvesterbuffets" „Wildwochen" oder „Überraschungsmenus" und Gänse- und Entenessen eingeladen. Vorbestellungen werden schon jetzt rechtzeitig zum Wechsel von der Sommerzeit zur Winterzeit erbeten. Gastronomisch erfahrene Zeitgenossen wissen, dass es jetzt noch Auswahlmöglichkeiten gibt. Bald schon ist alles ausgebucht, und man schaut in die Röhre. „Zeit ist Geld" sagte die Wirtin Maria in meiner Stammkneipe am Markt. Und sie fügte hinzu: „Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen, was übrig bleibt."

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Ersch.: 01.11.2007

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Willem 629

Die Zeit rast

Die  Zeit vergeht so rasend schnell. Mein Kollege kann es kaum fassen, dass der Abriss der alten Hubbrücke schon ein Jahr her sein soll. „Ach du liebe Zeit!" rief er aus, als ihm bewusst wurde, dass die ersten Häuser im Neubaugebiet „Esders Hof" schon fünf Jahre alt sind. Als sei es gestern gewesen, staunt er. Denn das „Café am Rathaus" öffnete vor fünf Jahren, als auch Beschäftigte des Vituswerks in Meppens „Wallohren" Krokusse pflanzten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 02.11.2007

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25.10.2007

Willem 628

Sektwette Nr.2

Unlängst schrieb ich von meiner Sektwette bezüglich einer neuen separaten Fußgänger- und Radfahrerbrücke neben der neuen Hubbrücke. Wie gesagt: Ich werde die Wette wohl gewinnen, denn in diesen Tagen werden die Treppenanlagen an den vier Hubtürmen montiert. Über sie geht es dann in „luftige Höhen". Schwere Eisentore versperrten an der ehemaligen Hubbrücke den Aufstieg. Sie öffneten sich automatisch, wenn die Brücke ihre maximale Höhe erreicht hatte. Dann ging es – und so soll es ja wieder werden – über die Brücke auf die andere Seite. Dabei wird man durch die „erhöhte" Sicht einen schönen Blick auf Hase, Ems und die sich nahenden Schiffe werfen können.

Und beim ersten Hochwasser werde ich dann in einer der „Aussichtskanzeln" inmitten der seitlichen Brückenwege meine Wette einlösen und die neue Haseüberquerung genießen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 30.10.2007

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24.10.2007

Willem 627

Bahnhofstraße

Alle sind sich einig: Die Bahnhofstraße in Meppen muss ein besseres Gesicht bekommen. Ihr Image lässt sehr zu wünschen übrig und muss aufpoliert werden. Neue Konzepte für die Bereiche Schützenhof, Hafen, Bahnhofsregion und Riedemannstraße schließen auch die Bahnhofstraße mit ein. Gebäude sollen erneuert und Fassaden modernisiert werden.

Den Planungsingenieuren ist aber bewusst, dass auch die Qualität der Geschäfte verbessert werden muss, wenn man die wichtige Straßenverbindung zwischen Neu- und Altstadt beleben will. Da gewinne man keine Kunden, sagte mir ein Bekannter, wenn das neue Album „beziehungsweise" von Roger Cicero hier in einem Plattenladen 5,50 Euro teurer sei als im Nödiker Einkaufsmarkt.

Die Zeichen der Zeit erkannt hat dagegen ein Juwelier, der die große weite Welt in seinen Laden in der Bahnhofstraße lockt. Am 8. November ist ein Goldschmied der Schmuckmanufaktur Wellendorff in Pforzheim Gast im Hause. Aus hauchdünnem Golddraht fertigt er feine Spiralen und verarbeitet sie zu flexiblen Armbändern, Ketten und Colliers. Laut einem Bericht in einer Sonntagszeitung kommt die Manufaktur außer nach Berlin, Köln, Zürich, Baiersbronn und Karlsruhe auch in die Kreisstadt.

„Gold und Silber lieb ich sehr" möchte ich da leise singen und mir ein kleines Weihnachtsgeschenk für meine Frau gönnen. Doch leider habe ich keinen „Goldesel". Ich werde wohl mit der „goldnen Abendsonne" vorlieb nehmen und auch „die goldnen Sternlein prangen" anstimmen. Weiß ich doch: „Eigner Herd ist Goldes wert."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: Neufassung am 08.11.2007 unter "Golddraht"

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24.10.2007

Willem 626

Rühle

Erleichterndes Aufatmen bei vielen Kreisstädtern. Denn jetzt heißt es nicht mehr „Meppen bei Rühle". An der Abfahrt „Twist" der A 31 mussten die Reisenden bisher genau wissen, dass Meppen bei Rühle liegt, denn außer Twist war hier nur die Ortschaft Rühle ausgewiesen. Jetzt jedoch hat die Kreisstadt gleich zwei Abfahrten von der Emslandautobahn erhalten: Meppen-West und Meppen-Nord. Da sage noch einer, die Kreisstadt mache sich nicht. Mein Kollege meinte anerkennend: „Ehre, wem Ehre gebührt."

Die Autofahrer in Richtung Meppen können aber auf der L 47 nicht Rühle „links liegen lassen". Die kleine Ortschaft will wohl beachtet werden. Schließlich liegt sie „rechts" der Landesstraße zwischen Twist und Meppen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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19.10.2007

Willem 625

Leinpfade

Die Mitteilung in der MT, dass die Leinpfade von der Teglinger Schleuse bis zur Meppener Freilichtbühne ausgebaut werden, überraschte mich positiv. Mehrere Male hatte ich an dieser Stelle schon über den schlechten Zustand dieser Wege für Fußgänger und Radfahrer geschrieben. Auch meine Bekannte Karin aus dem Alten- und Pflegeheim am Emsdeich war sich mit mir über diese freudige Nachricht einig. Denn jetzt stünden für sie und ihre Bekannten schöne und weniger anstrengende Spaziergänge an der Ems in Aussicht. Ihr besonderer Dank, so vergaß sie nicht zu erwähnen, gebühre dem Wasser- und Schifffahrtsamt, dem Landkreis Emsland und der Stadt Meppen, die diese Aktion am Wasser in einer gemeinsamen Aktion in Angriff nehmen wollen.

Am liebsten möchte sie sich „auf die eigene Schulter klopfen", sagte sie. Denn immer wieder habe sie über den schlechten Zustand der Leinpfade geklagt. Sie wisse wohl, dass „Eigenlob stinkt", aber sie sei glücklich, dass die zuständigen Gremien die Kritik nicht „auf die leichte Schulter genommen" hätten.

Tschüß! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 24.10.2007

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19.10.2007

Innenstadt Meppens jetzt von der A 31 direkt erreichbar

Meppen rückt näher an die A 31 - Neue Hinweisschilder an der Ausfahrt „Twist" – Ein Drittel kürzere Fahrtstrecke – Chaos beendet

wb Endlich haben die Behörden reagiert und die Stadt Meppen direkt an die A 31 angebunden. Statt eines Umweges von mehr als 21 Kilometern erreichen die Besucher und Gäste die Innenstadt jetzt nach gut acht Kilometern.

Lange hat es gedauert, bis die bisherige unverständliche Ausschilderung an der Abfahrt Nr. 22 an der A 31 geändert wurde. Bislang wies das Schild an der Ausfahrt „Twist" nur Twist, Coevorden (NL) und Rühle aus. Nach Meppen ging es auf der Emslandautobahn weiter geradeaus in Richtung Emden bis zur Abfahrt 21. Von hier aus wurden die Autofahrer über die E 233 und Meppens nördlicher Umgehungsstraße von Nordosten her ins Zentrum geleitet. 21,2 Kilometer hatte man dann zurückgelegt anstatt der 8,5 km, wenn man die A 31 an der Anschlussstelle Twist verlassen hätte, um über die L 47 die Innenstadt direkt zu erreichen.

„Hier muss man mit der Kirche ums Dorf", schimpften schon im Jahre 2000 Fremde, die aus Richtung Süden nach Meppen wollten. Von einem „Schildbürgerstreich" sprachen ortsunkundige Fahrer, die kein Verständnis für die Verkehrsführung rund um die Stadt aufbringen konnten. Mehrere Verbände, Gruppen und Einzelpersonen schlossen sich dem Protest an.

Im August 2000 berichteten wir im Artikel „Hier muss man mit der Kirche ums Dorf fahren" über die lange Umleitung. Wir recherchierten bei der Stadt Meppen, beim Landkreis Emsland und dem direkt zuständigen Straßenbauamt in Lingen. Wir erhielten keine Begründung für die nicht nachvollziehbare verkehrliche Regelung. Das Straßenbauamt Osnabrück sagte eine „ernste Prüfung" der Angelegenheit zu.

Über sieben Jahre hat es gedauert, bis jetzt tatsächlich das Schild an der A 31 geändert wurde. Vielleicht war die aktuelle Diskussion um die Umweltbelastung ausschlaggebend. Vielleicht auch der Bau der neuen Hasehubbrücke. Seit dem Herbst 2006 nämlich war für viele auswärtige Autofahrer das Chaos komplett. Denn sie wurden in die Neustadt geleitet und standen dann vor der Baustelle der Hubbrücke.

Die Schilder an der Ausfahrt „Twist" weisen jetzt Twist, Coevorden (NL) und Meppen-West aus. Als nächste Ausfahrt in Richtung Emden wird „Meppen-Nord" angezeigt.

Foto „A 31 Twist 1" + alternativ „A 31 Twist 2"

Bisher gab es hier an der Ausfahrt „Twist" keine Abfahrt in Richtung Meppen.

Foto „A 31 Twist 3" + alternativ 3 II

„Meppen-Nord" und „Meppen-West" leiten jetzt ortsunkundige Autofahrer direkt an ihren Zielort.

Foto „A 31 Twist 4"

Über die L 47 erreicht man aus Richtung Süden die Kreisstadt jetzt auf direktem Wege.

Erschienen am: 20.09.2007

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18.10.2007

Willem 624

Abfahrten

Auf den Bahnhöfen größerer Städte ist in diesen Tagen eines möglichen Streiks die Frage nach dem Abfahrtsgleis an der Tagesordnung. Da kann es, um den Anschlusszug zu erreichen, schon einmal zu einem Abfahrtsrennen der Zugreisenden kommen. So unlängst auf den Bahnsteigen in Rheine geschehen. Sehr unangenehm war außerdem, dass die beiden Frauen aus Meppen und Haren keinerlei Auskunft vom Bahnpersonal erhalten konnten. Sie wüssten es eben auch nicht, wann der nächste Zug in Richtung Emden fahre, war die lapidare Antwort. Zu allem Überfluss waren auch noch die Anzeigetafeln auf den Bahnsteigen defekt, so dass die Verwirrung groß war.

Glücklicherweise handelte es sich nicht um die bekannten „Abfahrten", die ja bald wieder in den Skigebieten individuell planbar sind oder bei Wettbewerben auf die Sekunde genau gestartet werden. Aber auch nur vielleicht. Denn hier kann dann das Wetter schon einmal einen Strich durch die Planungen der Organisatoren machen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 23.10.2007

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18.10.2007

Willem 623

Jogging

Über Klein Fullen, Groß Fullen und Rühle radelte ich auf dem Rühler Sommerweg wieder zurück in die Kreisstadt. Dort, wo er sehr nahe an der Ems entlangführt, überholte ich eine Joggerin. Dieser Überholvorgang dauerte länger, da die schlanke, hochgewachsene junge Frau ein beachtliches Tempo vorlegte. So konnte ich ihren Laufstil und ihre Ausdauer längere Zeit bewundern. Beneidenswert ihre federnden Schritte. „Gratulation, fit und in Form", rief ich der Joggerin beim Vorbeifahren zu. Worauf sie – gar nicht außer Atem – antwortete: „Ja, wer rastet, der rostet."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 22.10.2007

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09.10.2007

Willem 622

Kartoffeln

Die Landwirte sind schon mittendrin in der Kartoffelernte. Da liegen die Herbstferien in diesem Jahr für eine Hilfe viel zu spät. Für uns Kinder hießen die Herbstferien früher „Kartoffelferien", weil wir den Landwirten beim Kartoffelsammeln halfen. Ich erinnere mich noch gut, dass wir uns oft in der Neustadt am Schlagbaum trafen. Ein Trecker brachte uns dann auf offenem Anhänger zum Gut Gunzthof. Aber lieber sammelten wir in den Kriegs- und Nachkriegsjahren bei den Bauern in Borken. Hier gab es nachmittags eine dicke Vesperstulle und abends in der Bauernküche die beliebte Milchsuppe. Auch durfte jeder abends außer dem vereinbarten Lohn einen halben Drahtkorb voller Äpfel oder Kartoffeln mit nach Hause nehmen.

Im wahrsten Sinn des Wortes hieß es für uns zwei Wochen lang „Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln." Zur Kartoffelernte gehörte auch das Nachsammeln. Bei Einbruch der Dunkelheit durften wir dann auf dem Acker ein Feuer anzünden, in dem wir dann einige Kartoffeln garten, bis sie pechschwarz waren. Es war ja dann keine unangenehme Arbeit, die „Kartoffeln aus dem Feuer zu holen." Aber auch die „Marzipankartoffeln" schmecken nicht schlecht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 16.10.2007

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07.10.2007

Willem 621

Goldkordeln

Ja, ja, hier ist die Rede von Gold, das mit ausgesuchten anderen Metallen von der Schmuckmanufaktur Wellendorff in Pforzheim zu hauchdünnem Golddraht verarbeitet wird. Die Goldschmiede schaffen aus dem hauchdünnen Golddraht feine Spiralen, um in großer Kunstfertigkeit aus dem edlen Metall flexible und biegsame Armbänder, Ketten und Colliers zu zaubern.

Ein Bericht in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zeigt diesen „Seidentraum in Gold" auf. Man kann bis Mitte Dezember den Goldschmiedemeister aus der Wellendorff-Manufaktur erleben u. a. in Berlin, Köln, Zürich, Baiersbronn, Karlsruhe - und in Meppen. Am 8. November ist der Goldschmied zu Gast beim Meppener Juwelier Kastner in der Bahnhofstraße.

„Gold und Silber lieb ich sehr" möchte ich da leise singen und mir ein kleines Weihnachtsgeschenk für meine Frau gönnen. Doch leider habe ich keinen „Goldesel". Ich werde wohl mit der „goldnen Abendsonne" vorlieb nehmen und auch „die goldnen Sternlein prangen" anstimmen. Weiß ich doch: „Eigner Herd ist Goldes wert."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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05.10.2007

Willem 620

Schützenhilfe

„Das ist Schützenhilfe am Schützenhof", erbosten sich Anlieger des Schützenhofs. Und: „Geld regiert die Welt" ereiferten sich andere. Allgemeines Kopfschütteln spiegelte das Unverständnis der Anlieger wider. Was war passiert? Die Einmündung der Straße Am Kabelkran in den Schützenhof wird derzeit aus verkehrstechnischen Gründen durch das Bauamt der Stadt Meppen umgestaltet. Die Straße Am Kabelkran wird im Einmündungsbereich breiter und wird Vorfahrtstraße. Der Schwerlastverkehr wird nicht mehr rechtwinklig auf den Schützenhof geführt, sondern zügiger im sanften Bogen.

Der übrige Verkehr in Richtung Schützenhof und dem Restaurant am Ende der Stichstraße sollte durch Verkehrsbuchten beruhigt werden. Die Vertreter mehrerer großer Firmen meldeten jetzt ihre Kritik und ihren Einspruch bei einer Ortsbegehung an. Ein Anlieger danach: „Die hätten doch im Vorfeld Einsicht in die Pläne nehmen können." Es sei völlig unverständlich, dass jetzt die verkehrsberuhigende Ausbuchten kleiner und abgeschrägt werden sollen. Dann könnten die Besucher des am Ende der Stichstraße befindlichen Restaurants wieder zügig im Sinne von rasant in Richtung Stadtmitte fahren. Außerdem sei die Tagesarbeit mehrer Straßenbauer für die Katz. Denn die Hochborde seien schon gesetzt. Es sei schade, dass die Gewerbesteuer gegen die Grundsteuer der Anlieger obsiege.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am:

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03.10.2007

Willem 619

Sektwette

„Das sind die ersten Häuschen des Weihnachtsmarktes", scherzte ein gebürtiger Meppener, die sich in einer kleinen Gruppe auf der Behelfsbrücke unterhielten. Gemeint waren die kleinen Zelte, die die Handwerker auf der Fahrbahn der neuen Hubbrücke vor schädlichen Regenschauern schützen. Fachsimpelei hier, Besserwisserei dort. Jeder wusste etwas und gab das zum Besten. Es ging um die doppelte Spundwand an der südlichen Brückenseite. Ebenso um den Farbanstrich der neuen Brücke und den Termin der Brückeneinweihung. Jeder erfuhr etwas Neues, bis es zu einer internen Wette kam. Gewettet wurde um einen Karton Sekt, ob nun noch eine zusätzliche Brücke für Fußgänger und Radfahrer gebaut würde oder nicht. Ich denke, ich werde die Wette gewinnen. Denn eine neue zusätzliche Brücke soll es nicht geben. Die Fußgänger und Fahrradfahrer werden die Brücke in gehobenem Zustand über die Treppenanlagen an den vier Hubtürmen überqueren können. So wie es in den 50-er und 60-er Jahren ja bereits auf der ehemaligen Brücke funktionierte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 05.10.2007

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03.10.2007

Willem 618

Uhrzeit

„Wie spät ist es?" fragte ich die Schwester an der Rezeption des Meppener Ludmillenstifts. „Dem Glücklichen schlägt keine Stunde", antwortete sie und ergänzte freundlich die Uhrzeit. So schlagfertig müsste man manchmal sein, dachte ich anerkennend. Ich jedenfalls wusste jetzt, „was die Stunde geschlagen hat". Und gottlob hatte mein „letztes Stündlein noch nicht geschlagen". Und dann fiel mir ein, dass es manchmal später sein kann als es ist. Dennoch hoffe ich stets, dass es noch nicht zu spät ist.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 06.10.2007

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1.10.2007

Leserbrief für die NOZ

Elegante Linie und praktische Hubtürme

Überall gab es anerkennendes Kopfnicken und spontanen Applaus, als sich die neue Hasehubbrücke Brücke millimetergenau in die vier Hubtürme senkte. Das war Ende Juli ein historisches Ereignis für viele Meppener und zahlreiche Touristen. Inzwischen sind die Geländer für die breiteren beidseitigen Fußgänger- und Radfahrerwege montiert, die Brücke gestrichen und die Hubtürme mit Ziegeln verblendet. In wenigen Wochen wird die neue Brücke eingeweiht.

Besonderes Lob und ungeteilte Anerkennung gebühren den Technikern des Wasser- und Schifffahrtsamtes für die Durchführung des Brückenprojektes. War die bisherige Fachwerkbrücke in ihrer Form mehr eckig und kantig, so besticht das neue Brückenbauwerk mit einer größeren Breite und Länge durch eine elegant geschwungene Linie. Begrüßenswert auch die Anordnung der vier Treppenanlagen an den vier Hubtürmen. Hier kann man demnächst nicht nur durch die Fensterfassaden die Hebetechnik erkennen und bewundern. Sondern man kann über die Treppenanlagen wie früher in den Nachkriegsjahren die Brücke im angehobenen Zustand überqueren. Gottlob entschied man sich gegen eine zusätzliche Fußgängerbrücke, die ja jetzt integriert wird.

Wilhelm Bartels, Krokusstr. 17, Meppen

Erschienen am: 12.10.2007

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29.09.2007

Willem 617

Fliegen

Der TV-Meteorologe Uwe Wesp verabschiedete sich jetzt nach 32-jähriger Wetter-Moderatoren-Tätigkeit im ZDF in den Ruhestand. Der Wetterfrosch galt bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern als der „Mann mit der Fliege". Denn sie alle kannten den stets akkurat gekleideten Moderator nur mit einer „Fliege". 100 Stück soll er davon als Unikate besitzen. Dass er aus dem Studio „fliegt, kann man wohl nicht sagen. Er geht wohl auch nicht, um aus Langeweile „Fliegen zu fangen". Stattdessen hat er jetzt vielleicht Zeit, in die fernen Urlaubsorte oder demnächst mit dem Transrapid in München zu „fliegen".

Auch mein früherer Kollege Norbert in Haren ignorierte Krawatten und auch als Stadtarchivar und Chronist liebt er immer noch die „Fliegen". Ich will hier jetzt lieber „die Fliege machen", da ich „keiner Fliege etwas zuleide tun" möchte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 09.10.2007

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29.09.2007

Willem 616

Rückwärts

Vom Emsdeich aus sah ich einem seltenen Manöver auf der Ems zu. Ein Frachtschiff fuhr auf der Höhe der Freilichtbühne rückwärts die Ems hinunter. Ein schwacher Bugmotor leistete nur wenig Vorschub. Das Frachtschiff aus Zwolle hatte am Meppener Hafen in Richtung emsaufwärts angelegt, und es war Getreide gelöscht worden. Wegen der Schiffslänge von nahezu 80 Metern hatte sich der Kapitän wohl gegen das Wendemanöver am Zusammenfluss von Ems und Hase entschieden. Dieses spektakuläre Manöver verschob er dann auf den größeren Wendeplatz an der Einmündung des „toten" Emsarms in die schiffbare Ems unweit der Rohheide.

Nicht nur die großen Passagierschiffe werden von Papenburg aus in Richtung Emden mit dem Heck voran die Ems hinunter gefahren. Auch vom Meppener Hafen erfolgen also ähnliche Fahrten rückwärts, wie viele Radler beobachten konnten. Aber nicht mehr lange. Denn die Tage des Hafens sind gezählt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 02.10.2007

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26.09.2007

Willem 615

Bauernglätte

In dem Wochenblatt „Fun" las ich jetzt, dass man sich vor der „Bauernglätte" in Acht nehmen sollte. Gemeint waren die Gefahren auf der Straße, die durch Verschmutzungen der Fahrbahn während der herbstlichen Erntezeit entstehen. Diese aktuelle Wortschöpfung ließ mich aufhorchen. Denn mir war bisher die „Glätte der Bauern" unbekannt. Sprachliche Kreativität ist dennoch verbreiteter, als man meint. Doch gemach, zum Glück sind die „Bauernkriege" längst vorbei, und „Bauernopfer" gibt es nur im königlichen Schachspiel. Da sind Vorausschau und Strategie gefragt, aber keine „Bauernfängerei" oder eine durchschaubare „Bauernschläue". Aber ein „Bauernfrühstück" ist nicht zu verachten. Auch ich lasse mir nach meiner Zeitungstour die Bratkartoffeln mit Rührei und Speck schmecken.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 08.10.2007

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25.09.2007

Willem 614

Schaden

„Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt" rief ein junger Mann auf dem Fahrrad an der Ampelanlage an der Emsbrücke einer Frau zu, die ihr Fahrrad wegen eines Plattens schieben musste. Nicht mitfühlend, sondern voller Schadenfreude. Er war noch keine zehn Meter gefahren, als es plötzlich einen lauten Knall gab. Glasscherben inmitten der Brücke waren die Ursache, die den Reifen auch des jungen Mannes platzen ließ. „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen", so dachten mehrere Passanten, lachten laut auf, und einer meinte: „Schadenfreude ist die reinste Freude". Auch ich musste lachen. Denn hier hatte die Antwort schnell und gezielt zugeschlagen. „Durch Schaden wird man klug", spottete vorbeifahrend ein weiterer Radler.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 28.09.2007

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19.09.2007

Willem 613

Efeu

Wer kennt nicht den Efeu, der zwar giftig, aber allerorten beliebt und immergrün ist. Hier wird er als Kletterpflanze, dort als Bodendecker gepflanzt. Er ist ein Haftwurzelkletterer, der keinerlei Kletterhilfen benötigt. Dabei ist der Efeu keine Schmarotzerpflanze, die dem Baum die Nährstoffe entzieht. Allerdings kann er einem aufgrund seines immensen Wachstums sprichwörtlich über den Kopf wachsen. Einen Baum kann er sogar „erwürgen". Aber er ist überall beliebt und wächst an Orten, wo sonst kaum eine andere Pflanze wächst. In meinem Garten verdeckt er das weniger ansehnliche Fallrohr der Dachrinne. Bei Bekannten in Bokeloh begrünt er Palisaden und Lattenzäune, die sich als dekorative Raumteiler im Garten und als Sichtschutz an der Terrasse so richtig gut machen. Am Berghamsweg unweit der Meppener Freilichtbühne verdeckt er in einer immergrünen Laube die Mülltonnen. Und an der Esterfelder Stiege rankt er unaufhaltsam an der Schönstatt-Kapelle hinauf. Hier hat er den kleinen Glockenturm bereits erreicht und „eingewickelt".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 01.10.2007

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12.09.2007

Willem 612

Flickenteppich

Die Fahrradtouristen konnten sich an ihrem Tagesziel im Parkhotel in unmittelbarer Nähe der Freilichtbühne nicht beruhigen. Aufgebracht und aufgeregt schimpften sie über den schlechten Zustand des letzten Stückes ihrer Tagesfahrt. Es sei eine Zumutung, diese eineinhalb Kilometer mit dem Rad zurückzulegen. Der Unmut der Touristen bezog sich auf den schlechten Zustand des westlichen Leinpfads an der Ems zwischen Emsbrücke und Freilichtbühne.

Über den katastrophalen Zustand dieses Weges beschwerten sich auch schon ältere Menschen, die in den Alters- und Pflegeheimen an der Deichstraße wohnen. Ein Spaziergang mit dem Rolli sei auf dem Emsdeich sehr beschwerlich. In der Tat gleicht der Fuß- und Fahrradweg einem Flickenteppich. Asphaltreste einer früheren Befestigung und Schlacken und Schotter gestalten den Gang mit dem Rollator zu einer holprigen und kraftaufwändigen Tortur. Wasserpfützen sorgen nach regnerischen Tagen für weitere Unannehmlichkeiten. Da hilft auch der Hinweis des Wasser- und Schifffahrtsamtes nicht viel, dass das Befahren des Leinpfades auf eigene Gefahr geschieht.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 13.09.2007

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12.09.2007

Willem 611

Einparken

Vor dem Medizinischen und Pflegerischen Zentrum des Ludmillenstifts in der Meppener Straße befinden sich 3 Pkw-Parkplätze für Kurzzeitparker. Ein Bekannter erzählte mir jetzt aufgebracht, wie sich ein Ratsmitglied gegen 8,40 Uhr aufgeregt habe, als er per Fahrrad zu seiner Arbeitsstelle in der Sparkasse Emsland fuhr. Als Patient, der acht Wochen lang täglich zur Strahlentherapie musste, habe der Bekannte zum Parken in der Barkbucht angesetzt. Dabei habe er den fließenden Auto- und Fahrradverkehr behindern müssen, um überhaupt einparken zu können. Hier seien die anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer und auch die Fahrradfahrer gefordert gewesen, Rücksicht zu nehmen und zu warten. Ich konnte meinen Bekannten gar nicht beruhigen, so sehr regte er sich über die Aufregung des besagten Ratsherrn auf. Dieser solle gefälligst nicht unter Zeitdruck zur Arbeit fahren, meinte er.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erschienen am: 19.09.2007

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08.09.2007

Willem 610

Erntezeit

Der Monat September mit dem kalendarischen Herbstbeginn gilt seit alters her als Erntemonat. Das Erntedankfest Ende September ist alljährlich der Höhepunkt aller Garten- und Feldfreunde. Schon jetzt hört man es in den Zweigen der Bäume rascheln und rieseln. Denn reife Bucheckern, Haselnüsse und Eicheln fallen durch das Laub der Bäume herab und erregen bei ihrem Tanz durch die Äste und Zweige die Aufmerksamkeit der Spaziergänger. Auch die ersten Kastanien fallen auf den Boden und animieren durch ihre glatte und kakaofarbene Oberfläche zum Sammeln. Wahre „Handschmeichler" sind sie. Auch für herbstliche Dekorationen eignen sie sich prächtig.

„O, stört sie nicht die Feier der Natur! Dies ist die Lese, die sie selber hält", möchte man mit dem Dichter Friedrich Hebbel ausrufen, der vor über 100 Jahren die Schönheit der Ernte in seinem „Herbstbild" beschrieb. Hier wird tatsächlich „niemandem die Ernte verhagelt". Hier kann die Natur im wahrsten Sinn des Wortes „Lorbeeren ernten".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 24.09.2007

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06.09.2007

Willem 609

Zug um Zug

Gert Scobel sagte in seiner Moderation der „Kulturzeit" auf 3Sat: „Den letzten Zug muss man nehmen, bevor man einsteigt." Es ging um das neue Rauchverbot in den Zügen der Deutschen Bahn. Ein schönes Wortspiel las ich auch in unserer Zeitung, in der es hieß: „Kein Zug in der Bahn." Die Bahn hat doch Züge, dachte ich. Jetzt bist du „am Zug", sagte mein Kollege. Ach ja, auch dort war der Zug an der Zigarette gemeint.

„Noch einen Zug", sagte sich auch der akkurat gekleidete Vertreter, der dieser Tage daraufhin seine Zigarette austrat, um die Sparkasse am Emseck zu betreten. Aber er musste wohl „im falschen Zug sitzen", denn den Tabakgeruch in seinem Anzug nahm er mit zur geschäftlichen Besprechung. Er sollte lieber der Gesundheit zuliebe „auf den fahrenden Zug aufspringen", der das Nichtrauchen propagiert. Dann müsste er vielleicht auch eines Tages nicht „in den letzten Zügen liegen", sagte ich mir.

Ach ja, samstags ist mein Biertag. Das heißt, an diesem Tag gönne ich mir das eine und andere Fläschchen Bier. Dann könne ich „einen guten Zug haben", meint meine Frau. Dann heiße es „Zug um Zug". Wieder ein „Zug": Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

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03.09.2007

Willem 608

Zug um Zug

Gert Scobel sagte in seiner Moderation der „Kulturzeit" auf 3Sat: „Den letzten Zug muss man nehmen, bevor man einsteigt." Es ging um das neue Rauchverbot in den Zügen der Deutschen Bahn. Ein schönes Wortspiel las ich auch in unserer Zeitung, in der es hieß: „Kein Zug in der Bahn." Die Bahn hat doch Züge, dachte ich. Jetzt bist du „am Zug", sagte mein Kollege. Ach ja, auch dort war der Zug an der Zigarette gemeint.

„Noch einen Zug", sagte sich auch der akkurat gekleidete Geschäftsmann, der dieser Tage daraufhin seine Zigarette austrat, um die Sparkasse am Emseck zu betreten. Aber er musste wohl „im falschen Zug sitzen", denn den Tabakgeruch in seinem Anzug nahm er mit zur geschäftlichen Besprechung. Er sollte lieber der Gesundheit zuliebe „auf den fahrenden Zug aufspringen", der das Nichtrauchen propagiert. Dann müsste er vielleicht auch eines Tages nicht „in den letzten Zügen liegen", sagte ich mir.

Ach ja, samstags ist mein Biertag. Das heißt, an diesem Tag gönne ich mir das eine und andere Fläschchen Bier. Dann könne ich „einen guten Zug haben", meint meine Frau. Dann heiße es „Zug um Zug". Wieder ein „Zug": Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum:

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03.09.2007

Willem 607

Kreuzung

Die vier Hubtürme der neuen Hasehubbrücke werden in diesen Wochen mit Ziegeln verblendet. Auch erhält die Brücke ihren endgültigen Anstrich. Zeichen dafür, dass die Baumaßnahmen ihrem Ende zugehen. Im nächsten Monat soll die neue Verbindung zwischen Neustadt und Altstadt fertig sein. Dann wird auch die Verkehrsregelung am Windthorstplatz und an der Emsbrücke in ihren ehemaligen Zustand zurückversetzt. Und das bedeutet für alle Verkehrsteilnehmer, hier besonders aufmerksam zu sein. Denn seit dem vergangenen Herbst sind an der Emsbrücke die Grünphasen für die Fußgänger länger und vor allem mit der nahen Ampelanlage An der Bleiche parallel geschaltet. Das verleitet im Augenblick noch die Radfahrer und Fußgänger, die große Kreuzung diagonal zu überqueren. Am Ende der provisorischen Schaltung wäre das jedoch lebensgefährlich.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.09.2007

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05.09.2007

Willem 606

Wetterkapriolen

Vor einigen Tagen schwitzten wir noch und stöhnten über die südländischen Temperaturen. Jetzt bestimmen Schauer wieder unser Wetter. Schirm und Regenkleidung sind in diesen Tagen nützliche Utensilien. Meine Nachbarin in Esterfeld hat sogar die Heizung wieder angeworfen. Es sei kaum zu glauben, dass wir jetzt vor Kälte bibbern sollen, sagt sie. In der Gärtnerei der Innenstadt dasselbe Thema: „Das Loch ist wieder offen", sagte jetzt Gärtnerin Marianne, zeigte nach oben und deutete auf die offenen „Himmelsschleusen". Tatsächlich, der Regen prasselte unüberhörbar auf die Gewächshäuser. „Jetzt reicht´s", stöhnten ebenso auf dem Wochenmarkt nicht nur die Marktbeschicker. Auch für die wenigen Kunden war der Regen das Thema schlechthin. Vor einem Gemüsestand gab es trotz des miesen Wetters eine amüsante Unterhaltung. Auf dem Schild stand „Tomaten ungespritzt". Angesichts der perlenden Regentropfen meinte eine Käuferin: „Dafür sind sie jetzt vom Regen bespritzt."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.09.2007

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01.09.2007

Willem 605

Herbstlich

Jetzt ist der Sommer vorbei, obwohl wir ja keinen hatten. Wir konnten ihn nur wenige Male jeweils zu einer kurzen Stippvisite begrüßen. Mit dem Monat September beginnen die „R-Monate", sagt mein Kollege. Denn die nächsten acht Monatsnamen haben alle ein „R" im Namen. In diesen Monaten, so erinnert er sich, habe man früher draußen nicht baden dürfen. Auch hätte man die kurzen Hosen bis zum folgenden Jahr einlagern und gegen lange Strümpfe austauschen müssen. Lange Hosen habe es nicht gegeben.

Heute verbinde ich den ersten „R-Monat", mit der Advents- und Weihnachtszeit. Denn in einigen Geschäften tauchen jetzt schon im September die ersten Lebkuchen, Dominosteine und Zimtherzen auf. Ebenso animieren die Spekulatius mit und ohne Mandeln zum Kauf und Probieren.

Draußen schmückt sich auch die Natur mit „Engelhaar und Lametta". Denn die Spinnen wetteifern mit ihren kunstvollsten Netzen um die schönsten verfrühten „Weihnachtsbäume". Vor allem die Nadelgehölze überziehen sie mit ihren Gespinsten, die besonders vormittags die Kiefern, Lärchen und Tannen dekorativ überziehen. Die Natur dürfe das, sagt mein Kollege. Die Menschen hingegen könnten ruhig noch bis zum ersten Advent damit warten. Auch meine Meinung.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 03.09.2007

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01.09.2007

Willem 604

Hosen

Ich nehme beim Hosenkauf immer meine Frau mit. Sie sieht besser als ich, ob die ausgewählte Hose passt. Das heißt, dass sie keine Falten wirft und die richtige Weite hat. Denn die Länge muss sowieso jedes Mal gekürzt werden. Die Zeit der Bermudas oder Hot Pants ist ja saisonbedingt jetzt vorbei. Und auch für Baggy Pants fühle ich mich schon zu alt. Sie scheinen mir auch zu unbequem zu sein. Denn die weit geschnittenen Hosen werden ja am liebsten ohne Gürtel getragen. Niemals werden diese „Hosen auf halbmast getragen". Der Schritt sinkt dann schon mal bis in die Kniekehlen hinab. Rutschen die Hosen aber zu tief, dann sieht das auch schon mal abstoßend aus. Kein Wunder, dass laut Zeitungsmeldung der Stadtrat von Atlanta in den USA das Tragen solcher Pants verbieten will.

Dieser Tage wollte sich ein Schüler mit solchen „Schlabberhosen" auf dem Marktplatz unserer Kreisstadt an einen Tisch der Eisdiele setzen. Es klappte aber nicht. Denn der tiefe Bund seiner Hose hatte ihn schier gefesselt. Zuerst musste er sie hochziehen, um ein wenig Beinfreiheit zu erzielen. Eine gewisse Unbequemlichkeit scheint wohl auch so bei den Baggy Pants akzeptiert zu werden. Wie früher, als die Jeans hauteng geschnitten waren.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 18.09.2007 (!!)

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01.09.2007

Willem 603

Dicke Eier

„Ach du dickes Ei!" rief meine Frau überrascht aus, als sie das dicke braune Ei vom Wochenmarkt aufschlug. Denn nicht wie üblich kam eine Eidotter zum Vorschein, sondern gleich zwei. Da könne man doch den Kindern sehr gut die Entstehung von Zwillingen und dazu noch von eineiigen Zwillingen erklären, schlug sie vor. Ich bin mir nicht so ganz sicher. Denn in meinem alten Biologiebuch las ich, dass aus einem doppeldottrigen Ei niemals ein Küken schlüpft. „Das Gelbe vom Ei" sind dann zwei Dotter in einem Ei wohl doch nicht. Dabei gleichen Zwillinge oft einander „wie ein Ei dem anderen". Und sie sehen aus „wie aus dem Ei gepellt".

Zwei Lied- und Gedichtzeilen fallen mir zum Thema „Eier" ein und wollen mir nicht aus dem Kopf: „Ich wollt´ ich wär´ ein Huhn" ist die eine. Und die zweite: „Zwei Hühnerbeine und ein Ei, das ist die Nummer der Polizei." Nämlich 110.

Tschüss! Euer Zeitungbote Willem

Ersch.: 04.09.2007

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24.08.2007

Willem 602

Hermann

Da traute ich gestern Morgen meinen Augen nicht. Da hatte mich doch die Redaktion glatt umgetauft und meinen zweiten Vornamen als Unterschrift gesetzt. Denn ich habe drei Vornamen: „Wilhelm, Hermann, Heinrich". Das sind typisch emsländische Vornamen. Mein Vater hieß nämlich „Hermann, Wilhelm, Heinrich", und mein Bruder hat die Vornamen „Heinrich, Hermann, Wilhelm". Das nenne ich Familientradition in Sachen Namen. Sicherlich etwas einfallslos, aber doch heimat- und ahnenverbunden. Da kann man von Glück sagen, dass wir zu Hause nur drei Männer waren. Sonst hätte es vielleicht noch den „billigen Jakob", einen „frechen Oskar" oder einen „Quasselfritze" gegeben.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

Ersch.: 25.08.2007

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23.08.2007

Willem 601

Es quakt

Die Wildenten am Meppener Stadtgraben haben sich zu echten Stadtenten gemausert. Während die Enten weiter ihren Nachwuchs um- und versorgen, scharen sich die Erpel zu größeren Gruppen zusammen. Sie verlassen sozusagen ihr Liebesnest und suchen die Gemeinschaft anderer Geschlechtsgenossen.

Hier im Park des Ludmillenstifts geht es unseren Stadtenten in diesen Wochen besonders gut. Pünktlich zur Frühstückszeit erscheinen sie auf dem Rasen neben der Emmaus-Kapelle und suchen nach Essbarem. Finden sie nichts, beginnt ihr Quak-Konzert, um auf ihre Anwesenheit aufmerksam zu machen. Und sie haben Erfolg. Mehrere Patienten werfen ihnen eine Scheibe Brot, ein Brötchen oder auch schon einmal eine Scheibe Wurst zu. Dann beginnt ein Schauspiel der besonderen Art. Die Erpel versuchen das Brot durch mächtiges Schlagen und Schlenkern des Kopfes zu zerkleinern. Denn mundgerechte Bissen müssen her.

Keine „lahme Ente" weit und breit. Auch keine „kalte Ente", die es ja für die Patienten des Krankenhauses nicht gibt. Nichts als quakende Erpel, die sich allmorgendlich und auch abends zur Abendbrotzeit um schnabelgerechte Bröckchen abmühen. Zum Quietschen diese „Quietsche-Enten"!

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 31.08.2007

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23.08.2007

Willem 600 (!)

Hans Dampf

Hans, der rüstige Rentner in meiner Nachbarschaft, ist überall beliebt und gilt als „Hans Dampf in allen Gassen". Ohne Aufforderung, ohne Bitten und ohne Zögern hilft er und bietet seine Unterstützung an, wo er nur kann. Und dabei verschwendet er keinen Gedanken an Dank oder Lohn. Er schneidet der Nachbarin die Hecke, reinigt die Regenrinne und bringt die Grünabfälle zum Wertstoffhof. Für viele Nachbarn ist er der „Hans im Glück", der sich beileibe nicht wie ein „Hanswurst" benimmt. Immer ist er aufgeräumt, hat für jeden einen schönen Spruch bereit und pfeift ein fröhliches Liedchen. Die Kinder in der Schule müssten von Anfang an Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit lernen, sagt er. Denn „was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 30.08.2007

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18.08.2007

Willem 599

Singen

Die übliche Stille des Krankenhauses und der betriebsame Pflegedienst des Personals wurden auf der Station acht jetzt plötzlich durchbrochen. Es war nicht die Schwester Gitta, die allmorgendlich singend und flötend die Patienten weckt. Sondern ein Patient, der singend Einzug hielt. Mit seinem sonoren Bass. Alle Mitpatienten und auch die Schwestern und Pfleger lauschten. Ein Radio konnte es doch nicht sein. Denn diese Musik gibt es ja nur in Individualstärke per Kopfhörer. Melodie, Rhythmus und Intonation stimmten und ließen keinen Wunsch offen. Auch die Texte passten, und das Repertoire des Sängers schien unerschöpflich.

Allen spielte ein amüsiertes Lächeln um die Mundwinkel. Vielleicht war es auch ein verständnisvolles und verzeihendes. Draußen regnete es, und unser „Alleinunterhalter" sang den passenden Text aus dem Musical „Singin´ in the rain". Von Vicky Leandros folgte „Theo, wir fahr´n nach Lodz". Auch der Kanon „Meister Jakob, schläfst du noch?" und das endlose Lied „Von Herrn Pastor sin Kauh" fehlten nicht. Als dann jedoch Lieder zum hl. Martin und zum Nikolaus folgten, hätte mancher Patient gerne die Zeit angehalten.

Aber viele hielten inne, auch etliche Besucher. Man lobte den neuen musikalischen Mitbewohner auf Zeit und verschwendete keinen Gedanken an Störung oder Unfrieden. „Drum singe, wem Gesang gegeben" dachte mancher mit dem Dichter Ludwig Uhland.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.08.2007

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18.08.2007

Willem 598

Lesen

Jeder dritte Deutsche, der von der Arbeit nach Hause kommt, öffnet als erstes die Post und liest Zeitung. So meldete es jetzt die Zeitung. Recht gegeben hätte ich der Umfrage beinahe, denn bei mir war und ist es morgens als erstes die Zeitung, die ich schon vor dem Dienst lese. Und so geht es vielen Freunden und Bekannten. Daran kann man doch gut erkennen, welchen Stellenwert die Zeitung besitzt. Das Lesemotiv kann Wertschätzung, Informationsbedürfnis, Tagesplanung oder auch Neugierde sein. Egal für mich. Ich will „niemandem die Leviten lesen" und auch nicht „zwischen den Zeilen lesen". Ich möchte stets sachlich und objektiv über aktuelles Geschehen in Stadt und Land informiert werden. Egal, ob ich die Zeitung nun vor oder nach meinem Dienst lese.

„Hoffen wir das Beste, lieber Leser", dass es vielen so ähnlich geht und dass es noch lange so bleibt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem (in der MT: "Hermann" - s. 25.08.07)

Ersch.: 24.08.2007

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15.08.2007

Willem 597

Mäuse

Am Metallgestänge der Abzugshaube in unserer Küche kleben drei dekorative kleine Holzmäuse mit einem magnetischen Kern. Keine „graue Maus" und auch keine „weiße Maus" sind dabei. Sie strahlen vielmehr in leuchtendem Gelb, Rot und Blau. Und jedes Mal, wenn die Abzugshaube geputzt wird, fallen die Mäuse auf die Arbeitsplatte, „da beißt die Maus keinen Faden ab." Es ist „zum Mäusemelken", schimpft meine Frau. Denn sie ärgert sich, dass sie die putzigen Tierchen nicht vorher abgenommen hat. Es ist, als ob sie „mit ihr Katze und Maus spielen". „Aus die Maus", ruft sie und verbannt sie in eine Schublade. Dort haben sie Gesellschaft. Denn im Portemonnaie nebenan gibt es zum Glück immer ein paar Mäuse der besonderen Art.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 17.08.2007

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15.08.2007

Willem 596

Erfolgreiche Suche

Gerne erinnere ich mich an meine Oma in Börgermoor, die schon frühmorgens am Herd stand und das Frühstück bereitete. Es gab jeden Morgen einen großen Stapel Buchweizenpfannekuchen mit Speck. Sie schmeckten meiner Tante und meinem Onkel, die vom morgendlichen Melken zurückkamen und auch mir, dem Ferienkind, hervorragend. Und dann wiederholte sich am Frühstückstisch regelmäßig ein Suchspiel der besonderen Art. Meine Oma wurde unruhig, schaute hierhin und dorthin, konnte aber ihre Brille nirgends entdecken. Meine Tante und ich schmunzelten schon, beendeten aber nicht das rastlose Suchen. Bis die Großmutter unser kaum zu unterdrückendes Grinsen entdeckte und richtig deutete. Dann lachte sie laut auf und wollte wohl am liebsten im Boden versinken. Denn sie hatte ihre Brille gefunden: Sie hatte sie auf der Nase.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.08.2007

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28.07.2007

Willem 595

Sonnenblumen

Meine Frau und ich trauten unseren Augen nicht, als wir unsere Arbeit am Grab auf dem Friedhof an der Markstiege beendet hatten. Wir brachten das Unkraut in die Abfallbehälter am südlichen Rand des Friedhofs und wurden mit einem Arrangement herrlicher Sonnenblumen in der schattigen Lebensbaumhecke überrascht. Sofort war uns klar, dass sie nicht in dieser dunklen Ecke und dann noch so dekorativ hatten wachsen können. Offensichtlich hatte jemand seinen Grabstrauß entsorgt und es nicht übers Herz gebracht, alle Sonnenblumen dem Kompost zu übergeben. Drei hübsche und noch ansehnliche „Blumen in den Farben des Südens" wurden gerettet und zur Freude vieler Friedhofsbesucher hübsch arrangiert. Man könnte meinen, Vincent van Gogh sei hier persönlich am Werk gewesen – genau 100 Jahre nach seinem Todesjahr.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 13.08.2007

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28.07.2007

Elegante Linie und nützliche Hubtürme

Von Wilhelm Bartels

„Besser Regen und Windstille als Sonnenwetter mit Windböen" war der einhellige Kommentar der Ingenieurtechniker des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen am Samstag. Viele Meppener, aber auch etliche Urlauber aus anderen Regionen verfolgten das Spektakel, das für alle ein historisches Ereignis war. Trotz anfänglich starken Landregens gab es überall anerkennendes Kopfnicken. Und spontanen Applaus, als sich die Brücke in die Widerlager senkte. Besonderes Lob und ungeteilte Anerkennung gebühren den Technikern des Wasser- und Schifffahrtsamtes für die Durchführung des Brückenprojektes. War die bisherige Fachwerkbrücke in ihrer Form mehr eckig und kantig, so besticht das neue Brückenbauwerk mit einer größeren Breite und Länge durch eine elegant geschwungene Linie. Begrüßenswert auch die Anordnung der vier Treppenanlagen an den vier Hubtürmen. Hier kann man demnächst nicht nur die Hebetechnik erkennen und bewundern. Sondern man kann über sie - wie früher auch an der abgerissenen Hubbrücke - die Brücke im angehobenen Zustand überqueren. Gottlob entschied man sich gegen eine zusätzliche Fußgängerbrücke. Denn die frühere aus den 70-er Jahren bildete wahrlich kein rühmliches Accessoire zum Brückenensemble.

Ersch.: Nur Foto am 30.07.2007

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25.07.2007

Willem 594

Ferienbesuch

Enkeltochter Maren aus Friedrichsfehn ist bei ihren Großeltern in Meppen auf Ferienbesuch. „Wie junge Fohlen" springt sie schon bei der Begrüßung herum und weiß nicht wohin mit ihrer Freude. Da hätte sie aber noch einmal „Schwein gehabt", dass sie zur Oma und zum Opa nach Meppen durfte, ruft Maren zu Beginn der Sommerferien. Und sie fühlt sich „wie ein Hecht im Karpfenteich". Und schon rennt sie „flink wie ein Wiesel" über den frisch gemähten Rasen. Der Rasensprenger hat es ihr angetan. Immer wieder springt sie über den Regner, bis sie „pudelnass" eine kleine Pause einlegt. „Mein lieber Spitz, die flitzt", ruft der Opa anerkennend.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 27.07.2007

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19.07.2007

Willem 593

Vergessen

Ich stand im Laden des Discounters an der Versener Straße und war ratlos. Denn ich hatte vergessen, was ich einkaufen sollte. Auch den Spickzettel hatte ich zu Hause gelassen. Gemerkt hatte ich mir die Würstchen und die Eichen. Die Assoziation sollte mich dann an den benötigten Senf und den Eichenblattsalat erinnern. Langer Rede kurzer Sinn: Ich kam mit einer Dose Würstchen und einem Eimerchen mit Kartoffelsalat zu Hause an. Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben, sagt eine bekannte Redewendung. Also musste ich noch einmal los, diesmal aber mit Einkaufszettel. Auch wenn ich weiß, dass der Spickzettel nicht gerade für die grauen Zellen förderlich ist. Vielleicht war ja auch die plötzliche Hitze schuld.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 23.07.2007

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19.07.2007

Willem 592

Blinkermuffel

Es gibt Gurtmuffel, Lichtmuffel und auch Blinkermuffel. Dabei weiß man, dass man rechtzeitig blinken muss, wenn man die Fahrtrichtung ändern will. Bei der abknickenden Vorfahrt ebenso. Ich frage mich oft, ob das heute nicht mehr in den Fahrschulen gelehrt wird. Die einen blinken im Straßenverkehr überhaupt nicht und denken vielleicht: „Nach mir die Sündflut", oder sie denken gar nicht. Die anderen blinken links, obwohl sie nach rechts abbiegen wollen. Auweia, ich wäre jetzt beinahe mit einem solchen Falschblinker zusammengefahren. Zum Glück konnten wir beide noch rechtzeitig bremsen. Ich kam mit dem Fahrrad aus der Krokusstraße und wollte die Esterfelder Stiege überqueren, um auf der rechten Seite stadteinwärts weiterzufahren. Von rechts kam ein Auto, das nach links blinkte. Also wollte es in die Krokusstraße einbiegen. Denkste. Der Fahrer dachte gar nicht daran, seine Fahrtrichtung zu ändern, sondern hatte nur vergessen, seinen linken Blinker auszustellen. Plötzlich schauten wir uns ganz nah und verdutzt in die Augen, denn er hatte wegen der Hitze die Scheibe auf seiner Seite unten. Als ich ihm sagte, er habe doch nach links geblinkt, entschuldigte er sich sofort nach einem schnellen Blick auf die Armatur. Noch mal gut gegangen, sagte er schuldbewusst.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 25.07.2007

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19.07.2007

Hasehubbrücke am Meppener Hafen

Eine Brücke am Meppener Hafen hat es nie gegeben. Deshalb hat dieses Foto mit der neuen Hasehubbrücke Seltenheitswert. Denn auch den Meppener Hafen wird es bald nicht mehr geben, da zurzeit ein neuer Emshafen im Industriegebiet Hüntel entsteht. Die neue Brücke wurde hier in den letzten Monaten zusammengeschweißt und wird am Samstag, 28. Juli, an ihren Bestimmungsort gebracht. Nur eine Behelfsbrücke gab es etwas flussaufwärts 1945 in Sichtweite des Hafens. Als Ponton-Brücke wurde sie von den Alliierten über die Ems gebaut, da die Hasehubbrücke in den letzten Kriegstagen gesprengt worden war.

Foto. W. Bartels

Ersch.: 23.07.2007

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14.07.2007

Willem 591

Kinderfreundlich

Meine Bekannten aus Hildesheim besuchten mich und waren begeistert von der jetzigen Plakataktion des Landkreises Emsland. Sie konnten die Plakate „Familienfreundliches Emsland", die sie an der B 70 von Rheine bis Meppen gesehen hatten, noch auswendig aufsagen. So einprägsam seien sie gewesen. „Meine Familie – Mein Fitnessstudio" zeige mit der Fotoskizze auf, dass schon in der Familie der Grundstein für ein fittes Leben gelegt werden kann. Auch das Plakat „Meine Familie – Mein 3-Sterne Restaurant" deute auf ein gesundes Essen zu Hause hin. Recht musste ich ihnen geben. Hatte doch Landrat Bröring Ende Februar auf der Veranstaltung „Große Koalition für Kinder" das Emsland als „eine kinderfreundliche Region" bezeichnet. Denn „viel Natur und ein lebenswertes Wohn- und Sozialumfeld machen das Emsland zur idealen Heimat für die Familie", hatte er festgestellt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.07.2007

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09.07.2007

Willem 590

Nasenlänge

Jetzt hat wieder die Saison der Leichtathletik-Meetings begonnen. Hier geht es um Qualifikationen für Meisterschaften, dort um Geld- und sogar Goldprämien. Ebenso liefern sich unsere emsländischen Athleten nicht minder interessante Wettkämpfe in den Stadien. Auch wenn hier nicht ein Zielfoto über die Siegerin oder den Sieger entscheiden muss, so gewinnt mancher Teilnehmer den Sprint doch mit einer „Brustbreite". Auf der gerade begonnenen Tour de France wird der Sieger manchmal „mit einer Reifenstärke" ermittelt, und die Traber und Galopper gewinnen oft „mit halbem Kopf". Als mein Harener Kollege jetzt äußerst knapp zum Bahnhof in Emmeln kam, wäre seine Fahrt fast „um Haaresbreite" gescheitert. Meine Frau meint, es sei gut, wenn man nicht nur „um eine Nasenlänge" gewinnt, sondern immer „die Nase vorn" hat.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 13.07.2007

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07.07.07

Willem 589

Jetzt reicht´s

Schirm und Regenkleidung sind in diesen Tagen und Wochen nützliche Utensilien. „Jetzt können wir uns den Weg ins Schwimmbad bald sparen", rief eine Frühschwimmerin meiner Frau beim Verlassen des Bades zu. Denn wegen der kräftigen Schauer könne man jetzt schon bald draußen schwimmen. Aber zum Glück könnten ihr nicht „alle Felle wegschwimmen." Nur im Schwimmbad stehe ihnen „das Wasser schon bis zum Hals", fügte sie tröstend hinzu. Nachmittags dasselbe Thema in der Gärtnerei der Innenstadt: „Das Loch ist wieder offen", sagte Gärtnerin Marianne, zeigte nach oben und deutete auf die offenen Himmelsschleusen. Tatsächlich, der Regen prasselte unüberhörbar auf die Gewächshäuser. „Jetzt reicht´s", stöhnten dann am Wochenende auf dem Wochenmarkt nicht nur die Marktbeschicker. Auch für die wenigen Kunden war der Regen das Thema schlechthin. Vor einem Gemüsestand gab es trotz des miesen Wetters eine amüsante Unterhaltung. Auf dem Schild stand „Tomaten ungespritzt". Angesichts der perlenden Regentropfen meinte eine Käuferin: „Jetzt sind sie vom Regen bespritzt."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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06.07.2007

Willem 588

Erdbeerzeit

In diesen Wochen „läuft mir das Wasser im Mund zusammen", wenn ich über den Wochenmarkt gehe. Denn es türmen sich immer noch die Stiegen mit Erdbeeren übereinander. Das unverwechselbare Aroma der reifen Früchte lockt und verführt zum Kauf. Manche Kunden „können den Hals nicht voll kriegen" , und es „verschlägt mir den Atem", wenn ich sie mit drei oder fünf Körben von dannen ziehen sehe. Es ist erstaunlich, in wie vielen Redewendungen eine Beziehung zu unseren Organen hergestellt wird. Häufiger Ärger kann so „an die Nieren gehen", so dass „einem die Galle überläuft". Auch „auf den Magen schlagen" kann die schlechte Nachricht oder „wie Blei im Magen liegen". Ich jedoch lasse „Herz und Augen sprechen" und finde mich in der Warteschlange vor dem Erdbeerstand wieder. Und schon schmecke ich den leckeren Erdbeerkuchen auf der Zunge, den es heute und morgen zum Kaffee geben wird.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 07.07.07

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05.07.2007

Kein O. K., sondern ein K. O. für die Grundschule in Dingelbe

Überschrift in der HAZ am 13.07.07: "Wohl und Wehe"

Zum Bericht der HAZ vom 04. Juli „Dingelber Schule: Kein Okay für Rettungsidee" erreichte uns dieser Leserbrief.

Der Schellerter Schulausschuss beschloss das Aus der Dingelber Grundschule und empfahl damit diese Entscheidung auch dem letztlich entscheidenden Gemeinderat. Als langjähriges CDU-Ratsmitglied, als Schulleiter und als freiberuflicher Journalist kenne ich das politische Prozedere vom Satzungsentwurf bis hin zur endgültigen Ratsentscheidung. Deshalb befürchte ich, das es kein Okay für Dingelbe, sondern im Rat am 16. Juli einen K. O. gibt.

Bevor es jedoch zum Beschluss der Schulschließung kommt, richte ich noch einmal einen dringenden Appell an die Schellerter Ratsmitglieder. Bei der anstehenden Entscheidung geht es nicht um ein Problem, das später eventuell umkehrbar oder modifizierbar wäre. Es geht nicht um Wirtschaftswege, Grundstücksangelegenheiten oder die Änderung eines Flächennutzungsplans. Hier geht es um die Erhaltung oder Auflösung einer Schule, die die Grundfeste der gemeindlichen Bildung und damit die Basis der demokratischen Ordnung und Erziehung ist. Sicherlich kann auch die Schule der übergeordneten Samtgemeinde diese Aufgaben übernehmen, aber nicht so direkt und effektiv wie vor Ort selbst.

Mein Wunsch ist es, dass es sich alle Schellerter Ratsfrauen- und –herren nicht zu leicht machen. Hier muss das Gewissen jedes einzelnen Ratsmitglieds entscheiden. Nicht die Parteidisziplin. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass man eventuell die Kultur, den Aufbau der Gemeinde über Generationen hinweg zerstört. Unwiederbringlich. Für mich stellt sich die Frage, ob die Ratsmitglieder aus den umliegenden Mitgliedsgemeinden diese Bürde tragen können. Sie entscheiden letztlich über die selbstverständlichste und ureigene Angelegenheit einer ihnen eigentlich fremden Gemeinde. Ich weiß nicht, wie viele Pädagoginnen und Pädagogen unter den Schellerter Ratsmitgliedern sind. Vielleicht nicht viele. Und die Mehrheit des Rates maßt sich an, eine letztlich unumkehrbare Entscheidung für Dingelbe zu treffen. Stellen Sie sich bitte vor, es gäbe umgekehrt Pädagogen, die den Landwirten in und um Schellerten vorschreiben oder nur raten würden, wie man Zuckerrüben anbaut oder wie man Schweine mästet oder wie man Kühe melkt. Ich kann mir den Aufstand der Landwirte vorstellen. Und auch den Aufstand der Ärzte oder Anwälte, denen man eine bessere, andere Praxis nicht nur raten, sondern per Beschluss vorschreiben wollte. Hier aber entscheiden viele berufsfremde Ratsmitglieder pädagogisch über das Wohl und Wehe einer Nachbargemeinde.

Wilhelm Bartels, Meppen

Krokusstr. 17, 49716 Meppen, Tel. 0 59 31 / 1 31 01

Ersch.: 13.07.2007

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04.07.2007

Willem 587

Versprechen

Jetzt musste meine Frau doch laut lachen. Ich auch. Sie kam gerade von ihrer Fußpflege in Nödike zurück. Während der Behandlung habe die viel beschäftigte Fußpflegerin mit einer anderen Kundin telefonieren müssen. Als sie ihren Terminkalender holen wollte, sagte sie: „Ja, Moment, ich hole schnell mein Telefon." Auch am anderen Ende der Leitung sei ob des Versprechers laut gelacht worden, erzählte meine Frau weiter. Man könne sich doch mal versprechen, habe die Fußpflegerin entschuldigend gelacht. Und dann: Den Termin könne sie der Kundin „in die Hand versprechen", obwohl sie es in den Telefonhörer sagte. Genauso wie es der SV Meppen-Spieler Stefan Lammers jetzt getan hat, fiel mir spontan die Zeitungsmeldung ein. Unsere Sprache ist eine schwere Sprache, sagt man, aber auch eine schöne und vielsagende.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 06.07.2007

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02.07.2007

Willem 586

Schönes Datum

Vor etwa vier Wochen gab es ein schönes, ja einmaliges Datum, das mir besonders gefiel: Es war der Dienstag, der 05.06.07. Jetzt steht wieder ein Datum ins Haus, das leicht im Gedächtnis haften bleibt: Samstag, der 07.07.07. Kein Wunder, dass man sich an diesem Tag gerne verlobt oder gar heiratet. Ich habe noch das Datum 02.02.02. in guter Erinnerung. Denn damals heiratete der holländische Prinz Wilhelm Alexander seine Maxima. Meine Frau und ich verbrachten damals gerade einige Urlaubstage auf der niederländischen Insel Texel. Ganz Holland feierte die Traumhochzeit, auch die Insel und auch unser Hotel. Wir erinnern uns nicht zuletzt wegen des ausgefallenen Datums an das schöne Fest.

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Ersch.: 04.07.2007

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24.06.2007

Willem 585

Hasebrücke

Es freut mich, dass sich ein Meppener Geschäftsmann Gedanken macht über den Gebrauch unserer deutschen Sprache in der Zeitung. Aber ein solches Sprachungetüm ist die "Hasehubbrücke" nun doch nicht. Als Meppener, der Anfang der 30er Jahre am Schützenhof geboren wurde, weiß ich, dass wir schon als Kinder die Verbindung zwischen der Neu- und der Altstadt "Hasebrücke", "Hubbrücke" und auch "Hasehubbrücke" nannten. Eine Neuschöpfung ist dieser letzte Begriff wahrlich nicht. Das vorgeschlagene einfache Wort "Hasebrücke" reicht auch nicht: Denn es gibt in Meppen eine zweite und viele weitere in Bokeloh, Haselünne und in allen Städten haseaufwärts. Aber alle diese Brücken sind keine Hubbrücken.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 28.06.2007

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20.06.2007

Willem 584

Rentenerhöhung

Da freuten sich 20 Millionen Rentner in Deutschland über die Ankündigung der Bundesregierung, die Renten erstmals nach drei Jahren zum 1. Juli anwachsen zu lassen. Das sei möglich geworden durch die positive Entwicklung des Wirtschaftswachstums. Um sage und schreibe 0,54 Prozent würden die Renten erhöht. Spiegel-Online sprach in seinen Nachrichten von einem „Aufschwung", auch wenn es nur ein „Kleines Plus" werde. Meine Bekannte zeigte mir entrüstet ihren Rentenbescheid, der tatsächlich ein Plus gegenüber dem Vorjahr aufwies. Aber nur 4,29 Euro mit einem Zuschuss zur Krankenversicherung in Höhe von 31 Cent. Dann kam der „Hammer": Die Krankenkasse erhöhte sofort den monatlichen Beitrag um 1,23 Euro. Aus den 4,60 Euro Erhöhung blieben somit nur 3,37 Euro. „Die können die sich an den Hut stecken", schnaubte meine Nachbarin. Denn davon bleibe ihr ja nur höchstens die Hälfte, da ja alle Renten neuerdings zu 50 Prozent zu versteuern seien. Da bliebe ja nicht einmal ein Eisbecher über.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 25.06.2007

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19.06.2007

Willem 583

Schneckentempo

Meine Tochter kam nur „im Schneckentempo vorwärts", als sie uns jetzt aus Berlin besuchte. Es lag nicht an Staus auf der Autobahn. Sondern an der Bahn, die „mit der Schneckenpost fuhr" und zweieinhalb Stunden mehr brauchte als im Fahrplan ausgewiesen ist. Der ICC hielt zum ersten Mal im Raum Hannover, wo die Fahrgäste erst nach langem Warten per Durchsage informiert wurden, dass man auf die Polizei und auch auf Hubschrauber warten müsste. Weitere Stopps folgten. Da hatte es auch keinen Sinn, jemanden des Zugpersonals „zur Schnecke zu machen". Was konnte der Zugführer dafür, dass sich ein Lebensmüder auf den Gleisen befand. Statt um 21.10 Uhr erreichte der Zug dann um 23.40 Uhr den Meppener Bahnhof. Denn auch der letzte Zug ab Rheine hatte eine halbe Stunde Verspätung, weil er auf Reisende eines weiteren Berlinzuges warten musste. Immerhin gab es als kleines Trostpflaster unaufgefordert im Zug eine Entschädigung in Form eines Gutscheins über 20 Prozent für die nächste Fahrt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.06.2007

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19.06.2007

Willem 582

Säuberndes Bad

Ich beobachte im Garten vom Liegestuhl aus die Amseln und Meisen, die aufgeregt vom Nest in Richtung Wasserkugeln fliegen. Hier trinken sie und setzen sich sogar auf die sprudelnden „Quellen". Es dauert nicht lange, bis sie hier zu baden beginnen. Dabei stupsen sie das Köpfchen mit einer wellenartigen Bewegung ins erfrischende Nass und flattern mit ihren Flügeln, dass das Wasser aufspritzt. Die Gartenidylle erreichte jetzt ihren Höhepunkt, als eine Amsel am Wasser erschien. Den Schnabel hatte sie voller Würmer. Bevor sie diese jedoch zu ihrer Brut ins Nest brachte, tauchte sie die Würmer mehrmals ins Wasser. Offensichtlich wollte sie die schmutzigen und mit Gartenerde versehenen Würmer nicht ohne ein säuberndes Bad verfüttern.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.06.2007

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15.06.2007

Willem 581

Kellerasseln

Seit Günther Jauch in seiner Sendung „Wer wird Millionär" die Kellerasseln erraten und klären ließ, wissen wir, dass sie Krebstiere sind. Das macht sie uns aber nicht sympathischer. Glücklicherweise treffen wir sie nur selten im Keller an. Dort ist es zwar dunkel, aber nicht so feucht, wie es die Asseln lieben. Aber auf der Terrasse und im Garten treiben sie ihr Unwesen. Unter jedem Stein und unter jedem Blumentopf hausen sie. Sie dringen sogar in die Blumentöpfe ein, fressen die Wurzeln der Blumen und vermehren sich wie die sprichwörtlichen Karnickel. Meine Nachbarin in Esterfeld war entsetzt, als sie die Kellerasseln als die Ursache für das Absterben ihrer schönen Hornveilchen entdeckte. Sie hatten sich im gesamten Blumentopf ausgebreitet und vermehrt. Auch den Tausendschönchen erging es nicht besser. Nun versieht sie alle Blumentöpfe und Schalen auf der Terrasse und im Garten mit Untersätzen aus Holzlatten. Die dadurch entstehenden Luftpolster sind eine gute Abwehr – und das ohne giftige Chemie.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 19.06.2007

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13.06.2007

Willem 580

Potentiale

Ein neues Wort macht derzeit die Runde: das Potential. Dipl.-Meteorologin Inge Niedek vom ZDF gebrauchte jetzt in der Wettervorschau das Potential gleich dreimal: Die Wetterlage beinhalte großes „Unwetterpotential", die Luftmassengrenzen brächten „Gewitterpotentiale" mit Hagel und Sturm. Und die hohen Nachttemperaturen versprächen „Potentiale für eine lange Nacht". „Alle Wetter" möchte man da sagen. Regen können wir nach den nassen Maiwochen schon gebrauchen, aber bitte ohne das „Potential" von Hagel, Sturm und starken Schauern. Da sind wir am letzten Wochenende ja noch einmal gut davongekommen! Und schön, wenn ich in meinem Portemonnaie ein Potential für Ausgaben habe statt für Ebbe.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 15.06.2007

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08.06.2007

Willem 579

Raserei

Es hat sich wohl immer noch nicht herumgesprochen, dass in allen Wohnquartieren der Kreisstadt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gilt. Auch die Verkehrsregel „rechts vor links" erlebt damit eine neue Eindringlichkeit. Viele Autofahrer kümmern sich nicht um diese einfachen, aber wichtigen Regeln. Zum Glück sind die Autofahrer, die von rechts kommen, sehr vorsichtig. Sie fahren langsam an die Kreuzung oder Einmündung heran. Täten sie es nicht, würde es oft krachen. Besonders rücksichtslos und unfallträchtig verhalten sich gewisse LkW-Fahrer. Mit einem wahnwitzigen Tempo brausen beispielsweise die beiden Laster der Sperrmüllabfuhr der Meppener Beschäftigungsinitiative durch die Esterfelder Straßen, dass einem angst und bange wird. Es ist geradezu unverschämt, wie auch die Laster der Müllabfuhr der GMA aus Werlte durch die Siedlung „brettern". Meine Nachbarin schüttelte jetzt verständnislos ihren Kopf. Ein Glück, dass wir keine kleinen Kinder mehr haben, meinte sie.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Erscheinungsdatum: 13.0.2007

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08.06.2007

Willem 578

Hühnerauge

Schon etliche Monate quälte mich mein „dicker Onkel". Immer wieder schob ich die Schmerzen auf den operierten Zeh, der wohl auf sich aufmerksam machen wollte. Bis meine Frau sich den Zeh anschaute und den Verdacht auf ein Hühnerauge äußerte. Ich stand dann da wie „ein Ochs vorm Berg". Denn ein Hühnerauge hatte ich noch nie. Aber nichts wie hin in die Apotheke. Ein Hühneraugenpflaster musste her. Ich erneuerte es nach Vorschrift nach zwei Tagen und badete dann meinen Fuß zehn Minuten lang. Aber der „Dorn", das Corpus Delicti, ließ sich nicht entfernen. Erst nach einer Wiederholung der Behandlung hatte ich Erfolg. Mächtig stolz war ich. Jetzt brauchte mir niemand mehr „auf die Hühneraugen zu treten".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 21.06.2007

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06.06.2007

Willem 577

Früher Sommer

Im Bekanntenkreis sprachen wir darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Und auch darüber, wie sehr sich die Zeiten ändern. Es ist längst nicht mehr so, wie es früher einmal war, sagte Kollege Georg, den ich beim Gärtner in der Meppener Wallstraße traf. Und das war das Stichwort auch für andere Kunden. Sie bestätigten, dass in diesem Jahr alles um etwa vier Wochen früher als üblich blüht und reift. Die angestellte Gärtnerin erinnerte sich noch daran, dass es früher die ersten Erdbeeren erst Mitte Juni zu ihrem Geburtstag gab. In diesem Jahr könne es sogar sein, dass es dann gar keine mehr gebe, meinte sie. Eine andere Kundin bestätigte, dass sie in diesem Jahr zum ersten Mal ihrer Tochter Anfang Mai zu ihrem Geburtstag Rosen aus dem eigenen Garten schenken konnte. Und die Saison der Sommerblumen ist beim Gärtner schon zu Ende, bevor der kalendarische Sommer auch nur angefangen hat, bestätigte die Angestellte mit dem Grünen Daumen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.06.2007 (Am Tag meiner Hand-OP)

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06.06.2007

Willem 576

Leberlaus

Ist meinem Kollegen „eine Laus über die Leber gelaufen? Man muss ihn nicht fragen, man sieht es ihm schon von weitem an. Die Körpersprache spricht Bände. Sicherlich hat er sich unsäglich ärgern müssen und ist jetzt die „beleidigte Leberwurst". Er sollte meines Erachtens lieber „frisch von der Leber weg reden". Rückhaltlos und freimütig sprechen verscheucht so manchen Groll und Ärger. Er sollte „seinem Herzen Luft machen" und seinen Unmut herausreden. Die Leber ist von alters her als Sitz des Gemütslebens bekannt. Das Herz auch. Ich riet dann meinem Kollegen, „das Herz sprechen zu lassen", denn sein Anblick könne einem so richtig „auf den Magen schlagen". „Frisch, fromm, fröhlich, frei" müsse die Devise sein. Mit Miesepetern möchte man eigentlich nichts zu tun haben.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 18.06.2007

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04.06.2007

Willem 575

Berliner

Mein Schwiegersohn Erhard war aus Berlin zu Besuch. Es ist ja bekannt, dass die Berliner eine seltene Gabe besitzen, Ereignisse und Gebäude mit witzigen Namen versehen. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche heißt „Lippenstift und Puderdose", und das Kanzleramt ist „Angelas Waschmaschine". Als er jetzt für ein paar Tage in Meppen war, wollten wir dem Bäcker ins Handwerk pfuschen und Berliner backen. Womit ich denn die Pfannkuchen füllen wolle, fragte er schließlich. Es dauerte ein Weichen, bis bei mir der Groschen fiel. Denn unsere Berliner sind ja in Berlin Pfannkuchen. Als wir dann am Wall hinter dem Ludmillenstift spazieren gingen, sahen wir eine Ente mit ihrem Nachwuchs. Wat heißt hier Ente, sagte er ganz trocken. Dat is´n Klapperstorch, der sich die Beene abjeloofen hat.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 06.06.2007

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02.06.2007

Willem 574

Groschengrab

Aufregung am Parkautomaten auf dem Parkplatz Hinterstraße / Zum Stadtgraben. Es herrschte wegen des Wochenmarktes großer Andrang. Eine Bekannte hatte schon zwei Zwanziger und einen Zehner in den Automaten gesteckt. Der jedoch streikte. Nach einigem Warten kam statt eines Parkzettels die lapidare Aufforderung „Bitte zahlen". Ein Fünfziger folgte, aber das gleiche Ergebnis. Eine Marktbesucherin, die von ihrem Einkauf zurückkam, wollte helfen und spendete einen weiteren Fünfziger. Aber der Automat streikte weiterhin. Eine dritte Parkerin versuchte ihr Glück, jedoch auch ohne Erfolg. Da wird wohl die Papierrolle leer sein, glaubte ein junger Mann zu wissen. Oder die Stadt versucht auf diese Art, ihr Steuersäckel zu füllen, kommentierte ein weiterer Fahrer. Es sei ein Groschengrab, gab ein anderer Parkplatzbesucher kund, das jetzt natürlich Cents schlucke. Die Stadt nimmt´s von den Lebendigen, fügte er kopfschüttelnd hinzu.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 05.06.07 (Schönes Datum!)

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01.06.2007

Willem 573

Runde Eier

Auf dem Meppener Wochenmarkt ging es am Samstag heiter und lustig zu. Nicht nur durch die Wochenmarktbesucher, die sich hier regelmäßig treffen, ein wenig klönen und so gewissermaßen das Wochenende einläuten. Auch an einem Biostand brach plötzlich lautes Lachen aus. Gerade wurde eine Kundin bedient, die sich jedoch während des Bedienens mit einer Bekannten unterhielt. Vielleicht war das die Ursache ihrer Unkonzentriertheit. Denn die Marktfrau wollte zum Einkaufswunsch der Kundin wissen: „Freilandeier oder Bodenhaltung?" „Runde braune", war die Antwort, und die Umstehenden prusteten los vor lauter Lachen. „Ich hätte gerne weiße, eckige", rief jemand aus der zweiten Reihe und verursachte den nächsten Lachanfall.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 04.06.2007

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28.05.2007

Willem 572

Brückentage

Nach dem Mühlentag, dem Oldtimertag und dem Geranientag lobe ich mir die Brückentage, von denen es in diesem Jahr mehrere gab. Der 1. Mai fiel auf einen Dienstag, so dass viele Arbeitnehmer mit einem freien Montag als Urlaubstag in den Genuss eines schönen verlängerten Wochenendes kamen. Christi Himmelfahrt fällt ja in jedem Jahr auf einen Donnerstag, so dass der folgende Freitag als Brückentag wiederum vier freie Tage ergab. Länderspezifische Feiertage wie Fronleichnam, Reformationstag, Allerheiligen oder Buß- und Bettag bieten andernorts weitere Möglichkeiten. Einen „Brückentag" ganz besonderer Art gibt es dagegen in wenigen Monaten bei uns in der Kreisstadt. Dann nämlich, wenn die neue Hasehubbrücke fertig gestellt sein wird. In diesen Wochen wird sie am Meppener Hafen zusammengeschweißt. Sie wird dann endlich wieder „eine Brücke schlagen" zwischen der Neu- und Altstadt unserer geliebten Musenstadt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 01.06.2007

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28.05.2007

Willem 571

Frühstück

Ein Urlauber ruhte sich auf einer Bank an der Dünenpromenade auf der ostfriesischen Insel Langeoog aus. Kaum hatte er sein Frühstücksbrot ausgepackt, wurde es auch schon von den Möwen und Dohlen entdeckt. Zwei Möwen setzten sich dem Mann gegenüber auf die flache Düne und starrten den essenden Urlauber unverwandt und bewegungslos an. Eine Dohle gesellte sich zu ihnen und nahm auch Aufstellung. Wie in einer Warteschlange, dachte ich. Wir Meppener beobachteten das stumme Schauspiel, das einer geduldigen Zwiesprache zwischen Mensch und Tier glich. Die Erfahrung der Vögel siegte: Sie erhielten die letzten Reste des Butterbrots. Und schon flogen sie davon. Sicherlich auf der Suche nach weiterer Beute. Mir fiel dann das Entenpaar ein, das derzeit zwischen Neuem Markt und Hinterstraße hin- und herwatschelt und vor den einzelnen Geschäften und Gaststätten seelenruhig auf ihr „Frühstück" warten.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 31.05.2007

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23.05.2007

Willem 570

Piepmatz

„Mama, Mama, guck mal! Ein Piepmatz!" rief der kleine Nino ganz aufgeregt. Tatsächlich, ein Spatz hatte sich ganz frech zwischen den Tischen unter den Markisen eines Restaurants in der Innenstadt niedergelassen und suchte hüpfend nach Leckerbissen. Dann fand die Spatzenmutter einen kleinen Pizzakrümel, schnappte ihn und rief ihr Kleines, das die ganze Zeit vom nahen Rotdorn mit einem monotonen Piep-Piep auf sich aufmerksam machte. Der kleine Piepmatz flog heran, duckte sich auf die Steine und flatterte ganz aufgeregt und bettelnd mit seinen beiden Flügeln. Die Spatzenmama flog auf den nahen Tisch neben mir und das Kleine hinterher. Hier fand jetzt eine hübsche Fütterung statt. Das Kleine zurrte und zerrte am begehrten Happen im Schnabel der Mutter, die nicht losließ. Denn der ganze Brocken wäre für ihr Kleines viel zu groß gewesen. „Gewusst wie", hörte ich am anderen Nachbartisch sagen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 29.05.2007

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20.05.2007

Willem 569

Zauberhaft

Immer wieder lassen wir uns gerne verzaubern. Im Februar begeisterte die Hexe Vetula im modernen Märchen „Das Zauberland der Monks" über 4 000 Besucher. Jetzt zieht in 22 Vorstellungen bis Ende August auf der Freilichtbühne „Die kleine Hexe" viele Zuschauer in ihren Bann. Immer wieder wollen Groß und Klein „einem Zauber erliegen". Es ist ja „kein fauler Zauber", wenn immer wieder mit flotten Sprüchen und einem Zauberstab das Gute über das Böse siegt. „Wie von Zauberhand" verschwindet der Schnupfen, wird aus Armut Reichtum, wird das Ungeheuer besiegt. „Zauberhaft schön" erscheinen Prinzen und Elfen, die die Märchen wiedererstehen lassen. Kein Märchen, sondern eine „zauberhafte Geschichte" schrieb jetzt der VFB Stuttgart im aktuellen Sportstudio des ZDF. In Abwandlung des Gedichts „Stufen" von Hermann Hesse, möchte man sagen: „Und diesem Ende wohnt ein Zauber inne." (Hermann Hesse: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.")

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 22.05.2007

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19.05.2007

Willem 568

Sängerwettstreit

Jeden Morgen und jeden Abend erfreuen uns beim ersten und letzten Tageslicht die Vögel im Garten. Melodisch scheinen sie miteinander zu wetteifern. Unser spezieller Freund ist ein Zaunkönig, der stets auf der höchsten Fichtenspitze sitzt und alle andern am lautesten übertrifft. Auch macht sich im dichten Gebüsch das Rotkehlchen bemerkbar. Melodischer, aber ebenso laut pfeift, zwitschert und tiriliert unser Drosselmännchen, das im Sängerwettkampf der Singdrossel kaum nachsteht. Doch dann herrschen plötzlich Aufruhr und ein hektisches und lautes Gezeter im Garten. Alle Vögel des Gartens beteiligen sich und fliegen aufgebracht durcheinander. Ist es ein Eichhörnchen, eine diebische Elster oder eine schleichende Katze, vor der es zu warnen und die es zu vertreiben gilt? Ob mein lautes Händeklatschen hilft? Jedenfalls herrscht bald wieder sonn- und werktägliche Ruhe in der Nachbarschaft.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 25.05.2007

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16.05.2007

Willem 567

Flotte Lotte

Viele Redewendungen sollen sich auf bekannte Zeitgenossen oder Persönlichkeiten früherer Jahre beziehen. So erinnert man sich an den prunksüchtigen Kaiser Wilhelm II, wenn man den „dicken Wilhelm spielt". Dagegen soll auf Friedrich Wilhelm I von Preußen die Bezeichnung „Falscher Wilhelm" zurückgehen. Denn er verfügte, dass seine Soldaten ihre Haare in einem Zopf zu tragen hatten. In der Haushaltswarenabteilung eines Kaufhauses fragte jetzt jemand nach einer „Flotten Lotte". Dass es dann ein Mus-Passiergerät war, überraschte mich doch sehr. Möchte jedoch jemand einen „Strammen Max", dann kann man ihn in unseren emsländischen Gaststätten bestellen. Bekannt bei uns im Emsland ist wohl auch noch die „Dicke Berta" vom Krupp´schen Schießplatz. Aber das ist ja zum Glück lange her.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 19.05.2007

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14.05.2007

Willem 566

Roger

Roger Cicero wollte jetzt mit dem Lied „Frauen regier´n die Welt" auch beim Eurovision Song Contest in Helsinki siegen. Doch es klappte nicht. Er belegte im Finale unter 24 Teilnehmern nur den 19. Platz. Der Swing-Musiker mischt dennoch die Szene so richtig auf, sagt meine Frau und lobt seine Texte und seine Musik in höchsten Tönen. In seinem Refrain spiegelt sich wider, wie es die Frauen schaffen, die Männer zu bezirzen: „Wie sie geh´n und steh´n, wie sie dich anseh´n, und schon öffnen sich Tasche und Herz." Der 36-jährige Hamburger mit dem Filzhut schaffte es in Helsinki nicht, obwohl er sich in seinem Song „Kein Mann für eine Frau" als „Sammler und Jäger, als Meister und Sieger" sieht. Und auch als „Dichter und Denker". Das wirkliche Leben holte ihn nicht nur jetzt mit beiden Füßen auf den Boden der Realität zurück. Denn seine Frau erinnert ihn an seine Pflichten: „Zieh die Schuh´ aus! Bring den Müll raus! Pass aufs Kind auf! Und dann räum hier auf!"

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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14.05.2007

Willem 565

Raser

Die Verkehrsschilder des Landkreises waren bei uns im Emsland an Landes- und Bundesstraßen jahrelang ein Hingucker. „Ab Tempo 100 bitte Scheckbuch bereithalten" stand da, und der Landkreis kämpfte indirekt gegen zu hohe Geschwindigkeiten auf der Straße. Und gegen wahrscheinliche Unfälle, die spätere „Langeweile im Sarg" als Folge verzeichnen könnten. Mein Sohn Matthias und ich fuhren jetzt auf der Autobahn zum Geburtstag der Schwester und Tochter nach Berlin. Plötzlich waren wir hellwach. Denn wir sahen an der BAB neue Verkehrsschilder: „Raser haben so viel Grips" oder „Raser sind so cool" und „Raser sind so sexy" stand da zu lesen. Dabei zeigen Filmstars mit einer Winzigkeit zwischen Daumen und Zeigefinger an, wie viel sie von Rasern halten. Nämlich nichts. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und das Bundesverkehrsministerium nahmen offensichtlich die Aktion unseres Landkreises als Vorbild und werben jetzt auch mit provozierenden Aussagen für mehr Verantwortungsbewusstsein und Rücksicht im Straßenverkehr.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 16.05.2007

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08.05.2007

Willem 564

Bienenfleißiger Lausejunge

Beim Familien-Special des RTL-Spiels „Wer wird Millionär" hatten die Familien vier Begriffe bestimmten Tieren zuzuordnen, die die neuen Wortschöpfungen „Frechdachs, Brummbär, Hornochse und Backfisch" ergaben. Wozu doch die Tiere doch auch gut sind, raunte mir mein Enkel Johan zu. Ein „Angsthase" sei er wohl nicht, meinte er etwas verschmitzt lächelnd. Doch als „Bücherwurm" ließe er sich gerne bezeichnen. Jedoch trage er keinen „Pferdeschwanz" und auch keinen „Igelputz". Wie sehr die Tiere für menschliche Verhaltensweisen Pate stehen, fügte der „Lausejunge" hinzu, beweise die Bezeichnung „Meckerziege" oder auch der „Salonlöwe". „Bienenfleißig" müsse er jetzt sein, sagte er abschließend, wenn er im Sommer den Sprung in die Oberstufe schaffen wolle.

Tschüss" Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 12.05.2007

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07.05.2007

Willem 563

Mairegen

„Mairegen bringt Segen", rief mir meine Nachbarin über den Gartenzaun zu. Dabei strahlte sie über das ganze Gesicht. Denn endlich hatte die wochenlange Dürre ein Ende. Mensch, Vieh und Natur atmeten so richtig auf. Ich kann mich noch gut an meine Kinderzeit erinnern, als wir Kinder auf dem Schützenhof gerne in den Regen hinausliefen. Denn wir glaubten, dass der Mairegen auch uns Kinder wachsen ließ. Jetzt gab es Anfang der Woche kaum Menschen, die „ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter" machten. Denn alle hatten das Ende des trockenen Aprilsommers herbeigesehnt. So ist es mehr als verständlich, dass selbst die Insulaner und wir Urlauber auf der ostfriesischen Insel Texel am Wochenende auf- und durchatmeten, als vormittags einmal der Himmel wolkenverhangen war. Bleibt nur zu hoffen, dass wir in den nächsten Tagen vor unheilvollen Regengüssen verschont bleiben. Damit wir „nicht vom Regen in die Traufe kommen".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 11.05.2007

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05.05.2007

Leserbrief für die HAZ (zum Artikel in der HAZ vom 04.05.2007 „Aus für die Grundschule?")

Vor dem Aus der einstigen Mittelpunktschule

Schade, jammerschade! Das Schicksal der Dingelber Grundschule ist wohl mit dem Votum der Eltern der neuen Erstklässler besiegelt. Daran werden auch Diskussion und Abstimmung im Schulausschuss Schellerten nichts mehr ändern. Aus der einstigen Mittelpunktschule Dingelbe mit den Zubringergemeinden Farmsen, Nettlingen und Wöhle wird nach einer kurzen Übergangszeit nichts als wehmütige Erinnerung bleiben. Wie seinerzeit in Farmsen und Wöhle, als hier die Grundschulen schließen mussten.

Kein Weltuntergang, gewiss nicht. Aber eine historische Entscheidung durch betroffene, aber relativ wenige Eltern. Bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidung nicht nur für die eignen Kinder, sondern für das ganze Dorf die richtige ist.

Die Erstklässler-Eltern sollen angefeindet werden und das Ende der Schule in Dingelbe heraufbeschworen haben, heißt es im HAZ-Artikel. Verursacht haben sie m. E. dieses Aus der Dingelber Grundschule nicht. Es sind wohl die Kommunalpolitiker vergangener Jahrzehnte, die die Zeichen der Zeit nicht erkannt und keine neuen Baugebiete ausgewiesen haben. Neue Baugebiete bedeuten ein Plus an jungen Familien als Garanten für den Bestand der örtlichen Grundschule.

Bleibt zu hoffen, dass nicht auch eines Tages der Kindergarten und die Kirche „mangels Masse" in Dingelbe ihre Pforten schließen müssen.

Wilhelm Bartels, Krokusstr. 17, 49716 Meppen

Tel. 0 59 31 / 1 31 01

Ersch.: 21.05.2007

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28.04.2007

Coppenrath: „Sie arbeiten in schöner Atmosphäre, bei guter Laune und fröhlicher Stimmung"

Vituswerk dankbar für dezentrale Arbeitsmöglichkeiten – Einmalige Betriebsbesichtigung

wb Meppen/Groß Hesepe. Acht Beschäftigte der Werkstatt für Menschen mit Behinderung des St.-Vitus-Werkes suchen seit dem vergangenen Jahr ihre Arbeitsplätze zweimal im Jahr für mehrere Wochen in der Feingebäck-Firma Coppenrath in Hesepe auf. Hier sind sie beschäftigt in der Konfektionierung von Gebäck-Tragetaschen.

Durch bestehende Kontakte zwischen der Firma Coppenrath und dem St.-Vitus-Werk kam es im vorigen Jahr zu dem Angebot, die Verpackung vor Ort in der Firma vorzunehmen. Unter Leitung von Christelle Guibert vom Vituswerk sind in der Konfektionierung beschäftigt: Ute Wessels, Katja Heimann, Wilhelm Zirotzki, Norbert Stenzel, Alexandra Bublitz, Thomas Römer und Martin Diek.

Der letzte Arbeitstag in dieser Frühjahrsperiode wurde für die jungen Frauen und Männer zu einem besonderen Erlebnis. Bei einer Führung durch den Betrieb konnten sie die Produktion der verschiedenen Kekse kennen lernen. Zu einem weiteren Highlight wurde der Besuch ihrer Eltern und Angehörigen, die auch in den Genuss einer einmaligen Betriebsbesichtigung kamen. „Diese Führung ist für Sie eine ganz große Ausnahme", so Andreas Coppenrath.

Der Geschäftsführer begrüßte die Gäste, unter denen vom Vituswerk auch Geschäftsführer Bernhard Sackarendt, Bereichsleiter Manfred Schwenen und Doris Robben vom Sozialen Dienst waren. Coppenrath lobte die „sehr schöne Atmosphäre, die gute Laune und die frohe Stimmung" ihrer Arbeitsgruppe. „Diesen Menschen macht die Arbeit Spaß", sagte Andreas Coppenrath. Sie bewiesen immer wieder, dass man auch bei der Arbeit fröhlich sein kann.

Die Gäste waren erstaunt über die Größe und Produktionsvielfalt des Betriebes. Zusammen mit Produktionsleiter Klaus Tallen und -planer Karl-Heinz Eschenhorn ging es vorbei an der Teigmischmaschine, den Formenmaschinen und den unterschiedlich langen Backöfen, die eine Länge von 30 bis 62 Metern erreichen. Beeindruckend waren für die Gäste auch die 120 verschiedenen Rezepturen, der Vertrieb der Kekse in Deutschland und weiteren 45 Ländern weltweit sowie der tägliche Schichtbetrieb in der Firma.

Bei Kaffee und Keksen wurde anschließend diskutiert. Geschäftsführer Bernhard Sackarendt dankte der Firma Coppenrath, für vier Monate im Jahr eine dezentrale Arbeitsmöglichkeit für die Beschäftigten der Werkstatt für Menschen mit Behinderung geschaffen zu haben. Hier in Groß Hesepe werde die Integration gelebt und die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft praktiziert.

Foto „Verpackung I" und II

Die Beschäftigten des Vituswerks können auch bei der Arbeit fröhlich sein.

Foto „Verpackung III"

Ein Erinnerungsfoto: (In der 2. Reihe von links) Bernhard Sackarendt, Andreas Coppenrath, Klaus Tallen, Doris Robben, Christelle Guibert, Manfred Schwenen und Karl-Heinz Eschenhorn.

Foto: W. Bartels

Ersch.: 02.05.2007

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27.04.2007

Terborg: „Das Zauberland der Monks war das erfolgreichste Stück in der Theatergeschichte"

4 300 Besucher waren fasziniert – Einmalige und großartige Leistungen -

Gelungene Integration

wb Meppen. „Das Zauberland der Monks war professionelles Theater und in der fast 50-jährigen Geschichte der Theaterbühne des Windthorst-Gymnasiums das erfolgreichste Stück", lobte Arnold Terborg, Theatergemeinde Meppen, den großen Erfolg der kooperativen Bühnenarbeit zwischen der Theatergruppe „Lampenfieber", dem Verein Emskultur, dem Wohnbereich und dem Projekt „Gemeindenähe" des St.-Vitus-Werkes.

Die Leiter und Vertreter der Kooperationspartner ließen jetzt in einem rückblickenden Pressegespräch noch einmal die acht Theatertage lebendig werden, an denen unter Leitung von Regisseur Martin Gliebe Menschen mit und ohne Behinderungen zusammen auf der Bühne agierten. Veronika Röttger und Christine Schütte als verantwortliche Leiterinnen des Projekts „Gemeindenähe" fassten die Anliegen und Ergebnisse des erstmaligen gemeinsamen Projekts zusammen. 140 Menschen mit und ohne Behinderung könnten stolz auf insgesamt acht Vorführungen sein. Rücksichtnahme, Akzeptanz und Geduld seien selbstverständlich gewesen. Jetzt komme es darauf an, die entdeckten Fähigkeiten und Künste weiterzuentwickeln und die Erinnerungen an die Leistung und die gemeinsame Zeit durch weitere Begegnungen zu festigen.

Marco Strodt, Vorsitzender der Emskultur, berichtete, dass das Stück alle Erwartungen erfüllt, ja übertroffen hätte. Insgesamt hätten über 4300 Besucher das moderne Märchen miterlebt. Keiner hätte das im Vorfeld für möglich gehalten. Die Botschaft des gemeinsamen Agierens auf der Bühne und die Außenwirkung seien „einmalig und großartig". Vor allem sei festzustellen, dass anfängliche Berührungsängste schnell einer allgemeinen Begeisterung gewichen seien.

Arnold Terborg lobte als erfahrener Theaterpädagoge die „großartige logistische Leistung des Regisseurs: „Hut ab vor der disziplinierten Leistung des ganzen Ensembles." Diese erwiesene Ordnungsliebe sei eine „gute Vertrauensbasis" für die zukünftige Zusammenarbeit. Ein großes Lob gebühre Martin Gliebe, der mit der Multimediaschau einen zukunftsweisenden Aspekt des Theaters aufgezeigt habe. Die Integration der Menschen mit und ohne Behinderung sei „sehr gut gelungen". Die Zuschauerzahl von viereinhalb Tausend sei „beachtlich" und beweise, dass das Theater nicht tot ist.

Geschäftsführer Bernhard Sackarendt dankte den Aktiven, den Kooperationspartnern und der Meppener Tagespost für die gute und umfangreiche Berichterstattung. Er sprach von einer „Hochstimmung" und davon, dass sich jeder Aufwand gelohnt habe. Der Kontakt der „Lampenfieber-Schauspieler" zu den Menschen mit Behinderung sei dank der umsichtigen Arbeit des Regisseurs Martin Gliebe „gut und bemerkenswert" gewesen. Er wünsche sich, dass als Nachwirkung noch mehr Offenheit und Begegnung zwischen den Menschen mit und ohne Behinderung stattfinden mögen. Martin Gliebe: „Alle haben ihre Aufgabe mit Bravour gelöst."

Anhang als Notiz

„Das Zauberland der Monks" ist mit beiden Aufführungsgruppen auf einer DVD erschienen und kann für 15 Euro von der Projektgruppe „Gemeindenähe" bezogen werden: E-Mail: Veronika.Roettger@vitus-werk.de.

Foto „Pressegespräch"

Voll des Lobes waren die Kooperationspartner mit (von links) Veronika Röttger, Christine Schütte, Marco Strodt, Bernhard Sackarendt, Tim Liese, Cornelia Burghardt, Arnold Terborg, Martin Gliebe und Hans Grönniger.

Foto: W. Bartels

Erscheinungsdatum: 05.05.2007

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18.04.2007

Hinweis "In eigener Sache"

Sie finden unter "Menschen im Gespräch" mehrere Reaktionen und Dankesworte auf mein ´Interview`.

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26.04.2007

Willem 562

Moin Moin

Die Sonne brennt vom Himmel, und das Thermometer klettert auch bei uns in der Kreisstadt unaufhörlich auf die 30-Grad-Marke zu. Meine Nachbarn sind dieser Tage zu einem 14-tägigen Urlaub nach Marokko aufgebrochen. Ich beneide sie nicht. Und es hat sich ja auch langsam herum gesprochen, dass man die pralle Sonne meiden soll. Die Haut würde es nicht vergessen, sagen die Dermatologen. Die Tiere verhalten sich ganz instinktiv richtig. In Bückelte sah ich viele der hier weidenden Kühe dicht gedrängt in einer schattigen Ecke der Wiese. In Teglingen lag die Weide mit dem Damwild verwaist, denn die Tiere hatten den Schatten der kleinen Heuschober aufgesucht. Dasselbe Bild auch an der Ems nahe Versen, wo die Kühe den kühlenden Schatten der Sträucher und Bäume aufsuchen. Aller lechzt nach Erfrischung und ein wenig Regen. Ein Trost: Der nächste Regen kommt bestimmt.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 30.04.2007

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24.04.2007

Willem 561

Moin Moin

Die Maiglöckchen blühen, und der Flieder leuchtet schon in Weiß und Blau. Da wird es zum Muttertag am zweiten Sonntag im Mai in diesem Jahr nichts mit schönen Sträußen aus dem Garten. Auch wird es nichts mit den so beliebten Mailiedern „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus" oder „Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün". Mehrere Wochen zu früh im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt präsentiert die Natur ihr grünes Kleid. Überall erfreuen wir uns an den farblichen Nuancen in Grün an Weiden, Birken, Lärchen, Ahorn, Buchen, Linden und Eichen. Ich kann mich noch erinnern, dass wir vor einigen Jahren zur Fahrradtour am 1. Mai kaum grüne Zweige fanden und die Maibäume recht mickrig „im Saft standen". Jetzt hingegen beginnt schon der Ginster zu blühen, und die Apfel-, Kirsch-, Birnen- und Pflaumenbäume locken mit ihrer weißen Pracht die Bienenvölker an. Diese müssen sich in diesem Jahr früher als sonst sputen, denn der Raps verströmt schon überall seinen süßen Duft und seine gelbe Farbenfülle.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 26.04.2007

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19.04.2007

Willem 560

Moin Moin

Jetzt leuchtet er wieder und überzieht Wegränder und Wiesen mit seinem leuchtenden Gelb: der Löwenzahn. Anspruchslos und robust ist er und breitet sich zum Unwillen der Landwirte und Gartenbesitzer schnell auf Wiesen und Rasen aus. So verwandeln sich jetzt die Wiesen an der Flutmulde bei Versen in einen gelben Blütenteppich. Selbst trockene Mauerecken und unansehnliche Hofflächen erstrahlen durch die Hunde- oder Kuhblume, wie der Löwenzahn auch genannt wird. Viele Kinder lieben die leuchtenden Blüten mit den langen Stängeln und flechten aus ihnen lange Schmuckketten und Kränze. Die Kinder nennen den Löwenzahn „Pusteblume". Weil sie die Flugsamen nach der Blütezeit gerne durch ihr kräftiges Pusten vom Wind wegtreiben lassen. Dabei wird ihnen bestimmt nicht „die Puste ausgehen". Als ich das anzweifeln wollte, meinte mein Enkel Johan lakonisch: „Ja, Pustekuchen." Wie beliebt der Begriff „Pusteblume" ist, zeigt auch, dass Ferienhöfe und Kinderbuchläden und sogar Sprachbücher so heißen.

Tschüss! Euer  Zeitungsbote Willem

Ersch.: 21.04.2007

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19.04.2007

Willem 559

Moin Moin

Ich stand an der Emsbrücke und wartete wie andere auf die Grünphase. Ein kleiner Steppke von vielleicht sechs Jahren vertrieb sich die Wartezeit mit einem kleinen Gehirnjogging. Laut buchstabierte er die Ladenschilder am Emseck und fragte seine Mutter, was denn „der Mann" und „Die Frau" zu bedeuten hätten. Dass dort Frauen und Männer ihre Kleidung kaufen können, verstand er sofort. Doch dann versetzte er alle Umstehenden in Erstaunen: „Da fehlt dann nur noch „Das Kind", stellte er sachkundig fest. Und als dann die Fußgängerampel auf Grün umgesprungen war, hüpfte er belustigt zur anderen Straßenseite und sang: „Das Kind, das Kind, das himmlische Kind." Einige Passanten schmunzelten. Der Kleine kannte wohl Grimms Märchen, in dem Hänsel und Gretel der Hexe antworten: „Der Wind, der Wind, das himmlische Kind.".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 08.05.2007

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10.04.2007

Willem 558

Moin Moin

In der Zeitung las ich jetzt, dass die nicht verkauften Schoko-Osterhasen zum halben Preis zu haben sind oder sogar verschenkt werden. Das Einschmelzen der hohlen Mümmelmänner lohne sich nämlich nicht. Wenn sie keine Ladenhüter werden wollen, dann aber auch bestimmt keine Regalbesetzer. Auf dem Bücherregal meiner Tochter standen früher die Osterhasen jahrelang in Reih und Glied, bis sie unansehnlich und ungenießbar geworden waren. Da lobe ich mir den „Martin" von Manfred Hausmann, dem Schriftsteller, der 1986 mit 88 Jahren in Bremen starb. In seinen „Geschichten aus einer glücklichen Welt" erzählt er, wie Martin einen Schokoladenhasen verspeist. Eigentlich wollte er den Schokohasen bis zu seinem Geburtstag im Juli aufheben. Doch eines Tages beginnt er, am Stummelschwänzchen herum zu knabbern und die Vorderfüße zu verspeisen. Dann hält er plötzlich inne, besinnt sich eine Weile und „beißt dem Hasen mit einem entschlossenen Happs den Kopf ab". Auf die erstaunte Frage seiner Schwester Viola, wie er das denn übers Herz bringe, antwortet Martin: „Denn tut es ihm nicht mehr so weh ohne Kopf, wenn ich denn die Beine un den Bauch un alles fresse".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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04.04.2007

Willem 557

Moin Moin

Nach der erfolgreichen Suche der Ostereier ging es früher mit den Eltern am Ostersonntag am Papenbusch vorbei zum Borker Berg zum Eierkullern. Hier führte ein schmaler Weg nach oben auf die Höhe des Dorfes Borken. Dieser kurvenreiche Anstieg wurde schnell mit einem Büschel aus Zweigen sauber gefegt und von Ästen, Zweigen und Laub befreit. Unsere „Kullerbahn" war schnell fertig, und schon ging´s nach oben an den Start. Immer wieder wurde das Ei in seine Bahn zurückgeschoben, oder es kullerte auch schon mal aus der zu schnellen Kurve hinaus. Ging ein Ei kaputt, wurde es an Ort und Stelle gepellt und aufgegessen. Noch heute ist dieser Brauch lebendig. Überall am Fuße der kleinen Hügel im Esterfelder Forst, in Orde oder am Bahn- und am Kanaldamm künden bestimmt bunte Eierschalen am kommenden Osterwochenende wieder vom Kullerspiel der Kinder.

Tschüss! Euer

Zeitungsbote Willem

Ersch.: Karsamstag, 07.04.2007

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04.04.2007

Willem 556

Moin Moin

Viele Kinder freuen sich schon heute auf das Ostereier-Picken am kommenden Sonntag. Schon beim Frühstück heißt es dann wieder: „Spitz auf Spitz" und „Stumpf auf Stumpf", wenn die Eierseiten zum Wettkampf angesagt werden. Das Ei, das einknickt, ist dann die Prämie für den Sieger. Manche Träne wird dann vom Verlierer verdrückt oder schnell weggewischt. Es gibt aber auch richtige Wettbewerbe, offizielle, örtliche und auch überörtliche. Wehe, wenn ein „Eiermann" mit falschem Ei erwischt wird! Man wird misstrauisch, wenn er ständig gewinnt. Kein Wunder, denn sein Ei ist vielleicht aus Porzellan oder auch aus Gips. Der Sieger wird dann zum allgemeinen Verlierer erklärt und hat nichts mehr zu lachen. Die Redewendung „Ehrlich währt am längsten" gilt auch hier. Deshalb lassen wir unsere Wettbewerbseier besonders lange kochen und hoffen auf viele Endrunden.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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02.04.2007

Willem 555 (!)

Moin Moin

Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen", sang vor einigen Jahren Eliza in „My Fair Lady" auf der Meppener Freilichtbühne. Diese Melodie geht mir in den letzten Tagen nicht mehr aus dem Kopf. Denn nicht nur in den südlichen Ländern Europas grünt und blüht es zurzeit, sondern auch bei uns. Die Natur scheint Schritt zu halten mit der aufblühenden Konjunktur, die man überall verkündet. Um drei bis vier Wochen voraus ist die Natur gegenüber dem langjährigen Durchschnitt. Die Birken am Esterfelder Waldesrand und die Weiden am Dortmund-Ems-Kanal färben sich schon grün. Außer vielen Büschen und Sträuchern legen bereits Ahorn und Linde ihr hellgrünes Blütenkleid an. Und die ersten Kastanien entfalten schon ihre Blätter und stecken ihre Kerzen an. Die Japanischen Kirschen verzaubern schon mit ihren übervollen Blüten die Natur, während die Magnolien bereits ihre ersten Blütenblätter abzuwerfen beginnen. Noch wetteifert das immer kräftiger werdende Gelb der Forsythien mit dem leuchtenden Gelb des Löwenzahns. Bleibt zu hoffen, dass das Füllhorn der Farben auch am nächsten Osterwochenende noch mit den leuchtenden Ostereierfarben konkurrieren kann.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 04.04.2007

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30.03.2007

Willem 554

Moin Moin

Jetzt beginnt wieder die Fahrradsaison. Zeit, dass die Drahtesel darauf vorbereitet werden. Hier muss die Lichtanlage überholt und dort ein Fahrradschlauch repariert werden. Die Angst vieler Radler, dass ihrem Zweirad einmal plötzlich die Luft ausgeht, kann jetzt behoben werden. Denn in einem Schaufenster eines Fahrradgeschäfts in der Innenstadt verspricht die Werbung in großen Lettern, dass die neuen Räder „unplattbar" sind. „Da bist du doch ein wenig platt", begrüßte mich ein Bekannter, der auch über diese Wortschöpfung schmunzeln musste. Die kleine Vorsilbe „un" stehe wohl für „nicht" wie in unbezahlbar, unmöglich oder undenkbar. Und da habe also die Industrie glücklicherweise Reifen entwickelt, durch die kein Nagel und keine Glasscherbe mehr dringen und einen „Platten" verursachen könnte. „Unplattbar" sei eigentlich ein unmögliches Wort, aber auf jeden Fall ein Hingucker. Recht gab ich ihm, denn hier wird in einem Wort ausgedrückt, was man sonst nur umständlich umschreiben könnte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 02.04.2007

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27.03.2007

In eigener Sache : Ein Leserbrief an die Hildesheimer Allgemeine Zeitung (HAZ)

Leserbrief zu Ihrem Artikel „Damoklesschwert über der Grundschule" in Dingelbe in der HAZ vom 24. März 2007

Die Schule im Dorf lassen

Zu meinem Erstaunen las ich in Ihrer Ausgabe vom 24.03.2007, dass in Dingelbe die Zahl der neuen Erstklässler im Sommer nicht mehr für eine eigene Klasse ausreicht. Und dass die Eltern erwägen, ihre Kinder nach Schellerten zu schicken. Da kann ich diesen Eltern nur den guten Rat geben, die Schule im Dorf zu lassen.

Und das im wahrsten Sinn des Wortes. Denn wenn erst einmal eine erste Klasse in der eigenen Grundschule fehlt, ist das Aus der ganzen Schule nicht mehr weit. Das wäre der Anfang vom Ende. Und die Grundschule gehört ins Dorf. Sie ist außer den gelegentlichen Bildungsveranstaltungen der VHS die Bildungsstätte in der Gemeinde schlechthin. Alle Bemühungen, Arbeiten und Verdienste der früheren Generationen würden mit Füßen getreten.

„Kleine Füße – kurze Schulwege", dieser Slogan gilt heute immer noch. Es ist mir unverständlich, dass man schon die Erstklässler ohne Not zu Fahrschülern machen könnte. Wo liegen denn die Vorteile der Jahrgangsbeschulung, und wer sagt denn, dass in den so genannten Kombiklassen weniger gelernt wird? Hier sind sich moderne Pädagogen einig, dass die Grundschüler in gemischten Klassen durch die Lehrer und Mitschüler besondere Förderung erfahren. Dass sie sich durch eine größere Selbständigkeit und mehr Fantasie und Verantwortung auszeichnen.

„Eine schmucke Dorfschule, in der es beschaulich zugeht", heißt es in Ihrem Artikel. Gerade in unserer hektischen Zeit verspricht die kleinere Schule mehr Ruhe, mehr Individualität als größere Mittelpunktschulen. „Klein, aber fein" sollte als Motto auch in Zukunft zur Qualitätssicherung der Dingelber Grundschule beitragen.

Wilhelm Bartels, Krokusstr. 17, 49716 Meppen

Ehemaliger Schulleiter in Dingelbe von 1964 bis 1971

Ersch.: 30.03.2007

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26.03.2007

Willem 553

Moin Moin

„Da lachen ja die Hühner", antwortete mein Enkel Johan, der nicht glauben wollte, dass der Osterhase auch die Eier legt, die er verteilt. Ob die Hühner wirklich lachen können, fragte ich ihn. „Dass ich nicht lache" konterte er eiskalt. „Da könnte ich mich vor Lachen kringeln", prustete er los und musste „Tränen lachen". Und dass Lachen wie das Gähnen ansteckend ist, bewies jetzt die ganze Familie. Aus dem anfangs schüchternen Lachen wurde schnell ein lautes und fröhliches. „Sich vor Lachen schütteln" war jetzt angesagt. Meine Frau wollte sich schier „kaputtlachen" und auch „kranklachen". Dabei ist doch „Lachen die beste Medizin".

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 28.03.2007

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22.03.2007

Willem 552

Moin Moin

„Alles hier. Alles da. Alles Gute: Niedersachsen." Diesen Werbespruch sah ich jetzt auf der Rückseite eines Levelink-Linienbusses bei uns in der Kreisstadt. Es ist das Signet, mit dem der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen zum 60-jährigen Jubiläum des Landes Niedersachsen gratuliert. An Bussen, Lastzügen und Taxen ist dieser Glückwunsch ein „Hingucker". Denn der Doppelpunkt in „Alles Gute: Niedersachsen" verdient Aufmerksamkeit. Er dient nicht wie ein Komma der Anrede. So als wenn dem Land Niedersachsen alles Gute gewünscht wird. Vielmehr bedeutet der Doppelpunkt eine Schlussfolgerung. Nämlich, dass alles Gute in Niedersachsen zu Hause ist. Der Ideenreichtum der Werbetexter ist bewundernswert. Die Bäckerinnung gratulierte mit „Alles knusprig. Alles frisch" und die Deutsche Bahn mit „Alles zügig. Alles stündlich". Verständlicherweise hat sich „Alles pünktlich" nicht durchgesetzt. Ministerpräsident Christian Wulff pries zur Eröffnung des Jubiläumsjahres den Pioniergeist, den Optimismus, das Innovationspotential und die Aufbauleistung der Niedersachsen.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 07.05.2007 !!!!!!!!!!!!!

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18.03.2007

Willem 551

Moin Moin

Mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern verabschiedet sich der späte Winter in diesem Jahr. Überschwemmte Wiesen, tiefe Waldwege und unbegehbare Äcker sind die äußeren Zeichen der Wetterkapriolen. Pfützen und kleine Seen reihen sich auf den Parkplätzen, in den Fußgängerzonen, am Stadtwall und auf dem Friedhof aneinander. Schirm und Regenkleidung sind zum Frühlingsanfang nützliche Utensilien. „Jetzt können wir uns den Weg ins Schwimmbad bald sparen", rief eine Frühschwimmerin meiner Frau beim Verlassen des Bades zu. Denn wegen der kräftigen Schauer könne man jetzt schon bald draußen schwimmen. Und sie fügte hinzu: „Da können uns glatt alle Felle wegschwimmen." Aber zum Glück „stehe ihnen ja nur im Schwimmbad das Wasser schon bis zum Hals", fügte sie tröstend hinzu. „Das Loch ist wieder offen", sagte nachmittags Marianne, Meppens agile Gärtnerin, und zeigte nach oben und deutete auf die offenen Himmelschleusen. Tatsächlich, der Regen prasselte unüberhörbar auf die Gewächshäuser.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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16.03.2007

Willem 550

Moin Moin

Mein Bäcker bot nicht nur frische Knackis, sondern auch ein „Woddel"-Brot an. Es sei ein Saatenbrot mit Möhren, stand auf der Werbung. Meine Frau und ihre Kollegin Inge aus Haren saßen bei einer Tasse Tee. Als ich sie nach einem plattdeutschen Ausdruck für Möhren, Moorrüben oder Karotten fragte, erhielt ich als Antwort „Woddeln". Daher hatte also das „Woddel-Brot" seinen Namen, dachte ich. Ein Begriff ergab den nächsten, und bald landeten wir beim Weißkohl, den ich als „Kappes" oder auch als „Kappuskopp" aus meiner Kinderzeit in Erinnerung hatte. In Haren hieße der Weißkohl „Buuskohl", sagte die Besucherin. Und dann fügte sie das launige alte Sprichwort hinzu: „Wer im Sommer Kappes klaut, hat im Winter Sauerkraut." Bei Google im Internet fand ich diesen Spruch jahreszeitlich zutreffender so ergänzt : „Wer im Sommer auf Gott vertraut und im Herbst Kappes klaut, der hat im Winter Sauerkraut."

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 19.03.2007

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16.03.2007

Willem 549

Moin Moin

Wie sich doch mit den Zeiten die Bräuche und Gewohnheiten geändert haben. Auch die Erziehungsmethoden. „Kinder bei Tische sind stumm wie die Fische" hieß es früher. Sie hatten still zu sein und den Teller leer zu essen. Zu trinken gab es natürlich auch während der Mahlzeit nichts. Da konnten sich die Kleinen noch so sehr „auf die Hammelbeine stellen", es gab keine Ausnahmen. Und wenn dann der Rest auf dem Teller gar nicht mehr schmecken wollte, musste „Ein Löffel für die Oma" und „ein Löffel für den Opa" herhalten. Oder das gute Wetter, das sich dann einstellen würde, wenn der Teller leer gegessen würde. Jetzt traute ich jedoch meinen Augen nicht, als ich in der Zeitung las, dass ein Restaurantbesitzer in Hongkong den Gästen hohe Strafen androht, wenn sie ihren Teller nicht leer essen. Ja, in welcher Zeit leben wir eigentlich?

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.: 20.03.2007

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12.03.2007

Willem 548

Moin Moin

Roger Cicero siegte jetzt beim nationalen Grand-Prix Vorentscheid mit dem Lied „Frauen regier´n die Welt." Der Swing-Musiker mischt die Szene so richtig auf, sagt meine Frau und lobt seine Texte und seine Musik schon seit vielen Wochen in höchsten Tönen. Ich übrigens auch. Mir gefällt in seinem Album auch der Song „Das ganze Leben ist ein Zoo". Sie werden das verstehen, wenn er „wie eine alte Schnepfe zetert", „wie ein Ochse arbeitet" oder „wie ein Rohrspatz schimpft". „Da könne man jemanden „zur Schnecke machen", singt er, denn „da ist der Wurm drin". Manche Geschichten „gehen auf keine Kuhhaut" und vieles „ist zum Mäusemelken". Weiter ist von Geiern, Kröten, Bären und Löwen die Rede, die aus festen Redewendungen nicht mehr wegzudenken sind. „Ich glaub, mich tritt ein Pferd", wenn der 36-jährige Hamburger im Mai in Helsinki den Eurovision Song Contest gewinnen sollte.

Tschüss! Euer Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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08.03.2007

Willem 547

Moin Moin

Als sich mein Kollege in der Versammlung lautstark zu Wort meldete und seinen Einsatz lobend herausstrich, zupfte sein Nachbar ihn am Ärmel und raunte ihm zu: „Spiel doch nicht den dicken Wilhelm". Dabei hieß er gar nicht so. Aber er verstand den Hinweis und schämte sich sogar ein wenig. Er verstand, dass er sich nicht so sehr aufspielen sollte. Sie soll sich auf Kaiser Wilhelm II beziehen, der besonders den Prunk liebte. Dagegen soll auf Friedrich Wilhelm I von Preußen die Bezeichnung „Falscher Wilhelm" zurückgehen. Denn er verfügte, dass seine Soldaten ihre Haare in einem Zopf zu tragen hatten. Woher allerdings die „flotte Lotte" ihren Namen für ein Mus-Passiergerät erhielt, weiß ich nicht. Auch nicht, wer Pate stand für den „flotten Heinrich", der an Durchfall leidet. Oder die „dumme Grete" oder den „strammen Max". Auch nicht für den „dicken Otto". Beim kürzlichen Frauen-Fußballländerspiel Deutschland- Norwegen, sagte der Reporter: „Das wäre ein dicker Otto, wenn die deutschen E.- und Weltmeister verlieren würden!" Und sie verloren tatsächlich. Aber als „dumme Gans" oder „dumme Pute" wollte niemand die Spielerinnen beschämen.

Tschüss! Ihr Zeitungsbote Willem

Ersch.:

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07.03.2007

Willem 546

Moin Moin

Das Hochwasser an Ems, Hase und Radde steigt wieder. Der Dauerregen und die starken Regenschauer der letzten Zeit hinterlassen überschwemmte Wiesen, tiefe Waldwege und unbegehbare Äcker. Pfützen und kleine Seen reihen sich auf den Parkplätzen, in den Fußgängerzonen, am Stadtwall und auf dem Friedhof aneinander. Schirm und Regenkleidung sind in diesen nassen Vorfrühlingstagen nützliche Utensilien. „Jetzt können wir uns den Weg ins Schwimmbad bald sparen", rief eine Frühschwimmerin meiner Frau beim Verlassen des Bades zu. Denn wegen des Dauerregens könne man jetzt schon bald draußen schwimmen. Und sie fügte hinzu: „Da können uns glatt alle Felle wegschwimmen." Aber nur hier im Schwimmbad „steht uns das Wasser bis zum Hals", tröstete sie sich und alle anderen. „Das Loch ist wieder offen", sagte nachmittags Marianne, Meppens mobile Gärtnerin, und zeigte nach oben. Tatsächlich, der Regen prasselte unüberhörbar auf die Gewächshäuser.

Tschüss! Ihr Zeitungsbote Willem (Das neue Grußende des MT-Willem ab 07.03.2007)

Ersch.:

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28.02.2007

Willem 545

Moin Moin

Irritiert und verdutzt schaute die MTA mich an, als ich sie fragte, was denn „täglich um neun" auf dem Behandlungszettel bedeute. Unverständnis und Achselzucken waren ihre Antwort. „Na, jeden Tag" erklärte sie mir ein wenig indigniert. Doch dann „fiel sie aus allen Wolken", als sie meine Feststellung hörte und schließlich auch für berechtigt hielt. Ich schlussfolgerte nämlich: „Na, dann komme ich auch samstags und sonntags." Nein, nein, meinte sie entsetzt, täglich bedeute nicht jeden Tag, sondern nur montags bis freitags. Aha, dann zählen also die Samstage und Sonntage nicht mit zur Woche, dachte ich. Man kann doch nicht „dem lieben Gott einen Tag stehlen". Und dann gleich zwei. Ich nahm es nicht so tragisch, denn ich gönnte der MTA und auch mir ein freies therapeutisches Wochenende.

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 13.03.2007

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28.02.2007

Willem 544

Moin Moin

„Sechs Knackis für ein Euro" stand auf der Tafel, und die Kunden staunten nicht schlecht. Ein wenig verständnislos schüttelten sie ihre Köpfe, zuckten die Schultern und glaubten an einen Rechtschreibfehler des Bäckers. Denn dieser nannte seine krossen Brötchen kurz und bündig „Knackis". Da galt es „eine Nuss zu knacken". Ja, Ideen muss man haben, wortschöpferisch tätig sein und die Kunden überraschen, dachte ich. Dass die frischen Brötchen dann beim Verzehr „knackig" sein würden, wollte ich wohl glauben. „Knackfrisch" würden sie wohl auch einem alten mürrischen Mann, dem „alten Knacker" schmecken. Eigentlich bezeichneten wir die Insassen des „Knasts", als „Knackis", die früher samstags morgens im Hallenbad anzutreffen waren. Dann ließ ich mich vom Bäcker aufklären. Seine „Knackis" hätten natürlich nichts mit den „Knastbrüdern" zu tun. Denn früher hätte man ja auch zu einem Kanten Brot „Knast" oder auch „Knust" gesagt.

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 09.03.2007

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24.02.2007

Willem 543

Moin Moin

Dass Lachen die beste Medizin ist, weiß nicht nur der Volksmund. Der Heimatdichter Hermann Plagge schrieb es so schön auf Platt: „Gesund tau bliewen, dätt is wichtig, un väl mehr lachen, dätt is richtig." Und an anderer Stelle: „Kiek rund umtau un segg: „Gott Dank", well lachen kann, is noch nich krank." Da muss ich immer an meine Tante Cenzl denken, die sich oft „den Bauch vor Lachen halten" konnte, wenn er sichtbar auf und ab wippte. Fast hätte sie „sich vor Lachen kugeln" können. Sie wollte „sich vor Lachen ausschütten" und musste schließlich sogar „Tränen lachen". Ich hingegen wollte mich wohl „vor Lachen biegen". Es sah auch zu komisch aus. Und „sich vor Lachen nicht halten können" ist allemal besser als sich sagen zu lassen: „Da gibt es nichts zu lachen."

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 27.02.2007

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24.02.2007

Willem 542

Moin Moin

Dieser Tage musste ich lachen, als die dreijährige Emma meines Cousins ihrem Trotzalter gerecht wurde und nicht so wollte, wie sie sollte. Sie zog sich in den „Schmollwinkel" zurück und zeigte einen „Schmollmund". Kein Nachgeben, kein Einrenken, kein Keepsmiling. Die Emma kann so schön „eine Schnute ziehen", sagte ich zu ihrer Mama, die aber konsequent bei ihrer Forderung blieb, die Spielsachen wegzuräumen. Und Emma wusste genau, dass es keinen Sinn machte, „eine Lippe zu riskieren". Da war es schon besser, „sich auf die Lippen zu beißen" und sich zu fügen. Sie hätte ja auch „den Wunsch der Mutter von den Lippen ablesen" können. Übrigens: In den „Schmollwinkel" sollte sich niemand stellen oder stellen lassen. Früher war es in der älteren Schulpädagogik ja noch an der Tagesordnung, jemanden in den Schmollwinkel oder „in die Ecke zu stellen", d.h. sozusagen für eine gewisse Zeit aus der Gesellschaft auszuschließen. Diese Zeiten sind gottlob vorbei.

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 05.03.2007

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21.02.2007

Willem 541

Moin Moin

Es war kein besonderer Tag. Kein Valentinstag, kein Geburtstag, es war ein ganz normaler Dienstag. Ich stand in der „Schlange" an einer der Kassen des Supermaktes in Nödike und wollte plötzlich meinen Augen nicht trauen. Das Warenförderband hielt wieder an, denn die Kassiererin legte eine kleine Pause ein. Sie legte nicht etwa die Hände in den Schoß. Keineswegs. Sie hielt auch keinen Klönschnack mit einem Bekannten. Sie wartete nur. Was war da los? Ein Kunde stand an der Kasse und nestelte an einer Schachtel herum. Und dann endlich hatte er sie geöffnet und bot der Kassiererin eins der leckeren „Mon Chéri"-Pralinen an, die er gerade gekauft hatte. „Und einen schönen Tag noch", raunte der Kunde ihr beim Abschied zu. Und es war kein Verwandter, kein Bekannter, kein Nachbar, versicherte die Kassiererin strahlend. „Jemandem sein Herz schenken", dachte ich, mache die Welt besser. Egal ob mit Hilfe einer kleinen Praline oder einem „schönen-Tages-Gruß".

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 24.02.2007

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21.02.2007

Willem 540

Moin Moin

„Etwas tickt hier ganz laut", rief mir meine Frau aus der Küche zu, während ich die Zeitung las. In der Tat: Jetzt hörte auch ich das ungewohnte laute Ticken und konnte meine Frau beruhigen. Es war die Funkuhr, die immer so laut tickt, wenn die Batterie ihren Geist aufgeben will. Ich beruhigte sie: „Besser die Uhr, als wenn du nicht richtig tickst." Auweia, da hatte ich so richtig ins Fettnäpfchen getreten. Ich hatte sie doch nicht beleidigen wollen. Und ich wusste sehr wohl, dass jeder so seinen ganz persönlichen „Tick" hat. Ich auch. Der eine ist sparsam und vielleicht etwas „kniepig". Der andere will die Welt verbessern und vergisst, vor der eigenen Tür zu kehren. Da wird es ganz schwer, ihn „zum Ticken zu bringen".

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 23.02.2007

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10.02.2007

In eigener Sache

Objektivität und wohlwollende Kritik waren dem freiberuflichen Journalisten in über fünf Jahrzehnten Verpflichtung und Anliegen

"Nach 53 Jahren freiberuflicher journalistischer Tätigkeit beende ich jetzt aus gesundheitlichen Gründen meine Arbeit im Außendienst der MEPPENER TAGESPOST"

Herr Bartels, warum haben Sie jetzt Ihre Mitarbeit bei der MT beendet?

Erstens aus Altersgründen. Ich werde im April 73 Jahre alt. Zweitens aus gesundheitlichen Gründen, da ich mich in Kürze einer langfristigen Strahlenbehandlung unterziehen muss. Ich bin darüber selber ein wenig traurig. Denn die Arbeit als freiberuflicher Mitarbeiter bedeutete für mich bei aller zeitlichen und körperlichen Belastung viel Freude. Stets fühlte ich mich einer unbegrenzten Objektivität, wohlwollender Kritik bzw. kritischer Akzeptanz verpflichtet.

Sie arbeiten jetzt schon 53 Jahre lang für Zeitungen. Wie hat alles mal angefangen?

Schon als Schüler hatte ich Kontakt zu den damals drei Zeitungen in Meppen. Ich fotografierte Rohbauten von öffentlichen Gebäuden wie der Post oder des DRK in Meppen und dokumentierte Straßen- und Geländeausbauten wie die der Meppener Kuhweide. Hinzu kamen Fotos von unseren alljährlichen Zeltlagern in Varloh, den Sportfesten im Gymnasium und Aufnahmen von Kindern für Wochenzeitschriften.

Für welche?

Das wöchentlich erscheinende Liboriusblatt und der Kirchenbote veröffentlichten meine Fotos, und ich verdiente mir ein kleines Taschengeld. Auch nahm ich öfter an Wettbewerben der Fotofirma TURA in Düren teil und gewann mehrere Male Preise in Form von Rollfilmen.

Sie fotografierten viel. Wo lag Ihr Schwerpunkt bei Ihrer journalistischen Tätigkeit? In der Fotografie oder in der schreibenden Berichterstattung?

Die Fotos waren immer die Aufhänger für meine Artikel. In mehreren Fortbildungskursen legte ich die Grundlagen für die Fotografie. Als ich von 1960 bis 1971 im Landkreis Hildesheim-Marienburg arbeitete, veröffentlichte die Hildesheimer Allgemeine Zeitung (HAZ) öfter ganzseitige Bildreportagen von mir. Später ja auch die MEPPENER TAGESPOST. Mein umfangreiches Archiv zeugt von vielen Begegnungen und Ereignissen. Die ganzseitigen „Emsland-Reportagen" sind mir noch in schöner Erinnerung.

Wer waren Ihre Hauptadressaten?

Es waren Kindergärten und Schulen im Altkreis Meppen. Eine besondere Vorliebe entwickelte sich für die St.-Vitus-Werk GmbH, die ich sehr oft in deren und auch im Auftrag der MT aufsuchte. Aber auch Feuilleton-Fotos für „Das schöne Emsland" in der MT waren jahrelang meine Passion. Ebenso besuchte ich viele Sitzungen der Stadt Meppen und des Landkreises Emsland.

Dann haben Sie auch die technische Entwicklung der Berichterstattung und der Fotografie miterlebt.

Voll und ganz. Und zwar vom handgeschriebenen Manuskript bis zur digitalen Technik. Schon in den 60-er Jahren hatte ich provisorische Dunkelkammern in Keller, Badezimmer oder Dachausbau. Ich habe immer meine Filme selbst entwickelt, um sie authentisch betexten zu können. Selbst die Farbdiafilme habe ich noch bis Ende 1997 am Wochenende in einem aufwändigen Verfahren entwickelt, da der Handel die Entwicklung für die Veröffentlichungen am Montag terminlich nicht schaffte.

Und wie erlebten Sie die Digitalisierung?

Sie war und ist für uns Journalisten die Erfindung schlechthin. Jetzt hatten Stoppuhr, Thermometer und Messbecher ihren Dienst getan. Die Investitionen von PC, Drucker und Digital-Fotoapparat lohnten sich. Heute ersetzt die Versendung von Text und Fotos per E-Mail viele der damaligen Wege und viel Zeit.

Ist dies ein endgültiger Abschied?

Ja und nein. Vom „Außendienst" in der Tat. Kleinere Berichte von Bekannten, dem Vituswerk und die Willems bleiben vielleicht.

Ich danke allen Leiterinnen und Leitern aller Einrichtungen für die erfahrene freundschaftliche Aufnahme und Akzeptanz und sage ein herzliches Aufwiedersehen.

Wilhelm Bartels

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Anm.: Sie finden zahlreiche Reaktionen auf diesen fiktiven Leserbrief unter "Menschen im Gespräch. (18.04.2007)

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09.02.2007

Willem 539

Moin Moin

Jetzt las ich in der Zeitung, dass es im vorigen Jahr bei uns im Emsland und in der Grafschaft 57 Verkehrstote zu beklagen gab. Unter ihnen waren 16 Fahranfänger im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. „Hör auf deinen Schutzengel!" möchte man angesichts dieser Zahlen allen zurufen. Der nämlich würde zu einer defensiven und vorausschauenden Fahrweise raten. Vor dem Schulgrundstück des BBZ sah ich dieser Tage ein großes Plakat, auf dem „Hör auf deinen Schutzengel" und in Holländisch „Luister naar je Beschermengel" steht. Eine Aktion der deutschen und niederländischen Polizei, die Zahl der jugendlichen Verkehrstoten zu reduzieren. Die Aktion Schutzengel wendet sich damit an junge Frauen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren, einen positiven Einfluss auf ihre Freunde zu nehmen. Diese jungen Frauen werden gebeten, Schutzengel ihrer Begleiter zu sein, damit jene sich nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss hinter das Lenkrad setzen. „Ras nicht so, damit du heil nach Hause kommst" heißt es weiter. Und auf Holländisch: Wees geen Snelheidsduivel sodat je veilig thuis komt."

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 20.02.2007

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08.02.2007

„Die Arbeit war eine große Bereicherung mit bleibenden Eindrücken"

„Das Zauberland der Monks" verzauberte Schauspieler und Publikum – Integrative Theatergruppe

wb Meppen. „Das Zauberland der Monks" ist ein Theatermärchen, in dem Träume Wirklichkeit werden. Nach den ersten beiden Aufführungen am vergangenen Wochenende fragten wir die Schauspieler der Gruppe „Lampenfieber" und die Beschäftigten des Vituswerkes nach ihren Erfahrungen.

„Die einjährige Probearbeit hat sich gelohnt", sagt Marco Strodt, Vorsitzender des Vereins Emskultur, der den König Siegbert spielt. Und weiter: „Die Aufführung und die Reaktionen des Publikums waren einfach überwältigend. Ich spiele seit drei Jahren Theater, aber zum ersten Mal in einer integrativen Theatertruppe. Die Arbeit von Menschen mit und ohne eine Behinderung war eine große Bereicherung für das gesamte Team mit bleibenden Eindrücken. Ich glaube, wir konnten dem Publikum auch vermitteln, dass das Miteinander und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft und dem Kulturleben möglich und wichtig ist."

Perdita von Wedelstädt, Beschäftigte der Werkstatt des Vituswerkes, spielt eine Prinzessin im Zauberland der Monks. Sie schwärmt: „Ich finde es herrlich, dass die uns die Chance geben zu zeigen, was wir können." Sie spiele zum ersten Mal Theater, sagt sie, und es mache sehr viel Spaß. Es sei herrlich, zusammen mit Menschen ohne Behinderung auf der Bühne zu stehen.

Thomas Schwänen (34) gehört seit März 2006 zur Gruppe Lampenfieber und spielt den Tom. „Wir sind eine zusammengeschweißte homogene Truppe, bekundet er. Sie hätten ein Jahr lang und zuletzt drei- bis viermal in der Woche geprobt. Die Arbeit sei sehr zeitintensiv gewesen, aber es habe sich gelohnt. Das Zauberlandtheater gehöre zu den „größten Sachen", die er je erlebt habe.

Auch Bärbel Bruns-Gliebe ist begeistert und nach der Hauptrolle in „Hinz und Kunst" in Haren im Jahre 2002 fasziniert von der Größe der Meppener Bühne und des Zuschauerraums. Für sie ist das Theatermärchen „ein gewaltiges Spektakel". Für die behinderten Freunde vom Vituswerk sei das alles Neuland, aber die ersten beiden Aufführungen hätten gezeigt, dass sie doch Nerven bewahren können. „Im Übrigen sind wir mittlerweile eine eingeschworene Gemeinschaft geworden", fügt sie überzeugt hinzu. „Jeder hilft dem anderen über die Angst hinweg, und mit einer festen Umarmung ist man schnell getröstet. Ich kann mit Recht behaupten, dass Integration innerhalb der Gruppe kein Thema mehr ist. Wir sind alle gleich geworden, haben die gleichen Ängste, die gleiche Freude und den gemeinsamen Wunsch, das Publikum zu verzaubern."

Fußnote

Die nächsten Aufführungen sind am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Februar, dann am Freitag und am Samstag, 16. und 17. Februar, jeweils um 20 Uhr in der Aula des Windthorst-Gymnasiums sowie am Mittwoch, 14. Februar, um 9,30Uhr.

Foto „Beifall"

Die Spielschar feiert ihren Regisseur Martin Gliebe (3.v.l.).

Foto "Marco Strodt"

Marco Strodt: "Große Bereicherung."

Foto "Perdita von Wedelstädt"

Perdita von Wedelstädt: "Eine große Chance für uns."

Foto „Thomas Schwänen"

Thomas Schwänen: „Arbeit hat sich gelohnt."

Foto „Bärbel Bruns-Gliebe"

Bärbel Bruns-Gliebe: „Eingeschworene Gemeinschaft."

Fotos: Wilhelm Bartels

Erscheinungsdatum: 10.02.2007 (Leider nur die 2 fettmarkierten Fotos. Aber der Text wurde ungekürzt gebracht. Vielen Dank!)

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07.02.2007

Willem 538

Moin Moin

Meine Frau unterbrach letzten Sonntag am Frühstückstisch ihre Morgenlektüre und schüttelte den Kopf. Sie könne nicht verstehen, warum unsere deutsche Sprache immer mehr verfremdet würde. „Dinner for love" würde als Geschenk zum Valentinstag vorgeschlagen. Das sei ja noch zu verstehen. Aber bei dem Tipp „Buchettes au cacao" müsse sie die Segeln streichen. Ich auch. Dann fand ich des Rätsels Lösung, die „Schokoladentrüffel" hieß. Ich musste ihr Recht geben. Die „News" mögen sich ja allmählich eingedeutscht haben. Vielleicht auch der „Pick-Up"-Firmenwagen. Aber ich finde es töricht, den kleinen Brötchen-Backautomaten in vielen Geschäften eine „Back-Factory" zu nennen. In der Anzeige eines Billiganbieters erlebte ich einen regelrechten Dahlschlag: Ich sollte mich entscheiden für „Virtual Dolby Surround Sound", für ein Oberhemd mit „Button-down-Kragen" oder „100 % Mikro-Polyester gebondet mit PU-coating". Wer kann so etwas verstehen? Das sind sprachliche Ungetüme. Ob es diesbezüglich bald VHS-Kurse gibt?

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 17.02.2007

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06.02.2007

Willem 537

Moin Moin

Durch die Blume sagen" ist jetzt wieder zum Valentinstag am 14. Februar angesagt. „Mit Blumen" etwas ausdrücken sei besser sagt meine Frau. Man solle etwas „unverblümt" sagen. Denn das sei direkt und nicht so andeutend oder umschreibend wie „durch die Blume". Dann brauche man auch die ironische Redewendung „Vielen Dank für die Blumen" nicht zu fürchten. Die Herkunft der Redensart „durch die Blume sagen" soll übrigens daher rühren, dass man früher jeder Blume eine bestimmte symbolische Bedeutung beimaß. Was heute noch in Namen wie „Männertreu" oder „Vergissmeinnicht" zum Ausdruck kommt. Der Valentinstag hat bezüglich der Geschenke anderen Erinnerungstagen gegenüber einen Vorteil: An diesem Tag wird nicht nur der Mutter, dem Vater oder zum Namenstag oder Jubiläum etwas geschenkt, sondern allen lieben Mitmenschen. Niemand wird dann sagen: „Bei mir kannst du keinen Blumentopf gewinnen".

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 14.02.2007

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06.02.2007

Willem 536

Moin Moin

„Das ist eine Affenschande, dass ich für die Ultraschall-Untersuchung 35 Euro selbst bezahlen muss", schimpfte meine Nachbarin, als ich sie aus der Praxis ihrer Gynäkologin herauskommen sah. Da könne keine „Affenliebe" zur Gesundheitsreform aufkommen, meinte sie resignierend. Wozu doch die Tiere in vielen Redewendungen herhalten müssen, dachte ich. Und dann sah ich plötzlich in einiger Entfernung einen Rennradler mit „affenartiger Geschwindigkeit" auftauchen, um in einem „Affentempo" um die Ecke zu verschwinden. Oder hatte er einen „Affenzahn" drauf? Jedenfalls saß er nicht auf seinem Sattel wie „ein Affe auf dem Schleifstein". Sollte meine Nachbarin vielleicht kein solches „Affentheater" wegen der Zuzahlung aufführen? Noch etwas Lustiges fällt mir ein: Als ich mit den Jungen meiner ND-Gruppe in den 50-er Jahren die nahe und fernere Heimat mit dem Fahrrad erkundete, hatten wir alle einen „Affen" auf dem Gepäckträger. Wir „schwitzten oft wie ein Affe", aber einen „Affen sitzen" hatten wir nie.

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 26.02.2007

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05.02.2007

Willem 535

Moin Moin

In der Zeitung las ich jetzt vom „Sturkopp" Gerhard Schulte-Bernd, der diesen Titel verdient habe, sagte der Textautor. Es ist derjenige, der entgegen allgemeiner Meinung seine eigene hat und ein Dickschädel ist oder einen hat. Schöne Namen sind es, die die plattdeutsche Sprache da vorhält. Ein „Schisshase" ist nämlich wegen seiner übergroßen Angst oder Vorsicht bekannt. „Schisser" wird er deswegen auch manchmal abwertend genannt. Positiv und etwas verständnisvoller scheint mir hingegen die „Bangebüx", die nicht so abwertend daher kommt wie der „Angsthase" oder der „Hasenfuß". Auch gefällt mir der emsländische „Törfkopp" oder der „Döspaddel". Hübsche und nicht ernst gemeinte Namen für liebe Mitmenschen. Mit dem „Heini" hingegen muss man sich in Acht nehmen. Bei meinem Onkel Heini von der Orde gab es keine Bedenken und Beschwerden. Er hieß eben so mit der Kurzform von Heinrich. Sage ich aber zum Fritz, Ferdi oder Franz „Du bist mir aber so´n Heini", dann hat der Name eher einen negativen Touch.

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 06.02.2007

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04.02.2007

„Das Zauberland der Monks" – ein Feuerwerk an Emotionen und Ideen

Glanzvolle Premiere – Gelungenes integratives Märchentheater – Regisseur Martin Gliebe gefeiert

wb Meppen. Die Premiere des Theatermärchens „Das Zauberland der Monks" wurde am Wochenende zu einem Ereignis der besonderen Art: Laienschauspieler wurden in der Aula des Windthorst-Gymnasiums mit stehenden Ovationen gefeiert. Beide Aufführungen am Wochenende waren ausverkauft.

Die Theatergruppe „Lampenfieber" und 80 Beschäftigte der Werkstatt für behinderte Menschen des Vituswerkes führten in Kooperation mit dem Verein „Emskultur" das Theaterstück im multimedialen Stil auf. Autor und Regisseur Martin Gliebe brannte ein Feuerwerk an Emotionen und Ideen ab. Er verstand es profihaft, Elemente des Theaters, der Revue, des Schauspiels, des Films sowie der Malerei und der Musik miteinander zu verbinden und zu integrieren.

Das stilisierte Bühnenbild war ein riesiges und rekordverdächtiges Märchenbuch mit fünf Bildern, aus dem heraus eine virtuose Dreidimensionalität entstand. Märchenerzählerin Franziska Schmitz führte im Rollstuhl in das Märchen ein. Dann öffnete sich der Vorhang zum ersten Mal, und das Publikum war hörbar erstaunt von den großen Dimensionen des rekordverdächtigen Bilderbuches. Auf zwei seitlich vor der Bühne platzierten großen Leinwänden vertieften und erläuterten Filmeinspielungen das Geschehen und spiegelten gleichsam die verzauberte Märchenwelt wider.

Das Projekt „Gemeindenähe" des St.-Vituswerkes fand in dem Stück „Das Zauberland der Monks" eine ideale Möglichkeit zur Realisation des Vorhabens, Menschen mit und ohne Behinderung zu integrieren. Über ein Jahr lang hatten sie nicht nur gemeinsam geprobt, sondern auch die Requisiten in Eigenarbeit hergestellt. Gemeinsam wurde geplant, gemalt, genäht, getanzt, gesungen und gefilmt.

Die große Theatertruppe erntete nicht nur nach zweieinhalb Stunden herrlichen Spiels und großen Engagements langen Beifall, sondern auch während des Stückes anerkennenden Szenenapplaus. Nicht nur die Augen der „Lampenfiebers" glänzten vor Dank und auch Rührung, sondern auch die der behinderten Mitspielerinnen und Mitspieler. Der Applaus war für die Akteure der schönste Lohn.

Die hervorragende Gesamtleistung des vielköpfigen Ensembles wäre wohl ohne die Arbeit der vielen Helferinnen und Helfer hinter der Bühne nicht möglich gewesen. Sie bauten die Bühnenbilder, arrangierten die Auftritte und sorgten für einen ordentlichen und pünktlichen Auftritt der Akteure. Dass hin und wieder die Nervosität der St.-Vituswerk-Akteure sichtbar war, gehörte zum besonderen Charme der Aufführung. Strahlende Augen und wiederholtes Abklatschen der Schauspieler ließen deren Erleichterung und Freude erkennen.

Die Medien-Factory aus Meppen-Versen verdient nicht nur wegen ihrer aufwändigen Ton- und Filmtechnik Bewunderung. Kameramann Nico Stähle und dem Musiker Wolfgang Albers arbeiteten ehrenamtlich und verliehen dem Theatermärchen ein besonderes Flair. Zu Recht wurde am Ende auch Regisseur Martin Gliebe gefeiert. Seit zehn Jahren arbeitet er mit der Truppe „Lampenfieber" aus dem Raum Haren und Meppen zusammen. Als Garten- und Landschaftsbauer weiß er zu gestalten und mit überraschenden und seltenen Effekten zu glänzen und zu gefallen. Ihm gelang der große Wurf in Ausstattung, Bühnenbild und Regie.

Beeindruckend die schauspielerischen Leistungen der Spielschar. Als Märchenerzählerin ließ Franziska Schmitz die Wache des Königs würdevollen Schrittes aufmarschieren. Allgemeines Schmunzeln rief dann die Ankündigung des Hofstaats hervor: Es erschienen Grafen, Barone und Fürsten mit ihren Gemahlinnen aus Groß Hesepe, Twist, Meppen und Haren. Die Herzogin verlieh ihrer Rolle als Intrigantin Größe sowie auch die langhaarige Hexe, der überall beliebte Tom, die allerliebste Prinzessin Franziska, die übermütigen Elfen oder der würdevolle König Siegbert. Allgemeines Entsetzen über die gewaltige Bestie, die schließlich mit Hilfe der Monks und der Elfen besiegt werden konnte und zu einem Schoßhündchen mutierte.

 

 

Fußnote:

Die nächsten Aufführungen sind am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Februar, sowie am Freitag und Samstag, 16. und 17. Februar, jeweils um 20 Uhr in der Aula des Windthorst-Gymnasiums. Schülervorstellungen sind am 7. und 14. Februar jeweils um 9,30 Uhr.

Evt. Kommentar

Kein Märchen

Träume sind nicht tot, sondern müssen neu ge- und belebt werden. Das Theatermärchen ist ein gutes Beispiel. Nicht nur dass unvorstellbare Wünsche in Erfüllung gehen, sondern auch dass moderne Technik die Welt der Märchen erschließen kann. Und dass Menschen mit und ohne Behinderung zusammen agieren können, ist auch kein Märchen, sondern erlebte Realität.

Evt. für ein „Kästchen"

Tonnenschweres Märchenbuch

Werner Gliebe, Marcel Hopster und mehrere Helfer aus dem St.-Vitus-Werk schufen ein Bühnenbild, das seinesgleichen sucht. In einer großen Scheune in Versen wurde über ein Jahr lang konstruiert und gebaut. Fünf Bilderbuchseiten jeweils in der Größe von vier mal acht Metern mussten so gebaut werden, dass sie während der Aufführungen in zwei Minuten gewechselt werden konnten. Besonders wichtig war für alle die Sicherheit der Konstruktion. Noch während der Generalprobe am Vorabend der Premiere mussten zusätzliche Verstrebungen eingepasst werden. Der enorme Umfang der benötigten Materialien macht die außergewöhnliche Dimension des Märchenbuches sichtbar. Verbaut wurden insgesamt 300 qm Spanplatten, 80 qm MDF-Platten, 800 Bretter, 400 Meter Kanthölzer, 3 000 Holzschrauben, 600 Schlossschrauben sowie 100 Scharniere und Laufrollen.

 

Foto „Zauberland Tanz"

Szenenapplaus gab es auch für diesen Tanz der Monks.

Foto „Zauberland Prinzessin" oder Foto „Elfen" (s.u.)

Die drei Elfen Hokus, Pokus und Fidibus stimmen die Prinzessin Franziska auf den Flug in den Zauberwald ein.

Foto Hexe (Hochformat)

Die Hexe Vetula mit dem Zaubertrank.

Foto Elfen (Hochformat)

Die Elfen Hokus, Pokus und Fidibus wollen helfen.

Foto Monks

Die Monks begrüßen im Zauberland Tom und die Prinzessin.

Foto Herzogin

Der Hofastrologe sagt zum Entsetzen der Herzogin die Zukunft voraus.

Foto Regisseur

Regisseur Martin Gliebe bedankt sich unter dem langen Applaus des Publikums bei seinen Schauspielern.

 

Foto "Märchenerzählerin"

Märchenerzählerin Franziska Schmitz

Fotos: Wilhelm Bartels

Ersch.: 05.02.3007 (Die fettgedruckten Fotos sind erschienen)

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01.02.2007

„Auszeichnung als Sahnehäubchen für überdurchschnittliche Serviceleistungen"

„Audi Top Service Partner 2007" für Autohaus Gebr. Schwarte – Zeichen gesetzt

wb Meppen. Im Autohaus Gebr. Schwarte wurde gefeiert: Regionalleiter Karl Thomsen (Norderstedt) überreichte der Firma in Anerkennung ihrer Verdienste den Pokal „Audi Top Service Partner 2007". Diese besondere Auszeichnung sei „das Sahnehäubchen für überdurchschnittliche Leistungen im Service-Bereich".

Service-Regionalleiter Thomsen unterstrich in seiner Laudatio, dass heute die Qualität im Service ebenso wie die Qualität der Fahrzeuge zu den Grundbedingungen einer erfolgreichen Automobilmarke gehöre. Die AUDI AG zeichne überdurchschnittliche Leistungen mit der „Audi Top Service Partner"-Anerkennung aus. Das Autohaus Gebr. Schwarte habe mit dieser Auszeichnung ein Zeichen gesetzt.

Die Bewertung des Händlers basiere auf jährlichen Befragungen zur Kundenzufriedenheit. Dabei werden, so Regionalleiter Thomsen, als wichtige Aspekte des Service das Erscheinungsbild des Betriebes und die Sauberkeit der Fahrzeuge bei Auslieferung beurteilt. Auch die Kommunikation mit den Kunden, die Einhaltung des Termins der Fertigstellung sowie die Qualität der Reparaturen und die Freundlichkeit der Servicemitarbeiter fließen in die Beurteilung ein. Oberster Maßstab der Bewertung ist die Zufriedenheit der Kunden. Die Auszeichnung anerkennt ein überdurchschnittliches Maß an Leistung im Servicebereich.

Geschäftsführer Wilhelm Schwarte attestierte den Gästen, unter denen auch Gebietsleiter Josef Beckonert (Emsdetten) war, dass die Firma „hohe Standards in der Qualifikation und Ausbildung der Mitarbeiter im Bereich der Technik und im Kundenkontakt festlegt". Auch sei der Ausrüstungslevel des Betriebes hinsichtlich der Betriebseinrichtung und der Spezialwerkzeuge hoch. Volles Engagement aller Mitarbeiter werde auch für ein umfassendes Leistungsangebot rund um den Service für den Kunden verlangt.

Der Kunde profitiere durch eine individuelle Betreuung durch mehr Personal. „Die Mitarbeiter sind ausgebildet und qualifiziert, um die Kunden individuell zu betreuen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen", fügt Martin Schubert, Serviceleiter des Autohauses Gebr. Schwarte, hinzu. Der gesamte Reparaturprozess finde von der Serviceannahme über die Termin- und Preiseinhaltung bis hin zur Reparaturteileverfügbarkeit auf einem hohen Niveau statt. Für den Kunden bedeute das Zeitersparnis und Zuverlässigkeit.

Foto „Gebr. Schwarte"

Hohe Auszeichnung für das Autohaus Gebr. Schwarte mit (von links)

Stefan Schwarte, Karl Thomsen, Martin Schubert, Geschäftsführer Wilhelm Schwarte, Josef Beckonert und Geschäftsführer Heinrich Schwarte.

Foto: Wilhelm Bartels

Erscheinungsdatum: 03.02.2007

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01. Februar 2007

Willem 534

Moin Moin

Der Meppener Hafenbereich wird demnächst sein Gesicht verändern. Die unansehnlichen Lagergebäude sind ja schon lange keine Zierde mehr und warten jetzt nur noch auf den Startschuss zum neuen Hafen im Hünteler Industriegebiet. Dann verschwinden hoffentlich auch die drei „toten" Gleise der Bahn, die die Schützenstraße queren. Ihre eigentliche Funktion für den Güterverkehr üben sie ja schon seit Jahren nicht mehr aus. Für die Rad- und Autofahrer jedoch stellen die Gleise große Behinderungen und Beeinträchtigungen dar, da die gesamte Gleisanlage in einem jämmerlichen Zustand ist. Anlieger der Schützenstraße und des Schützenhofs argwöhnen, dass die gesamte Schienenanlage samt Barken nur noch als Anschauungs- und Übungsobjekt für die Fahrschulen dienen, die hier regelmäßig unterwegs sind. Aber wie heißt es doch? „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste." Nur dass man hier aufpassen muss, keinen Achsbruch zu erleiden.

In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 19.02.2007