27.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Gleich geht´s weiter", hieß es zwei Wochen lang während der Übertragungen von der Winterolympiade in Turin. Doch wer geglaubt hatte, dass es tatsächlich nach der Umschaltung sofort mit dem spannenden Wettkampf weitergehen würde, wurde enttäuscht. Denn „gleich" bedeutete noch lange nicht „sofort". Jetzt folgten nämlich Werbeeinblendungen und sich ständig wiederholende Infos über die Gebirgswelt und die Sponsoren. Als mir dann weitere Bedeutungen des Wörtchens „gleich" einfielen, verrauchte mein Ärger etwas. „Es ist dem Sender völlig gleich, ob du dich aufregst oder nicht", meinte meine Frau. Und ich könne ja noch nicht einmal „Gleiches mit Gleichem vergelten". Ich wurde sauer, denn meine Meinung dürfe dem Sender doch nicht gleichgültig sein. „Mir ist es piepegal und auch gehupft wie gesprungen, ob du dich aufregst", sagte meine Frau und fügte schmunzelnd hinzu: „Gleich ist das Essen fertig und komm dann bitte sofort." In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 02.03.2006

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24.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen", atmete meine Nachbarin erleichtert auf, als sie mich mit ihrem Einkaufswagen samt Tasche und Geld sah. Denn plötzlich war im Supermarkt ihr Einkaufswagen verschwunden. Und mit ihm ihre Tasche und dem darin befindlichen Portemonnaie. Dabei hatte sie nur einige Schritte in den Gang getan, um schnell ihre Lieblingsmarmelade, die Orangenmarmelade mit den bitterherben Orangestreifen, zu holen. Als ich dann kurz darauf mit dem offensichtlich entwendeten Einkaufswagen aus dem benachbarten Warengang auftauchte, hörte man so richtig ihre „Steine" purzeln. Sofort wurde ihr auch ohne meinen vorwurfsvollen Blick bewusst, dass sie den Wagen nicht hätte loslassen oder aus den Augen lassen dürfen. „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste", mahnte ich dennoch. Sie nahm mich dankbar in die Arme und schluchzte „zum Steinerweichen". Ich sollte jetzt erst recht „bei ihr einen Stein im Brett haben", versprach sie. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 06.03.2006

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24.02.2006

Willem

Moin, Moin

Mein Freund Franz wurde ob der widersprechenden Aussagen seiner beiden Kinder „fuchsteufelswild". „Ihr veranstaltet ja ein wahres Tohuwabohu", rief er beiden zu, die in ihrer Auseinandersetzung keinen gemeinsamen Nenner finden konnten. „Wenn ihr so weiter macht, gibt es einen großen Kladderadatsch, nämlich einen Skandal", wetterte Franz. Sie verhielten sich ja wie der „letzte Prütt", fügte er noch abwertend hinzu und meinte damit nicht den Kaffeesatz, den man bei uns ja früher auch „Prütt" nannte. Seine erwachsenen Kinder hatten jedoch offenbar „Quasselwasser" getrunken oder wähnten sich an der „Quasselstrippe", wie früher das Telefon despektierlich genannt wurde. Aber „einmal hü und einmal hott sagen" und damit widersprüchliche Aussagen machen, das gehe zu weit. Franz schlug die Tür zu und hoffte, jetzt dem Palaver ein Ende bereitet zu haben. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 04.03.2006

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21.02.2006

Abschlussklasse der Physiotherapeuten erstmals als Rollis in der Innenstadt

Verbindung von Theorie und Praxis – Praktische Ausbildung vor Ort – Auf der Rollrampe im Kaufhaus

Meppen wb

Erstmals fand jetzt in der Ausbildung der Krankengymnasten und Physiotherapeuten des Krankenhauses Ludmillenstift eine praktische Unterrichtung in Sachen Rollstuhl statt. Die diesjährige Examensklasse erlebte im und mit dem Rollstuhl die Schwierigkeiten, mit denen die Patienten und älteren Menschen zu kämpfen haben.

Behindertenbeauftragter der Stadt Meppen Walter Teckert und Stefan Klaßen als Dozent für die Bewegungserziehung in der Physiotherapie informierten in Kooperation mit dem Sanitätshaus Maul 23 Schülerinnen und Schüler des Schulungszentrums für Physiotherapie über den Umgang mit einem Rollstuhl. Diese praktische Unterweisung soll in Zukunft regelmäßig in die Ausbildung einfließen. Die Verbindung von Theorie und Praxis sei eminent wichtig, unterstrichen beide Initiatoren dieser innerstädtischen Exkursion.

Walter Teckert erläuterte an mehreren Rollstühlen die Merkmale der unterschiedlichen Rollstuhlmodelle. Sie reichen von der Ausführung „Standard" über „Leichtgewicht" bis hin zu „Aktivstühlen". Auch Rollstühle für Kinder mit variablen Seitenteilen und Fußbrettern wurden vorgeführt, die mit den Kindern „mitwachsen" könnten und müssten. Rollstühle für den Sportbereich und Stühle mit Elektromotoren rundeten die große Palette ab. Immer wieder wies Walter Teckert auf die notwendige Sicherheit, die richtige Sitzhaltung und den optimalen Schwerpunkt der Rollstühle hin.

Die Schülerinnen und Schüler betätigten sich dann als Rollstuhlfahrer und auch als Begleiterinnen und Begleiter. Bei der Fahrt durch die Stadt erfuhren sie, wie wichtig der richtige Umgang mit dem Rollstuhl ist. Denn schon die kleinsten Unebenheiten, Querrillen oder nicht abgesenkte Bürgersteige zeigten auf, wie schnell für das Gefährt eine gefährliche Situation entstehen kann. Auch Pflastersteine, die die Gehwege optisch auflockern sollen, bilden Gefahrenquellen, wenn die Fugen tief und gefährlich ausgewaschen sind.

Eine weitere Etappe der Exkursion war die Rollrampe im Kaufhaus Kaufland. Im Gegensatz zu den Einkaufswagen wurden die Räder der Rollstühle nicht am Boden der Rollrampe fixiert, so dass hier auf die Rollstuhlfahrer und ihre Begleiter eine besondere Fürsorge- und Aufsichtspflicht sowie eine umsichtige Vorsicht zukamen. Walter Teckert wies darauf hin, dass das Kaufhaus über einen Fahrstuhl verfügt und dass das Benutzen der Rollrampe auf eigene Gefahr geschieht.

Foto 100

Die Abschlussklasse der Physiotherapeuten macht sich als Rollstuhlfahrer und deren Begleiter auf den Weg durch die Innenstadt.

101 (Hochformat)

Walter Teckert erläutert den Abschlussschülerinnen und –schülern die Gefahren, die von zu breiten und sehr tiefen Fugen zwischen den Pflastersteinen ausgehen.

102 (Hochformat)

Die Schüler Eugenia und Nils erfahren hier die Schwierigkeit, im Kaufhaus eine Rollrampe zu benutzen.

Fotos: Wilhelm Bartels

Ersch.: 23.02.2006

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21.02.2006

Willem

Moin, Moin

Wie sich die Zeiten doch ändern. Und mit ihnen die Sitten, Bräuche und Gewohnheiten. Und die Mode natürlich. Waren eben noch die Jeans mit den engen Schlauchhosen modern, sind es jetzt die mit dem weiten Schlag, mit dem „Schritt in den Kniekehlen" oder die mit dem sehr kurzen Bundteil. Bauchfrei lieben es viele junge Mädchen sogar jetzt in den kalten Wintertagen. Denke ich an meine Kinder- und Jugendzeit zurück, so könnte der Unterschied gerade in Sachen Mode und Wärme nicht größer sein. Lange wollene Strümpfe mussten angezogen werden – auch von uns Jungs. Es gab ja noch keine langen Hosen. Mit Strumpfbändern am verpönten und verhassten „Leibchen" wurden die Strümpfe gehalten. Kniestrümpfe und kurze Hosen wurden erst im Mai wieder aktuell. Neidisch könnte man noch im Nachhinein auf die heutige Mode werden. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 23.02.2006

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21.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Du musst dich warm anziehen, sonst erkältest du dich", warnte die besorgte Mutter ihren Jüngsten, den Frederik. Der nahm den Rat an, zog die Mütze über die Ohren und die dicken Fäustlinge an. Im selben Augenblick fiel mir dieselbe Redewendung ein, die der Geselle dem Auszubildenden in der Autowerkstatt zugerufen hatte: „Heini, du sollst zum Chef kommen. Du musst dich aber warm anziehen." Hier waren keine warmen Sachen gemeint. Vielmehr sollte sich der Lehrling offensichtlich auf eine derbe Rüge oder eine heftige Zurechtweisung vorbereiten. Auch der Werbeslogan „Schröder zieht das Emsland an" kann auf zweierlei Weise gedeutet werden. Einmal können die Textilien gemeint sein, die man dort im Geschäft kaufen kann. Und zum anderen ist das Geschäft ein Anziehungspunkt. Ähnliche Sinn- und Denksprüche lassen aufhorchen. Auf der Autobahn fiel mir jetzt auf dem Anhänger eines Lastzuges ein ähnlich doppelsinniger Werbespruch auf: „Gut Bedacht: Braas". Und Heini? Der Chef wollte dann „die Zügel straffer anziehen", nachdem jener „sein Fett weg bekommen" hatte. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 27.02.2006

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18.02.2006

Offener Brief an den Niedersächsischen Kultusminister

 

Spaß am Spiel und Freude an der Bewegung

Osnabrück-Bissendorf wb

Der Fitness-Test, Herr Kultusminister Busemann, sieht die Mädchen und Jungen der Klassen 1 bis 10 im Landkreis Osnabrück und Landkreis Emsland mit elf bis zwölf Prozent über dem Landesdurchschnitt. So weit, so gut. Dennoch weiß man, dass sich viele Schülerinnen und Schüler zu wenig bewegen und auch übergewichtig sind. Ich befürchte, dass ebenso in Zukunft der Sportunterricht an den Schulen keine große Wende bringen wird. Er ist zu starr, zu festgefahren. Denn planmäßiges Bewegen im Schulsport beinhaltet ein unumgängliches Muss und wirkt sich m. E. durch den Mangel an Eigeninitiative und Bewegungsfreude negativ aus.

Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Fitness-Test-Ergebnisse fand am 16. und 17. Februar 2006 in der Turnhalle der Grundschule Bissendorf im Landkreis Osnabrück die 16. Aufführung des „Zirkus Luftikus" statt. Seit 1991 sind sie Highlights der Sport-AG der Klassen 3 und 4 unter Leitung von Maria Lintze, Christiane Tebbenhoff und Rektor Dr. Wolfgang Simon.

In phantasievollen Bildern werden vielfältige Anreize zur Bewegung und Lust und Freude am Spiel unter modernen sportpädagogischen Gesichtspunkten vermittelt. Die Mädchen und Jungen der 14 Klassen umfassenden Grundschule bewegen sich nicht im Rahmen starrer Richtlinien oder festgezurrter Vorgaben. Vielmehr laufen, rennen, springen und turnen sie nach Lust und Laune und spielen an Geräten mit großem Aufforderungscharakter. Im Fundus der Schule befinden sich mittlerweile nicht nur umfangreiche Materialien zum Jonglieren, sondern auch Pedalos, Einräder, Hochräder, Diabolos und Laufkugeln. Hier macht Bewegung Spaß, die beste Voraussetzung für eine gute Fitness. Freude und Begeisterung spiegelten sich in der vergangenen Woche wieder einmal in den Augen der 35 jungen Akteure wider. Nicht enden wollender Beifall aus dicht besetzten Zuschauerrängen war der Lohn für gelungene Aufführungen und die gute Fitness der Schüler. Denn nicht Höchstleistungen werden hier gefordert, sondern gefördert werden die Freude und Lust an der Bewegung. Wahrlich eine Bewegungserziehung, die beispielhaft, ja musterhaft für viele sein könnte und sollte.

Wilhelm Bartels, Krokusstr. 17, 49716 Meppen

 

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10.02.2006

Willem

Moin, Moin

Das Finanzamt ist wahrscheinlich die Behörde, die man am wenigsten mag, der gegenüber man im Allgemeinen Vorbehalte hat. Jeder Autohalter hat ja ebenso Steuern zu zahlen wie die Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Ein Bekannter jedoch lobte jetzt das Finanzamt. Er hatte schon Mitte Januar seine Einkommensteuererklärung eingereicht, weil er im Gegensatz zu den Vorjahren schon in den ersten Januartagen seine Verdienstbescheinigung erhalten hatte. Das Finanzamt Lingen bearbeitete die Jahreserklärung sehr zügig. Ende Januar wurden schon die Unterlagen zurückgeschickt. In der ersten Februarwoche traf bereits der Bescheid ein, und die Freude war groß, als schon drei Tage später die erwartete Rückerstattung auf dem Konto verbucht war. Es stimmt schon: „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst." In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 01.03.2006

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10.02.2006

Willem

Moin, Moin

Als der SV Meppen noch in der 2. Bundesliga war, gab es immer öfter eine „Warteschlange" an den Kassen vor dem Stadion. „Morgenmuffel" hatten dann gegen Mittag keine Chance mehr. Mit der „Pudelmütze" über beiden Ohren trotzte man dem gelegentlichen „Sauwetter". Oftmals bewiesen wir damals Ausdauer und Vorfreude, wenn wir schon lange vor Spielbeginn im Stadion waren. Ähnlich den Frühschwimmern, die täglich morgens schon um sechs Uhr ins Hallenbad fahren. Und das bei Wind und Wetter. „Hut ab" möchte man ihnen ein wenig neidisch zurufen. Ausdauer und Durchhaltevermögen zeigen auch die Rekonvaleszenten in den Praxen der Physiotherapeuten. Auch hier gilt oft: „Gut Ding´ will Weile haben." In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 20.02.2006

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09.02.2006

„Oberstes Gebot: Beste Qualität sowie Dienen und Freundlichkeit"

Arbeitskreis Schule-Wirtschaft auf der Schulbank im Hotel – Interessante Einblicke in Management und Akquisition

Herzlake-Aselage wb

Die letzte Veranstaltung des Jahresthemas „Vom Feld auf den Restauranttisch" des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft fand im Romantik Hotel Aselager Mühle statt. Interessante Einblicke und Details in Küche, Hotel und Restaurant sowie Management und Akquisition verbanden für die Pädagogen graue Theorie und lebensnahe Praxis.

Oberstudiendirektor Hermann Wilmes und Studiendirektorin Irmgard Pöling und führten in die Arbeitstagung ein und begrüßten auch im Namen des Industriellen Arbeitgeberverbandes Osnabrück-Emsland die Teilnehmer. Das 4-Sterne-Haus bestehe seit 1969 und biete mit seinen 60 First-class-Hotelzimmern ein besonderes Ambiente, um „romantisch zu wohnen, stilvoll zu tagen und genussvoll zu tafeln". Auch schulinterne Lehrerfortbildungskurse fänden neben besonderen Tagungspauschalen individuelle Angebote in sechs Tagungsräumen, zwei Stuben und sechs Gruppenräumen.

Hoteldirektor Arne Janz führte die Gäste durch die Anlage und gewährte Einblicke in die Hotelzimmer in den verschiedenen Kategorien Standard, Comfort und Deluxe sowie den Turmzimmer und den Maisonetten. In der Gastronomie stehen das Mühlenrestaurant, die Jagdstube und die Emslandstube, die Kaminbar und die Bar Royal zur Verfügung. Inmitten des 6,5 Hektar großen Geländes bietet das Hotel den Gästen Sport und Erholung auf fünf Tennisplätzen, einen Platz für den Profifußball, einen großzügigen Hotelpark, Gastpferdeboxen, 18-Loch-Golfplätze und einen Wellnessbereich mit Sauna, Solarium, großem Hallenschwimmbad und einem Beauty-Salon.

Direktor Janz erläuterte in einer lebhaften Diskussionsrunde die Rechte und Pflichten eines Romantik Hotels. Oberstes Gebot sei, dass jeder Gast zufrieden gestellt werde und dass die Qualität der Produkte in Hotel und Restaurant stimme. „Dienen und Freundlichkeit sind die größten und vornehmsten Kennzeichen unseres Personals", unterstrich der Chef des Hauses. An der Schilderung seines beruflichen Werdeganges erkannten die Teilnehmer des Arbeitskreises das Engagement und die große Verantwortung des gesamten Mitarbeiterteams.

Das Hotel Aselager Mühle beschäftigt inklusive der Auszubildenden 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zusätzliche „Minijober", die bei Bedarf flexibel und zuverlässig einspringen. In der Gastronomie legt das Hotel großen Wert auf regionale, frische und qualitativ hochwertige Produkte. Das Hotel sei im Jahresdurchschnitt zu mehr als 50 Prozent ausgelastet. Neben den vielfältigen Koordinationsaufgaben gehöre vor allem die Akquisition zu den wichtigen Aufgaben des Direktors. So sei es in Zusammenarbeit mit VW und der Firma Böckmann gelungen, das Fahrsicherheitstraining mit Pferden in diesem Jahr im Aselager Mühlenhotel durchzuführen.

Ersch.: 11.02.2006

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09.02.2006

Willem

Moin, Moin

Der siebenjährige Lars quengelte am Frühstückstisch und nervte seine Eltern. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, einen Legohubschrauber für sein gespartes Taschengeld zu kaufen. Mutter Kerstin: „Nein, nun sei ruhig. Weihnachten war gerade erst, und am 1. März hast du schon Geburtstag." Lars: „Aber ihr habt doch gesagt, ich kann mit meinem gesparten Geld machen, was ich will." Mutter und Vater nickten und gaben nach. Im Geschäft legten die Eltern das Geld aus, und Lars durfte auf dem Heimweg die geschuldeten 55 Euro mit seiner PIN aus dem Geldautomaten „ziehen". Er war zum ersten Mal Kunde am Automaten und war gespannt wie ein Flitzebogen. Der Automat jedoch meldete: „55 Euro z. Z. nicht verfügbar." Lars war enttäuscht, dann schimpfte er los: „Ich habe mein Geld doch hier eingezahlt, jetzt ist es nicht mehr da. Die kriegen nie wieder mein Taschengeld." Vater Manfred: „Lars, ganz ruhig, jetzt hebst du 50 Euro ab, das geht bestimmt. Die restlichen fünf borgt Mutti dir." Tatsächlich, jetzt klappte es. Dem Automaten waren offensichtlich die Fünf-Euro-Scheine ausgegangen. Ende gut, alles gut. Jetzt konnte der Hubschrauber abheben. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 21.02.2006

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09.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Gute Butter" und „echter Bohnenkaffee" waren noch viele Jahre in der Nachkriegszeit in aller Munde. Es sollte wohl die lang ersehnte Qualität im Gegensatz zum „Muckefuck" oder der Margarine zum Ausdruck gebracht werden. Auch sagten wir damals zur noch üblichen Petroleumlampe „Funzel". Die Kleidung wurde despektierlich „Klamotten" genannt, und „voll wie eine Strandhaubitze" nannten wir einen Zeitgenossen, der zu tief ins Glas geschaut hatte. Einige schöne Ausdrücke wie „Krimskrams", „Kinkerlitzchen" oder „Pipifax" und „Firlefanz" haben sich bis in unsere Tage gerettet. Und ich sehe immer noch meine Tante Angela vor mir, wie sie von der Nordstraße aus über die Bahngleise „klabasterte" und uns am Schützenhof besuchte. Schöne Ausdrücke fürwahr, die unsere Umgangssprache bereichern. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 22.02.2006

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09.02.2006

Willem

Moin, Moin

Samstags konnten wir in unserer Kinder- und Jugendzeit im Hause schon riechen, welchen Braten es am Sonntag geben würde. Denn es war gang und gäbe, dass der Sonntagsbraten schon am Vortag gebraten wurde. Dabei brutzelte das Huhn, der Hase oder der Schweinebraten mehrere Stunden im Bratentopf auf dem Herd. Das heute beliebte Kurzbraten kannten unsere Mütter und Großmütter noch nicht. Auch nicht das vitaminschonende Kochen und Garen. Als meine Tante eines Tages sah, mit wie wenig Wasser im Topf meine Frau die Eier, den Kohl und auch die Kartoffeln kochte, schlug sie beide Hände über dem Kopf zusammen. Sie konnte nicht glauben, dass der heiße Wasserdampf ebenfalls zum Garen beitrug. „Versuch macht klug", sagte sie dann und siehe da, es klappte tatsächlich. Andere Zeiten, andere Sitten, aber auch andere Erkenntnisse. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 15.02.2006

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07.02.2006

Willem

Moin, Moin

Eine Bekannte kam aus ihrem Winterurlaub im schweizerischen Davos zurück. Sie schwärmte von Wellness, vom Winterzauber, den verschiedenen Wettbewerben und der Eisgala. Es sei eben ein Eldorado für Snowboard- und Skifans. Es gebe insgesamt 99 Abfahrten und 320 Kilometer lange präparierte Pisten. Mein Onkel Otto hörte aufmerksam zu und meinte schließlich fachmännisch: „Ja, den Ort kenne ich, da waren wir schon oft." Meine Tante Cenzl sah ihren Otto ungläubig an und wollte wissen, wo das denn gewesen sei. „Ja, da wo´s immer so schön billig war", antwortete er ganz stolz. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 08.02.2006

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07.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Das ist heute nicht mein Tag", entschuldigte die Assistentin Mareike im Sportzentrum ihre Verspätung. In der Tat: Sie erschien nicht „schön wie der junge Tag", sondern etwas strapaziert und mitgenommen. Schließlich war es Montag. „Ja, ja", ulkte ihre Kollegin, „die Sonne bringt es an den Tag." Und sie fügte hinzu: „Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen." „Jetzt wird´s aber Tag", empörte sich Mareike, denn die „tollen Tage" seien ja noch gar nicht gewesen. Und sie konterte und warnte ihre Kollegin: „Tag hin, Tag her, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben." In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 13.02.2006

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17.01.2005

Willem

Moin, Moin

Schade, wieder geht ein altes Stück Meppen verloren. Ich meine die Schließung des Geschäftes Leffers, das 1909 in Meppen eröffnet wurde. Das Konfektionsgeschäft gehört zu den renommierten Geschäften der „Einkaufsstadt des Emslandes", wie Meppen nach dem letzten Krieg wohl zutreffend in der Werbung hieß. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, sagte mein Onkel Bernd immer und verband damit das Ende alt eingesessener Geschäfte rund um den historischen Marktplatz. Nostalgische Erinnerungen werden wach, wenn man an „Lenchen Sommer, „Pelz Heißen" oder „Schuh Altmeppen" und „Schuh Hameling" denkt. Auch die Mennes, Frieses, Books, Moormanns und Veltrups sowie die Döbbelers, die Husmanns und Kemlages gehören schon lange nicht mehr zum Stadtbild, will sagen Geschäftsbild unseres Marktplatzes. Auch Tams & Garfs, die Drogerie Augustin, das Kurzwarengeschäft „Augustin-Holland-Hü" und Gemüse Laerberg sind längst verschwunden. Und ebenso die Cafés Kothmann, Lerch und Stubbe in der nahen Hasestraße. Nicht zu vergessen die Gaststätten wie Hotel Warren, Keller oder die Börse. Nur Wöbker, Schmidt am Markt, Löning, Muke, Dr. Kerckhoff, die Buchhandlung Meyer, Geyer und Schlachter Volmer sind geblieben. Hoffentlich noch lange. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 04.02.2006 (am Tage der Geschäftsschließung)

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alternativ:

03.02.2006

Willem

Moin, Moin

Eine gewisse Wehmut machte sich am Wochenende beim Besuch des Wochenmarktes breit: Immer wieder gingen die Blicke der Marktbesucher zum Geschäft Leffers hinüber. Denn mit der jetzt vollzogenen Schließung geht ein altes Stück Meppen verloren. Das Konfektions- und Wäschegeschäft gehörte zu den renommierten Geschäften der „Einkaufsstadt des Emslandes", wie Meppen nach dem letzten Krieg hieß. Nostalgische Erinnerungen wurden wach, als man an „Lenchen Sommer, „Pelz Heißen" oder „Schuh Altmeppen" und „Schuh Hameling" dachte. Auch Menne, Friese, Book, Moormann und Veltrup sowie Döbbeler, Husmann und Kemlage gehören schon lange nicht mehr zum Stadt- und Geschäftsbild unseres Marktplatzes. Ebenso sind Tams & Garfs, die Drogerie Augustin, das Kurzwarengeschäft „Augustin-Holland-Hü" und Gemüse Laerberg längst verschwunden. Und auch die Cafés Kothmann, Lerch und Stubbe in der nahen Hasestraße. Nicht zu vergessen die Gaststätten wie Hotel Warren, Keller oder die Börse. Nur Wöbker, Schmidt am Markt, Löning, Muke, Dr. Kerckhoff, die Buchhandlung Meyer, Geyer und Schlachter Volmer sind geblieben. Hoffentlich noch lange wünschten sich viele Marktkunden. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: war dann überflüssig

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03.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Fritz, Kinder bei Tische sind stumm wie die Fische", ermahnte die Großmutter Frieda ihren Enkelsohn, als dieser von seinem Freund Hermann erzählen wollte. Auch Trinken beim Essen war nicht erlaubt, und der Teller musste leer gegessen werden. Ja, das waren früher noch strenge Sitten und Gebote. Zum Glück hat sich in der Erziehung und im Zusammenleben der Generationen vieles verändert. Lange hieß es auch, dass Jung und Alt nicht zusammen wohnen sollten. Heute hingegen sind viele berufstätige Eltern und Alleinstehende froh, wenn sie ihre Kleinen der Oma während der Berufszeit anvertrauen können. Und welch ein Glück, wenn die Oma nicht so weit entfernt wohnt. Ein Meppener Architekt plant jetzt, erstmals in Esterfeld so genannte Mehr-Generationen-Häuser für ein „lebendiges Miteinander" zu bauen. „Jung und Alt getrennt und doch zusammen", steht auf dem Bauschild, das „familien- und seniorengerechte Wohnungen" verspricht. Hier sollen beide voneinander profitieren. Toll, die Senioren versorgen die Kinder, und die Kinder beleben den Alltag der Älteren. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 14.02.2006

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03.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Lumpen, Knochen, Eisen und Papier, ausgeschlagene Zähne sammeln wir", sang mein Nachbar Walter froh und heiter trotz der eisigen Kälte. So tat er allen Nachbarn kund, dass er auch Entsorgungen jedweder Art erledigte und wertvolle aktive Nachbarschaftshilfe nicht nur bei Besorgungen leistete. Mit dem Fahrrad und dem kleinen Anhänger sammelte er die Plastiksäcke ein, die die Nachbarn schon an die Straße gestellt hatten. Als „Ich-AG" war er unterwegs, aber ohne Arbeitsagentur, ohne Vertrag und ohne Entgelt. Einfach so, ohne Erwartung eines Dankwortes oder Trinkgeldes. „Hut ab", möchte man sagen und ihn für ein Ehrenzeichen vorschlagen. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 07.02.2006

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02.02.2006

Verabschiedung im Vituswerk in den wohlverdienten Ruhestand

In einer Feierstunde verabschiedeten die Geschäftsführung der St.-Vitus-Werk GmbH und die Leiterinnen der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und des sozialen Dienstes drei Beschäftigte der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in den wohlverdienten Ruhestand. Es sind Bernhardine Paas, (Twist) die seit 1974 in der Werkstatt arbeitete. Ferner Heinrich Grönninger (Haren-Rütenbrock) und Alfred Kock (Meppen), die seit 1977 und 1984 Werkstattangehörige waren. Geschäftsführer Bernhard Sackarendt gratulierte zur Verabschiedung in den Ruhestand und dankte für insgesamt 83 Jahre verlässliche Arbeit in der Werkstatt und Treue zur Gesellschaft für heilpädagogische Hilfe. Mit dem Wunsch nach einer guten Umstellung von der täglichen Pflicht auf die eigenverantwortliche Gestaltung der neuen Freizeit überreichten er sowie Werkstattleiterin Monika Wester und die Vertreter des sozialen Dienstes Maria Brüggemann und Holger Urbanek den Neurentnern Präsentkörbe. Unser Bild zeigt (von links) Holger Urbanek, Heinrich Grönninger, Monika Wester, Maria Brüggemann, Bernhardine Paas und Geschäftsführer Bernhard Sackarendt.

Foto: Wilhelm Bartels

Erscheinungsdatum: 03.02.2006

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01.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Ich bin kein Jammerlappen", empörte sich der Sohn meines Nachbarn, als die Rede auf die Jammerlappen kam. Dabei war gar nicht der nörgelnde und jammernde Zeitgenosse gemeint, sondern die Zeugnisse, die es zum Halbjahreswechsel geben sollte. Er hatte morgens auf seinem Frühstücksteller das große rote Herz gefunden, das als Aktion unserer Zeitung schön akkurat ausgeschnitten worden war. „Wir haben dich lieb, nicht dein Zeugnis!" stand da trostvoll auf dem Herzblatt. Diesen Trost jedoch brauchte er nicht, denn er erwartete im Schnitt gute Noten. Im anderen Sinne sind die Jammerlappen Miesmacher, Pessimisten und Kritikaster. Aber Deutschland, so sagen es uns Wirtschaft und Politik, sollte kein Land der Jammerlappen und kein Jammertal sein. Das Wetter kann manchmal mürrisch machen und aufs Gemüt schlagen, aber mit dem nächsten Sonnenstrahl sollten auch die trüben Gedanken verschwunden sein. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 03.02.2006

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26.01.2006

Willem

Moin, Moin

Meine Frau bat mich, ihr ein Körnersäckchen warm zu machen. Ihr sei so kalt. Natürlich bekam sie es, ja sogar zwei. Zugleich fiel mir der Titel eines Büchleins mit dem Titel „Warum Frauen schneller frieren" ein. In diesem Taschenbuch werden Alltagsphänomene wissenschaftlich erklärt. Der unterschiedliche Muskelanteil bei Frauen und Männer soll die Ursache sein. Nur 25 Prozent des Körpers der Frau seien Muskeln, die des Mannes betrügen 40 Prozent. Die Muskelbewegung sorge für eine gesunde Durchblutung aller Körperteile. Durch Bewegung entstehe Wärme. Weniger Muskeln bedeuten also weniger Körperwärme. „Aber ihr hampelt auch ganz schön von einem Fuß auf den anderen, wenn wir bei der Kälte mal draußen stehen bleiben", warf meine Frau etwas verschnupft ein. Jetzt weiß ich auch, warum sie so wie ein „geölter Blitz" den Weg in die Stadt zurücklegt. In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Ersch.: 01.02.2006

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01.02.2006

Willem

Moin, Moin

„Das ist doch ungerecht", schimpfte und maulte Felix, der achtjährige Sohn meines Neffen Volker. Wir seien hier im Nordwesten doch arg benachteiligt, wenn man an die winterlichen Freuden wie Eis und Schnee denke. Er hatte in der Sonntagszeitung das große Foto vom zugefrorenen Königssee bei Bergtesgaden gesehen. Auch hatte seine Großtante Susanne aus Berlin angerufen und vom herrlichen Spaziergang auf dem zugefrorenen Wannsee geschwärmt. Hier im Emsland jedoch seien Schnee und Eis Mangelware. „Wir machen uns den Schnee selber", tröstete ihn seine Mutter, die schnell sechs Eier aus dem Kühlschrank holte. Felix durfte den elektrischen Rührbesen bedienen, und als die Mandel- und Schokomakronen aus dem Backofen geholt wurden, waren Ärger und schlechte Laune schnell verflogen. In diesem Sinne, schönen Tag auch.

Ersch.: 06.02.2006

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01.02.2006

Willem

Moin, Moin

Das Wetter lädt nicht zum Spielen auf der Straße ein. Die fünfjährige Karen und ihre drei Jahre jüngere Freundin Emma spielen mit dem neuen Kaufmannsladen, den sie in ein Reisebüro umfunktioniert haben. Karen empfiehlt als Reisefachfrau einen Sommerurlaub auf der Insel Norderney. „Nö", lehnt Emma ab. Das sei nichts für sie. So weit wolle sie doch nicht weg. Außerdem bekäme sie dann Heimweh. „Was ist das denn?" fragte ihre Freundin ganz neugierig. Und die kleine Emma darauf ganz erfahren: „Heimweh ist, wenn man allein weit weg ist." In diesem Sinne, schönen Tag noch.

Erscheinungsdatum: 02.02.2006