Landrat Bröring: „Der Seniorenbeirat des Landkreises arbeitet geräuschlos, aber effizient"

Seniorenbeirat des Landkreises Emsland beging 10-jähriges Bestehen

Lathen (wb)

Der Seniorenbeirat des Landkreises Emsland beging im Betreuungsstützpunkt Lathen sein 10-jähriges Bestehen. Vorstandsvorsitzender Heinz Krömer ließ in einer „kleinen Besinnung Revue passieren" und unterstrich den hohen Wert der ehrenamtlichen Arbeit.

Landrat Hermann Bröring anerkannte in seinem Grußwort besonders das große Engagement von Gerda Tandecki (Haren), auf deren Initiative im Kreistag vor zehn Jahren der Seniorenbeirat des Landkreises gegründet worden war. Besonderer Dank des Landkreises Emsland gebühre dem Vorsitzenden Heinz Krömer, für den Begriffe wie Müßigkeit und Untätigkeit Fremdwörter seien. Landrat Bröring lobte den Seniorenbeirat als „Experten in der Seniorenarbeit". Und: „Dieses Gremium arbeitet geräuchlos, aber effizient." Auch Samtgemeindedirektor Karl-Heinz Weber gratulierte und würdigte die Arbeit des Gremiums.

Landrat Hermann Bröring unterstrich „mit Stolz, dass der Landkreis Emsland für die Seniorenarbeit als Modellregion anerkannt" sei. Es komme jetzt darauf an, angesichts der demografischen Entwicklung der Bevölkerung ihre Zukunftsstruktur lebensfähig zu erhalten. Die emsländische Bevölkerung werde immer älter, und im Jahre 2015 werde man 30 000 Emsländer zählen, die älter als 75 Jahre seien. Heute seien von den 307 000 Emsländern 47 000 älter als 65 und 9 000 älter als 75 Jahre. Auch beim emsländischen Pflegepersonal müsse man mit einer Steigerung von derzeit 1300 auf 2 000 Personen rechnen. Die gemeinsame Aufgabe aller müsse sei, heute schon die daraus folgenden Konsequenzen zu ziehen, um das Emsland liebens- und lebenswert zu erhalten.

Da die Verweildauer in den Krankenhäusern immer kürzer würde, müssten mehr Tages- und Kurzzeitplätze geschaffen werden. Mehr Tagespflegeangebote für Demenzkranke seien das Gebot der Stunde. Nicht zuletzt, um die pflegenden Angehörigen entlasten zu können.

Das Ehrenamt in der Pflege werde eine zunehmende Bedeutung bekommen, so Landrat Hermann Bröring. Das Problem könne sonst nicht mehr adäquat gelöst werden. Hier läge eine neue Aufgabe für die Senioren.

Pensionierte und körperlich und geistig rüstige Emsländer könnten in ihrem Alter „ein neues Hobby entdecken" und ihrem Rentnerleben einen neuen Sinn geben. „Lerne alt zu werden mit jungem Herzen" sollte das Motto lauten. Eine notwendige Qualifizierung dieser Senioren sollte das ehrenamtliche Engagement unterstützen. Viel Kompetenz und Erfahrung lägen hier brach, die aber auch auf diesem Sektor dem Staat zur Verfügung gestellt werden könnten. Es müsse eine der Zukunftsaufgaben für den Seniorenbeirat sein, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir wollen das Kapital der Älteren nutzen", ermunterte der Landrat den Beirat zur weiteren uneigennützigen Arbeit, denn „die Alten gehören noch nicht zum alten Eisen".

Vorsitzender Heinz Krömer erinnerte in seiner Rückschau an 36 Sitzungen des Beirats, an Seminare im LWH, in Berlin und in Thüringen sowie an die Fortbildungsmaßnahmen für ehrenamtliche Helfer. Erneut forderte der engagierte und umtriebige Vorsitzende einen notwendigen Abbau von Bürokratie in der Pflege.

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